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Über Grabstätten und Totenmasken im Alten Ägypten - Referat



Im alten Ägypten, sowie auch in anderen Hochkulturen, wurden die toten Pharaonen, also die Könige, in prunkvollen Grabstätten mit Grabbeigaben begraben. Unter den Schätzen, die die Verstorbenen Führer in ein Leben nach dem Tod begleiten sollten, fand man neben Tieren und Goldstatuen auch goldene Masken, die das Gesicht der Toten bedeckten. Die Bekannteste von allen ist die des Tutanchamun, die wir uns genauer ansehen werden.

Die Maske mit dem gestreiften Kopftuch ist 54 cm hoch, wiegt 11 Kilogramm und war über den Kopf des Pharaos gestülpt und setzte sich auf dessen Brust fort. An der im Stil der Amarnazeit entstandenen Maske hat man die Augen aus hellem Quarz sowie Obsidian geschaffen. An den Ohren wurden Löcher gemacht, um Schmuck zu befestigen. Auf der Stirn sehen wir den Geierkopf der oberägyptischen und den Schlangenleib der unterägyptischen Wappengöttin. Der Bart des Königs wurde 2015 von Reinigungskräften im Ägyptischen Museum in Kairo versehentlich abgetrennt. Durch die mit der Reparatur verbundenen Untersuchungen an der gesamten Maske erwarten sich Experten weitere Erkenntnisse über die ältesten Geheimnisse des alten Ägyptens.

Tutanchamun war ein Kindkönig, er kam mit neun Jahren, ungefähr im Jahr 1332 v. Chr., an die Macht, und hatte trotz seines jungen Alters bereits eine Ehefrau, nämlich seine Schwester. Er übernahm das Reich, in dem sein Vater Echnaton Reformen durchgeführt hatte, die chaotische Zustände hinterlassen hatten. Tutanchamun regierte neun Jahre lang das riesige Reich mit einem königlichen Berater namens Eje an seiner Seite und starb dann im Alter von 18 Jahren. Die Ursache seines Todes wissen wir bis heute nicht.

Wie alle anderen Pharaonen zu der Zeit, wurde auch Tutanchamun im Tal der Könige in der Nähe der Stadt Theben bestattet. Im Unterschied zu den anderen Königen wurde Tutanchamuns Grab aber nicht im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende von Räubern geplündert. Es blieb versteckt, womöglich weil sein Grab recht unscheinbar war, da sein Tod überraschend eingetreten war und man ihm noch keine geeignete Totenstätte hatte erbauen lassen. Im Jahr 1922 entdeckte Howard Carter, ein englischer Archäologe den Eingang zur Grabstätte. Er hatte sich bereits seit 1917 mit der Suche nach verlorenen Gräbern beschäftigt, bis zu diesem einen Sensationsfund allerdings erfolglos.

Tutanchamuns Grab ist bis heute das einzige, welches ungeplündert vorgefunden wurde. Howard Carter bezeichnete seinen Fund als „seltsames und wundervolles Durcheinander außergewöhnlicher und wunderschöner Objekte“. Tatsächlich spiegeln so einige der 5398 Grabbeigaben den Reichtum des Königs wider, wie zum Beispiel ein Umhang aus Leopardenfell, vier Spielbretter, sechs Streitwagen, 30 Weinkrüge und 46 Bögen.

Weitere sehr bekannte Grabmäler, die vor Tutanchamuns Zeit entstanden, sind die Pyramiden von Gizeh, etwa 15 Kilometer vom Zentrum Kairos und 8 von Gizeh entfernt, die zusammen mit dem großen
Sphinx zu den 7 Weltwundern der Antike gehören und seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die drei Pyramiden sind ca. 4500 Jahre alt und waren die Gräber der Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos, der Größe nach geordnet.

Der Bau der Größten, der Cheops-Pyramide, dauerte insgesamt 30 Jahre, von denen erstmal 10 für den Straßenbau vom Nil zum Pyramidenplatz sowie für das Glätten des Baugrundes benötigt wurden. In den darauffolgenden 20 Jahren wurde aus über 2 Millionen jeweils 2,5 Tonnen schweren Steinklötzen ein imposantes, 147 Meter hohes Bauwerk erschaffen, so hoch wie ein 50-stöckiger Wolkenkratzer. Zum Schluss wurde sie mit weißen Kalksteinplatten verkleidet. In ihrem Inneren sind zwar Gänge vorhanden, jedoch wurden nie Funde von Goldschätzen oder Sarkophagen, also Gräbern, dokumentiert. Es ist also unklar, ob in ihr jemals ein Pharao beerdigt wurde.

Die kleinste Mykerinos- und die Chephren-Pyramide wurden auch ungefähr in derselben Zeit erbaut. Chephren ließ vermutlich während seiner Herrschaft in der 4. Dynastie außerdem auch den großen Sphinx bauen. Er steht als Sinnbild der ägyptischen Herrscher, die meist männlich waren und unterscheidet sich damit von den weiblichen Sphingen der griechischen Mythologie, die unheilbringende Dämoninnen darstellten. Die 70 Meter lange und 20 Meter hohe Gestalt mit Menschenkopf und Löwenkörper soll das Pyramidenfeld vor Eindringlingen und bösen Geistern bewachen. Sie stellt Chephren als irdische Form des Sonnengottes dar. Es gibt viele Gerüchte und Vermutungen darüber, was wohl mit der Nase der Statue passiert sei. Sie wurde nicht etwa von osmanischen Truppen bei Schießübungen abgetrennt, sondern absichtlich von einem Bilderstürmer, also jemand der heilige Bilder und Denkmäler zerstört, abgeschlagen.



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