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Über den Sinn des Lebens - Referat
„Das Leben zu verlieren ist keine große Sache, aber zu sehen, wie der Sinn des Lebens aufgelöst wird, das ist unerträglich“. So beschreibt Albert Camus die Absurdität, also das menschliche Gefühl der Fremde in der Welt. Der Mensch ist dieser ausgesetzt, wenn der Trug des Alltags schwindet; wenn ihm die Todesgewissheit vor Augen tritt, obwohl er doch so hoffnungsvoll ist. Er besitzt aber trotz dieser Gewissheit den Willen zum Leben.
Diejenigen Menschen, die an einen Gott oder mehrere Götter glauben, glauben nicht an die Absurdität, da sich beide gegenseitig ausschließen. Camus selbst erklärt, Religionen würden durch die Vorstellungen eines allmächtigen Gottes nur falsche Hoffnungen verbreiten.
Wenn das Leben eines Menschen vorbei ist, wird er irgendwann vergessen. Er war einer von vielen, die auf der Erde nur zu Besuch waren. Vielleicht hat er seine Generation und auch die Nachfolgenden durch eine sensationelle Entdeckung geprägt? Er hat trotzdem in der Milliarden Jahre langen Geschichte unseres Planeten keine Bedeutung, seine Entdeckung wird früher oder später von neuen Erkenntnissen übertroffen. Er wird vergessen, jemand anderes nimmt seinen Platz ein. Irgendwann wird auch dieser abgelöst, und so geht es immer weiter. Die Absurdität scheint also ein nicht enden wollender Ablauf zu sein, man kann sich ihr nicht entziehen, wenn nicht durch den Tod.
Der Tod setzt dem Absurden und den menschlichen Unternehmungen, es zu erklären und zu lösen, ein Ende.
Warum strengen wir uns an, gehen in die Schule oder zur Arbeit, gehen unseren Pflichten nach? Jeder stirbt doch irgendwann, das erlangte Wissen oder das verdiente Geld werden uns nicht in ein Jenseits begleiten, unser Handeln ist vergebens.
Der Mensch stellt sich im Laufe seines Lebens Fragen über seine Existenz und deren Sinn, erhält aber keine Antwort. Die Erde schweigt, sie hilft ihm nicht weiter. Dies kann dazu führen, dass er das Leben als frustrierend und voller Leid empfindet, und versucht, ihm ein Ende zu setzen. Doch kann dies wirklich die Lösung des Problems sein? Andererseits, können wir es ihm übel nehmen?
Wenn man sich dem Absurden stellt, sich also für das Leben und gegen den Selbstmord entscheidet, hat man die Möglichkeit das Phänomen des Absurden zu erklären, eine Lösung zu finden, anstatt es aufzulösen. Man gesteht sich die Absurdität seiner Situation ein und beweist dabei eine gewisse Akzeptanz seinem Schicksal, der Sinnlosigkeit und dem Leid gegenüber. Diese kämpferische Einstellung führt zu einer Lebensermutigung. Der Mensch kämpft für sich selbst, macht sich somit zu seinem eigenen Zweck und das Leben erlangt einen positiven Wert.
Doch was ist, wenn jemand es nicht schafft, dem Absurden ins Auge zu sehen und das Leben nicht lebenswert findet? Wenn er den Sinn seines Daseins nicht findet und keinen anderen Ausweg weiß? Dieses Gefühl ist unerträglich, doch Camus bezeichnet einen durch die Absurdität begründeten Suizid als falsch. Man soll sich nicht dem Versuch das Absurde zu erklären einfach entziehen. Dieses Universum, in dem wir leben, hat keinen festen Plan, wir Menschen müssen einen schmieden.
Viele Menschen wollen den natürlichen Instinkt des Sinnstrebens unterdrücken, indem sie versuchen sich in eine Religion zu retten, den Sinn z.B. mit persönlichen Zielen verwechseln oder allgemein subjektive Ziele anstreben. Die aktive Repression der Sinnstrebung bezeichnet Camus auch als philosophischen Suizid.
Unser Schicksal ist unsere Sache. Wir können ihm nicht entrinnen, aber wir können uns dagegen auflehnen, denn „es gibt kein Schicksal, das durch Verachtung nicht überwunden werden kann“ (Albert Camus).
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