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"Ich weiß nicht was soll es bedeuten" Analyse - Referat



In Heinrich Heines Gedicht „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ 1823 geschrieben, fährt ein Schiffer in der Abenddämmerung den Rhein entlang. Oben auf einem Felsen sieht er eine schöne Jungfrau sitzen. Sie kämmt ihr goldenes Haar mit einem goldenen Kamm währenddessen sie ein schönes Lied singt. Der Schiffer hat nur Augen und Ohr für sie und beachtet nicht die tückischen Felsenriffe, sodass er schließlich verunglückt und mit seinem Kahn untergeht.

Bei diesem Felsen handelt es sich um einen fast senkrecht aus dem Rhein 130 Meter hochaufsteigendem Schieferfelsen vor St. Goarshausen. An dieser Rheinenge und hervorgerufen durch hohe Fließgeschwindigkeiten an dieser Stelle kam es hier häufig zu Schiffsunglücken.
Bereits 1801 wurde von Clemens Brentano über diesen Felsen eine Ballade geschrieben, in der die Lore-Ley auf dem Felsen durch ihre magische Kraft jeden Seefahrer in das Verderben reißt. Sie stürzt sich jedoch aus Verzweiflung über diesen Fluch selbst in den Rhein.

In dem Gedicht von Heinrich Heine jedoch wird die Lore-Ley als eine Frau dargestellt, die bewusst Seefahrer verführt und in den Tod lockt.

In Heines sechs strophigem Gedicht mit jeweils vier Versen, erzählt das lyrische Ich „Ein Märchen aus alten Zeiten“, nämlich das Märchen der Lore-Ley. Die Gefühlslage des lyrischen Ichs ist traurig. Der Leser kann sich durch Ausdrücke wie „kühl“, „dunkelt“, „ruhig“, „funkelt“ (2. Strophe) gut in die Atmosphäre der Abenddämmerung versetzen.
Die Lore-Ley selbst wird erst in der dritten Strophe beschrieben: sie wird gleich mit dem Superlativ „schönste Jungfrau“ (Strophe 3) bezeichnet. Ihre überwältigende Schönheit wird durch Verwendung von Adjektiven wie „goldenes Geschmeide“, „goldenes Haar“, goldener Kamm“ (Strophe 3- 4) verdeutlicht. Ihre außergewöhnliche Erscheinung wird unterstrichen durch „wunderbar“ und „wundersam“ (Strophe 3-4). „Wundersam“ bezieht sich auf ihren verführerischen Gesang, der als „gewaltige Melodei“ (Strophe 4) beschrieben wird.

Im Gegensatz dazu befindet sich der Schiffer in einem „kleinen Schiffe“ (Strophe 5) und er wird ergriffen „mit wildem Weh“ (Strophe 5). Er wird sowohl von ihrer äußeren Erscheinung als auch von ihrem wunderbaren Gesang verführt: „Er schaut nur hinauf in die Höh“ (Strophe 5). Die gewaltige, verführerische Größe
der Lore-Ley wird verdeutlicht durch den Gegensatz zwischen dem „Gipfel des Berges“ (Strophe 2) „dort oben wunderbar“ (Strophe 3) und dem Schiffer „im kleinen Schiffe“ (Strophe 5). Dies verdeutlicht, dass er ihrer Magie ausgeliefert ist.
Ihn ereilt zwangsläufig der Untergang „die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn“ (Strophe 6).
Im letzten Satz klagt das lyrische Ich an „und das hat mit ihrem Singen die Lore-Ley getan“ (Strophe 6). Der Lore-Ley wird somit die Schuld am Tod des Schiffers zugewiesen.

Das Metrum des Gedichts wird von dreihebigen Jamben gebildet. Das Reimschema ist durchgängig ein Kreuzreim, allerdings sind die Endungen nicht immer lautkorrekt („bedeuten“ (Vers 1) und „Zeiten“ (Vers 3); „Kamme“ (Vers 13) und „wundersame“ (Vers 15); „weh“ (Vers 18) und „Höh“ (Vers 20) ). Die teilweise holprigen Rhythmen verbildlichen bereits das starke Schwanken des Schiffes, das bald stranden wird.

Durch die Alliteration „mit wildem Weh“ (Vers 18) wird die Gefahr, in der sich der Schiffer befindet, verdeutlicht.






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