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Impressionismus - 4.Version - Referat
Impressionismus
Allgemeines / Grundlagen
- Leitet sich vom lateinischen Begriff „impressio“ ab, was übersetzt „Eindruck“ bedeutet (der englische Begriff „impression“ sollte geläufig sein)
- Die Stilrichtung des Impressionismus entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und verbreitete sich später relativ zügig weltweit
- Auch, wenn eine genaue Eingrenzung von Kunstepochen nur wenig Sinn macht, kurz die geläufigen Eckdaten zum Impressionismus
- Man ist sich über den Beginn um 1860 relativ einig, die Endjahre des Impressionismus liegen je nach Quelle jedoch zwischen 1900 und 1920
- Der Impressionismus setzte sich von vorherigen Kunstformen stark ab und wird von Kunstwissenschaftlern unterschiedlich eingeordnet:
- Einige schätzen den Impressionismus als Einleitung der Moderne, andere sehen ihn als den Abschluss der alten Epochen an
- Der Begriff „Impressionismus“ fand auch Anwendung in anderen Kunstrichtungen wie der Musik, der Literatur und auch in der Fotografie
- Geläufiger ist der Begriff aber in der Malerei
- Der Kunstkritiker Louis Leroy leitete den spöttisch gemeinten Begriff aus dem Namen eines Gemäldes von Claude Monet ab, dass den Namen „impression – soleil levant“ trug
- Dies bedeutet übersetzt so viel wie „Impression – Sonnenaufgang“
- Auf den Urheber dieses Werkes, Claude Monet, werden wir später aber noch genauer eingehen…
- … womit wir nun bei der Gliederung sind:
Gliederung
Allgemeines / Grundlagen 1
Geschichte des Impressionismus 2
Charakteristik von impressionistischen Bildern / Ansichten v. Impressionisten 2
Maltechniken 2
Künstler des Impressionismus und ihre Werke 2
Impressionismus in anderen Kunstrichtungen 2
Post-Impressionismus 2
Geschichte des Impressionismus
- Der Impressionismus folgt auf die Kunstrichtungen der Romantik und des Realismus (vor allem Landschaftsmalereien)
- Die Kunst-Hauptstadt des 19. Jahrhunderts, Paris, beeinflusste zu dieser Zeit fast alle Künstler
- In Paris (am Louvre) befand sich auch der bekannte Salon de Paris, eine große Ausstellung für Kunstwerke, die jedoch sehr konservativ eingestellt war und Bilder neuer Kunstrichtungen so gerne abwies
- Darüber waren die Künstler solch abgewiesener Werke selbstverständlich nicht erfreut (3000 von 5000 Werken wurden alleine im Jahr 1863 z.B. abgelehnt) und eröffneten den Salon des Refusés (Salon der Abgewiesenen)
- Im April 1874 versammelten sich impressionistische Künstler erstmals und veröffentlichten gemeinsam ihre Kunstwerke, ernteten dabei jedoch noch viele negative Kritiken, da der Großteil der Franzosen dem neuen Kunststil noch nichts abgewinnen konnte
- Da die neue Weltanschauung der Impressionisten später immer mehr Anklang fand, verbreitete sich dieser neue Kunststil später (zwischen 1880 und 1900) in ganz Europa
- So gibt es auch einige bekannte deutsche Impressionisten, von denen wir euch auch noch einen vorstellen werden
Charakteristik von impressionistischen Bildern / Ansichten v. Impressionisten
- Wie bereits erwähnt, hob sich der Impressionismus stark von den vorherigen Kunstformen ab:
- Größere Bedeutung galt bei impressionistischen Bildern der farblichen Gestaltung, während die zeichnerische Gestaltung an sich einen geringeren Wert zugeordnet bekam
- Auch auf die Lichtverhältnisse wurde beim Zeichnen sehr genau geachtet
- Folgende Ansichten der Impressionisten prägten auch ihre Zeichnungen:
- Jeder Betrachter nimmt das Bild in den verschiedenen „Ebenen“ (Farbe, Form…) anders wahr
- ein wirklicher Eindruck des Bildes entsteht also erst im Auge des Betrachters und nicht im Bild selbst
- Der Betrachter soll selbst mit dem Bild „arbeiten“, sich diesem also annehmen und eigene Empfindungen entwickeln
- Ein bezweckter Sinn eines Bildes (z.B. Belehrung) muss also nicht zwingend auch bei jedem Betrachter ankommen, da das Bild durchaus verschieden interpretiert werden kann
- Nicht jedes Bild der Impressionisten ist also dazu bedacht, dem Betrachter eine Lehre mitzuteilen oder Ähnliches, sondern ist halt einfach nur ein Bild
- (es ist ja auch wirklich so, dass man, wenn man etwas zeichnet dies auch gerne einfach nur „zum Spaß“ tut und nichts weiter damit bezweckt)
- So kommt es also, dass die impressionistischen Bilder i.d.R. farblich sehr hübsch gestaltet sind, gestalterisch jedoch sehr grob anmuten
- Die Bilder wurden oftmals auch so gestaltet, dass sich die Farbgebung eines Objekts je nach Lichteinstrahlung und Umgebung unterschiedlich ausfällt
- Alleine durch die ausgearbeitete Beleuchtung ist oft schon ersichtlich, welche Tages- / Jahreszeit das Bild darstellen soll
- Diese Ausarbeitung von Merkmalen der Farbe und Beleuchtung ist fast nur durch Malen unter freiem Himmel möglich gewesen
- Bilder von Impressionisten wirken oft ausschnitthaft: es soll nicht das ganze Objekt dargestellt, sondern lediglich die Wirkung des Lichts auf jenes Objekt betont werden
Maltechniken
- Wie zu dieser Zeit üblich wurden für alle Zeichnungen Ölfarben verwendet, die für hohe Farbbrillanz bekannt sind
- Die ab Mitte des 19. Jahrhunderts erhältlichen industriell gefertigten Farben, die auch in Tuben erhältlich waren begünstigten die Freiluftmalerei
- Die Impressionisten bevorzugten klar helle, kräftige Farben
- Komplementärfarben wurden nicht durchgängig aufgebracht, sondern meist komma-artig nebeneinander gesetzt, sodass sie sich erst aus etwas Entfernung zu einer einheitlichen Farbe vermischten (wer mal ein Werbeplakat betrachtet hat, kennt diese Methode sicherlich)
- Durch diese Methode wirken impressionistische Bilder sehr intensiv und teilweise auch aufdringlich, da sie einen gerne geradezu „anleuchten“
- Das teilweise Vermischen der Farben direkt auf der Leinwand verstärkt diesen Effekt des „unruhigen“ Bildes
- Bilder wurden oft skizzenartig gemalt, damit Lichtverhältnisse gut und schnell eingefangen werden konnten
- Für dunklere Farbtöne wurde kein schwarz hinzugemischt, sondern Komplementärfarben benutzt
Künstler des Impressionismus und ihre Werke
Claude Monet
- Oscar Claude Monet wurde am 14. November 1840 in Paris geboren
- Von 1851 bis 1857 besuchte er sechs Jahre lang ein Gymnasium in le Havre und besuchte dort unter anderem Zeichenstunden
- Bereits in den jungen Jahren zeigte sich Monet künstlerisch sehr begabt und war im Alter von 15 Jahren schon in der ganzen Stadt bekannt
- Er fertigte damals nämlich gerne Karikaturen von Schülern und Lehrern an, die er dann nicht allzu günstig weiterverkaufte
- In 1857 fertigte Monet sein erstes Landschaftsgemälde an und beschloss zu diesem Zeitpunkt, Maler zu werden
- Den eigentlich 7 Jahre andauernden Militärdienst musste Monet krankheitsbedingt schon nach einem Jahr abbrechen
- Daraufhin perfektionierte Monet bei vielen bekannten Malern wie Charles Gleyre sein malerisches Können
- In den folgenden Jahren stellte Monet immer mehr Bilder fertig und gründete zusammen mit Frederic Bazille ein gemeinsames Atelier, in dem er einige seiner frühen Werke ausstellte
- Im Juni 1870 heiratete Monet die Geliebte Camille Doncieux
- Durch seine typisch impressionistische Malweise wurden immer mehr seiner Bilder vom Salon de Paris zurückgewiesen, für finanziellen Erfolg versuchte er jedoch, immer wieder einige Bilder für diesen zu malen
- Am 5. Dezember 1926 starb Monet in Giverny an Lungenkrebs
- Werk:
- Das vielleicht wichtigste Werk Monets ist das Werk Impression, Sonnenaufgang, dass den Impressionismus namentlich begründete
- Das Bild zeigt den Hafen von Le Havre mit drei Fischerbooten im Vordergrund
- Im Hintergrund zeigt sich die aufgehende Morgensonne, dessen Licht sich auf dem Wasser bricht
- Diese detailgetreue Lichtdarstellung ist bereits ein typisch impressionistisches Merkmal
- Auch zeigt sich bei genauerer Betrachtung das sehr grobe Erscheinungsbild dieses Gemäldes durch dicke Pinselstriche
- In diesem Bild gibt es eigentlich nur zwei wirkliche Ebenen: Den Hafen mit Fabrikschloten im Hintergrund und die drei Boote im Vordergrund
- Das Bild schuf Monet bei einem Aufenthalt in einem Hotel von Le Havre, von wo aus er den schönen Blick auf den Hafen direkt genießen konnte
- Wie bereits zu Beginn erwähnt waren Kunstkritiker der damaligen Zeit über solche „Schmierereien“ sehr empört
- Die „japanische Brücke“ seines Gartens verewigte Monet sehr oft auf seinen Zeichnungen und erarbeitete so sehr viele farblich unterschiedliche Versionen: von flammenden Farben über herbstliche Stimmung bis hin zu völlig grünem Gewächs kann jeder seinen persönlichen Favoriten passend zur Stimmung wählen
- Beim Bild Mohnfeld bei Argenteuil verzichtete Monet auf kräftige Farben
- Es zeigt vor allem ein Meer aus hunderten roten Punkten, die durch ihre hohe Sättigung schon fast zu leuchten scheinen
- Während man im Vordergrund die Blütenform des Mohn noch gut erkennen kann, sind im hinteren Bereich nur noch rote Punkte ersichtlich
- Den Mittelpunkt des Bildes stellt klar das Haus im Hintergrund da, auf das fast alle Linien zulaufen
Camille Pissarro
- Pissarro wurde am 10. Juli 1830 in Charlotte Amalie auf den heutigen Amerikanischen Jungferninseln geboren und malte bereits im Internat in Paris, dass er besuchte sehr gerne
- In den 1860er Jahren veröffentlichte Pissarro seine ersten Werke im Salon de Refusés und fand dort großen Anklang
- Er malte gerne mit Monet und Auguste Renoir zusammen und lernte so auch von ihnen
- Sein Bild L‘Hermitage à Pontoise zeigt eine Familie vor kleinbürgerlichen Gebäuden der Stadt Pontoise
- Pissarro hat bei diesem Bild mit vielen kräftigen Grüntönen gearbeitet, die dem Bild einen besonders „frischen“ Charakter verleihen
- Das Gemälde „Avenue de l’Opera“ zeigt die Allee vor der Pariser Oper im Hintergrund
- Die vielen kleinen Figuren auf dem Bild sind durch die typische Maltechnik der Impressionisten sehr grob dargestellt und bestehen eigentlich alle nur aus wenigen Punkten
Pierre-Auguste Renoir
- Pierre-Auguste Renoir wurde am 25. Februar im französischen Limoges geboren und verstarb im Dezember 1919
- Mit 13 Jahren trat Renoir eine Lehre als Porzellanmaler an, worin er sehr begabt war
- Als seine Manufaktur 4 Jahre später jedoch schließen musste, lernte auch er von anderen großen Künstlern der Zeit und malte seitdem auch auf Leinwänden
- Zu seinen berühmtesten Werken zählt das Bild „Tänzerin“, welches eine unbekannte Tänzerin mit einem weißen Kleid zeigt
- Der Hintergrund stellt sich aus vielen verschiedenfarbigen Flecken zusammen, die einen Grauton bilden
Max Liebermann
- Zu den bedeutendsten Vertreten des deutschen Impressionismus zählt der Berliner Max Liebermann
- Auch Lieberann zeichnete in der ihm verhassten Schule sehr viel
- Als Liebermann’s Eltern ein Gemälde in Auftrag gaben, begleitete Max die Eltern zur Malerin Antonie Volkmar, die sein künstlerisches Talent entdeckte
- Seit 1868 besuchte Liebermann die Kunstschule Weimar
- Bei seinem Besuch im Jahr 1876 in den Niederlanden begann Liebermann verstärkt, impressionistische Malweisen in seine Bilder einfließen zu lassen
- Während dieser Reise malte Liebermann auch sein Bild „Holländische Nähschule“, dass – wer hätte es gedacht – eine holländische Nähschule darstellt
- Dieses Bild ist Liebermanns erstes wirklich impressionistische Bild, auf welches jedoch viele weitere Bilder im impressionistischen Stil folgten
- Auch hier ist die Wand wieder nicht einfarbig gezeichnet, sondern wirkt durch Zusammensetzung von verschiedenen Farben unruhiger
- Die eigentlich sehr ruhige Atmosphäre wird durch den angewendeten Kunststil also ziemlich gebrochen
Impressionismus in anderen Kunstrichtungen
- In der Musik gibt es ebenfalls den Begriff des „Impressionismus“
- Der Musikstil des Impressionismus wurde durch Claude Debussy begründet, für den Musik „Klang- und Farbkunst“ bedeutet
- Als impressionistisch gilt hier die seltene Weiterentwicklung von melodischen Motiven und das oft nur kurze auftauchen solcher
- Die Harmonik wechselt bei impressionistischer Musik sehr schnell
- In der Literatur ist der Begriff „Impressionismus“ nicht allzu streng festgelegt
- Auch hier sollen jedoch bestimmte Eindrücke festgehalten werden, wie es der Impressionismus auch in der Malerei wollte
- Hierzu dienen zum Beispiel das Fehlen eines geschlossenen Handlungsablaufs, wenig Verben und viele Substantive
- Impressionistische Fotografen nutzten gerne Unschärfen zum Verstärken des Eindrucks und wirken insgesamt sehr wie Schnappschüsse
Post-Impressionismus
- Auf den Impressionismus folgten einige ähnliche Kunststile, die gerne unter dem Begriff des „Post-Impressionismus“ zusammengefasst werden
- Zum Spät-Impressionismus werden so zum Beispiel die Stile Pointillismus, und Cloisinismus gezählt
- Im Pointillismus streben die Künstler nicht mehr eine möglichst realistisch wirkende Stimmung an, sondern einfach eine insgesamt gelungene Komposition
- Ein Bild besteht hier aus sehr vielen kleinen farbigen Punkten, die zusammen zu verschiedenen Farben „verschmelzen“
- Der Cloisinismus lehnt die Zentralperspektive grundsätzlich ab und konzentriert sich lieber auf bestimmte Formen
- Insgesamt versuchten die Post-Impressionisten, sich von der Realität immer weiter zu entfernen, Bilder sollten nur noch die Farbe und Form repräsentieren
- Durch diesen Zeichenstil, wird der Betrachter weiter angeregt, sich mit dem Bild auseinanderzusetzen
- Zu den wichtigsten Vertretern des Post-Impressionismus zählen unter anderem Paul Signac, Paul Baum, Georges Seurat und Henri Edmond Cross
- Auch viele Werke von Vincent van Gogh können dem Post-Impressionismus zugeordnet werden
- Mit seinen Werken legte er jedoch auch schon den Grundstein für Anfänge des Expressionismus, über den ihr nächste Woche ja noch mehr erfahren werdet
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