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Maria Magdalena (Hebbel) - Referat
I) Biografie von Christian Friedrich Hebbel:
a) Kurzbiographie
-geboren am 18. März 1813 in Wesselburen,
Dithmarschen,damals zu Dänemark gehörend, erst nach
seinem Tod preußisch.
-wuchs in armen Verhältnissen auf, sein Vater war
Tagelöhner
-1827 starb sein Vater, daraufhin trat Hebbel in die
Dienste des Kirchspielvogts Moor ein, bei dem er
vom Laufburschen zum Schreiber wurde.
Dort erste Literaturkenntnisse in dessen
umfangreicher Bibliothek,(er bildet sich
autodidaktisch weiter).
-->erste Gedichte in regionalen Zeitungen
-mit 22 Jahren holte ihn die Schriftstellerin Amalie
Schoppe nach Hamburg, dort schrieb er den Anfang
seiner Tagebücher
-kurz danach lernte er Elise Lensing - eine
Schneiderin - kennen, mit der er 2 uneheliche Kinder
hatte
-Hebbel versuchte sich in verschiedenen Studien-
richtungen; zuerst studierte er am Hamburger
Johanneum, brach jedoch schnell ab und verließ die
Stadt, um in Heidelberg Jura zu studieren (brach
jedoch auch dieses Studium kurz nach Beginn ab)
-Über Straßburg und Stuttgart reiste er nach München,
wo er schließlich das Doktorexamen in Philosophie
anstrebte, doch Hunger, Krankheit und Geldsorgen
trugen dazu bei, dass er erneut scheiterte
-1839 kehrte er nach Hamburg zurück; dort entstanden
seine ersten beiden Werke, die Dramen „Genoveva“
und „Judith“
-der dänische König Christian VIII sprach Hebbel ein
Stipendium für eine zweijährige Bildungsreise zu;
diese führte ihn nach Paris, Rom, Neapel und
schließlich 1845 nach Wien
-trotz seiner zwei Kinder blieb er in Wien und
heiratete 1846 die Burgschauspielerin Christine
Enghaus à die Heirat brachte ihm materiellen
Wohlstand, so dass er ungestört seine Werke
verfassen konnte
-sein größter Erfolg ist bis heute das 1843
entstandene Drama Maria Magdalena
-Hebbel zeigte während seines ganzen Lebens immer
soziales und politisches Engagement; er begrüßte die
Märzrevolution; kandidierte 1849 sogar für die
Frankfurter Nationalversammlung, jedoch erfolglos
-Für die „Nibelungen“-Triologie wurde Hebbel 1863 als
erster Preisträger mit dem Schiller–Preis geehrt
-in den letzten Jahren seines Lebens litt er
zunehmend an Rheuma und starb daraufhin am 13.
Dezember 1863 in Wien (er wurde somit 50 Jahre alt)
b) Werke:
- Judith (1840)
- Genoveva (1841)
- Der Diamant (1841)
- Maria Magdalena (1843)
- Anna (1847)
- Trauerspiel in Sizilien (1847)
- Julia (1847)
- Schnock (1848)
- Aufzeichnungen aus meinem Leben (1854)
- Die Nibelungen (1861)
- Tagebücher (enthalten viele Aphorismen)
u.v.m.
c) Einordnung Hebbels in die deutsche Literatur
Friedrich Hebbel ist einer der wenigen Dramatiker in der deutschen realistischen Literatur. Lessing steht am Anfang der Aufklärung, darauf folgten Goethe, Schiller und Kleist, den Abschluss bildet Hebbel Mitte des 19. Jahrhunderts.
Hebbel zählt zu den bedeutendsten Dramatikern des Realismus (zwischen 1848-Revolution und dem Ende der Ära Bismarks).
Grundlagen des Realismus:
- objektive Betrachtung, sachgenaue Darstellung der
Wirklichkeit
- die Entstehung der Arbeiterbewegung und die
Aufstände von 1848 rücken die sozialen Umstände in
den Mittelpunkt
-->Im Realismus werden meist Alltagserlebnisse des
Bürgertums geschildert, wie man es in „Maria
Magdalena“ erkennen kann
- das rasche Fortschreiten in den Naturwissenschaften
(u.a. Darwins Abstammungstheorien) führt dazu, dass
die Menschen glauben, alle Dinge erklären zu können
--> Veränderung der religiösen Vorstellungen
-->Meinung: Schicksal ist vorbestimmt
- kaum auf politische Veränderungen bedacht, im
Vordergrund stehen unveränderliche Unzulänglich-
keiten des Menschen
II)Maria Magdalena:
a)ein bürgerliches Trauerspiel
Das bürgerliche Trauerspiel entstand mit dem Aufstieg des Bürgertums im 18. Jahrhundert. Im Gegensatz zur vorher üblichen heroischen und aristokratischen Tragödie spielen jetzt nicht mehr die Schicksale des Hochadels oder antiker Helden eine Rolle, sondern es werden tragische Schicksale einzelner Menschen des bürgerlichen Standes dargestellt. Dies zeigt sich in dem Wegfall der gebundenen Sprache -->Prosa
Dabei werden die Schicksale meist durch die Konflikte der Stände hervorgerufen. Es geht um den Kampf gegen die Unterdrückung durch den Adel (z.B. in Lessing: Emilia Galotti und Schillers Kabale und Liebe), aber auch um Konflikte innerhalb des eigenen Standes (wie z.B. in Hebbels Maria Magdalena).
b)Zur Entstehung von Maria Magdalena
Angeregt zu diesem Drama wurde Hebbel durch eigene Erlebnisse in seiner Münchner Studienzeit 1836. Er lebte dort bei einem Tischlermeister, dessen Tochter seine Geliebte war. Ihr Bruder geriet unter Verdacht, einen Diebstahl begangen zu haben und wurde von der Polizei festgenommen. Schon zu dieser Zeit kam es ihm in den Sinn,ein bürgerliches Schauspiel zu schreiben. Auch die Welt der eigenen Kindheit, die Mutterschaft seiner Freundin in Hamburg, eine ähnliche furchtbare Katastrophe in der Familie seiner einstigen Gönnerin Amalie Schoppe flossen ebenso wie literarische Einflüsse (Lessing; Goethe..) mit ein.
In seiner Vorrede versuchte er sein Drama gegen das zeitgenössische bürgerliche Trauerspiel (wie Schillers Kabale und Liebe) abzugrenzen. Diese waren seiner Meinung nach in Misskredit geraten, da sie immer aus dem Konflikt verschiedener Stände abge-leitet wurden. Dies war aus Sicht Hebbels ein Fehler. Er meinte, das Tragische müsse ganz einfach aus der bürgerlichen Welt selbst kommen. So geht es bei ihm nicht mehr um den Konflikt zwischen Bürgertum und Adelswillkür, sondern um kleinbürgerliche Moral-vorstellungen und Sittenstrenge mit den daraus sich ergebenden Konflikten innerhalb des Standes. Geänderte soziale und politische Verhältnisse sind Gründe für diesen Wandel.
Hebbel wollte also das bürgerliche Trauerspiel erneuern.
c) Zum Inhalt:
- Maria Magdalena wird als bürgerliches Trauerspiel
bezeichnet (s.o.)
- Hebbel geht auf die Konflikte innerhalb einer
Familie und deren Lebensumstände in einem
bestimmten Stand ein (s.o.)
- Es geht um bürgerliche Beschränktheit: alle
Personen in dem Stück leben in dumpfer Gebundenheit
an bürgerlichen Normen bzw. Traditionen.
- Das Stück ist in 3 Akten aufgebaut
Handlungsort des Stücks: eine mittlere Stadt
1.Akt:
Das Theaterstück spielt hauptsächlich im Haus des strengen und frommen Tischlermeisters Anton.
Es beginnt an einem Sonntagmorgen: Karl, der Sohn, zeigt der Familie eine neue goldene Kette, die er durch seine Überstunden finanziert hat. Er bittet seine Mutter, ihm einen Gulden zu borgen. Sie gibt ihm aber das Geld nicht und Karl verlässt das Haus verärgert.
Die Tochter Klara hat ein Verhältnis mit Leonhard, einem skrupellosen Kassie-rer, welcher nur auf seine Karriere bedacht ist. Doch eigentlich ist sie in ihre alte Jugendliebe, den Sekretär Friedrich verliebt. Dieser hatte allerdings die Stadt verlassen. Als er wieder unerwartet aufgetaucht, fasziniert seine Art Klara erneut und verärgert Leonhard, der darauf seine Liebschaft zu Klara als Druckmittel ausnutzt. Aus Eifersucht und Angst, sie zu verlieren, zwingt er Klara, mit ihm zu schlafen. Klara wird von ihm schwanger. Sie weiß, dass sie gegen die Normen des Vaters und die der Gesellschaft verstößt. An dieser Stelle setzt die Handlung des Dramas ein.
Beim Abendessen warten alle auf Karl, der aber nicht erscheint. Es klopft daraufhin an der Tür und es treten zwei Gerichtsdiener ein. Sie erzählen, dass in einem Haus eines Kaufmannes eingebrochen wurde und Karl deshalb wegen Juwelendiebstahls festgenommen wurde. Daraufhin bricht die Mutter, die gerade von einer schweren Krankheit genesen war, entsetzt zusammen und stirbt.
Leonhard distanziert sich immer mehr von der Familie, da er nicht mit der Schwester eines Diebes zusammen sein möchte.
Der Vater glaubt an die Schuld seines leichtlebigen Sohnes und ist in seinem moralischen Stolz zutiefst verletzt. Er unterstellt Klara, am Tod der Mutter, sowie am Verhalten Leonhard nicht unschuldig zu sein. Klara wird immer verzweifelter, als der Vater sie geradezu zwingt, ihm zu schwören, ihm nie Schande zu machen und ihn zu enttäuschen. Er schwört sich umzubringen, falls Klara auf den falschen Weg gerät. Klara leistet diesen Schwur, obwohl sie ja bereits schwanger ist.
--> Höhepunkt (Klimax) des Stücks
2.Akt:
Obwohl die Juwelen schnell wieder auftauchen und sich herausstellt, dass Karl unschuldig ist, bangt der Vater weiter um den Verlust seiner bürgerlichen Ehre. Klara trifft nun alle Schande allein, da sie ihre Unschuld Leonhard geschenkt hat. Klara trifft den Sekretär und gesteht im ihre Liebe und ihre ausweglose Lage. Der Sekretär ist erschüttert über das gemeine Verhalten von Leonhard, kann sie aber nun, nachdem er alles weiß, nicht mehr heiraten, obwohl er ihr auch seine Liebe gesteht. Er will Leonhard nun zum Duell fordern.
--> Abfallende Handlung
3.Akt:
Nur eine Ehe mit dem verhassten Leonard kann Klara noch retten. Deshalb sucht sie noch einmal Leonhard und fleht ihn geradezu an, sie zu heiraten. Leonhard bleibt aber hart und weigert sich aus gekränkter Eifersucht. Er erfindet eine Liebesbeziehung zu einer anderen Frau, um Klara endgültig abzuweisen. Klara verlässt ihn daraufhin. Klara sieht sich vor zwei Alternativen gestellt: entweder mit der Schande zu ihrem Vater zu gehen oder sich selbst umzubringen. Sie erklärt Leonard `lieber Selbstmörderin und zugleich Kindesmörderin` zu werden, anstatt `Vatermörderin `(4.Szene).
Leonhard macht sich noch mal Gedanken über ihr Gespräch und entschließt sich dann doch zu ihr zu gehen, aber der Sekretär kommt und fordert ihm zum Duell auf.
In der Zwischenzeit kommt Karl aus dem Gefängnis und erzählt Klara, dass er die Familie verlassen will und zur See gehen will, da er die bürgerlichen Zustände nicht mehr aushält. Er bittet Klara, ihm noch ein Glas Wasser vom Brunnen zu holen. Klara sieht nun ihre Chance, ihren Selbstmord wie einen Unfall aus-sehen zu lassen. Sie will sich im Brunnen ertränken. So wären nach ihrer Ansicht alle Probleme gelöst, denn
·Bleibt sie auf der Welt und gebärt das uneheliche Kind --> Schande
·Bringt sich ihr Vater um --> Schande
·Nur ein tragischer Unfall bringt keine Schande
Inzwischen hat der Sekretär Leonhard beim Duell getötet. Selbst tödlich verletzt kommt er zu Meister Anton und fragt nach Klara. Daraufhin wird dem Sekretär die Situation klar und sie eilen beide zum Brunnen. Auf dem Weg dorthin, bittet er den Vater Klara zu vergeben, und hielt um ihre Hand an. Der Vater will sie nun nicht mehr verstoßen. Sie treffen auf Karl, der ihnen berichtet, dass man Klaras Leiche im Brunnen gefunden hat. Er sagt, sie habe sich umgebracht, was der Vater nicht glauben will. Der Sekretär bedauert, dass sie sich aus Schande wegen ihrer Beziehung zu Leonhard umgebracht hat und sagt, dass er es nicht Wert gewesen sei. Karl führt daraufhin den sterbenden Sekretär zu Klaras Leiche.
-->Katastrophe
d) Personencharakteristik:
1) Der Vater, Meister Anton:
-Tischlermeister von Beruf
-Vertreter der Tugenden der „guten alten Zeit“
-hat strenge Moralvorstellungen, will u. kann ohne
bürgerliche Ehre nicht leben
-ist sehr ungerecht und brutal
-starr, besitzt keinen Funken menschlichen
Verständnisses für das Leben
-ist egozentrisch, denkt nur an sich, an seinen guten
Leumund
-ist sich sicher, dass er allein weiß, was gut und
richtig ist
-lebt in einer Fantasiewelt und zwingt seine Familie
mit Gewalt, mit ihm so zu leben
2) Die Tochter, Klara:
-ist das Opfer vom Vater und der Moralvorstellung der
Gesellschaft
-besitzt menschliche Züge, obwohl sie in den
Ordnungsverhältnissen des Vaters lebt
-handelt nach bürgerlichen Pflichten und nicht nach
Leidenschaft, hat Angst vor dem
Gerede der Leute
-sehnt sich nach Liebe
-stürzt sich nicht aus Schuldgefühlen, sondern aus
Liebe zu ihrem Vater in den Tod („O Gott, ich komme
nur, weil sonst mein Vater
käme!“ 3. Akt, 8.Szene)
-ist selbstlos, sie soll es alleine treffen, der
Vater soll unbeschadet bleiben
3) Der Sohn, Karl:
-besitzt starken Willen zur Selbstbehauptung
-fürchtet nicht den schlechten Leumund, sondern eher
materielle Nachteile; ist von der Mutter verwöhnt
-lebt in einer anderen, zeitgemäßeren Welt als sein
Vater, verachtet die kleinbürgerliche Enge und die
Starrheit der Leute
-instinktiv will er sich aus den engen Verhältnissen
befreien und entfliehen
4) Leonhard:
-ist von Beruf Kassierer
-ist nach den Normen der bürgerlichen
Gesellschaftsmoral ein normaler, strebsamer
Ehrenmann
-hat Klara geschwängert
-ist äußerlich brav, setzt alles daran den äußeren
Schein zu wahren
-im Inneren nicht böse, er folgt aber den
gesellschaftlichen Normen
-tut alles, um seine bürgerliche Existenz zu sichern
-ehrgeizig(Ausschaltung eines Konkurrenten bei der
Bewerbung als Kassierer)und geldgierig (denkt mehr
an die Mitgift bei der geplanten Heirat mit Klara)
5) Der Sekretär, Friedrich:
-war der Jugendfreund von Klara
-ist sehr sympathisch
-will menschlich handeln, aber den Schein
bürgerlicher Wohlanständigkeit bewahren
6) Weitere Personen:
Die Mutter Therese; Wolfram, ein Kaufmann; Adam, ein Gerichtsdiener; ein zweiter Gerichtsdiener; ein Knabe; eine Magd.
III. Vergleich zwischen Maria Magdalena (Hebbel) und Kabale und Liebe (Schiller)
Es empfiehlt sich den Vergleich in einer Tabelle gegenüberzustellen. Dies war hier leider nicht möglich. Die einzelnen Punkte sind hier nacheinander dargestellt.
Kabale und Liebe (Literaturepoche)
Sturm und Drang
- wendet sich gegen die „Herrschaft der Vernunft“
als Leitidee der Aufklärung und die überkommenden
sozialen Normen
zwei Richtungen:
·Forderung nach Freiheit von Gefühl und
Leidenschaft
·Verherrlichung des Kraftmenschen, `großer Kerl`
Beides ist zu finden:
--> Betonung von Herz und Gefühl`
(Ferdinand und Lady Milford vertreten ihr Recht auf
Liebe)
--> Verherrlichung von selbstbewussten Persönlich-
keiten
(Ferdinand:„großer Kerl“Lady Milford : „Machtweib“)
-->Huldigung der Natur als unverfälscht und
harmonisch(Ferdinand will mit Luise in eine heilige
ursprünglicheWildnis fliehen III.4))
--> Kritik am höfischen Adel (unmoralisches
Verhalten)
- Korruption und Machtgier des Präsidenten
(Intrigen)
- Amtsmissbrauch (im Umgang mit Fam. Miller)
-Verschwendungssucht des Herzogs (z.B.
Soldatenhandel,Mätressenwesen) und Willkür-
herrschaft (Verhaftungen ohne gerichtliches Urteil)
--> Verurteilung der kleinbürgerlichen Welt
Familienstruktur der Familie Miller (Vater ist
Oberhaupt Frau und Tochter ordnen sich unter.
Moralische, religiöse u. bürgerliche Normen
bestimmen das Zusammenleben)
--> Politisch – Soziales Drama
Maria Magdalena (Literaturepoche)
Realismus (vgl. I c)
- objektive Betrachtung u. sachgenaue Darstellung der
Wirklichkeit
- soziale Umstände treten in den Mittelpunkt
(Entstehung der Arbeiterbewegung u. Aufstände von
1848)
--> Alltagserlebnisse des Bürgerturms werden
geschildert
- die Menschen glauben, alles erklären zu können
(Fortschreiten der Naturwissenschaften)
--> Veränderung der religiösen Vorstellung
--> Meinung Schicksal ist vorbestimmt
- kaum auf politische Veränderung bedacht, im Vorder- grund stehen unveränderliche Unzulänglichkeiten
des Menschen
--> Adel wird nicht kritisiert, sondern die
gesellschaftlichen Zwänge und enge Moralvorstellung
des Bürgertums
- Verurteilung der kleinbürgerlichen Welt: Kritik an
den gesellschaftlichen Zwängen und engen Moral-
vorstellungen des Bürgertums (z.B. Meister Anton)
--> Soziales Drama
Kabale und Liebe (Literaturgattung)
Bürgerliches Trauerspiel (vgl. II a)
- tragische Schicksale einzelner Menschen des
Bürgertums werden dargestellt
- die Schicksale werden durch Konflikte zwischen
den Ständen hervorgerufen.
Liebe zwischen Adel und Bürgertum
Luise (Bürgertum) ist in Ferdinand (Adel) verliebt
Maria Magdalena (Literaturgattung)
Bürgerliches Trauerspiel (vgl. II a)
- tragische Schicksale einzelner Menschen des
Bürgertums werden dargestellt
- die Schicksale werden durch Konflikte innerhalb
eines Standes (des Bürgertums) hervorgerufen
Liebe innerhalb eines Standes
Klara liebt den Sekretär Friedrich
Kabale und Liebe (Aufbau)
Aufbau des Dramas: 5 Akte:
- 1. Akt: Exposition (Auftritt der handelnden
Personen mit ihren Interessen und Beziehungen;
Konflikt wird deutlich)
- 2. Akt: Steigende Handlung (Streit zwischen
Präsident und Sohn)
- 3. Akt: Höhe- und Wendepunkt (Das Ende der Liebe
scheint besiegelt)
- 4. Akt: fallende Handlung (Liebe zwischen Ferdinand
und Luise hat keine Chance mehr)
- 5.Akt: Katastrophe:( Ferdinand und Luise sterben,
aber die dunklen Machenschaften werden öffentlich)
Aufbau nach dem Prinzip: Entsprechung (Symmetrie) und Gegensatz (dialektisches Prinzip)
- die beiden Welten, in denen das Drama abläuft
wechseln in regelmäßigem Rhythmus
(kleine Welt bei Millers – große Welt beim Adel);
nur der 5. Akt spielt an einem Ort.
Maria Magdalena (Aufbau)
Aufbau des Dramas:3 Akte
- 1. Akt: Höhepunkt (Klimax) des Stücks
(Klara muss ihrem Vater schwören, ihm keine Schande
zu machen, obwohl sie weiß dass sie schwanger ist)
- 2. Akt: Abfallende Handlung
(Ausweglose Lage von Klara)
- 3. Akt : Katastrophe: Selbstmord Klaras
Das Geschehen spielt sich hauptsächlich im Haus der strengen und frommen Tischlermeisters Anton ab;
Nur am Anfang des 3. Akts wechselt die Handlung in Leonhards Zimmer.
Kabale und Liebe (Sprache)
Sprache
In Prosa (nicht mehr gebundene Versform)
Durch die Sprachgebung werden die Personen ihren sozialen Ordnungen zugewiesen:
- gekünsteltes und hinterlistig, falsches Sprechen am Hof
- lebensnahes Sprechen bei Millers
- pathetisches Sprechen von der Liebe
Maria Magdalena (Sprache)
Sprache:
In Prosa (vgl. II a)
„Der Grundton des Dramas ist weit herberer, die Konflikte sind unversöhnlicherer Natur, die Charaktere rauh bis zur Wildheit.......“
Heinrich Anschütz (Regisseur am Wiener Hofburg-theater; 1785-1863)
Kabale und Liebe (Inhalt)
Inhaltlich
- Vater- Tochter –Beziehung, die auch schonLessing
dargestellt hat, wird übernommen
--> übernimmt die Rolle der Tochter eines
Kleinbürgers
-->viertes Gebot: Vater und Mutter sind zu ehren
-->Verantwortung und Liebe dem Vater gegenüber
- Schwur – Motiv taucht auf
Luise muss dem Sekretär Wurm (einer Nebenfigur)
einen Eid auf Gott schwören, einen erzwungenen
Brief aus freien Stücken geschrieben zu haben.
Durch diesen Brief wird die Intrige eingefädelt.
Zugleich ist Luise durch den Eid eine unlösbare
Verpflichtung eingegangen. Nur durch ihren Tod
kann sie sich von ihrem Schwur lösen.
Handlungspersonen werden zur Opfer- bzw. Täterrolle gezwungen
Fazit:scharfe Anklage gegen die leeren Konventionen
einer ehrlosen Adelsschicht, deren Intrigen-
spiel, sowie die starren Zwänge der
Gesellschaft.
Schuld am Tod der beiden:
-hauptsächlich der Präsident (Vater von Ferdinand)
und der Sekretär Wurm, die mit allen Mitteln
versuchen, die Liebe zwischen Ferdinand und Luise zu
vernichten (Schmieden einer Intrige) und so die
Heirat vereiteln wollen.
Beide: Ferdinand und Luise gehen gemeinsam in den Tod
Maria Magdalena (Inhalt)
Inhaltlich
- Vater–Tochter - Beziehung tritt in den Vordergrund
und gewinnt eine große Bedeutung für den tragischen
Ablauf
--> sie muss schwören, ihm keine Schande zu machen,
obwohl sie schon weiß,dass sie schwanger ist
- Schwur – Motiv taucht auf
mehr Tragik, denn der eigene Vater verlangt den
Schwur neben der toten Mutter,indem er seinen
eigenen Suizid ankündigt und lässt Klara somit
unbewusst ihren eigenen Tod beschwören
– sie sieht keinen anderen Ausweg, um keinen
Eidesbruch leisten zu müssen.
--> lieber Selbstmörderin und Kindesmörderin
als Vatermörderin (vgl. Inhalt 3. Akt)
Handlungspersonen werden zur Opfer – bzw. Täterrolle
gezwungen
Fazit: Kritik an den engen Moralvorstellungen,
Werten und Normen des Bürgertums (s.o)
Schuld am Tod Klaras
-hauptsächlich der eigene Vater (Suizidandrohung; Eid)
Klara begeht Selbstmord(Leonhard und Friedrich sterben im Duell)
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Martin Koch
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