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Musik im dritten Reich - Referat



Musik im Dritten Reich



Gliederung:

1) Allgemein
2) „Entartete Musik“
- Swing
3) Kraft durch Freude
4) Musik in der HJ
5) Marschmusik
6) Qellenangaben



1) Allgemein

“Wenn die Musik im Dritten Reich allmählich ... an das Volk herankommen und ihm Freude bringen soll, die es zur Arbeit und zum Lebenskampfe stählt, so muß vorher mit eisernem Besen ausgekehrt werden, was diesem Volke den Sinn mit Unkunst vernebelt.”
(Zitat aus: „Die Musik im dritten Reich“, Peter Raabe)

Die Reichsmusikkammer wendete sich gegen alles “Undeutsche”, dass im Jüdischen personifiziert wurde. Auch galten jegliche kommunistischen und sozialen Haltungen als „unecht“ und wurden verboten. Die Unsinnigkeit dieser Denkweise erkennt man daran, dass gerade mit den jüdischen Komponisten und Künstlern in Deutschland wichtige Träger des internationalen Musiklebens getroffen wurden.
Zerstört werden sollten z.B. die Werke der großen, “ernsten” Komponisten wie Felix Mendelssohn-Bartholdy, Gustav Mahler und die der heute weniger bekannten Künstler wie Robert Stolz und Leon Jessel.
Geächtet wurden z.B. die Dirigenten Bruno Walter, Fritz Busch (der zu viel mit den Juden verkehrte), Otto Klemperer und viele andere Kapellmeister wichtiger deutscher Orchester.
Viele Instrumentalisten wurden aus ihren Orchestern entfernt, ebenso verdiente Professoren und Lehrkräfte von Hochschulen und Universitäten. Opern mit Texten von jüdischen Schriftstellern durften nicht mehr gespielt und Lieder jüdischer Dichter nicht mehr gesungen werden. Außerdem waren auch jegliche Werke, deren Inhalt möglicherweise das Bewusstsein unterdrückter Menschen stärken könnte, strengstens untersagt. Darunter befand sich auch die Oper „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven.

Ausdruck dieses Kesseltreibens gegen “undeutsche” Künstler war die Ausstellung “Entartete Musik” am 24. Mai 1938 in Düsseldorf im Rahmen der Reichsmusiktage. (siehe Gliederungspunkt 2)

Als “deutsch” galten Johann Sebastian Bach, die Klassiker Haydn, Mozart, Beethoven, dann Franz Schubert, Anton Bruckner und vor allen Richard Wagner, der von Hitler am höchsten eingeschätzte Musiker. Wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, da dieser schon seinerzeit das Judentum als das üble Gewissen seiner modernen Zeit empfunden hat und den Juden als zersetzendes, fremdes Element beschrieb. Dadurch bekommt Richard Wagners Musik unter Nationalsozialisten einen hohen Stellenwert - auch bei jenen, die sich eigentlich nicht für Musik interessieren.
Auch Richard Strauß stand zunächst als Präsident der Reichsmusikkammer hoch im Kurs, setzte sich aber für seinen Textdichter, den jüdischen Stefan Zweig, ein und sank in der Gunst Hitlers. Anerkannt waren Werner Egk, Hans Pfitzner, Cesar Bresgen, Hugo Distler, Harald Genzmer und viele andere. Wie denn aber die neue deutsche Musik sein sollte, blieb im Nebel der übersteigerten nationalsozialistischen Formulierungen verborgen.

Erweitert wurden die Verbotslisten, als der Krieg begann. Komponisten der Feindesländer durften von diesem Zeitpunkt an genauso wenig auf den Programmen der Konzerte stehen, wie allen ausländischen Musikern damit Gastspiele in Deutschland untersagt waren.

Von Schwarzen gesungene Lieder wurden als "Niggermusik" eingestuft, wie zum Beispiel das heute noch sehr bekannte „When Israel was in Egyptsland.“ Dabei wird im Text das Volk Israel angesprochen, das als jüdisches Volk der größte Gegner Hitlers war. Schlimmere Musik konnten sich die Nazis kaum ausdenken als dieses Lied.

Die Musik im 3. Reich hatte vor allen Dingen die Aufgabe, dem Volk Freude zu bringen um es zu stärken für die Arbeit und den Lebenskampf.

Um den Musikerziehern ihre Arbeit bezüglich der Werkauswahl zu erleichtern, geben Theo Stengel und Herbert Gerigk das ,,Lexikon der Juden in der Musik" heraus, dass dazu dienen sollte, „zur schnellsten Ausmerzung aller irrtümlich verbliebenen Reste aus unserem Kultur- und Geistesleben“ beizutragen.


2) „Entartete Musik“

Der Begriff Entartete Musik“ bezeichnete während der Zeit des Dritten Reiches die musikalische Moderne, die der Denkweise der Nazis widersprach. Der Nationalsozialismus in Deutschland sah sich nicht nur als politische, sondern auch als kulturelle Bewegung, die ganz bewusst mit der kulturellen Meinungsvielfalt der Weimarer Republik brach. Der Vernichtungsangriff auf die Moderne und ihre zentralen Persönlichkeiten betraf aber nicht nur den Bereich der Musik, sondern alle Sparten der Kultur wie Literatur, Filmkunst, Theater und Architektur.
Als "Entartete Kunst" galten im NS-Regime alle Kunstwerke und kulturellen Strömungen, die mit dem Kunstverständnis und dem Schönheitsideal der Nationalsozialisten nicht in Einklang zu bringen waren:

Am 24.5.1938 wurde die Ausstellung "Entartete Musik" eröffnet, um dem Publikum
vorzuführen, von welchen Werken die Öffentlichkeit gesäubert worden war. Die Ausstellung deckte alle Bereiche der Musik gründlich ab. Die Verbote umfassten den Jazz und ähnliche “Niggermusik” und trafen z.B. Irvin Berlin, Egon Wellesz und Igor Strawinsky, dem eine jüdische Versippung angehängt wurde
Mit der Ausstellung "Entartete Kunst" reiste sie durchs Reich und sollte den Besuchern verdeutlichen, welche Musik sie in Zukunft meiden sollten. Dieses Festival sollte sich aber auch von nun an jedes Jahr in Düsseldorf stattfinden.
1939 war das letzte Treffen seiner Art aufgrund des Krieges, die Bedeutung der Musik als Unterhaltung wuchs während des Krieges dennoch stark. So wurden die Truppen z.B. durch musikalische Aufführungen aufgeheitert, die Siege der im Film dargestellten Blitzkriege unterstützt und die Musik sollte später von Krieg und Niederlage ablenken.

Komponisten der Moderne wurden als sog. Vertreter der Entarteten Musik politisch verfolgt, darunter "nicht-arische" Künstler wie Arnold Schönberg, Ernst Krenek, Kurt Weill und Hanns Eisler, aber auch "arische" Komponisten wie Paul Hindemith und Igor Strawinsky.

Baldur von Schirach bei der Ausstellungseröffnung:
“Was in der Ausstellung ‘Entartete Musik‘ zusammengetragen ist, stellt das Abbild eines wahren Hexensabbats und des frivolsten, geistig-künstlerischen Kulturbolschewismus dar und ein Abbild des Triumphes von Untermenschentum, arroganter jüdischer Frechheit und völliger geistiger Vertrottelung.”
(Aus: Prieberg. 1988. S. 279)


Der Swing im Dritten Reich

Zur Zeit des Dritten Reiches war der Swing, vor allem bei Jugendlichen, sehr beliebt. Es gab viele Tanzlokale in den Städten, die immer gut besucht waren. Die deutschen Jazzbands eiferten ihren Idolen aus den USA fleißig nach und begeisterten ihr Publikum. Der Swing begeisterte vor allem deshalb so viele junge Leute, weil er rhythmisch und daher ideal zu tanzen war.
Die Nazis hielten den Swing für primitiv und unzivilisiert, da die entsprechenden Tänze nicht einer festen Ordnung entsprachen, sondern eher spontan und wild waren. Für sie hatten Tänze geordnet, diszipliniert und ohne Emotionen zu sein. Daher waren sie auch auf der Suche nach dem deutschen Volkstanz, die Ergebnisse waren jedoch enttäuschend, da das Volk nichts mit diesen steifen und emotionslosen Tänzen anfangen konnte und lieber sein Lebensgefühl im Swing ausdrückte. Auch die „Eindeutschung“ der Standardtänze, wie z.B. Tango, führte nicht zum Erfolg, da sie darauf beruhte, die Emotionen und den Ausdruck der Tänze zu entfernen, die Tänze also dadurch ihren Charakter verloren.
Ein generelles Verbot wurde zuerst nicht ausgesprochen, jedoch wurde der Swing stark eingeschränkt. So wurde er z.B. in den Rundfunkanstalten aus dem Programm genommen. Dieses Verbot wurde aber von den Urhebern selber missachtet, da sie eine Dokumentationsreihe zum Swing aussendeten, um dem Volk den "wahren und schlechten" Charakter des Swings zu zeigen. Die Jugendlichen freuten sich natürlich über die Musikbeispiele.
1933 wurde dann, um die Jugendlichen vom Swing abzuhalten, ein Swing-Verbot in Jugendherbergen ausgesprochen, und um Tanzveranstaltungen zu stören, wurden teilweise HJ-Abteilungen in die Gaststätten geschickt, die Stinkbomben ins Publikum warfen oder technische Einrichtungen manipulierten.
Erst später verboten die Nazis das Auftreten von Jazzbands und lösten Tanzveranstaltungen auf. Auch wurden "schwarze Listen" eingeführt, auf denen sowohl Jazzbands als auch einzelne Jazztitel aufgeführt waren. Dabei wurden jedoch vor allem Juden und Ausländer gefasst. Viele deutsche Bands fanden Wege, einem Verbot zu entgehen, indem sie ihre englischen Namen ablegten und auch ihre Lieder mit deutschen Namen benannten. So konnte der Swing weitgehend ungestört ausgeübt werden, da die Prüfer meist wenig Ahnung hatten und umbenannte Bands und Lieder nicht erkannten.


3) Kraft durch Freude

Die KdF (Kraft durch Freude) war im 3. Reich eine Organisation, die Freizeitaktivitäten und sogar Urlaube organisierte. Das Hauptziel ist schon am Namen abzulesen: Das deutsche Volk sollte durch Freizeit und Freude gestärkt werden, um besser arbeiten und kämpfen zu können. Somit organisierte die KdF Tanzveranstaltungen, Konzerte und Opernaufführungen unter Berücksichtigung der Ideale der NSDAP. Am Kriegsanfang ging es dabei noch hauptsächlich um das Verbot von nicht-arischen Werken. Später gewann sie immer mehr Bedeutung, die Leute vom aktuellen Kriegsgeschehen abzulenken, und die Niederlage zu vertuschen. Soldaten wurden unter anderem durch Siegeshymnen vor Antritt des Kampfes motiviert, und durch das gemeinsame Singen der Lieder entstand ein festes Zusammengehörigkeitsgefühl. Der Aspekt der Freude ist deshalb in vielen nationalsozialistischen Werken deutlich herauszuhören. Doch den Werken fehlte es gänzlich an Innovation. Dass die Stücke nur wenig Abwechslung boten, weil viele Lieder bis auf einige Textpassagen identisch waren, und dass in den Texten immer die gleichen Begriffe auftauchten, störte niemanden. Im Gegenteil war das sogar positiv, weil die Lieder dadurch einprägsamer wurden. In allem, was von der KdF stammt, steckt auch etwas Propaganda. Dafür sorgte die Untergruppierung „Amt für Propaganda“. Es ist klar, dass die meisten Musikstücke propagandaorientiert waren.


4) Musik in der Hitlerjugend

Auch in der Hitlerjugend kam Musik zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls zum Einsatz. Die Lieder waren durchwegs heiter, hatten eine einfache einprägsame Melodie und nahezu identische Texte. Gesungen wurde oft bei den Marschierübungen.


5) Marschmusik

Ein Großteil der Musik des dritten Reiches war Marschmusik. Der Marsch ist ein Musikstil, dessen Zweck darin besteht, die Bewegung einer größeren Menschenmenge zu regeln. Ganz nach dem Prinzip Kraft durch Freude waren auch die Märsche heiter gehalten. Die Märsche waren alle Paradenmärsche und Militärmärsche. Die Texte der Märsche wiederholen immer wieder die Begriffe Marschieren, Kämpfen, „Heil dem Führer“ und Sieg, sind insgesamt also auch sehr einfallslos. Diese Musik stärkte durch die gemeinsame Tätigkeit des Singens und Marschierens das Zusammengehörigkeitsgefühl enorm, und verlieh den Soldaten Mut und Kraft. Für jede Soldatengruppe gab es eigene Märsche, wie z.B. der Bombenfliegermarsch oder den Jagdgeschwadermarsch. Außerdem gab es für jede Front einen eigenen Marsch, wie z.B. das „Frankreichlied“, das „Englandlied“, das „Russlandlied“, welche alle drei jedoch musikalisch komplett identisch sind, und nur wenige Textpassagen angepasst wurden. Die Nationalsozialistischen Märsche wurden fast immer von einem Blasorchester gespielt, und von einem Männerchor gesungen. Der Männerchor steht für die Soldaten.


6) Quellenangaben


Bücher:

"Wagner's Hitler: The Prophet and His Disciple" J. Köhler
"Musik im NS- Staat“ von Fred K. Prieberg
"Die mißbrauchte Muse“ von Michael H. Kater
“Die Musik im dritten Reich“ von Peter Raabe
„Musik im NS-Staat“ von Fred K.

Außerdem:

www.wikipedia.org
Microsoft Encarta
Historische Aufnahmen



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