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Musikkulturen der Welt - (Süd-)korea - Referat
Musikkulturen der Welt - Korea
Allgemeine Beschreibung
Traditionelle Musik:
Die traditionelle koreanische Musik in Korea basiert auf der Stimme. Man glaubt dass sich die Koreanische Stimme von anderen Stimmen unterscheidet, da die Koreanische das Temperament und die Geschichte Koreas wiedergeben kann. Der Gesang wird von typischen koreanischen Instrumente untermalt, die einen weichen und ruhigen Klang erzeugen. Die Koreanische Musik unterscheidet sich von westlicher Musik durch die Tatsache, dass es zwischen den Musikstücken keine Pausen gibt und dass kein Unterschied zwischen verschiedenen Tempi zu erkennen ist.
Man unterscheidet zwischen zwei verschiedene Arten von traditioneller Musik:
Jeongak
Die damalige Hofmusik bezeichnet man als Jeongak und sie wird mit der Oberklasse verbunden. Jeongak wird äußerst langsam gespielt, manche Schläge dauern bis zu über drei Sekunden. Die Schlagrate soll nicht wie bei der westlichen Musik mit dem Herzschlag gleich sein, sondern mit der Atmung. Außerdem repräsentiert der langsame, geradezu schleppende Rhythmus die traumatische Geschichte des koreanischen Volkes.
Minsogak
Als Minsogak wird die koreanische Volksmusik bezeichnet. Sie ist voller Ausdruck und Emotionen und wird im Gegensatz zu Jeongak schnell gespielt. Der schnelle Rhythmus passt sich dem Herzschlag an und soll die Feldarbeit der Bauern darstellen. Sowohl im Jeongak als auch im Minsogak ist Improvisation ein wichtiges Element, jedoch ist es in der emotionalen Musik des Minsogak viel auffallender.
Traditionelle Koreanische Instrumente:
In Korea gab es im Laufe der Zeit, etwa 60 verschiedene traditionelle Instrumente, die für verschiedene Arten von Musik genutzt wurden. Heute werden nur noch etwa 20 für die traditionelle Musik eingesetzt. Koreanische Instrumente bestehen vor allem aus nichtmetallischen Materialien. Fast alle Blasinstrumente sind aus Bambus, Saiteninstrumente haben Saiten aus Seide, lediglich Trompete, Gong und Becken werden aus anderen Materialien gebaut. Traditionell wurden die Instrumente nach Material eingeordnet und nicht nach Spielweise wie im Westen. Doch heute hat sich die westliche Klassifizierung durchgesetzt.
Blasinstrumente
Piri [피리(觱篥)]: ist eine dünne Bambusflöte, mit einer großen Bandbreite im Klang. Sie ist eines der wenigen Instrumente, die in fast allen Genres verwendet wird.
Daegeum [대금(大笒)]: ist eines der bekanntesten Instrumente der traditionellen Musik. Aufgrund seines hellen, klaren Klanges wird es auch oft Solo ohne Begleitung gespielt. Die Daegeum wird im Sitzen und als Querflöte gespielt.
Saiteninstrumente
Gayageum [가야금(伽倻琴)]: ist heute wohl eines der beliebtesten Instrumente in Korea überhaupt. Der Klang ist angenehm und auch das Erlernen fällt vergleichsweise nicht so schwer. Die Gayageum besitzt 12 Saiten und wird mit bloßen Händen gespielt.
Haegeum [해금(奚琴)]: hat nur zwei Saiten, der Klangkörper, der Steg und der Bogen werden allesamt aus Bambus gemacht und für den weichen Teil des Bogens wird Rosshaar verwendet. Beim Spielen entstehen herzzerreißende intensive Töne, die Freud und Leid ausdrücken wie kaum ein anderes Instrument, deshalb wird sie überall gern eingesetzt.
Schlaginstrumente
Jing [징(鉦)]: ist sehr wichtig für die koreanische Musikkultur und wird bei Bauern-, Schamanen-, buddhistischer Ritual- sowie Militärmusik verwendet. Er ist ein Gong aus Metall und wird mit einem Stock geschlagen, an dessen Ende ein großes Stück Stoff angebracht ist, wodurch der Klang des Gongs weicher und dumpfer wird.
Buk [북(鼓)]: wird in der Bauernmusik verwendet. An beiden Lederflächen der Trommel werden Löcher gemacht, durch die ein dickes Seil gezogen wird.
Die beiden Oberflächen sind somit quasi miteinander verbunden. Durch
ziehen an dem Seil kann man die Trommel stimmen und es entstehen die unterschiedlichsten Klänge.
K-Pop:
Koreanische Pop Musik, in Südkorea auch häufig Gayo (가요) genannt, hat, besonders im asiatischen Raum, schon seit langem die Chartlisten erobert und eine große Anzahl von Fans. Aber auch bei uns wird die, doch etwas andersartige Musik, vor allem in den letzten Jahren, immer beliebter und erfreut sich an einer stetig wachsenden Fangemeinde. Die Texte sind auf Koreanisch, jedoch werden in fast jedes Lied vereinzelte englische Wörter eingebaut.
K-Pop fand seinen Ursprung bereits Ende des 19. Jahrhunderts und wurde damals sehr stark von der japanischen Pop Musik beeinflusst. Die US-amerikanische Truppen, welche in den 50/60ern Südkorea im Krieg gegen Nordkorea unterstützen, brachten daraufhin ein Stück westliche Kultur mit nach Südkorea und es gründeten sich viele junge Bands nach amerikanischen Vorbild. Erste große Erfolge, in diesem Genre, erzielte die Band „Seo Taiji and Boys“ (1992).
Heutzutage gibt es spezielle Talentagenturen mit hauseigenen Trainingssystemen, die Kinder in noch sehr jungem Alter unter Vertrag nehmen und diese als Allround-Entertainer ausbilden. Sie müssen ein langjähriges hartes Training absolvieren, um später als Sänger, Tänzer, Schauspieler und Models mit Kenntnissen in mehreren Fremdsprachen (meist Japanisch, Chinesisch und Englisch) multifunktional einsetzbar und international vermarkt bar zu sein. Auch das Aussehen spielt eine enorm wichtige Rolle, die jungen Künstler müssen makellos sein. Dieses Ziel wird durch tägliches Fitnesstraining, strenge Diäten und Schönheitsoperationen erreicht. Die Musik selbst scheint dabei nur mehr nachrangig zu sein.
Dank der sozialen Netzwerke wie Youtube, Facebook, Twitter, werden die Musikvideos, auch im Westen, millionenfach geklickt und der K-Pop verbreitet sich kontinuierlich weiter.
Geschichte
Musik diente der religiösen Verehrung, diese Tradition wurde während der Zeit der Drei Königreiche fortgeführt. In dieser Zeit wurden mehr als 30 Musikinstrumente gespielt. Besonders erwähnenswert ist die Hyeonhakgeum (schwarze Kranich-Zither), als Vorlage diente die siebensaitige Zither aus der chinesischen Jin-Dynastie. Ebenfalls erwähnenswert ist die Gayageum (Gaya-Zither), die während der Gaya-Zeit (42-562) populär war. Die zwölfsaitige Gayageum wird auch heute noch in Korea gespielt.
Im Laufe der Zeit gab es drei große Richtungen: Dangak - Musik der chinesischen Tang-Dynastie, Hyangak - Dorfmusik und Aak - Hofmusik. Volkstänze, wie Bauern-, Schamanen- und Mönchstänze, wurden gegen Ende der Joseon-Zeit beliebt, ebenso wie der Maskentanz, bekannt als Sandaenori, und der Puppentanz. Der traditionelle Tanz war stark durch konfuzianische und buddhistische Einflüsse geprägt.
1893 schwappte zum ersten Mal westliche Musik in Form einer christlichen Hymne nach Südkorea, ab 1904 unterrichtete man westliche Musik in den Schulen. Es entwickelte sich Changga, eine neue Art von Liedern, die zu westlichen Melodien gesungen wurden. Durch Changga, konnte sie der Liebe zu ihrem Land Ausdruck verleihen, den Geist der Unabhängigkeit stärken und Bildung und Kultur fördern. 1919 komponierte Hong Nan-pa das Lied Bongseonhwa (“Balsamine”) als Changga.
Nach der Befreiung Koreas 1945 gründete man das erste westliche
Orchester - die Koreanische Philharmonische Orchestergesellschaft. Weltweit sind seit dem, koreanische Künstler sehr begehrt und sie werden bei anerkannten internationalen Wettbewerben mit Auszeichnungen geehrt. Zu diesen bemerkenswerten Künstlern zählt auch das Chung-Trio, der Dirigent und Pianist Chung Myung-whun, die Cellistin Chung Myung-wha und die Violinistin Chung Kyung-wha. Unter den Sängerinnen und Sängern haben sich die Sopranistinnen Jo Sumi, Shin Young-ok und Hong Hyegyong eindrucksvoll auf den internationalen Bühnen präsentiert.
Im August 1997 wurde das Musical “Die letzte Kaiserin”, in dem die letzten Jahre der koreanischen Monarchie und der Kaiserin Myeongseong dargestellt werden, unter großem Beifall vor der amerikanischen Presse in New York inszeniert. 2005 wurde die “Performing Arts Market in Seoul” (PAMS) gegründet, eine Institution, die sowohl koreanische als auch internationale Künstlergruppen fördert.
Berühmte Werke, Lieder, Songs, Interpreten: Was würde über die Grenzen hin bekannt?
Im traditionellen Musikbereich ist das „Arirang“ eines der bekanntesten und beliebtesten Stücke: https://www.youtube.com/watch?v=AQkZ_h57BaY. Auch die klassische Hofmusik Sujecheon (=Langes Leben so ewig wie die Himmel) und das Changga-Lied Bongseonhwa (“Balsamine”) erfreuen sich weit über die Grenzen Koreas großer Beliebtheit.
Im K-Pop Genre ist PSY (Park Jae-sang) der weltweit berühmteste koreanische Sänger, im Jahr 2012 war sein internationaler Durchbruch mit seinem Lied „Gangnam Style“. Es wurde im September 2012 ganz offiziell zum
"beliebtesten Video in der Geschichte von YouTube" ernannt, es hatte nach ca. 3 Monaten über 2 Mio. Klicks. bis heute (Stand Juni 2015) wurde das Musikvideo bereits über 2,3 Mrd. mal angesehen.
Doch nicht nur PSY feiert internationale Erfolge auch K-Pop Bands wie „Big Bang“, „Exo“, „Girls‘ Generation“, „Super Junior“ oder Shinee, haben eine weltweite Fangemeinde.
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