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Nietzsche - Referat
Der Begriff Nihilismus
EINSTIEG: Stellt euch vor, alle menschlichen Ordnungen wie Werte haben ihre Bedeutsamkeit verloren, nichts macht mehr Sinn. Es wird auch nicht mehr an eine obere Autorität oder an vorherrschende Werte geglaubt, sondern diese werden abgelehnt. Der Mensch verfällt in eine Art Gleichgültigkeit und Langeweile.
Dieses Lebensgefühl, dieser Zustand wird in der Philosophie seit ca. dem 19. Jh. als Nihilismus bezeichnet, der immer auch eine religiöse Komponente enthält.
Nietzsches Leben:
war einer der umstrittensten Philosophen seiner Zeit hat bewusst mit seinen Meinungen alle Normen jener Zeit angegriffen, hauptsächlich Christentum
à erklärte Gott für tot und behauptete, dass die Moral dumm mache à leicht zu verstehen, dass Nietzsche mit seinen Aussagen viele Menschen ärgerte.
Sein Name erweckte in gewissen Kreisen explosive Reaktionen.
Nietzsche selbst war sich selbst seiner Wirkung auf seine Zeitgenossen sehr bewusst, und laut ihm wären erst spätere Generationen dazu fähig ihn zu verstehen.
Jugend (1844–1869)
Friedrich Nietzsche wurde am 15.10.1844 in Röcken geboren
Eltern: Pfarrer Carl Ludwig Nietzsche & Frau Franziska
Schwester Elisabeth
nach Tod Vaters & des jüngeren Bruders Ludwig Joseph zog die Familie um nach Naumburg
lebten im „Naumburger Frauenhaushalt“. Erst die Hinterlassenschaft der 1856 verstorbenen Großmutter erlaubte der Mutter, für sich und ihre Kinder eine eigene Wohnung zu mieten. à arm
Der junge Nietzsche besuchte zunächst die allgemeine Knabenschule, fühlte sich dort allerdings so isoliert, dass man ihn auf eine Privatschule schickte.
Am 5. Oktober 1858 wurde Nietzsche als Stipendiat in die Landesschule Pforta aufgenommen.
Seine schulischen Leistungen waren sehr gut, in seiner Freizeit dichtete und komponierte er.
In Schulpforta entwickelte sich zum ersten Mal seine eigene Vorstellung von der Antike und, damit einhergehend, eine Distanz zur kleinbürgerlich-christlichen Welt seiner Familie.
Gründete 1860 mit Freunden künstlerisch-literarische Vereinigung „Germania“ auf der Burgruine Schönburg. Dort wurde dann über Philosophie, Musik und Sprache diskutiert.
1863 wurde die „Germania“ aufgelöst, nachdem Pinder und Krug (Freunde) ihr Interesse daran verloren hatten.
studierte klassische Philologie von 1864 bis 1865, Sein Theologie Studium brach er ab.
Professor in Basel (1869–1879)
Als erst 25-Järiger wurde er bereits Professor der klassischen Philologie in Basel.
1870: Im August nimmt Nietzsche als freiwilliger Krankenpfleger am Deutsch-Französichen Krieg teil und erkrankt schwer
Bereits 1876 war Nietzsche gezwungen in einen kurzweiligen Ruhestand zu treten, da er an einem Nerven- und Augenleiden litt
1879 musste er sich vollkommen zurückziehen und in den endgültigen Ruhestand treten, da er durch seine psychischen Krankheiten nicht mehr geschäftsfähig war. → Isoliert sich von seinen Freunden
Freier Philosoph (1879–1889)
1882: Freundschaftsbeziehung mit Lou von Salomé, die einen Heiratsantrag Nietzsches ablehnt
1881/82: In seinen Werken zeigt er seine Einstellung zum allgemeinen Seinsprinzip
1888: Nietzsche arbeitet an den Schriften, denen man schon deutlich die Spuren seiner ausbrechenden psychischen Krankheit ansehen kann
In geistiger Umnachtung (1889–1900)
Aufgrund der 1889 einsetzenden Geisteskrankheit wurde er in die Irrenanstalt in Basel eingewiesen
1889 Januar: Nach einem psychischen Zusammenbruch lebt er unter der Vormundschaft seiner Mutter in Jena, er wird In der Universitätsnervenklinik behandelt. Nach dem Klinikaufenthalt zieht er zur Mutter nach Naumburg. Das letzte von ihm herausgegebene Werk erscheint
Ab 1897 lebte er in Weimar, jedoch ohne seine alte geistige Form wieder erlangt zu haben und starb dort am 25.08.1900, im Alter von nur 55 Jahren.
Sein Erfolg setzte erst in den 1890er Jahren ein, sodass Nietzsche, zu der Zeit zu stark von seiner Krankheit beeinträchtigt, diesen nicht mehr bewusst wahrnahm. Nietzsche wurde nicht nur als anerkannter Philosoph wahrgenommen, sondern durch seine zusätzlichen Tätigkeiten, v.a. dem Dichten, auch als Schriftsteller.
Moral
Eines der wichtigsten Objekte von Nietzsches Kritik ist die Moral im Allgemeinen und die christliche Moral im Besonderen.
Moral ist falsch, da sie die Individualität des Menschen einschränkt und leugnet
Moral an sich ist in Frage zu stellen, ist perspektivisch und schränkt den Menschen ein, verhindert seinen Willen zu etwas
Der Wille und die Moral stehen Jenseits von Gut und Böse
Werte betrachtete Nietzsche als relativ, da Vorstellungen aus denen sie gebildet werden stets subjektiv sind
Argument Nietzsche: Es ist nichts mit der Moral: Moralische Werte haben keine unbedingte Geltung, sondern sind nur in einer bestimmten Situation nützlich oder nutzlos.
Sieht die Kritik an der Moral als nötig, da Untergang der Kultur à untersucht daher die Entwicklung/ den Ursprung
Ursprung des Niedergangs der Kultur lastete Nietzsche der Religion an
Religion leugnet das Positive des Aristokratischen und führt einen Kampf zugunsten der Schwachen
àHierdurch erfolgt in der Geschichte eine erste Umwertung der Werte, die man auch als Entwertung bezeichnen kann.
Legt Augenmerk besonders auf die Herkunft und Entstehung moralischer Denkweisen
Er möchte anhand der Herkunft und Entwicklung der Moral zeigen, dass sie in ihrer zeitgenössischen Form wider der Natur des Mensch und somit falsch ist
Wichtige Begriffe seiner Moralkritik sind:
Herren- und Sklavenmoral
Herrenmoral ist die Haltung der Herrschenden, privilegierten Gesellschaftsschichten, die zu sich selbst und ihrem Leben „Ja“ sagen können, ihre eigenen Handlungen als „gut“ definiert in der Bedeutung von „edel“, „vornehm“, „mächtig“, „glücklich“, während sie die Handlungen der anderen, niedrigeren Menschen als „schlecht“ im Sinne von „schlicht“, „(all)gemein“, „unvornehm“ abschätzten. Herrenmoral strebt nach Schaffen, großen Taten und Macht.
Sklavenmoral ist Umgekehrt die Haltung der Elenden, Armen, Niedrigen, Leidenden, Kranken, Hässlichen, deren Empfinden auf Ressentiment beruht, die zuerst ihr Gegenüber – die Herrschenden, Glücklichen, Ja-Sagenden – als „böse“ bewerteten und sich selbst dann als deren „guten“ Gegensatz ausmachten, das heißt, sie selbst sind „gut“, weil sie nicht „böse“ sind, ihr Begriff von „Gut“ beruht auf einer Wertumkehr.
Ressentiment: Dies sei das Grundempfinden der Sklavenmoral. Aus Missgunst, Neid und Schwäche schüfen sich die „Missratenen“ eine imaginäre Welt (zum Beispiel das christliche Jenseits), in der sie selbst die Herrschenden seien und ihren Hass auf die „Vornehmen“ ausleben könnten.
Die zweite Art der Wertung sieht Nietzsche im Judentum und Christentum
der ersten ordnet er das römische Reich, aber auch noch die Renaissance und Napoléon zu.
Juden haben aristokratische Wertgleichung: gut=vornehm=mächtig=schön=glücklich=gottgeliebt umgewertet: „Die Elenden die Armen, , Niedrigen, Leidenden, Kranken, Hässlichen sind allein die Guten. Sie sind auch die einzig Frommen, die einzig Gottseligen, für sie allein gibt es Seligkeit – dagegen ihr, ihr Vornehmen und Gewaltigen, ihr seid in alle Ewigkeit die Bösen, die Grausamen, die Gottlosen, ihr werdet auch ewig die Unseligen, Verfluchten und Verdammten sein!“
Verteidigung des Schwachen setzt sich im Christentum fort.
vor allem die Moral des Christentums gewesen, die eine solche Sklavenmoral zum Teil selbst hervorgerufen, in jedem Fall aber begünstigt und dadurch zur herrschenden Moral gemacht habe.
im Ganzen sei die Sklavenmoral siegreich gewesen.
Die Aufklärung ist ein wesentlicher Schritt des Niedergangprozesses, der im passiven Nihilismus endet
In der modernen Welt seiner Zeit konstatierte Nietzsche einen Niedergang der Kultur, der sich in einem sich ausbreitenden Werteverlust ausdrückte. Dieser hatte seine Ursachen in der zunehmenden Einsicht, dass einerseits der Begriff der Wahrheit inhaltlich nicht zu füllen war, und andererseits der Glaube an einen Gott als Leitidee für den Sinn des Lebens immer mehr verloren ging.
Hat in diesem Zusammenhang auch „Gott ist tot“ gebracht
Diese provokative Aussage darf nicht zu schnell abgetan und falsch verstanden werden
Nietzsche maßt sich nicht an Gott töten zu können
Vielmehr ist gemeint, das Gott aufgrund verschiedener moderner Strömungen wie Natur- und Geschichtswissenschaften unglaubwürdig erscheint
Damit zerfällt die christl. Weltanschauung und mit ihr die christl. Moral
Als Konsequenz sah Nietzsche einen immer stärker werdenden Nihilismus, das „Wertloswerden der obersten Werte“.
Passiver Nihilismus:
Mensch erkennt dass es keine absoluten Werte und keine absolute Moral gibt.
Nichts gibt seinem Sein einen Sinn oder einen Grund.
Werte-Fundament eines Menschen bricht weg
Nietzsche wirft der bisherigen Philosophie und Wissenschaft vor, herrschende Moralvorstellungen unkritisch übernommen zu haben
freies und aufgeklärtes Denken bzw. Werte haben sich dagegen Jenseits von Gut und Böse zu stellen.
Dies hätten alle abendländischen Philosophen seit Platon versäumt.
Nietzsche selbst drückt mehrfach seine deutlich stärkere Sympathie für die „vornehme“ Weltsicht aus, und scheint zu hoffen, dass sie dank seiner Philosophie den Kampf gegen die „pöbelhafte“ Moral wieder aufnehmen kann à Nietzsche wollte mit Hilfe dieser radikalen Kritik zu einer besseren Moral gelangen
ÜL:
sah im Niedergang bis hin zum Nihilismus eine Notwendigkeit der Geschichte.
sah auch einen Weg, wie der Mensch wieder aus dem Niedergang herauskommen und Fortschritte erzielen kann.
Es bedarf der Zucht und Züchtung von edlen und herausragenden Führern, die den Nihilismus überwinden können.
Übermensch:
Hintergrund des Konzeptes der Umwertung aller Werte ist Nietzsches Theorie des Willens zur Macht, der allen Dingen zugrunde liegt.
Der Wille zur Macht als treibende Kraft strebt danach, sich zu verselbständigen, alle bestehenden Werte zu zerstören und sich selbst zum obersten Wert zu erheben.
Er führt damit zur Auflösung der herkömmlichen Moral. Die neue Umwertung aller Werte bedeutet, dem Leben einen Sinn geben, „einen neuen Sinn in das sinnlos Gewordene zu legen.“
Überschuss an Lebenskraft und Willen zur Macht, befähigt ihn zu besonderer Selbstbeherrschung und Selbstentfaltung
Er stellt somit eine radikale Lebensbejahung als Gegenentwurf zum Nihilismus dar.
Nietzsche verbindet vorerst den Gedanken des Willens zur Macht mit seiner Idee der „Ewigen Wiederkunft“.
Der Gedanke der Ewigen Wiederkunft besagt, dass sich alle Ereignisse im Universum auf ewig wiederholen werden, da es nur endlich viele Zustände, jedoch eine unendlich lange Zeit gibt.
Damit wurde alles, was der Mensch erlebt, von diesem schon unendlich oft erlebt und wird ebenso unendlich oft wieder durchlebt werden.
Diesen Gedanken zu denken, ist für Nietzsche das Schwerste.
Erst wer fähig ist, ihn zu ertragen, der beweist sich als Übermensch und überwindet somit den Nihilismus der Ewigen Wiederkunft.
Der Übermensch gilt deshalb als Überwinder des Nihilismus.
Es ist ein Übergang von einem passiven zu einem aktiven Nihilismus.
Aktiver Nihilismus: Nihilismus als Zeichen der gesteigerten Macht des Geistes: Der Mensch, welcher die niederschmetternde Erfahrung verkraftet hat und beginnt zu verstehen, dass somit unendliche viele neue Möglichkeiten offen stehen und beginnt mit diesen zu Arbeiten, kann als aktiver Nihilist bezeichent werde.
Dies kann nur der Übermensch, der sich von den überkommenen Werten, insbesondere der Religion und dem Glauben an eine Wahrheit freigemacht hat.
Umwertung bedeutet nicht Schaffung neuer Werte, sondern ein Zurück zu den Werten vor dem Niedergang, d.h. zu den Werten der Antike vor Sokrates und Platon
Maßstab ist nicht mehr Gottes Wille, sondern der in der Natur des Menschen liegende Wille zur Macht.
Nietzsche will keine neue Moral, wie sie Sokrates, Platon und das Judentum vertraten, sondern fordert eine Loslösung von der Moral
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