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Sibiren, Russland und das Öl - Referat



Sibirien, Russland
und die Sache mit den Ressourcen...


1.Geographisch
Sibirien ist der Teil Russlands, der dieses zum größten Land der Welt macht. Auch wenn die meisten westlichen Russen Sibirien nicht mehr zum richtigen „Russland“ zählen würden.
„Das Schlafende Land“- so nennen es die Mongolen, das riesige Gebiet östlich des Ural, welches sich in der Breite 7000 km bis zum Pazifik erstreckt und von Norden nach Süden 3500 km vom Nordpolaarmeer bis zu der Volksrepublik China zählt.
Mit einer Fläche von ungefähr 10 000 000 km² ist Sibirien achtundzwanzig (!) mal so groß wie Deutschland. Grob kann man es in sechs Teilgebiete aufteilen:
Westsibirisches Tiefland, Nordsibirisches Tiefland, Mittelsibirisches Bergland, Südsibirische Gebirge, Ostsibirisches Tiefland sowie Ostsibirisches Bergland.
Von der Landschaft her besteht Sibiren größtenteils aus Taiga – borealen Wäldern, Tundra – Kältewüsten, Gebirgen und im Südwesten aus Nadelwäldern. Den Übergangang von Taiga in Tundra bildet die Waldtundra, in welcher die borealen Wälder in Sträucher übergehen. Sibiriens Osten und Süden ist eine Gebirglandschaft, an der südlichen Grenze geht die Taiga öfters in Steppe über.
Das Klima ist in den meisten Teilen kontinental, wobei die Durchschnittstemperatur im Jahr unter 0° liegt. Es gibt Kälteschwankungen von 32 bis 68° zwischen Sommer und Winter. Die höchste gemessene Temperatur im Sommer war +19°, im Winter kann es bis zu -70° kalt werden. Mehr als die Hälfte des Landes ist von Permafrost bedeckt und manchmal schlummert Sibirien bis zu neun Monate unter einer Schneedecke. Der bewohnte Kältepol der Erde liegt ebenfalls in Ostsibirien, Oimjakon, und der tiefste Süsswassersee der Welt – der Baikalsee – im Süden.
Die Besiedlung des Landes ist knapp. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 2,7 Menschen pro 10 km², insgesamt sind es 25 Millionen Einwohner. Zum Vergleich: Deutschland hat 81 Mio. Zwei Drittel der Bevölkerung wohnt in den Städten oder um diese herum, vor allem wegen den Problemen mit dem Verkehr. Manche Orte sind nur mit dem Flugzeug erreichbar, überwiegend die im Norden. Im Süden ist die transsibirische Eisenbahn die wichtigste Verbindungslinie. Im Winter können die zugefrorenen Flüsse gut als Straßen benutzt werden.
Anders als andere Länder ist Sibirien jedoch von den Bodenschätzen gut dran:
Es sind große Mengen Erdöl und Erdgas vorhanden, sowie sehr viel Kohle. Außerdem gibt es noch Eisenerz, Gold, Diamanten, Platin, Alluminium, Blei, Zinn, Nephelin, Zink, wolfram, Kupfer, Bauxit etc.
2.Kulturalisch
Bis zur Eroberung Sibiriens durch die Moskauer Herrscher lebten in Sibirien verschiedene Völker unterschiedlicher Sprachangehörigkeit, meist als Nomaden.
Man kann sie in eine nördliche und eine südliche Gruppe gliedern. Im Norden waren es vor allem die Paläosibirier, Jakuten, Samojeden, Ewenken u.a.. Diese waren vor allem Rentierzüchter, Fischer und Jäger.
Die Ethnien in der südlichen Taiga und Waldsteppe betrieben vor allem Viehzucht: Pferde, Groß- und Kleinvieh. Die wichtigste Gruppe im Süden waren die mongolsprachigen Burjaten und viele turksprachige Völker.
Im 18 Jahrhundert begann die verstärkte Eingliedrung der Ethnien vom russischen Staat. Es gab viele Zwangschristianisierungen und Wiederstände wurden mit Waffengewalt bekämpft. 1822 dann wurde ein Statut für die Verwaltung von Sibiriens Volksgruppen geschaffen. Sie erhielten einen eigenen Rechtsstatus und eigene Verwaltungen, dennoch wurden (und werden sie) als Bürger zweiter Klasse angesehen, die auf die „höhere Ebene“ der Russen gebracht werden sollten.
Ab dem 20 Jahrhundert nahmen die Ethnien stark ab, es ist fraglich ob sie noch lange exestieren werden.
Die größte Gefahr für das Überleben der indigen Völker entstand durch die Industrialisierung Sibiriens. Die ursprünglichen Jagd- und Weidegebiete wurden doch den Bau von Städten, Indutrieanlagen, Straßen und Bahnlinien oftmals völlig zerstört. Dazu kamen massive Abholzungen, Umweltverschmutzung und vom Militär gesperrte Gebiete. Große Landstriche wurden durch Atomtests unbrauchbar gemacht.
Seit 1986 gibt es nun die Interessenorganisation „Vereinigung der kleinen Völker des Nordens“ welche versucht, den Bestrebungen der Völker, ihre Terretorien selbst bestimmen zu können, nachzukommen und zu helfen.
Viele aus früheren Generationen denken, wenn sie „Sibirien“ hören, oftmals auch an GULAG.
Schon immer war der weite Landstrich hinter dem Ural als eine Art Gefängnis betrachtet worden. Millionen wurden deportiert, verbannt, in Sibirien ausgesetzt. Schon im Zarenreich wurden die Kriminellen in Straflager im Osten geschickt. Aber nicht nur politisch missbilligte Russen, sondern auch Litauer, Letten, Tschechen und Wolgadeutsche
wurden verbannt, vor allem unter Stalin. Dort entsanden auch die „Gulag“, Straflager, aus denen man nicht so schnell wieder herauskam. Als die Gefangenen freigelassen wurden, überlebten nur 1/3, da ihre Körper vom Gefängnis so gesschwächt waren. Bis zum Ende der
UdSSR wurde die Praxis der Verbannung nach Sibirien beibehalten.
Seit dem Zerfall der UdSSR siedeln sich verstärkt Chinesen in Sibirien an und sind dort vorwiegend als Händler und Unternehmer tätig.

Russland und die Ressourcen
Nach dem Zerfall der Sowjetunion verlor Russland fast alle Ressourcen, die zu einer Weltsupermacht gehören, die einzige Ausnahme waren seine reichen Reserven an Öl und Erdgas, die jetzt zu einer Trumpfkarte für die Verjüngung des Landes werden.
Tief unter dem Land im Nordosten liegen 48 Billionen m³ Erdgas- das ist mehr als das vierzigfache das Norwegen bieten kann.
Jährlich exportiert Russland 130 Millionen Tonnen Öl allein an Europa, dessen ein drittel Ölverbrauch von Russland gedeckt wird. Außerdem wird nach Asien exportiert, vor allem nach China und Japan. Europa möchte unabhängiger von der OPAC werden, ist daher nun stark vom Öl Russlands abhängig, das kann dieses gut als Druckmittel benutzen. Jedoch sind die Verbindungen zwischen Europa und Russland auch wichtig, vor allem für der beider Wirtschaft. Gab es in der letzten Zeit auch öfter Spannungen, die Verbindung bleibt.
So hatte Gasprom, der größte russische Erdgas und -öl Exporteur , Europa angedroht das Öl zu kürzen. Das, wegen der geplanten Sibirien-Pazifik Pipeline, jedoch ist noch nicht klar ob diese überhaupt gebaut wird.
Schon lange besteht die Idee einer Ostseepipeline und jetzt wird sie endlich umgesetzt. Von Wyborg, Russland, nach Greifswald,Detschland, 1200 km die sich für (beinahe) alle nur lohnen. Einzig dagegen ist Polen, da es nun keine Transitgebühren fordern kann. Auch einen anderen Grund gibt es für Gasprom: So wie Europa auf rusisches Erdgas, so ist auch Russland auf europäisches Kapital angewiesen.
Die Ostssepipeline ist bisjezt ein völlig Deutsch-Russisches Projekt, jedoch möchte auch ausländische Konkurrenz mitmischen. So hatte Gasprom Gespräche mit BP, Royal Dutch/Shell, Gasuine und Gaz de France, als drittes Land im Bund sind vor allem England und Frankreich im Gespräch.
Die Interessen der an der Ostseepipeline beteiligten deutschen Energiekonzerne Eon und BASF (Wintershall) richten sich auf den direkten Zungang zu risschen Gasquellen und mithin auf die gesamte Wertschöpfungsquelle vom Bohrloch bis zum Verbraucher. Bisher konnte allerdings nur die Wintershall AG konkrete Vereinbarungen mit Gasprom treffen. Die geplanten Investitionen zur Erschließung des sibirischen Jushno-Russkoje-Gasfeldes hängen unmittelbar mit der Ostseepipeline zusammen. Die Pipeline kann darüber 30 Jahre lang mit 25 Milliarden m³ Erdgas pro Jahr versorgt werden. Momentan deckt Gasprom die Kosten für den Bau mit 51%, BASF und Eon jeweils mit 24,5%.
Europa ist Spitzenreiter im Öl- und Gasverbrauch, was auf Dauer nicht gesund ist, vorallem aufgrund der schwindenden Erdöl- und Erdgasreserven.
Die Tabelle ermöglicht einen Überblick für den Zeitraum 2000 bis 2030 zum geschätzen Verbrauch, eigener Erdgasförderung und Importen nach Europa.

-
-
2000
2030
Verbrauch/a
Mrd. m3
470
730
Produktion/a
Mrd. m3
290
230
Importe insges./a
(Nettoiimporte*)
Mrd. m3
190
500
Importe aus
Russland
Mrd. m3
130
260
Importanteil
Russlands
%
70
50

Weiteres Interessantes über Russlands Ressourcenmaterial kann man noch über Gasprom sagen.
Gasprom ist ein russischer Staatskonzern, und das drittgrößte Unternehmen der Welt. Es verfügt über etwa ein Fünftel der Erdgasreserven der Welt, die Erdgasförderung 2005 betrug 545 Milliarden Kubikmeter. Das Fernleitungsnetz von Gasprom, mit einer Länge von rund 150.000 Kilometer das weltweit größte, transportiert Erdgas zu 179 Verteilungsstationen. Über ein Weiterverteilungsnetz von 428.000 Kilometer werden Unternehmen und Haushalte in rund 80.000 Städten und Ortschaften in Russland beliefert.
Der Umsatzt insgesamt betrug 2005 geschätzt rund 45 Milliarden Dollar, der Exportumsatz rund 25 Milliarden. Daraus ergibt sich ein Reingewinn von 4,689 Milliarden Euro.



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