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Sikhs Text - Referat
Entstehung:
Der Gründer der Religion ist der Guru Nanak. Er wurde 1469 im heutigen Nankana Sahib in Pakistan geboren. Bereits als Kind hinterfragte er unter anderem den Sinn des Lebens, sowie damalige religiöse Traditionen. Mit der Zeit distanzierte er sich immer mehr von diesen und kritisierte auch die Hierarchisierung in der Gesellschaft. Als Vater von zwei Kindern begab er sich um 1510 auf lange Reisen, die ihn auch nach Mekka, in den heutigen Irak und nach Afghanistan führten. Dort fand er viele Anhänger seiner Weltansichten. Als alter Mann gründete er mit seinen Anhängern (= Schülern) die Stadt Kartarpur im heutigen pakistanischen teil Punjabs. Der Punjab ist auch als Pandschabgebiet oder Fünfstromland bekannt. Dieses Gebiet liegt zu einem großen Teil (2/3) im heutigen Pakistan und zu 1/3 in Indien. Bevor Nanak starb trug er einem seiner Schüler auf, seine Lebensweise weiterzuführen, so folgten ihm, als er 1539 starb, noch 9 weitere Gurus. Diese leiteten den Sikhismus noch bis 1708. Unter ihnen entwickelten sich die Sikhs fortschreitend zu einer großen religiösen und später auch politischen Macht Nordindiens. Sie hoben sich dadurch vom Rest der Gesellschaft ab, da sie Traditionen und Riten kritisch hinterfragten, den Frauen gleichberechtigend gegenüberstanden, das Kastenwesen ablehnten und eigene Münzen prägten, sowie Landreformen durchführten. Außerdem standen sie fremden Religionen nicht feindlich gegenüber und boten sogar religionenübergreifende Freiküchen an.
Als der Kaiser Jahangir im 16. Jahrhundert im heutigen Indien die Macht ergreift nahm die anhaltende ungestörte Entwicklung des Sikhismus ein jähes Ende. Jahangir brachte Gewalt gegen Andersgläubige, darunter auch die Sikhs. Nachdem der fünfte Guru, Guru Arjan auf Jahangirs Befehl umgebracht wurde, betonte sein Nachfolger, Guru Har Gobind, dass es notwendig sei gegen die politische und religiöse Intoleranz der Regierung etwas zu unternehmen. So wurden im Sikhismus die Streitmächte ausgebaut, doch trotzdem wurde 1675 der neunte Guru von den Regierenden ermordet. Guru Gobind Rai, der letzte, zehnte menschliche Guru, gründete die Khalsa-Bruderschaft. Die Khalsa-Bruderschaft nimmt sich zum Ziel gegen Tyrannei und religiöse Intoleranz vorzugehen. Die Mitglieder müssen als Zeichen ihrer ständigen Bereitschaft die fünf Kakars tragen. Des Weiteren tragen die Männer den Beinamen Singh (=Löwe) und die Frauen den Beinamen Kaur (=Prinzessin).
Guru Gobind Rai führte wie auch seine Vorgänger viele Verteidigungsschlachten gegen örtliche Regierende.
Nachdem der letzte Guru an den Folgen eines Attentats im frühen 18. Jahrhundert gestorben war, verloren die Sikhs an Stärke. Sie wurden als religiöse Minderheit verfolgt und die Reformen und die Weltansicht der Gurus wurden nur noch vereinzelt gelebt. Viele Sikhs lebten im Untergrund um nicht ermordet zu werden.
Im späten 19. Jahrhundert bildeten die Sikhs die Singh-Sabha-Bewegung. Diese hatte zum Ziel die Gemeinschaft wieder mit den Lehren der Gurus vertraut zu machen. Dabei arbeiteten sie zeitweise eng mit der Britischen Kolonialmacht zusammen, die 1849 den Punjap eroberte.
Nachdem Großbritannien Indien in die Unabhängigkeit entlassen hatte, wurde das Pandschabgebiet geteilt und viele Sikhs mussten in den indischen Teil umziehen. Darauf folgten Unabhängigkeitsbewegungen, bei denen viele Menschen starben. In Folge auf Spannungen zwischen hinduistisch geprägter Regierung und religiösen Minderheiten, darunter auch die Sikhs, wurde eben diesen eine eigene Sprachprovinz zugestanden. Diese Provinz liegt im Pandschabgebiet.
In den 80er jahren gab es erneut Spannungen. Darauf folgte, dass die Regierung wieder die Kontrolle über den gesamten Punjap übernahm. 1984 eskalierte die Situation, als an einem hohen Feiertag indische Truppen das religiöse Zentrum der Sikhs stürmten. Fünf Monate später wurde die damalige Premierministerin von Sikhs erschossen. Das hatte Pogrome zur Folge, bei denen tausende Sikhs starben. Erst Anfang der 90er Jahre beruhigte sich die Situation wieder. 2004 wurde Manhoman Singh als erster Sikh zum Ministerpräsidenten Indiens ernannt.
Aussehen:
Das auffallendste an der Erscheinung des Sikhs ist wohl sein Turban. Dieser wird immer getragen. Erwachsene Männer tragen den Dastar, Jungen den Patka und Frauen ein einfaches Tuch, genannt Chunni oder Dupatta.
Lange, ungeschnittene Haare gehören ebenfalls zum Antlitz eines Sikhs, jedoch müssen diese unter dem Turban versteckt sein.
Im Falle einer Mitgliedschaft in der Khalsa-Bruderschaft müssen, wie vorhin schon erwähnt, die fünf Kakars getragen werden. Diese sind: Kesh (ungeschnittenes, gepflegtes Haar), Kangha (Holzkamm für Haarpflege), Kirpan (Dolch, Schwert als Zeichen der Verteidigung von Schwachen), Kara (eiserner Armreif zum Schutz vor Schwerthieben) und Kachera (knielange Unterhose).
Glaube:
Die Sikhs glauben an einen höheren Gott der weder männlich oder weiblich ist. Von diesem machen sie sich kein Bild sondern verehren nur seinen Namen. Bei den Sikhs ist Gleichberechtigung aller Menschen ein wichtiger Bestandteil, trotzdem lehnen sie Genussmittel wie Alkohol strikt ab. Im Ad Grand Sahib, der heiligen Schrift, steht auch das Glaubensbekenntnis der Sikhs. Im Glauben an die Wiedergeburt teilen sich die Meinungen. Es gibt die Theorie, dass man bis zu seinem Sein als Mensch Millionen Mal wiedergeboren wird und sich nach seinem dahinscheiden schlussendlich völlig mit Gott verbindet und es gibt die Sichtweise, dass man auch nach dem Mensch sein noch weiter wiedergeboren wird. Der Weg in die Erlösung führt aber in beiden Ansichten über die Predigt, Gotteshingabe und Meditation.
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