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Subsistenzwirtschaft und Frühkapitalismus - Referat
Seit jeher arbeiteten die Menschen in der Subsistenzwirtschaft, das heißt sie bestellten den Ackerboden als Bauern oder waren Schmiede und Müller. Zwar gehörte der Boden nicht ihnen, sondern einem Grundherrn, doch hatten sie das Pachtrecht und waren somit unmittelbare Besitzer und Nutznießer ihrer Arbeit (sowie vom Markt unabhängig). Der Eigentümer war der Grundbesitzer, in der Regel ein Junker oder Großbauer. Die Bauern mussten einen Teil der Ernte abgeben und durften alles zur Versorgung ihrer Familien Notwendige behalten. Dieses Wirtschaftssystem bestand seit geraumer Vorzeit.
Dann aber Ende des 13. Jahrhunderts begann sich in Europa ein neues Wirtschaftsmodel herauszubilden; nämlich das des Frühkapitalismus. Unternehmer in Italien kamen auf die Idee sogenannte Compagnia (zu deutsch. Handelskompanien) zu gründen, um so viel mehr Geld zu verdienen (in denen Arbeit kollektiv gebündelt wurde und durch Arbeitsteilung ein viel größerer Produktionsgrad erreicht wurde) und einen höheren gesellschaftlichen Status zu erreichen. Es lohnte sich aber bis zu der Zeit Ludwig XIV. Nur die Beschäftigung im Bergbau. Eine neue Gesellschaftsschicht entstand; nämlich die der Arbeiter, die jetzt keine unmittelbaren Nutznießer ihrer Arbeit mehr waren, sondern viel mehr am Gewinn beteiligt wurden. Die Motivation für sie war sicherlich das schnelle Geld und die Unabhängigkeit von dem Erfolg oder Misserfolg der Ernte. Der langsame aber stetige Aufstieg der Unternehmen, der Handelskompanien veränderte das Leben in den Städten, veränderte aber auch das Denken der Menschen, die jetzt nicht mehr auf ihr gepachtetes Stück Land angewiesen waren, sondern viel freier leben konnten, aber auch keine unmittelbaren Besitzer der Produktionsmittel mehr waren, die ihnen jetzt jederzeit, bei Misleistungen entzogen werden konnten. Die Arbeiter hatten somit keinen eigenen Besitz – im Gegensatz zu den Bauern, die Land, Scheunen und Produktionsmittel besaßen.
Der Frühkapitalismus gewann aber erst durch das Aufkommen der Banken so richtig an Fahrt. Im Hochmittelalter mussten sich Fürsten Geld für ihr Heer bei reichen Kaufleuten, wie den Fuggern oder den Welsern, leihen, jetzt im 15. Jahrhundert waren es die Banken (ebenfalls als erstes in Italien entstanden) die den Geldverleih institutionalisierten und so das Geschäft mit den Währungen erst richtig lukrativ machten. Geld wurde so mächtiger als einzelne Entscheidungsträger, den jetzt war es kein Privatbesitz von einzelnen Kaufleuten mehr, sondern eine wirtschaftliche Größe, die über Krieg oder Frieden den Ausschlag gab. Der Markt war nun in den Mittelpunkt des Wirtschaftsgeschehens getreten, denn auch der Handel mit Waren wurde nun institutionalisiert. Menschen hatten jetzt eine Chance zu Wohlstand zu kommen, vor allem aber profitierten die ersten Kaufleute von dem neuen System, das sie selbst entwickelt hatten. Die Unternehmer öffneten den Menschen, aber vor allem sich selbst, ein Tor zu nie gekanntem Reichtum, doch gleichzeitig auch eine Pforte zu unbeschreiblichem Leid, der Leiharbeiter und später dann der Schicht des Proletariats.
Abschließend kann man sagen, dass der Frühkapitalismus sicherlich erst durch geschichtliche Ereignisse wie; den Fall Konstantinopels (Abschneiden der Seidenstraße durch die Osmanen) oder der Erfindung der beweglichen Lettern, möglich gemacht wurde. Jedoch die Grundlegende Leistung, bei den italienischen Kaufleuten wie den Medici aber auch den deutschen Fuggern liegt, die den Grundstein für das kapitalistische System legten.
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