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Wüsten - 2.Version - Referat



Definition:
Als Wüste wird ein vegetationsarmes Gebiet auf der Erde bezeichnet. Wüsten bedecken in etwa 20% der gesamten Landfläche der Erde: Die Vegetation beträgt weniger als 5%. Wüsten zählen zur Anökumene. Als Anökumene werden die Teile der Erde bezeichnet, die wegen extremen Klimas nicht bewohnbar sind.
Einteilung:
Es gibt zwei Haupteinteilungen der Wüsten. Einerseits nach der Beschaffenheit und dem Aussehen, dass ist die geomorphologische Einteilung, andererseits die Einteilung nach der klimatischen Entstehung.
• Geomorphologische Einteilung:
o Sandwüste: Bei der Sandwüste besteht die Oberfläche vorwiegend aus Quarzsand, der sich in manchen Wüsten zu Dünen auftürmt. Dieser entstand durch Erosion einer Kieswüste, oder wurde aus anderen Regionen mit dem Wind geweht. Der Begriff „Wüste“ wird oft fälschlicherweise mit der Sandwüste übereingestimmt, dabei betragen die Sandwüsten nur 20% aller Wüstenfläche. In Sandwüsten herrschen sehr harte Lebensbedingungen. Beispiele für Sandwüsten sind: Teile der Sahara in Afrika oder die Rub al-Chali in Arabien.
o Kieswüste: Bei der Kieswüste besteht die Oberfläche wie der Name schon sagt vorwiegend aus Kies. Sie entsteht durch Erosion einer Steinwüste oder durch Ablagerung der größeren Partikel an der Oberfläche, einem allerdings sehr langsamen Prozess. Beispiele für kieswüsten sind: ebenfalls Teile der Sahara
o Steinwüste: Die Oberfläche der Steinwüste sind grobe Steine. Sie entstand durch Auswehung des Sandes und anderes Feinmaterials. Durch die Großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht zerspringen die Steinbrocken weite und bilden scharfe Kanten. In Steinwüsten findet man auch den sogenannten Wüstenlack, einer dünnen dunkel schimmernden Schicht aus Eisen- und Mangan-Oxiden, die sich auf dem Gestein ablagert. Beispiele für Fels- oder Steinwüsten sind :Die Asrir n´ Tamda in Marokko
o Salzwüste: Die Oberfläche der Salzwüste besteht aus einer Salzkruste oder aus sehr stark mit Salz angereichertem Ton/Lehm. Sie kann auf zwei Arten entstehen. Entweder trocknet ein Meer oder ein Salzsee aus oder das Salz wird aus umliegenden Bergländern abgeschwemmt und sammelt sich in der Senke, die später einmal die Wüste wird. Nur 5% aller Wüsten sind Salzwüsten. Beispiele für die Salzwüste sind: Die Große Salzwüste in Nordamerika.
o Eiswüste: Die Oberfläche der Eiswüste besteht wie nicht anders zu erwarten aus Eis. Die Luft über der Eiswüste ist sehr trocken, Teile der Ross-Wüste in der Antarktis gilt sogar als trockenstes Gebiet der Erde.
 
• Klimatische Einteilung:
o Wendekreiswüsten: Klimabedingungen: Die am Äquator erwärmte Luft steigt direkt über dem Äquator auf und regnet sich auch dort wieder ab. Diese jetzt kalte, trockene Luft weicht oben zu den Wendekreisen und sinkt dort wieder ab ohne, dass Niederschlag fällt. Deswegen sind diese Wüsten sehr heiß. Einige Beispiele: Große Sandwüste in Australien, Sahara
o Küsten- und Nebelwüsten: Diese Wüsten liegen an den Westküsten unserer Kontinente und sind ebenfalls sehr heiß. Klimabedingungen: Durch kalte Meeresströmungen aus den Polargebieten kühlen die Seewinde ab und es regnet schon über dem Meer. Die warmen Luftströmungen vom Land legen sich über die abgekühlten vom Meer und verhindern weitere Wolkenbildung. Ein Beispiel: Die Atacamawüste in Chile und Peru.
o Kontinentalwüsten: Klimabedingungen: Diese Wüsten sind von Gebirgen umgeben, oder liegen mitten am Kontinent, so dass sich Regen schon weit vorher abregnet. Ein Beispiel dafür ist die Wüste Gobi.
Tägliche Temperaturschwankungen:
Besonders in Trockenwüsten können zwischen Tag und Nacht sehr starke Temperaturdifferenzen herrschen. Durch die ungehinderte Einstrahlung der Sonne (Keine Wolken) kann sich der Boden bis auf 70 Grad Celsius aufheizen. Da der trockene Boden allerdings nur sehr wenig Wärmeenergie speichern kann wird fast die gesamte Wärme in der Nacht wieder ins Weltall abgestrahlt. Dieser Effekt hat aber auch gute Seiten. Durch die Abkühlung bildet sich Tau am Boden und viele Pflanzen und Tiere leben von diesem wenigen Wasser. Auch die Verwitterung wird durch die Temperaturschwankungen beeinflusst. Besonders in Steinwüsten springen die Steine durch diese Kräfte.
Ökologie:
Um in Wüsten überleben zu können, brauchen Menschen, Tiere oder Pflanzen bestimmte Anpassungen. Regenschauer sind sehr selten, es kann nur einmal im Jahr regnen, dann dafür sehr stark.
Flora:
Nur etwa ein Viertel der Wüstenflächen ist bewachsen. Diese Pflanzen sind an starke Trockenheit oder hohen Salzgehalt angepasst. Bäume in der Wüste haben oft sehr tiefe Wurzeln. Alle diese Pflanzen sind wasserspeichernd und wassersparend und die meisten kommen auch ohne Wasser über lange Dürreperioden.
Fauna:
In den meisten Wüsten gibt es mehr Tierarten als erwartet. Neben einigen Säugetieren gibt es vor allem viele Insekten. Auch alle diese Tiere haben Anpassungen an diese Wüste wie zum Beispiel lange Beine um vor der Hitze geschützt zu werden.
Halbwüsten:
Als Halbwüsten werden Gebiete bezeichnet, die ein wenig feuchter sind als Wüsten. In Halbwüsten herrscht zu 5-25% Vegetation
Oasen: Eine Oase ist als kleiner Fleck Land mit starker Vegetation inmitten einer Wüste definiert. Oasen liegen oft an Quellen oder Wasserstellen. Es gibt verschiedene Oasenarten. Einige sind von Menschen erschaffen, andere sind natürlich entstanden. Es gibt: Natürliche Oasen: Flusswasseroase, Quellwasseroase und Ghout. Die größte Flusswasseroase ist der Nil. An Flusswasseroasen haben sich oft altertümliche Kulturen angesiedelt (in diesem Fall die Ägypter). Für eine Quellwasseroase versickert das Regenwasser bis zu einer undurchlässigen Schicht und verläuft auf dieser bis es irgendwo in einer Wüste als Quelle wieder aus dem Boden kommt. Ein Ghout tritt am Rand der Wüste auf, hier ist das Grundwasser nicht tief unter der Oberfläche und zum Beispiel Wurzeln der Dattelpalme können es erreichen. Von Menschen erschaffene Oasen: Grundwasseroase, Oase mit artesischem Brunnen und Foggaraoase. Bei der Grundwasseroase und der Oase mit artesischem Brunnen wird mithilfe eines Brunnens, bei der Grundwasseroase außerdem auch mit Pumpen auf das Grundwasser oberhalb einer wasserundurchlässigen Schicht zugegriffen. Bei der Foggaraoase wird das Wasser aus entfernten Gebirgen mithilfe von Stollen in die Wüste geleitet.
Oasenwirtschaft:
Oasenwirtschaft ist stufenweise aufgebaut. Ganz außen werden Dattelpalmen angepflanzt. Dann kommen Obstbäume, wie Feigen und Granatäpfel. Noch weiter innen kommt Getreide, wie zum Beispiel Weizen, Gerste oder Hirse. Ganz innen ist das Gemüse.
Früher spielten Oasen für Karawanen und reisende eine große Rolle, da sie der einfachste Weg waren Wasser zu beschaffen. Sie waren Handelsplatz für Bauern und Nomaden. Heute leben nicht mehr viele Menschen in den Oasen. Die Nomaden sind sesshaft geworden und es gibt nur mehr wenige Karawanen. Durch nachlassen des Dattelpalmen Anbaus wurden auch die Wasservorräte weniger und mittlerweile ist in vielen Oasen Wasser sehr knapp.
Karawanen:
Als Karawanen werden große Reisegruppen bezeichnet. Es gibt Handelskarawanen und Pilgerkarawanen. Karawanenwege führen oft durch Wüsten und andere unwirtliche Trockengebiete. Die Seidenstraße zu Beispiel ist eine der bekanntesten Tauschhandelsrouten. Sie
verläuft vom Mittelmeer bis nach China durch Wüsten und Trockengebiete (zB: die Taklamakan-Wüste in Zentralasien).
Verwüstung:
Durch falsche Bepflanzung und Entwaldung schafft der Mensch leicht neue Wüstengebiete. Bestehende Wüsten werden immer größer. Aber es hat auch natürliche Ursachen. Durch lange Dürreperioden oder starke Wettereinflüsse (Ausblasung, Ausschwemmung) können Wüsten entstehen oder größer werden.
Besiedelung:
In Lebensräumen, in denen Leben unmöglich erscheint, haben es einige Völker geschafft zu überleben und zu wohnen ohne ihrer Umwelt Schaden zuzufügen.
Es gibt verschiedene Lebensweisen der Völker. Es gibt das Wildbeutertum, also die Jäger und Sammler und das Nomadentum.
Ein Beispiel für eine Wildbeuterkultur sind die Sans, die von manchen auch verächtlich „Buschmänner“ genannt werden. Ihre Heimat ist die Kalahari-Wüste in Afrika. Sie leben in Gruppen von höchstens 20 Personen und bleiben nicht länger als ein paar Wochen auf einem Gebiet. Sie sammeln, jagen und leben auf diesen Gebieten. Sie entfernen sich während ihres Aufenthaltes nicht mehr als 600 km2 von ihrem Lager.
Ihre Kultur ist einfach, alles wird aus Materialen der Umwelt geschaffen und sie nehmen ihr nicht mehr als nach ihrem Weiterziehen nicht nachwachsen kann.
Die Sans haben einen gut ausgeprägten Überlebenssinn. In Dürrezeiten werden Frauen niemals schwanger, bei der Jagd achten sie darauf keine Muttertiere oder Junge zu töten. Ihr Feuer machen sie mit geringen Holzmengen und sie sammeln Wasser in Straußeneierschalen.
Ein Beispiel für das Nomadentum sind die in der südlichen Zentralsahara lebenden Tuareg. In ihrer Wirtschaft sind 4 Faktoren sehr wichtig:
• Karawanenhandel: Das Salz, welches sie im Überfluss haben wird gegen Hirse, welche ein Grundnahrungsmittel ist getauscht
• Kamelhaltung: in der Trockenzeit wandern die Herden nach Nordnigeria und in der Regenzeit in das Air Gebirge
• Ziegenhaltung: Die Aufgabe der Frauen, Milch und Käseerzeugung
• Gartenwirtschaft auf Bewässerung basierend.
Das Wirtschaftssystem der Tuareg ist an Klimaschwankungen angepasst. Sie sind also durch Wanderungen räumlich flexibel.
In der Regenzeit wandern die Tuareg in die Gebiete des Air Gebirges um Gartenbau zu betreiben. Wenn ein Jahr extrem trocken ist, kehren sie zur Wirtschaftsform des Sammelns von Wildkräutern zurück um ihr Überleben zu sichern. Trotz ihrer geplanten Wirtschaftsstruktur treffen Dürren die Tuareg dennoch hart.
 
Beispiele für große oder bekannte Wüsten:
Die größten Wüsten der Welt:
Name Kontinent Fläche
Antarktis Antarktika 13 200 000 km²
Sahara Afrika 8 700 000 km²
Australische Wüsten Australien 1 560 000 km²
Arabische Wüsten Asien 1 300 000 km²
Gobi Asien 1 040 000 km²
Kalahari Afrika 900 000 km²
Takla Makan Asien 330 000 km²
Sonora Nordamerika 320 000 km²
Karakum Asien 273 000 km²
Tharr und Cholistan Asien 273 000 km²

Sahara:
Die Sahara ist die wohl größte und bekannteste Wüste weltweit(Fläche = USA) Sie ist teils Fels u. Steinwüste teils Kies und Geröllwüste. Die Sandwüste macht nur 20% der Fläche aus. Die Sahara ist ein Bodenschatz reiches Gebiet. Einzelne Bodenschätze sind: Erdgas, Erdöl, Salze und Edelmetalle. Die Sahara liegt im Norden Afrikas und ist eine Trockenwüste.
Klima: Rein niederschlagstechnisch gibt es in der Sahara sehr große Unterschiede. In den Gebirgslagen regnet es generell mehr und führt dort zur Savannen Bildung mit bis zu 600 mm Niederschlag. Aber es gibt auch Regionen um Ägypten und Libyen in denen es fast so wenig wie in der Atacama Wüste regnet, die generell als die trockenste Wüste der Erde gilt. Zwischen Tag und Nacht gibt es bis zu 40° Temperatur Unterschied. Besonders im Winter können die Temperaturen auf bis zu minus 10 Grad sinken und somit zu Bodenfrost und Schnee in höheren Lagen führen. Fun Fact: Die Sahara war in den letzten 200.000 Jahren nur 3 Mal begrünt
Einwohner: Die meisten wohnen in der Nähe von Oasen und sind sesshaft. 40% der Bevölkerung lebt nomadisch und die Einwohnerzahl beträgt zwei Millionen.
Atacama:
Die Atacamawüste liegt im Westen Südamerikas. Meistens wird sie zu den Niederschlagsärmsten Regionen der Welt gezählt. Manche Regionen haben schon seit Jahrzehnten keinen einzelnen Regentropfen gesehen. Die Atacamwüste liegt im Regenschatten der Anden. Ihre direkte Grenze zum Meer führt häufig zu Nebel und gemäßigten Temperaturen (Nebelwüste). Fun Fact: Der El Nino (ein Wetter Phänomen) bringt alle 6 bis 10 Jahre sehr starken Regen der die Wüste kurz zum Erblühen bringt. Aber das ist der einzige Regen und deshalb regnet es durchschnittlich im Jahr nur halb so viel wie in Death Valley(heißester Ort der Erde). Einwohner: In der Atacama gibt es aufgrund der extremen Trockenheit keine Einwohner außer in Randgebieten und um die Küste herum. In der Atacama gibt es 2 Hauptwirtschaftsfaktoren: Die Astronomie: Die extreme Trockenheit macht die Atacama zu einem perfekten Standort für Teleskope da sie sehr Feuchtigkeits- und Wolkenanfällig sind. Den Chilesalpeter: Der Chilesalpeter = Natriumnitrat ist eine wichtige chemische Komponente und kommt eigentlich nur in Wüsten vor da er sonst mit Wasser reagiert.
Gobi:
Die Wüste liegt in der Mongolei und in China. Die Grenzen der Wüste sind nicht genau definiert und deshalb kann man die Fläche nicht berechnen. Je nach Definition wird sie als entweder fünft oder sechst größte Wüste eingeordnet. Die Wüste Gobi ist Fels-, Geröll-, und Sandwüste. Das Klima ist kontinental, das heißt es gibt zwischen Sommer und Winter große Temperaturunterschiede. Im Winter kann es bis zu -65 Grad geben. Das Gebiet um die Wüste wird sehr stark von ihr beeinflusst. Peking wird zum Beispiel oft von großen Sandstürmen heimgesucht. Riesige Vieherden im milderen Teil der Wüste fressen auch die leicht bewachsenen Teile komplett ab. Die Gobi wird wirtschaftlich für Salzabbau, Rohstoffabbau; Viehzucht und wegen der guten Böden auch zum Pflanzenanbau genutzt.




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