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„Das Fenster-Theater“ von Ilse Aichinger - Referat



Die Erzählung „Das Fenster-Theater“ von Ilse Aichinger aus dem Jahre 1945 handelt von einer Frau, die aus ihrem Fenster einen alten Mann gegenüber ihrer Wohnung beobachtet. Er versucht scheinbar mit der Frau durch kleine Vorführungen am Fenster Kontakt aufzunehmen. Sie ruft die Polizei, die daraufhin zusammen mit der Frau in die Wohnung des Mannes eindringen. Sie erkennen, dass diese Vorführungen einem kleinen Jungen galten, der mit seinen Eltern in die Wohnung über der Frau vor Kurzem eingezogen sein muss.
Die Erzählung wird hauptsächlich in der Perspektive der Frau geschrieben (Meint er mich?“, dachte die Frau... Z.1). Jedoch sind auch noch kleine Kommentare des Erzählers vorhanden (Die Frau hatte den starren Blick neugieriger Leute...Z. 3-4). Man kann sagen, dass es einen auktorialen Erzähler gibt. Es wird ständig zwischen den Erzählzeiten Präteritum und Plusquamperfekt gewechselt (Z.98-101).Die Wortwahl ist so gewählt, dass wir Jugendlichen diesen Text problemlos verstehen können. Wörtliche Rede gibt es ebenfalls in diesem Text. Es lässt den Text lebendiger durch den Dialog bzw. den geäußerten Gefühlen erscheinen (Z.18-19).
In der 2-3 Zeile befindet sich eine Metapher („Der Wind... brachte nichts Neues.“) Sie drückt aus, dass in der Stadt nichts passiert und es darum langweilig ist. Außerdem wird die Frau in der Erzählung durch den „starren Blick neugieriger Leute, die unersättlich sind (Z.3.5)“ als besonders einsam dargestellt. Die Frau wünscht sich, dass jemand auf der Straße überfahren wird, damit endlich etwas passiert (Z.5-7). Damit wird ein gewisser Sarkasmus ausgedrückt. Die Frau ist emotional abgestoßen, weil sie keinen Mitleid zeigt. Sie hat keine Empfindungen für Menschen, da sie sich so etwas schlimmes wünscht. Es zeigt ihre Isolierung und Einsamkeit. Da die Frau im vorletzten Stock wohnt, ist sie wie von der Außenwelt ausgeschlossen und fühlt ebenfalls dadurch allein (Z.7-11). Als sie den Mann am Fenster sieht, wie er ein weißes Tuch in der Hand hält damit rumfuchtelte und dabei seinen Hut zieht, denkt sie das er aus dem Fenster springt. Das weiße Tuch und der Hut stehen als Symbole für eine Verabschiedung. Frauen wedeln mit dem weißen Tuch, um jemandem „auf Wiedersehen“ zu sagen, während Männer den Hut ziehen. Daraufhin verkleidet der alte Mann sich und bindet den Schal wie einen Turban um seinen Kopf (Z.39). Die Frau ruft die Polizei, weil ihr seine Kunststücke auf dem Gelände gefährlich und verrückt erscheinen (Z.46-49). Jedoch hätte sie stattdessen auch das Fenster rufen können, was er da nun wirklich treibe (Z.49). Sie will also Aktion durch das Rufen der Polizei verursachen, um ihre Einsamkeit für einige Minuten nicht mehr zu spüren.
Nachdem die Polizei dort ankommt, versammeln sich Menschenmengen um das Polizeiauto. Die Menschen in der Stadt sind also sehr neugierig und immer an Ort und Stelle, wenn etwas passiert.
Als die Polizei und die Frau in die Wohnung des Mannes hineinstürmen, bemerkt die Frau
das die Wohnung des Mannes hell erleuchtet ist, während die Wohnung der Frau finster vom Fenster des Mannes aussieht (Z. 94-97). Die Finsterkeit spricht für ihre Einsamkeit. Der Lichtschein im Gange des alten Mannes, kommt aus seiner Wohnung. Sie strahlt Fröhlichkeit aus (Z. 82-85) Die Frau sieht, dass der alte Mann mit dem kleinen Jungen über ihrer Wohnung aus dem Fenster humorvoll kommuniziert. Das Fenster des Jungen war ebenfalls hell erleuchtet (Z. 101-103). Da der Junge und der Mann sich das Lachen gegenseitig zuwerfen (Z.57-63 Metapher), wird deutlich, dass auch der Junge und der alte Mann einsam sind und nach Lebensfreude suchen. Der Junge sucht Aufmerksamkeit des alten Mannes auf, während seine Eltern ihm möglicherweise diese nicht geben können. Trotzdem kann man nicht genau sagen, ob der Mann und der kleine Junge davor schon einsam gewesen sind. Bei der Frau kann man ihre Einsamkeit von Anfang an belegen.
Der Text sagt also aus, dass die Bewohner der Stadt humorlos, sensationslustig und ordnungsdenkend sind. Die Frau versteht kein humorvolles Theaterspiel und greift direkt zum Hörer und ruft die Polizei, um für Sensation und für Ordnung zu sorgen. Die Stadtbewohner sind also einsam.
Es war sehr interessant zu erfahren wie es in einer Stadt manchmal so zugeht. Ich könnte mir niemals vorstellen in einer Stadt zu wohnen, da ich es ebenfalls für sehr einsam finde in einem Hochhaus zu wohnen, wo man völlig von der Außenwelt ausgeschlossen ist. Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich wahrscheinlich genau so wie der Mann und der Junge reagieren würde. Ich wüsste keine andere Lösung, um die Einsamkeit besser überwältigen zu können.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: stargirl



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