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Übersicht Drucktechniken - Referat
Quellen:
Kunst Lehrbuch SII; DUDEN PAETEC Schulbuchverlag
de.wikipedia.org
www.fachworter.ch
www.digitaldruck.info
www.unterricht.kunstbrowser.de
Hochdruckverfahren
Allgemeines:
Die nicht zu druckende Flächen werden aus dem Druckstock heraus geschnitten. So werden die erhabenen Flächen gedruckt -> Ergebnis:
- oft Quetschränder und ein Relief auf dem Papier durch das Walzen
- scharfe Konturen
- Druckpunkte leicht verschmiert
Arten: I. Holzschnitt; II. Holzstich; III. Linolschnitt; IV. Stempel
Verfahren:
1. Schnitt planen mit Schleifpapier
2. Motiv direkt auf Holz zeichnen
3. nicht zu druckende Flächen „ausschneiden“
4. zu druckende Flächen einfärben
5. zu bedruckendes Papier auf Druckstock legen
6. mit Walze über Papier walzen
7. Papier vom Druckstock nehmen
I. Holzschnitt
- Druckstock: in Faserrichtung geschnittenes Holz (Langholz):
- meist weiches Holz, wie Linde oder Pappel
- auch hartes Holz, wie Obstgehölze (z.B. Kirsche)
- Werkzeuge: Stichel, Geißfuß, Flacheisen, Rundeisen, Konturenmesser
- Wirkung: expressive Bildsprache durch bewusste Nutzung der Maserung des Holzes
- verschiedene Techniken:
- Weißlinientechnik -> weiße Linien auf schwarzem Grund
- Schwarzlinientechnik -> schwarze Linien auf weißem Grund
- Flächentechnik -> große gedruckte Flächen -> Holzmaserung sichtbar
besondere Art: Hell-Dunkel-Holzschnitt -> Erzeugung einer malerischen Wirkung durch fein abgestufte Farbwerke -> Druck mit mehreren Druckstöcken
II. Holzstich (Xylografie)
- Druckstock: Langholz -> gegen die Faserrichtung des Holzes geschnitten (Stamm quer) -> „Hirnholz“
- Werkzeug: Stichel/ Grabstichel mit v-förmigem Querschnitt
- Wirkung: durch feinste Parallellinien und Punkte oft sehr realistisch und detailreich
III. Linolschnitt
- Druckstock: Linoleum (ist geschmeidig, weich -> leicht zu bearbeiten)
- Werkzeuge: Linolmesser, selten auch Stahlnägel oder anderes
- Ergebnis:
-> druckbare Flächen in einheitlichem Ton -> kontrastreich
-> klare Linien, weniger Details
IV. Stempel
- Druckstock: Fotopolymer oder Gummi
- Ergebnis:
-> immergleiches Bild eines Motivs
-> kann winzige Details enthalten
Tiefdruckverfahren
Allgemeines:
Die zu druckenden Flächen werden aus dem Druckstock heraus geschnitten. So werden die vertieften Flächen gedruckt (siehe Abb.).
Meist werden saugfähige, glatte Papiere mit satinierter Oberfläche verwendet. -> Ergebnis:
- gute Druckqualität
- Relief auf dem Papier durch das Walzen
- Volltonflächen gerastert
- Halbtonflächen möglich
- Wirkung: farbecht
Arten:
- Ätztechniken:
- Radierung (siehe Folgetext I.)
- Aquatinta (siehe Folgetext II.)
- Vernis Mou (Weichgrundätzung)
- Crayon-Manier
-Manuelles bzw. „kaltes“ Verfahren
- Kaltnadel (siehe Folgetext III.)
- Kupferstich (siehe Folgetext IV.)
- Mezzotinto (Schabkunst)
- Stahlstich (Siderografie)
Verfahren:
- zu druckende Flächen aus Druckstock „ausschneiden“
- Platte einfärben
- erhabene, nicht zu druckende Flächen säubern
- zu bedruckendes Papier auf Druckstock legen
- mit walze über Papier walzen
- Papier vom Druckstock nehmen
Ätztechniken
-> mittels Säure werden Vertiefungen im Druckstock erzeugt
-> zu bedruckendes Papier muss bei Ätzverfahren feucht sein → Ergebnis: oft fransenartige Konturen (Sägezahneffekt), statt scharfer Kanten
I. Radierung
- Werkzeuge: Radiernadeln, Stichel, Roulette, Moulette, Polierstahl, Schaber, Wiegeeisen
- Druckstock: Metallplatte
- Verfahren:
1. Platte sorgfältig reinigen
2. Platte gleichmäßig mit Ätzgrund (säurefeste, wachsartige Masse) abdecken
3. Platte mit Ätzgrund trocknen lassen
4. Stellen an denen Vertiefungen weggeätzt werden sollen entfernen
5. Platte in Säurebad tauchen
→ falls man Linien unterschiedlicher Tiefe erhalten möchte:
5.1 weitere Stellen an denen Vertiefungen weggeätzt werden sollen entfernen
5.2 Platte erneut in Säurebad tauchen
→ Vorgang so oft wie nötig wiederholen
Ergebnis:
- bei Wiederholungen des Ätzvorgangs: verschiedene Bildebenen (Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund, oder mehr)
- freie Linienführung
- raue Ränder eines Strichs
Wirkung: tief und weit (vor allem bei Landschaften) durch verschiedenen Bild- und damit Farbebenen
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II. Aquatinta
-> Druckstock: Metallplatte
-> Werkzeug: Farbe, spezieller Staub
Verfahren:
1. Motiv mit Farbe auf Platte auftragen
2. Platte mit Ätzgrund versehen
-> trocknen lassen
3. Platte in Wasserbad tauchen
-> Ätzgrund löst sich an den Stellen, wo zuvor Farbe aufgetragen wurde
4. Platte mit säurefester Staubschicht (aus Kolophonium und Mastix) bedecken
5. Platte erwärmen -> Staub haftet
6. Platte in Säurebad -> Staubteilchen schützen darunterliegenden Druckstock
7. Stellen, die weiß bleiben sollen: vor Ätzung mit Ätzgrund überziehen
-> unterschiedlich große Staubkörnchen machen eine Variation der Körnigkeit der Flächen möglich
Ergebnis: weiche Übergänge, da durch Flächenätzung Halbtöne erzeugt werden (-> malerische Wirkung)
Wirkung: sehr malerisch
Manuelles bzw. „kaltes“ Verfahren
→ Vertiefungen auf Druckstock durch direktes Einritzen
III. Kaltnadeltechnik
- auch „Kaltnadelradierung“ wegen optischer Ähnlichkeit mit Radierung
- Werkzeug: Radiernadeln
- Druckstock: Metallplatte (Kupfer oder Stahl)
Verfahren:
1. Zeichnung direkt in Metallplatte ritzen und den dabei entstehenden Grat nicht entfernen
2. Druckerschwärze in Platte einarbeiten
3. Platte drucken
-> leichtere Alternative: Kaltnadelarbeit mit Acrylplatte -> auf spiegelverkehrtes Urbild wird Platte gelegt wobei Zeichnung übertragen wird
Ergebnis:
- Farbe reliefartig auf dem Papier
- Gratschatten als weicher Begleitton
- je mehr Abzüge, desto mehr wird Grat zusammengequetscht, desto mehr verschwindet schattierende Ton
Wirkung: malerisch im Gegensatz zur ähnlichen Radierung
IV. Kupferstich
- Werkzeuge: Grabsticheln
- Druckstock: Metallplatte (Kupfer)
Verfahren:
1. Zeichnung in Metallplatte ritzen und den dabei entstehenden Grate manuell entfernen
2. Platte leicht erwärmen
3. Druckerschwärze in Platte einarbeiten
4. Platte auf Tiefdruckpresse drucken
Ergebnis:
- keine Tonabstufungen (nur Linien und Punkte)
- Schraffursysteme (Linien unterliegen bestimmter Parallelität)
- Strich: Taille oder schwellende Linie (fein beginnend → dick fortführend→ fein endend); hat glatte Ränder → keine Verschattungen
Flachdruckverfahren
Allgemeines:
Zu druckende und nicht zu druckende Elemente liegen auf einer Ebene (siehe Abb.). Es gibt zwei Arten von Flächen: lipophile (druckende) und hydrophile (nicht druckende) Flächen. Das kommt daher, dass die druckenden Flächen fettfreundlich sind, die nicht druckenden Flächen jedoch mit einem Wasserfilm befeuchtet werden und somit die fettreiche Farbe abstoßen. (chemisches Prinzip: Fett und Wasser stoßen sich ab)
Farbe: Tusche, Fettkreide oder Fettstiften
Ergebnis:
- unregelmäßige und unscharfe Rasterpunkte
- schlechtere Bildqualität als im Tiefdruck
- klare Details mit scharfen Kontren
- keine Druckpunkte
Arten:
- Lithografie (siehe Folgetext I.)
- Algrafie (siehe Folgetext II.)
- Zinkografie (siehe Folgetext II.)
- Offsetdruck (siehe Folgetext IV.)
I. Lithografie
- zeitaufwendiges Verfahren, jedoch fast unbegrenzt viele Auflagen druckbar
- Erzeugen von Halbtönen mittels unterschiedlicher Techniken möglich)
- Druckstock: glatt geschliffener „Solnhofer Stein“ (feinporiger, kohlensauerer Kalkschiefer), der mit Alaun entsäuert wurde; Dicke: 10-15cm; chemisch bearbeitet (mikrorau)
- Werkzeuge: Farben oder Kreide, Federn oder Pinsel, ggf. Estombe (spezieller Wischer für Kreidelithografie)
- Farbe: fetthaltige Tusche (Federlithografie) oder Kreide (Kreidelithografie)
Verfahren:
1. Zeichnen des Motivs direkt auf Stein -> Schicht verbindet sich mit kohlesauren zu fettsaurem Kalk, der Fett aufnimmt (Farbe) und Wasser abstößt
2. Stein ätzen mit Mischung aus Gummiarabicum und verdünnter Salpetersäure
-> fettfreie Stellen sind fettabstoßend, bleiben druckfrei
3. Stein mit Ätzung trocknen lassen
4. Stein mit Wasser abspülen
5. nicht vom Stein aufgenommenes Fett mit Terpentin ertfernen
6. Stein einstreichen mit Asphaltlösung -> zu druckende Stellen werden verstärkt
7. Stein erneut säubern
8. mit Druckerschwärze eingeriebenen Stein drucken
Farblithografie: Anzahl der zu druckenden Farben entspricht Anzahl der dafür benötigten Steine
Wirkung: ausdrucksstark (vor allem Kreidelithografie)
Ergebnis: weiche Übergäge
Algrafie und Zinkografie
- Druckstock: Aluminium- bzw. Zinkplatte, statt Lithostein
- Werkzeuge: Bleistift, Filzstift
Verfahren:
1. Entsäuerung der Platte mit Oxalsäura, Alaun oder verdünnter Salpetersäure
2. Motiv auf Platte zeichnen
3. Platte ätzen → Platte erhält fettabstoßende Schicht
→ weitere Schritte wie bei Lithografie
Offsetdruck
- indirektes Flachdruckverfahren aus Zinkografie und Lithografie
- Farben: pro Druckvorgang eine Farbe
- Druckstock: Metallplatte (Zinnk oder Aluminium)
Verfahren:
→ ersten Schritte wie Zinkografie, danach: von Druckerplatte gelangt Druckerschwärze erst zu Zwischenträger ( Gummituch) dann aufs Papier
Ergebnis:
- keine Prägungen oder Schatten
- scharfes Bild
- Moiré Effekt (falsche Verschiebung von Rasterpunkten) möglich
Durchdruck
Allgemeines:
Farbe wird durch ein Sieb auf das Paper gedruckt. Der Durchdruck ist ein Schablonendruck.
Arten:
- Siebdruck (Serigrafie)
- Monotypie
Ergebnis:
- deckende Farben
- oft Moiré-Effekt
Siebdruck
- vervielfältigen möglich
Verfahren:
1. engmaschiges Sieb auf Rahmen spannen
2. nicht zu druckende Stellen überkleben
3. Sieb auf zu bedruckendes Material (Stoff, Papier, aber auch andere verschiedene Materialien)
mit Farbe „überspachteln“
-> bei Mehrfarbdruck: für jede Farbe ein Sieb
Ergebnis:
- intensive/ deckende Farben
Monotypie
Verfahren:
1. Papier auf geschwärzte Platte ( Metall, Glas, Linoleum) legen, darauf eigentliches Motiv
2. Konturen nachzeichnen -> Negativbild von Platte abreiben
-> ODER:
2. direktes Zeichnen mit Öl-, Wasser- oder Druckfarbe auf Platte
(zusätzliche Effekte durch Verwischen)
3. Papier darüber legen
4. drucken, indem man Farbe von Platte abreibt
Werkzeug: Stift, Rollen und anderes
Wirkung: idyllisch, ruhig
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