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20. Jahrhundert - Klassische Moderne - Referat
- Neubesinnung in der Plastik auf ihre fundamentalen Gegebenheiten und auf die stereometrischen Formen Kugel, Kubus, Walze und Spindel
- nach dem gleichen Prinzip wie schon Paul Cézanne angewandt verwendete auch Aristide Maillol stereometrische Formen für die Körperteile seiner Mädchenfiguren
- Maillols Skulpturen hatten ein geschlossenes Volumen und eine klare Strenge
- seine kräftigen Mädchenakte entsprechen zwar der menschlichen Anatomie, gleichen allerdings mehr einem architektonisch erbauten, als einem organisch bewegtem Körper
- Mailllols Tendenz zur Vereinfachung und schließlich zur Abstraktion wurde erst von Bildhauern der nächsten Generation auf verschiedenen Wegen weitergeführt
- der französische Bildhauer Henri Laurens kehrte nach kubistischen Formexperimenten Ende der Zwanzigerjahre zunächst zu figürlichen und schließlich zu einem organischen, kurvigen Stil rhythmisch bewegter Kompositionen zurück
- ,,Der Herbst“ von Henri Laurens besteht aus übersteigerten biomorphen Formen, die Gliedmaßen sind verfremdet und das Laubhaar dient als Allegorie des Herbstes
- deutsch-französischer Künstler Hans Arp gehörte seit 1926 der Dada-Bewegung an und später den Surrealisten → er verschmolz Formen aus der Natur mit menschlichen Körperteilen und zeigte das Werden und Vergehen in der Natur
- österreichische Bildhauer Fritz Wotruba benutzte seit den Fünfzigerjahren abstrakte stereometrische Blöcke als Bauelemente für seine sitzenden, stehenden oder liegenden Figuren
Biomorphe Plastik: Brancusi und Moore
- Rumänischer Bildhauer Brancusi vereinfachte seine Köpfe und Figuren zum Block, zur Ei- oder Spindelform und versuchte so den einfachen und zugleich aussagekräftigen Charakter hervorzubringen
- Wahl des Materials und die Oberfläche in Entsprechung zur Form spielten für Brancusi auch eine wichtige Rolle
- Er beschäftigte sich mit Tierformen, die er auf einfachste Merkmale reduzierte
- Von Brancusis Objekten existieren Formwiederholungen, mit denen er seine Objekte fortführen wollte
- Seit den Dreißigerjahren entsteht in der Bildhauerei eine neue Stilrichtung, die biomorphe Plastik → Form, die an menschliche oder tierische Körperformen erinnert
- Henry Moore verband Naturformen mit Schöpfungen der außereuropäischen Kulturen Ägyptens, Altamerikas und Afrikas
- Er verarbeitet aber ebenso die Betonung des Materials und seine typischen Oberflächenstrukturen
- Weitere Merkmale von ihm sind die Fragmentierung, der Bruch der Formen und Kontrast von Innen- und Außenraum einer Figur
- Henry Moore gilt als der wichtigste Bildhauer der Fünfzigerjahre
Expressionistische Plastik: Geste und Ausdruck in Wilhelm Lehmbrucks ,,Großer Kniender“
- Expressionistische Maler der Künstlervereinigung ,,Die Brücke“ wie Ernst Ludwig Kirchner oder Karl Schmidt-Rottluff setzten ihre Auseinandersetzung mit der Kunst Afrikas und Ozeaniens in Holzplastiken um, die grob und verzerrt gefertigt waren
- Die Künstler Käthe Kollwitz und Ernst Barlach engagierten sich in ihren Plastiken für arme Menschen und brachten Gesten und Gebärden eine Stimmung zum Ausdruck
- Die Bildhauer Georg Kolbe und Wilhelm Lehmbruck brachten in ihren Figuren heftige Gefühle und innere Spannungszustände des Menschen zum Ausdruck
→ Expressionismus
- Die Plastik ,,Große Kniende“ von Lehmbruck besteht aus einem Spiel von Schrägen und Mittelachsen und Dreiecksformen
- Von links betrachtet wird in der Figur Bewegung und Tätigkeit ausgedrückt und von rechts das Verharren → Gegensätzlichkeit erzielt Spannung
- Figur wurde in Bronze und als Steinguss abgegossen und zwei von den sieben Exemplaren wurden zerstört
- Figur erregt beim Betrachter die Gefühlsausdrücke Trauer, Hingabe, Wehmut, Sehnsucht oder Ergebenheit
Marcel Duchamps Objekte
- Marcel Duchamp stellte sogenannte ,,Readymades“ aus → Fabrikware, die erst im Kontext eines Museum oder einer Ausstellung zu Kunst wird
- Statt des Schaffens steht bei den Readymades das Wählen im Vordergrund und der Künstler wird vom Schöpfer zum Betrachter
- Im Jahr 1913 befestigte Marcel Duchamp das Vorderrad eines Fahrrades im Griffschlitz eines weiß lackierten Küchenhockers und schuf somit eine kinetische Plastik
- Das entstandene Gebilde stellte in ironischer Form die bisher von Künstlern geschaffenen Exponate in Frage
- Die Readymades von Duchamp in heutigen Museen sind in den 60er Jahren größtenteils als Multiples entstanden und die Originale sind verschollen
- Idee von Duchamp fand in der Objektkunst ihre Fortsetzung und weltweite Verbreitung
- Die amerikanischen Künstler Louise Nevelson und John Chamberlain bauten aus Alltagsgegenständen oder Abfallprodukten eindrucksvolle Plastiken zusammen
- Joseph Beuys arrangierte angesammelte Gegenstände in pseudoreligiösen Schreinen mit Reliquiencharakter
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