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Analyse - Iphigenie auf Tauris - Referat
Die Tragödie „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang von Goethe lässt sich als klassisches Drama beschreiben. Gegliedert ist dieses Drama in fünf Aufzügen mit einer variierenden Anzahl an Auftritten der Figuren. Die Geschlossenheit der Handlung lässt sich zudem an der Folgerichtigkeit der Aufzüge, den wenigen Figuren und der einheitlich gehobenen Sprache erkennen. In Bezug auf die Handlungsführung zeigt „Iphigenie auf Tauris“ eine kurze Einleitung mit anschließendem erregendem Moment, einen Höhepunkt, ein retardierendes Moment sowie eine Lösung. Demnach ist es wie ein klassisches Drama nach Gustav Freytag aufgebaut. Es handelt sich um ein Seelendrama um die Hauptfigur Iphigenie, welches der Emanzipierung und der Aufklärung zugeordnet werden kann. Die drei zentralen Einheiten Ort, Zeit und Handlung sind alle geschlossen und zeigen keine Abschweifungen.
Der Anfang ist durch einen Eingangsmonolog von Iphigenie klassisch gestaltet und es treten nur wenige Figuren auf. Am Schluss treten im Kontrast zum Anfang viele Figuren auf und es kommt beinahe zu einem Kampf um Iphigenie. Es fällt auf, dass zur Lösung des Konflikts die Sprache anstelle von Handlungen zum Einsatz kommt. Dies lässt sich auf darauf zurückführen, dass Gewalt und Kämpfe mit vielen Personen im Theater sehr schwierig darzustellen waren. Zeitlich wird die Handlung der Tragödie chronologisch erzählt. Der zentrale Ort ist ein Hain vor dem Tempel der Diana, der Beschützerin der Frauen und Mädchen, auf der Halbinsel Krim. Für die Handlung spielt des Weiteren die Vergangenheit eine wichtige Rolle, in der es zur Verfluchung von Iphigenies Familie kam.
Iphigenie stellt die zentrale Figur des Dramas dar. Sie kommt aus Griechenland und ist die Tochter von Agamemnon und Klytämnestra und die Schwester von Orest und Elektra. Auch ihr Ahnherr Tantalus spielt in dem Drama eine Rolle. Geprägt ist die Gefühlswelt von Iphigenie durch große Sehnsucht nach ihrer Heimat und ihrer Familie. Demnach ist sie heimatsverbunden, hat jedoch auch ein Pflichtgefühl gegenüber der Göttin Diana, die ihr Schutz bietet. Als Orest um sie kämpfen will zeigt sie Mitleid mit ihm. Iphigenie lässt sich als wahrheitsliebend und friedlich beschreiben.
Iphigenie steht ihr Bruder Orest gegenüber, welcher ebenfalls aus Griechenland kommt. Er erlebte viel psychisches Leid durch den Verlust seiner Schwester und tötete seine Mutter. Zudem ist er ein Freund von Pylades, der mit ihm Iphigenie zurückholen will. Charakterisieren lässt sich Orest als verzweifelt und es zeigt sich, dass er sterben will. Durch Iphigenie gewinnt er jedoch neuen Lebensmut und will sie deshalb wieder nach Hause bringen.
Pylades ist keine zentrale Figur der Tragödie, spielt aber dennoch eine wichtige Rolle für die Handlung. Er ist ein Freund von Orest und kommt aus Griechenland. Zusammen mit Orest versucht er, Iphigenie von Tauris zu befreien, wobei sein manipulativer Charakter deutlich wird.
König Thoas will Iphigenie heiraten und versucht deshalb, sie zu beschützen. Er ist skeptisch gegenüber Orest und Pylades und will gegen die beiden kämpfen. Als er Iphigenie und die zwei Männer ziehen lässt erweist sich König Thoas als edelmütig.
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