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Andorra- Max Frisch - Referat



Charakterisierung von Barblin

"Andorra" ist ein, von Max Frisch verfasstes Theaterstück. 1961 wurde das Stück zum ersten mal aufgeführt. Es handelt von Andri, der denkt, er sei ein Jude und wurde von dem Lehrer großgezogen, aber in Wirklichkeit ein uneheliches Kind von diesem ist. Es spielt in Andorra, wo Andri oft mit engstirnigen Leuten, die Vorurteile haben zu kämpfen hat. Vor allem da alle vermuten, dass bald die Schwarzen kommen und alle Juden umbringen. Barblin wusste zunächst nicht, dass sie Andris Schwester ist und verlobte sich mit ihm. Sie ist die Tochter des Lehrers und 19 Jahre alt(vgl. S.11 Z.4)

Barblin ist eine wahrscheinlich attraktive junge Frau mit roten Haaren(vgl. S.26 Z.1). Sie trägt eine Bluse (vgl. S.25 Z.20). Sie ist gut erzogen, was sich dadurch zeigt, dass sie den Pater "Hochwürden" nennt (vgl. S.10 Z.10). Man merkt, dass sie gläubig ist, was sie einerseits durch Ehrfurcht gegenüber dem Pater ausdrückt (vgl. S.11 Z.19ff) und dadurch das sie betet (S.102 Z.9ff.). Außerdem ist sie ehrlich und direkt (S.10 Z.27 "dich mag ich nicht"). Alles deutet auf ein Musterbeispiel für einen typischen Andorraner hin, doch die Tatsache, dass sie den Juden Andri schon seit ihrer Kindheit liebt und deshalb ihre Prioritäten merklich anders setzt und sich von der Masse abhebt. Bis sie erfährt, dass er ihr Bruder ist. Sie hat eine eigene und klare Meinung, die sie auch, wenn nötig, bestimmt und sich höflich und ein wenig verschleiert aber dennoch unmissverständlich äußert. Ein gutes Beispiel ist das sie auf S.7 Z. 13 Peider mit "Ich bin verlobt" versucht abzuweisen und sich zu rechtfertigen, aber dann dennoch nicht sagt mit wem, was vielleicht bedeuten könnte, dass sie unsicher ist. Man merkt deutlich, dass sie sich noch kindlich verhält (S. 9 Z.9 " Sie streckt ihm die Zunge raus"). Sie hat Angst um Andri, was sich dadurch zeigt, dass sie befürchtet das die Schwarzen kommen und ihn umbringen würden (S. 11 Z.24 "Und wenn sie trotzdem kommen?") Doch für Andris Probleme und sein Nachdenken hat auch sie wenig Verständnis und versucht ihn abzulenken (S. 27 Z.24 "Ich will jetzt einen Kuss"). Sie denkt "den ganzen Tag an ihn" und ist ein bisschen eifersüchtig "Ich will, dass du an mich denkst, Andri, nicht an die anderen" (S.27). Sie liebt ihn genug, um sich ihrem Vater zu widersetzen und droht damit, dass sie sich "umbringt" oder zu "den Soldaten geht" (S.46) und geht obwohl ihre Mutter sagt das Gott sie dann straft und sie gläubig ist. Nun wird deutlich, dass sie nicht die perfekte Andorranerin ist, als die man sie am Anfang des Buches vermuten würde. Doch dennoch wird klar, dass sie sich nur sehr ungern gegen ihren Vater oder den Pater stellt und widerspricht. Man merkt auch, dass sie schwach ist als Peider sie vergewaltigt (S.51 Z. 8ff.) Da Andri denkt, sie hätte
freiwillig mit dem Soldaten geschlafen, spricht er sie sauer und enttäuscht darauf an, was Barblin nicht aushält. Man merkt deutlich, das sie sehr zerbrechlich ist und mit einer solchen Ablehnung von den Menschen die sie liebt nicht umgehen kann. (S.98f.) Zu diesem Zeitpunkt haben sie schon erfahren, dass sie Geschwister sind, was sie besser verkraftet als Andri und sie wehrt sich auch gegen Andris Vergewaltigungsversuch. Obwohl sie deshalb sehr sauer auf ihn sein müsste, hat sie dennoch furchtbare Angst um ihn (S.99 Z.19 "Sie dürfen dir nichts antun!" "Rührt meinen Bruder nicht an, er ist mein Bruder-"). Sie will ihn beschützen und wird bei der Judenschau mutig um ihn zu retten, obwohl sie eher als ein ängstliches, braves Mädchen, was sich an Befehle hält, beschrieben wird (vgl. S.116 Z.7ff. "Barblin tritt vor den Judenschauer und wirft ihm das schwarze Tuch vor die Stiefel."). Als die Menschen, die sie liebt sterben, zerbricht sie daran und wird verrückt. Sie verkraftet den Tod von von Andri und ihrem Vater nicht und gibt den Andorranern die Schuld daran. Sie sieht nicht ein, dass sie tot sind und redet sich ein, dass sie zurück kommen (vgl. S. 125).

Insgesamt kann ich sagen, dass Barblin das typische Bild einer gehorsamen Frau, die das tut was man ihr sagt, verkörpert, weshalb mich auch überrascht hat, dass sie schließlich den Mut gefunden hat sich zu wehren und selbst zu versuchen andere zu beschützen und nicht nur beschützt zu werden. Doch am Ende ist es wieder so, dass sie wieder die abhängige, zerbrechliche Person wird, die sie in einem Großteil des Buches ist. Ich persönlich finde, dass sie nicht direkt unsympathisch sondern eher bemitleidenswert ist.



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