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Andrea Gryphius - Es ist alles eitel - Referat



Andreas Gryphius – Es ist alles eitel
In dem Gedicht „ Es ist alles eitel“ von Andreas Gryphius geht es um die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge. Das Gedicht stammt aus dem Barock und wurde zur Zeit des 30-jährigen Krieges verfasst.
Im Folgenden soll nun das Gedicht auf die drei lateinischen Hauptmotive im Barock das Vanitas-Motiv, Memento mori und Carpe diem untersucht werden.

Gerade das so genannte Vanitas-Motiv, was seinen Wortursprung im Lateinischen hat und übersetzt Eitelkeit bedeutet, war in dieser Zeit eines der Hauptmotive. Eitelkeit wird hier jedoch nicht in dem Sinn, in dem wir es heute gebrauchen, benutzt, sondern wurde eher als Synonym für Vergänglichkeit verwendet. Eben dieses Vanitas-Motiv hat Andreas Gryphius zum Hauptthema seines Gedichts gemacht. Dieser Leitgedanke findet sich bereits in der Überschrift wieder und setzt sich dann im weiteren Gedichtsverlauf in Form von Gegensätzen und Vergleichen fort.
Im ersten Vers konkretisiert Gryphius seine in der Überschrift genannte These noch einmal, dass alles eitel also vergänglich ist, indem er diese auf die Erde eingrenzt. Des Weiteren bezieht er den Leser gleich im ersten Vers mit ein, indem er ihn mit „du“ direkt anspricht. Damit will er klar machen, dass sich kein Mensch dieser Vergänglichkeit entziehen kann, da er, wohin er auch blickt, „ nur Eitelkeit auf Erden“ (V.1) sieht.

Ab dem zweiten Vers unterstützt und erläutert er dann seine These, indem er klare Gegensatzpaare aufbaut. So heißt es dort beispielsweise „Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein“, wobei die Worte „dieser – jener“, „heute – morgen“ und „bauen – einreißen“ die Gegensätze darstellen. Er macht in dieser Zeile deutlich, dass das Bauen von Gebäuden im Grunde sinnlos ist, da jemand anderes es sowieso wieder einreißen wird. Somit ist der Mensch im Grunde genommen selber für die Vergänglichkeit verantwortlich, was zum Beispiel auch im fünften Vers deutlich wird, wo es heißt „Was jetzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden“. Hier zerstört der Mensch nicht nur das von ihm selbst erbaute, sondern geht noch einen Schritt weiter und zerstört sogar die blühende Natur um ihn herum. Und so muss er auch in der folgenden Zeile erkennen, dass auch die für die Ewigkeit gemachten Rohstoffe wie Erz und Marmorstein vergänglich sind.
Aus genau solchen Gegensätzen bestehen die Verse zwei bis acht bis auf eine Ausnahme und zwar den vierten Vers, in dem es heißt „Auf der (Wiese) ein Schäferskind wird spielen mit den Herden“. Diese Aussage könnte in zwei verschiedenen Weisen gedeutet werden. Einmal könnte es für eine Idylle stehen, die wie eine Hoffnung in einer sonst eher hoffnungslosen Welt steht, andererseits könnte es auch als eine Rückentwicklung betrachtet werden, da die Kinder zu dieser Zeit eigentlich zur Schule gehen sollten und nicht primitiv auf einer Wiese die Schafe hüten sollten. Da das ganze Gedicht eher pessimistische Ansichten vertritt, erscheint die zweite Variante als wahrscheinlich beabsichtigte Aussage des Autors.
In den beiden Terzetten beendet Gryphius dann die Gegensätze und beschreibt stattdessen mit Vergleichen die menschliche Situation. So tut er zum Beispiel im neunten
Vers den Ruhm als einen Traum ab, den man mit der Zeit wieder vergisst, und beschreibt im elften und zwölften Vers die für den Menschen „köstlichen“ Dinge als „schlechte Nichtigkeit“ und vergleicht sie mit so vergänglichen und kurzlebigen Elementen wie Schatten, Staub und Wind.
Zwischen diesen beiden Vergleichen stellt Gryphius dem Leser noch eine rhetorische Frage, in der er sinngemäß fragt, ob der unbedeutende Mensch wirklich die Zeit besiegen soll und kann. Da dies natürlich unmöglich ist, macht er somit darauf aufmerksam, dass jeder Mensch von der Zeit abhängig ist, die ihm zur Verfügung gestellt wird.
Dazu passt auch der Schlussvers des Gedichts, der aussagt, dass kein einziger Mensch die Ewigkeit wird miterleben können (vgl. V.14). In diesen beiden eben beschriebenen Versen kommen dann auch die beiden anderen Motive zum Tragen, die unterschwellig im gesamten Gedicht vorhanden sind. Einmal wird der Mensch deutlich auf seine eigene Vergänglichkeit und damit auf seinen Tod hingewiesen, was dem Ausspruch „Memento mori“ gleichkommt, der übersetzt soviel wie „Gedenke des Todes“ bedeutet. Um trotz dieser begrenzten Zeit ein möglichst erfülltes Leben zu haben, sollte man jeden Tag auf Erden nutzen, womit man der lateinischen Aufforderung und dem letzten Motiv „Carpe diem“ folgt.
Abschließend ist zu sagen, dass Gryphius in seinem Gedicht ein sehr pessimistisches Bild der barocken Gesellschaft aufzeigt, das wenig Raum für Hoffnung lässt. Dieses Weltbild wurde bei ihm sicherlich durch die schrecklichen Geschehnisse des 30-jährigen Krieges geprägt.
Nichtsdestotrotz hat er ein für diese Zeit charakteristisches Gedicht verfasst. So verwendet er zum Beispiel die typische Gedichtsform des Barock – das klar gegliederte Sonett. Des Weiteren schreibt er sehr detailreich und doch im Aufbau des Gedichts sehr symmetrisch, was wiederum typische Merkmale dieser Epoche sind. Außerdem sind alle drei im Barock hauptsächlich verwendeten Motive enthalten: das Vanitas-Motiv, Memento mori und Carpe Diem, womit dieses Gedicht als sehr bezeichnend für diese Zeit angesehen werden kann.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: greenia



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