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Arbeiter im 19.Jh. - Referat



Referat
Arbeiter im 19.Jh.

Das Leben in den Arbeiterfamilien

Bauern und Handwerker wanderten in die Industriestädte ab, um in Fabriken und Betrieben neuen Berufen nachzugehen.
Der Familienvater ging seiner Tagesarbeit außerhalb der Familie nach und lebte in ständiger Sorge um seinen Arbeitsplatz. Bei Krankheit, Unfall oder im Alter konnten Arbeiter und Arbeiterinnen ohne finanzielle Unterstützung entlassen werden. Die „Lohnsklaven“ waren den Unternehmern schutzlos ausgeliefert. Für ihre armseligen Holzhütten in den Vorstätten mussten die Familien teures Geld bezahlen. Daher mussten auch Frauen und Kinder arbeiten gehen. Die Ausbeutung von Kindern und Frauen durch lange Arbeitszeiten, niedrige Löhne und oft unmenschliche Arbeitsbedingungen war ein Hauptzeichen der industriellen Revolution. Frauen bekamen aber nur halb so viel Lohn wie die Männer. Kinder ab den 4ten Lebensjahr arbeiteten zwölf Stunden und länger in den Bauwerken.
Obwohl es schon in vielen Städten eine allgemeine Schulpflicht gab, konnten Arbeiterkinder dieser Pflicht meist nicht nachkommen. Die meisten mussten dann aus diesem Grund die Sonntagsschule besuchen.
Während Unternehmer enorme Gewinne erzielten und ihr Kapital vervielfachten, lebten die Arbeiterfamilien in bitterster Not. Die Not der Menschen nutzen viele Fabrikbesitzer aus.

Wohnverhältnisse der Arbeiter

Ihre Wohnungen bestanden oft nur aus einem einzigen Raum, der als Küche, Wohn- und Schlafzimmer diente und in dem nicht selten acht bis zehn Personen leben mussten. Niemand hatte Zeit, für Hygiene zu sorgen, sodass die Wohnungen zu Brutstätten von Ungeziefer und Krankheiten wurde.


Was jetzt anderes ist als früher?

Viele Menschen arbeiten nicht mehr in der Landwirtschaft, sondern in den Industriebetrieben der Großstädte als Arbeiter und Angestellte.
Maschinen ersetzen großteils menschliche und tierische Kraft. Maschinen werden von Energie aus Kohle, Wasserkraft, Erdöl und Atomkraft angetrieben. Der Mensch konstruiert und wartet die Maschinen.

Die Gefangenen der Kohlegruben

Für einen Hungerlohn steigen Männer, Frauen und Kinder in die unterirdischen Stollen und setzen jeden Tag ihre Gesundheit und Leben aufs Spiel. Manche Stollen sind kaum einen halben Meter hoch, sodass die Arbeiter auf Händen und Füßen kriechen müssen, um die Kohle zu holen. In die engsten Stollen schickt man 12-jährige und noch jüngere. Frauen ziehen die Karren, vor die sie sich mit Lendenguten spannen. Die Luft ist knapp, und es herrscht eine drückende Hitze.
Unglücke wie Grubeneinbrüche und schlagende Wetter sind nicht selten, und Hunderte von Bergarbeiter sterben.
Um in diese tiefen Stollen zu gelangen, steigen die Bergleute in Förderkörbe. In manchen Gruben bringt man Pferde in die Stollen hinab und spannt sie vor die schweren Grubenwagen. Aber Grubenpferde sind teurer als menschliche Arbeitskraft. Darum spannt man lieber Frauen und Kinder als „Tiere“ vor die Kohlewagen.

Abschied vom Webstuhl

Eine einzige Webmaschine konnte mehr herstellen als 100 Weber zuvor. Und dazu noch billiger!
Die Weiber brauchte man nun nicht mehr. Verzweifelt rotteten sie sich zusammen und stürmten die Fabriken. Dort zerschlugen sie die verhassten Maschinen. Vielerorts wurde die Todesstrafe für die Zerstörung einer Maschine verhängt. Und dann kamen neue, bessere Maschinen, die nicht nur die Arbeit von 100 Weibern leisten konnten, sondern von 500 und mehr. Ähnlich war es auch in anderen Bereichen. Bald gab es Strickmaschinen, Druckmaschinen, Maschinen zum Bohren, Fräsen, Hobeln, Schleifen,…
An den
Maschinen konnten auch ungelernte Arbeitskräfte arbeiten. Es entstand eine neue Art von Beschäftigten: die Arbeiter. Sie bekamen weniger Lohn als die Handwerker.


Unternehmer und Arbeiter

Durch die Erfindung der Dampfmaschine und zahlreiche andere Erfindungen nahm die Industrie in Europa einen gewaltigen Aufschwung. An Orten, wo reichlich Kohle und Eisenerz vorhanden waren, entstanden Industriezentren mit Schwerindustrie. Es konnte mehr und schneller Produziert werden.
Die neuen Großbetriebe brauchten viele Arbeiter. Die Einwohnerzahlen stiegen daher rasch an.
Plötzlich waren zwei Gesellschaftsschichten: Die Gruppe der Unternehmer (Kapitalisten) und die immer größer werdende Masse der Industriearbeiter.

Die „soziale Frage“ entsteht

Die Industrialisierung führte zu einer tiefen Kluft zwischen den Unternehmern und den Arbeitern.
Die Unternehmer erzielten hohe Gewinne. Sie vermehrten ihr Kapital und erweiterten ihre Betriebe. Nur wenige dachten daran, den Arbeitern zu helfen.
Die Arbeiter waren gezwungen, für geringsten Lohn zu arbeiten und auch ihre Kinder und Frauen in die Fabriken und Bergwerke zur Arbeit zu schicken. Sie führten einelendes Leben, dem Krankheiten (vor allem die Tuberkulose) oft schon ein frühes Ende setzten. Noch traten sie nicht als geschlossener Arbeiterstand auf. Nur vereinzelt kam es zu Erhebungen („Freiheitsstürmer“).
Die Industrieländer standen fortan vor der ungelösten „sozialen Frage“.

Kapitalisten investieren, gewinnen oder verlieren

Die neuen erfolgreichen Fabrikherren konnten mit ihren Produkten riesige Vermögen erwirtschaften. Um ihre Betriebe ausbauen zu können, benötigten sie häufig mehr Geld, als sie selbst besaßen. Dieses „Kapital“ mussten die Unternehmer deshalb bei einer Bank ausborgen (Kredit) oder sie verkauften Anteile ihrer Fabrik. Je nach Kapitaleinsatz erhielt jeder Geldgeber entsprechend viele Anteilscheine (Aktien). So entstanden Aktiengesellschaften.
In einer freien Marktwirtschaft bestimmten Angebot und Nachfrage den Preis. Jeder Unternehmer konnte erzeugen, was und wie viel er wollte. Und je mehr Waren angeboten wurden, desto geringer war der Preis. So entstand ein immer härterer Konkurrenzkampf. Viele Unternehmer wurden dadurch in den Ruin getrieben. Um diesen Wettbewerb zu verhindern, schlossen sich Unternehmer häufig zu Kartellen (Zusammenschluss von gleichartigen Betrieben, die jedoch rechtlich und wirtschaftlich selbstständig sind.) zusammen. Sie begrenzten die Warenmengen und konnten damit die Preise stabil halten. Dennoch kommt es in einer freien Markwirtschaft (=Kapitalismus) immer wieder zu Krisen wegen Überproduktion. Die Folgen sind: Zusammenbruch von Unternehmen, hohe Geldverluste und Entlassung von Arbeitnehmern.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Schnitti



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