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Arbeitslosigkeit - Referat



Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein volkswirtschaftliches Problem, sondern stellt für den Betroffenen immer auch eine große psychische Belastung dar: Nach einiger zeit der Arbeitslosigkeit macht sich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit breit, zusammen mit der Neigung, soziale Kontakte mit der Umwelt zu meiden. Verbunden damit sind häufig Konflikte in der Familie, Schuldgefühle, mangelndes Selbstvertrauen, Verlust der Handlungsfähigkeit, Einbußen an Mobilität und folglich weiterer Arbeitslosigkeit.

Auch für den Staat ergeben sich, abgesehen von den direkten wirtschaftlichen Folgen (Nachfrageausfall) noch andere Probleme: Arbeitslose gehen als Steuerzahler sowie als Beitragszahler für die Sozialversicherung verloren, aufgrund ihrer schlechten psychischen Situation nehmen Krankheiten zu. Weiters kann man beobachten, dass eine erhöhte Arbeitslosigkeit auch ein Ansteigen der Kriminalitätsrate zur Folge hat und dass arbeitslose Massen viel leichter manipulierbar sind, was zu Unruhen führen kann. vielfach kommt es auch zu härteren Verteilungskämpfen. Nach den Ursachen der Arbeitslosigkeit unterscheidet man folgende Arten:
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit, Strukturelle AL, Technologische AL, Friktionelle AL, Saisonale AL, „Verdeckte AL”

1. Konjunktuerelle Arbeitslosigkeit:
Sie tritt auf, wenn die Konjunktur schwächer wird, die Nachfrage zurück geht und die Produktion zurückgefahren wird. Durch den Produktionsrückgang werden von den Unternehmen Arbeitsplätze abgebaut. Eine schwache Konjunktur betrifft aber alle Wirtschaftsbereiche, d.h. es werden auch in den Dienstleistungsbereichen Arbeitsplätze gestrichen. Ein Problem ist, dass aus Konjunkturarbeitslosen immer öfter Langzeitarbeitslose werden, die viele Monate oder Jahre arbeitslos sind.

1. Strukturelle Arbeitslosigkeit:
Sie ist bedingt durch den dauernden Wandel in der Wirtschaftsstruktur z.B. Abwanderung von einem Wirtschaftssektor oder von einer Branche in die andere. So werden z.B. durch die zunehmende Entindustrialisierung Industriearbeitskräfte freigesetzt, die nicht alle vom Dienstleistungssektor oder vom Informationssektor aufgenommen werden können, weil sie entweder zu alt sind oder nicht genügend qualifiziert. Die strukturelle Arbeitslosigkeit ist auch in unterentwickelten Ländern und Regionen häufig, wo von der Landwirtschaft mehr Arbeitskräfte abwandern, als von der im Aufbau befindlichen Industrie aufgenommen werden können.

2. Technologische Arbeitslosigkeit:
Sie entsteht durch die Einführung neuer Entwicklungen am Arbeitsplatz bzw. wenn im Zuge von Rationalisierungen Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt werden. Bisher war es jedoch so, dass die durch neue Technologien und Produktionsbedingungen entstandene Arbeitslosigkeit durch einen Anstieg des Produktionsumfangs selbst „aufgefangen“ wurde.

Der technische Fortschritt senkte die Produktionskosten, der Unternehmer konnte durch diese Einsparungen vermehrt Rohmaterialien einkaufen, für deren Verarbeitung er zusätzliche Arbeitskräfte einstellte.

Diese Erscheinung hat sich jedoch heute gewandelt: Derzeit ist der Bereich der Kommunikations- und Informationstechnologien der am stärksten und schnellsten wachsende.
Computer, Software, Steuerungssysteme, Telekommunikation (Internet) werden zunehmend miteinander verknüpft. Auf diese Art wandelt sich die Industriegesellschaft zu einer Informationsgesellschaft und wir befinden uns derzeit mitten in einer postindustriellen Gesellschaft. Jene Arbeitskräfte, die für die Kommunikations- und Informationstechnologien gebraucht werden, sind aber nicht identisch mit jenen, die
derzeit arbeitslos sind: Dabei handelt es sich vorwiegend um ältere, wenig ausgebildete Arbeitskräfte, die die entsprechenden Fähigkeiten nicht aufweisen und auch nicht mehr erlernen können. Außerdem sind die Produkte de3r KoInfo-Technologien derart kurzlebig, dass ständiges Umlernen, Neulernen und eine große Flexibilität notwendig ist. Deshalb erscheint es derzeit zweifelhaft, ob durch die Ausweitung der KoInfo-Technologien Massenarbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit abgebaut werden können.

Die Schnelligkeit der Entwicklungen gerade auf dem Arbeitsplatzbereich verlangt daher auch von uns eine veränderte Einstellung zu unserem Arbeitsplatz. Es ist in der heutigen Arbeitswelt nur noch für wenige Menschen möglich, mit der einmal erworbenen Ausbildung das Auslangen zu finden. Wir müssen uns flexibel an die sich ändernden Rahmenbedingungen anpassen und uns ständig weiter fortbilden!

3. Friktionelle Arbeitslosigkeit:
sei kann auch bei Vollbeschäftigung auftreten, wenn ein Arbeitsplatzwechsel vollzogen wird und zwischen der Aufgabe des alten Arbeitsplatzes und dem Eintritt in ein neues Arbeitsverhältnis Zeit vergeht. Diese Zeit wird heute im Rahmen der Arbeitsmarktpolitik häufig zur Um- und Nachschulung benützt.

4. Saisonale Arbeitslosigkeit:
Jahreszeitlich bedingte Beschäftigungsschwankungen lassen sich nicht ausschalten (z.B. in der Landwirtschaft, im Baugewerbe, in der Gastronomie).

5. „Verdeckte Arbeitslosigkeit“:
Nicht alle Arbeitslosen beziehen eine Arbeitslosenunterstützung. Menschen, die keine Unterstützung erhalten, werden von der Arbeitslosenstatistik auch nicht erfasst. Man spricht daher von einer verdeckten Arbeitslosigkeit. Unter sie fallen z.B. Schulabgänger, die keinen Arbeitsplatz finden, Frauen, die nach mehrjähriger Berufspause einen Arbeitsplatz suchen, oder Gastarbeiter, deren Aufenthaltsbewilligung mangels Arbeitsplatz nicht verlängert wird. Die Rückkehr dieser Gastarbeiter in ihre Heimatländer vergrößert jedoch häufig im Heimatland des Gastarbeiters die dort ohnehin hohe strukturelle Arbeitslosigkeit.


Arbeitslosigkeit in Österreich im September 2005

Bundesland Arbeitslose September 2005 Arbeitslosenquote September 2005
Burgenland 6.112 6,5 %
Kärnten 13.969 6,4 %
Niederösterreich 36.291 6,2 %
Oberösterreich 23.697 3,9 %
Salzburg 10.089 4,3 %
Steiermark 28.937 6,0 %
Tirol 14.981 5,1 %
Vorarlberg 9.438 6,3 %
Wien 76.951 9,2 %
Österreich 220.464 6,3 %



Dieses Referat wurde eingesandt vom User: civicgirl



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