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Attische Demokratie - Referat
Stellen Sie die Entwicklung der attischen Demokratie vom 7. – 5. Jahrhundert v. Chr. unter dem Gesichtspunkt der „Vollendung der Demokratie“ dar (Aristokratie, Solon, Tyrannis, Kleisthenes, Perilkles).
Bewerten sie anschließend die Bezeichnung a. innerhalb der antiken und b. innerhalb der heutigen Demokratievorstellungen.
Die Entwicklung der attischen Demokratie begann mit der Aristokratie im 7. Jahrhundert vor Christus. Der Adel entmachtete den König und es entstand die Adelsherrschaft. Der Adel hatte so verschiedene Pflichten. Er beschützte zum Beispiel die Bauern und gab ihnen Kredite oder Lehen. In der Aristokratie entstand so die Erbteilung, d.h. wenn ein Bauer starb, wurde sein Grundstück durch seine Söhne geteilt – vorher ging nach dem Tod eines Bauers sein Lehen zurück an den König; dieser konnte das Lehen wiederum einem anderen Bauern geben. Außerdem kontrollierte der Adel die Polisbürger – er hatte am meisten Geld und war somit die mächtigste Schicht in Athen. Man kann also sagen: Jeder Adlige war ein Vollbürger und hatte damit das „volle Recht“ – politisch wie gesellschaftlich. Die Bauern und Handwerker bildeten die Mittel- und Unterschicht was abhängig von ihrem Einkommen war und ob sie Polisbürger waren oder nicht. Polisbürger war man, wenn beide Elternteile Polisbürger waren und man einen eigenen Grundbesitz hatte – war man kein Polisbürger, hatte man auch keine Bürgerrechte. Die Bauern bestellten die Felder, die sie von den Adligen bekamen und bezahlten die Kredite bei ihnen ab. Oft lebten sie deshalb am Existenzminimum, sie hatten gerade so viel Geld, um zu überleben - in harten Wintern hungerten viele. Dabei waren sie die Füße auf denen der Adel stand, denn alleine hätte keine gesellschaftliche Schicht lange überlebt. Frauen sollten in 7. Jahrhundert lediglich gehorchen und nicht befehlen. Ihre Aufgaben waren zu putzen, zu kochen, zu weben oder sich um die Kindererziehung zu kümmern. Frauen waren zwar persönlich frei und durften sich in der Öffentlichkeit frei bewegen, allerdings hatten sie sonst keinerlei Rechte: Sie durften keine Verträge unterschreiben, nicht vor Gericht auftreten und besaßen auch sonst keine politischen Rechte. Frauen hatten rein gar nichts zu sagen! Ihre Meinung wurde von ihrem Ehemann bzw. ihrem Vater vertreten und konnte so nicht frei gewählt werden. Allerdings spielten auch sie eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben, denn Männer alleine hätten die Gesellschaft nicht in dieser Weise organisieren können. Frauen waren so mit eben so wenig entbehrlich wie Männer. Dann gab es noch die Metöken; Fremde und nicht Athener wurden also solche bezeichnet. Sie mussten die Metökensteuer und verschiedene Gebühren für den Handel zahlen. Allerdings konnten sie das Vorrecht „der Gleichheit in Bezug auf Abgaben“ gewährt bekommen, womit diese Gebühren bzw. Steuern entfielen. Verweigerten die Metöken allerdings diese Zahlungen ohne dieses Vorrecht, wurden sie mit Sklaverei bestraft. Sie hatten keine Bürgerrechte, durften deswegen auch nicht an Volksversammlungen teilnehmen und kein Ratsmitglied werden. Außerdem durften sie keinen Grundbesitz oder ein eigenes Haus haben. Zu letzt waren da noch die Sklaven: Sie waren Diener im Staat und in privaten Haushalten und ihre Rechte sowie Pflichten waren davon abhängig wo sie dienten. Im Staat waren sie Diener in Volksversammlungen, im Rat und bei Gericht sowie Helfer in der Verwaltung. Sie führten das Leben kleiner Beamter: Sie durften sich zu Vereinigungen zusammenschließen und frei in der Stadt wohnen. Sie bekamen sogar geringe Löhne. Sklaven im privaten Haushalt waren bevorzugt Frauen. Sie mussten das Haus sauber halten, Wasser holen, spinnen und weben. Normalerweise hatten Sklaven keine Rechte. Allerdings konnte eine Familie ihren Sklaven integrieren, d.h. der Sklave bzw. die Sklavin erledigte ihre/seine Aufgaben und durfte dann mit der Familie essen und in deren Haus wohnen – sie konnten sogar nach ihrem Tod dem Familiengrab beigesetzt werden. Es gab noch viele andere Sklavengeschäfte wie zum Beispiel das Einsetzen von Männern im Bergbau oder in Mühlen, diese Arbeiten waren viel anstrengender und körperlich härter.
Für Sklaven im Allgemeinen gab es nur ein Verbot: Widersetze dich nie Deinem Herrn! Sklaven waren Besitztümer und wurden oft gar nicht als Menschen gesehen. Und obwohl sie so gesehen „nichts wert“ waren, wäre die attische Gesellschaft ohne sie eben so wenig wert gewesen. Denn die Sklaven erledigten die niederste und schwerste Arbeit – so bildeten sie eine sehr wichtige Schicht, denn wer hätte die Arbeit getan, wenn nicht sie?
So kann man doch eigentlich sagen, dass jede Schicht eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielte, jedoch hatte nicht jede Schicht dieselbe gesellschaftliche Stellung und somit auch nicht dieselben Rechte. Frauen, Metöken und Sklaven hatten gar keine Bürgerrechte. Handwerker und Bauern waren zwar Polisbürger, wurden aber trotzdem vom Adel kontrolliert und waren stark abhängig von ihm. Jeder Mensch, der nicht Polisbürger war, war wieder nur Bürger und hatte also auch keine Bürgerrechte. Dem Adel ging es gut, er regierte und kontrollierte das Volk, während jeder einzelne Mensch mehr schuften musste als der gesamte Adel zusammen und nicht mal ein Stück vom großen Ganzen dafür bekam…
Bevor die Bevölkerung ihre Situation realisierte und sich währen konnte, bekam der Adel Angst und handelte: 594 v. Chr. beauftragte er Solon, das Staatswesen zu reformieren, um Bürgeraufstände und eine damit verbundene Diktatur zu vermeiden. Solon „erschuf“ die Timokratie: Allen Bauern wurden in diesem Zuge ihre Schulden erlassen, allerdings wurde keine Neuverteilung des Grundbesitzes vorgenommen. Die Timokratie heißt zu Deutsch „Die Herrschaft des Geldes“, so lässt sich das Zensuswahlrecht, das derzeitig herrschte, erklären: „Der Verdienst eines Bürgers entschied über das Maß seiner Beteiligung an der Politik“1. Die Timokratie war quasi das erst politische System, das man mit unserer heuten Demokratie vergleichen kann. Jeder Mann ab 20 Jahren, dessen Eltern beide Politen waren, und der einen eigenen Grundbesitz hatte, besaß Bürgerrechte und durfte also auch politisch mitbestimmen. Alle „Wahlberechtigten“ wurden in vier Klassen geteilt: Theten, Zeugiten, Hippeis und Fünfhundertscheffler. Einziges Kriterium für diese Einteilung waren ihre finanziellen Möglichkeiten. Die Theten bildeten die 4.Klasse, weil sie das geringste Einkommen hatten. Zu ihnen zählten die Tagelöhner, Lohnarbeiten und kleine Bauern. Im Kriegsfall stellten sie Ruderer und leicht Bewaffnete. Die Theten besaßen nur das passive Wahlrecht, d.h. sie durften an Volksversammlungen teilnehmen und wählen, konnten aber selbst nicht gewählt werden. Anders wie zum Beispiel die Zeugiten, die Bürger der 3.Klasse. Sie besaßen das passive und aktive Wahlrecht, so konnten sie an Volksversammlungen teilnehmen und wählen, aber auch selbst gewählt werden. Allerdings konnten sie nur in den Rat der 400 gewählt werden, was eher selten vorkam. Zu den Zeugiten gehörten die mittleren Bauern und Handwerker. Sie hatten die Pflicht im Krieg die Hopliten (Fußsoldaten) zu stellen. Die Hippeis bildeten die 2. Klasse, zu denen die Kaufleute und finanziell besser gestellte Handwerker und Bauern gehörten. In Kriegsfällen mussten sie die Reiter stellen. Auch sie besaßen aktives und passives Wahlrecht, und auch sie konnten nur in den Rat der 400 gewählt werden, allerdings war die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hippei in den Rat der 400 gewählt wurde, höher wie dass ein Zeugit gewählt wurde. Die Oberschicht bildeten auch hier wieder der Adel und die reichen Kaufleute, die so genannten Fünfhundertscheffler. Als erste Klasse des politischen System hatten sie das meiste Geld, die meiste Macht und somit die meisten Möglichkeiten: Sie besaßen selbstverständlich aktives und passives Wahlrecht, konnten als einzige Schicht in den Rat der 400 und zu den Archonten gewählt werden. Im Krieg übernahmen sie dafür die gesamten Kosten für die Flotte. Dazu übte der Adel Macht auf sein Volk aus indem er es manipulierte und auf gewisse Art unterdrückte: Die Volksversammlungen fanden innerhalb einzelner Phylen statt. Als Phyle wurde eine Adelsfamilie bezeichnet und der Adel konnte so Menschen dazu zwingen, denjenigen zu wählen, den er für richtig hielt. Das Volk tat meistens das, was ihm befohlen wurde, denn sonst sorgte die jeweilige Adelsfamilie dafür, dass es jedem einzelnen schlecht ging. Es gab noch keine geheime Wahl, so konnte optimal kontrolliert werden, wer wen wählte und so gab es also noch keine Gewissensfreiheit und so auch keine wirkliche Meinungsfreiheit. Den Menschen fehlte ein großes Stück der Freiheit, wie wir sie heute kennen, brauchen und schätzen. Also fanden innerhalb dieser Phylen die Volksversammlungen statt und das 40 Mal im Jahr. Es wurden Themen besprochen die der Rat der 400 bestimmte, weil er sie für wichtig hielt. Der Vorsitz des Volksgerichtes wurde mit Adligen und Reichen besetzt, was zu vielen ungerechten Entscheidungen führte. In der Volksversammlung wurden Beamte per Los gezogen und ein Finanzbeamter gewählt, da diese Aufgabe bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten voraussetzte. Sie kümmerten sich um Alltagsgeschäfte. Außerdem wurden die Ämter des Rates der 400 und die der Archonten gewählt. Der Rat der 400 wurde für ein Jahr gewählt. Er bereitete die Volksversammlung vor und wählte für sie die Themen aus. Außerdem kontrollierte er die Beamten. Dann gab es noch die neun Archonten, die nur aus Fünfhundertschefflern bestanden, die vorher nicht zwangsläufig im Rat der 400 gewesen sein mussten. Sie wurden ebenfalls für ein Jahr gewählt und kontrollierte ebenso die Beamten sowie den Rat der 400. Die Archonten kümmerten sich um die Staatsgeschäfte, Finanzen und die Außenpolitik. Die oberste Position im System der Timokratie war die des Areopags. Jeder Archont wurde automatisch Areopag auf Lebenszeit. Er kontrollierte die Archonten und war der Vorsitz bei Mordprozessen. Die Timokratie war immer noch nicht gerecht, aber um einiges effizienter im Vergleich zur Aristokratie. Das einzige Mittel der Macht war das Geld. Wer viel davon hatte, hatte automatisch mehr zu sagen, als jemand der weniger hatte. Wer hätte die Kriege bezahlt, wenn nicht die Reichen? Jeder hatte seine Pflichten und nach diesen richteten sich ihre Rechte. Es war also immerhin ein Fortschritt im Vergleich zur Aristokratie, denn es gab nun eine Erklärung, warum der Adel mehr Macht hatte, aber gut war es immer noch nicht. Denn es geht heute wie damals immer nur um Geld und in der Timokratie wurde das klar und deutlich ausgesprochen. Aber wie erklärt man einem Menschen, dass er nur so viel wert ist, wie er verdient? Wie soll man alle zu frieden stellen? Hätten Tagelöhner sich genau so an den Kosten für Kriege beteiligt, hätten sie vielleicht auch mehr Rechte gehabt. Hätte der Adel sich die Kosten für die Flotte nicht leisten können, wäre er nicht länger die mächtigste Schicht gewesen. Die Tagelöhner hatten aber nicht die Mittel und der Adel schon. Also war die Timokratie wenigstens effizient, wenn schon nicht gerecht. Denn eigentlich bekam jeder das, was er sich kaufen konnte. Damals waren die moralischen Vorstellungen nicht dieselben wie heute. Recht war ein Gut wie jedes andere. Solon hat sich also vielleicht wirklich etwas dabei gedacht und schaffte somit wenigstens ein besser verständliches System. Das war den Menschen aber nicht genug.
Sie strebten die Vollendung an und wollten Gleichberechtigung, Wohlstand für das ganze Land und nicht nur für einzelne. So entstanden Bürgerkriege, das Land rebellierte und ganz vorne: Peisistratos. Er hatte die Bauern von Anfang an hinter sich. 546 v. Chr. ward Peisistratos Söldner an und erzwang seine Rückkehr mit Waffengewalt. Er besetzte die Akropolis. Er sicherte sich die Unterstützung der Bauern durch Neuverteilung von Grund und Boden, stärkte den Mittelstand gezielt, indem Weinbau und Landwirtschaft Kredite erhielten, das Handwerk bekam lohnende Aufträge durch öffentliche Bauten und es gab Feste zur Unterhaltung des Volkes. Peisistratos herrschte zwar als Alleinherrscher (Tyrann) aber es fehlte ein wesentliches Merkmal der Diktatur (oder Tyrannis): Peisistratos regierte nicht nur zu seinem alleinigen Wohl, sondern zum Wohl des gesamten Volkes. Er lies Solons Verfassung stehen und besetzte nur wichtige Ämter mit seinen Anhängern. So blieb der Adel unangetastet. „Die Herrschaft des Peisistratos hatte Athen zu einer wohlhabenden Stadt gemacht. Mit dem gestiegenen Wohlstand eines breiten Mittelstandes war eine wesentliche Grundlage für die Errichtung der Demokratie gemacht“2. Nicht jede Tyrannis ist also schlecht. Peisistratos hat seinem Land viel Gutes getan. Er war immer auf das Wohl aller bedacht, inklusive sein eigenes selbstverständlich, und investierte so viele Mittel in die Stärkung der Armen und ließ die Reichen auf ihrem „Rang“. So ging es allen im Großen und Ganzen gut in Peisistratos` Tyrannis. Immerhin wurde diese Tyrannis erst gestürzt als sein Sohn die Regierung übernahm, er verfolgte nicht dieselben Ziele wie sein Vater.
509 v. Chr. stürzte der geflohene Archont Kleisthenes die Tyrannis mit Hilfe der Spartaner. Die Spartaner versuchten daraufhin die Verfassung Solons zu ändern und den Rat der 400 zu beseitigen, aber ihre Vertreibung gelang. So führte Kleisthenes dann die Isonomie ein: „Die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz und bei der Regierungsbeteiligung“3. Die Volksversammlung blieb weiterhin Basis des politischen Systems. Jeder männliche Polisbürger ab 20 Jahren durfte wählen und ab 30 Jahren auch gewählt werden. Die Ämter des Rates und der Archonten standen allen zu, wurden aber trotzdem oft nur von den ersten zwei Klassen besetzt, weil sich die anderen Klassen eine politische Kariere auf Dauer nicht leisten konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden die Volksversammlungen in verschiedenen Phylen statt. Eine Phyle war das „Einzugsgebiet“ einzelner Adelsfamilien. Kleisthenes „sortierte“ diese einfach um, um dem Adel etwas Macht gegenüber den einzelnen Bürger zu entziehen. Attika wurde in drei große Gebiete eingeteilt: Stadt, Küste und Binnenland. Jedes dieser drei Gebiete teilte sich wieder in zehn Untergebiete, so genannte Trittyen, die aus ungefähr der gleich großen Anzahl an Bürgern bestanden. Per Los wurden aus den zehn Trittyen wieder zehn neue Phylen gebildet, die aus jeweils einem Gebiet der Stadt, der Küste und des Binnenlandes bestanden. Jede Phyle stellte eine militärische Einheit und wählte einen Strategen, so gab es insgesamt zehn militärische Einheiten und zehn dazugehörige Strategen. In der Volksversammlung wurden jährlich 6000 Richter bestimmt, die in ungerader Zahl (z.B. 201; 501) die Gerichte besetzten und alle Urteile (bis auf Mord) fällten. Die 9 Archonten bekamen einen gleichberechtigten Sekretär an die Seite gestellt, der ihnen einerseits bei ihren Entscheidungen helfen sollte und andererseits darauf achten sollte, dass ein Archont nicht nach zu viel Macht strebte. Ihre Aufgaben blieben die gleichen. Der Rat der 400 wurde zum Rat der 500 und so stellte jede Phyle per Los 50 Mitglieder für ein 1/10 Jahr, der Vorsitz des Rates wechselte unter ihnen ständig. Der Rat der 500 verabschiedete Vorlagen für die Volksversammlung und legte ihre Tagesordnung fest. Die Position des Areopags wurde nicht eingeschränkt. Um eine weitere Tyrannis zu vermeiden, wurde das Ostrakismós (Scherbengericht) eingeführt. In der Volksversammlung wurden Namen genannt von Personen, die für das „Gemeinwesen gefährlich“ seien. Schrieben mindestens 6000 Teilnehmer der Volksversammlungen diesen Namen auf eine Tonscherbe, wurde die „gefährliche“ Person für zehn Jahre aus Athen verbannt. Der Besitz dieser Person blieb unangetastet. Fasst man dieser Veränderungen kurz zusammen, stellt man fest, dass es schon mehrere positive Veränderungen gab: Durch die neue Einteilung der Phylen wurden die Menschen etwas freier in ihren Entscheidungen und hatten mehr Chancen auf eine gerechte Wahl. Der Adel hingegen musste nun für Sympathie und somit für Stimmen werben, weil er die Phylen nicht mehr kontrollieren konnte. Zu dem wurden die Ratsmitglieder und die Beamte gelost, somit war es nicht möglich von außen Einfluss darauf zu nehmen. Jeder hatte dieselbe Chance in diese Ämter zu kommen, weil viele per Los besetzt wurden. Damit kann man sagen: Es entstand mehr Gleichberechtigung in jede Richtung. Jeder musste etwas geben und bekam dafür etwas zurück.
465 v. Chr. entstanden politische Streitigkeiten in Athen. Kimo, ein ehemaliger Archont, versuchte eine erneute Alleinherrschaft, bevor es jedoch dazu kommen konnte, wurde er vom Scherbengericht verbannt. Themistokles schaffte es, die Archonten zu entmachten, indem sie nur noch per Los bestimmt wurden. Daraufhin entzog Ephialtes 462 v. Chr. dem Areopag alle Befugnisse bis auf den Vorstand bei Morden. Somit war der Adel fast vollständig entmachtet worden. Der Rat der 500 übernahm die Kontrolle über die Archonten und die Beamten, damit wurde er neben der Volksversammlung zu dem mächtigsten Gremium. Perikles war jedoch derjenige, der die attische Demokratie vollendete. Er hatte großen Einfluss auf das Volk aufgrund seiner Fähigkeit als Demagoge (Redner) und seinen Erfolgen in den Perserkriegen. Er wurde von 462 bis 450 v. Chr. jedes Jahr erneut von der Volksversammlung als Stratege gewählt und so konnte er viele Veränderungen schaffen. Er sorgte dafür, dass das einzige Kriterium für das Bürgerrecht die Abstammung von Politen war, außerdem wurden alle Ämter für ein Jahr per Los bestimmt, außer die der Strategen und des Finanzbeamten, weil dafür bestimmte Fähigkeiten vor raus gesetzt wurden. Archont durfte jeder werden, Theten genau so wie Zeugiten, Hippeis und Fünfhundertscheffler. Und jeder Beamte erhielt ein geringes Gehalt für seine Tätigkeiten, allerdings verdiente ein Bauer mit seiner Arbeit meist mehr als er in der Politik verdient hätte. Wenn man sich das genau betrachtet, hat sich seit Solons Verfassung viel geändert. Die Volksversammlung und der Rat der 500 hatten am meisten Macht in der „Vollendeten Demokratie“, die Volksversammlung fand nach wie vor 40 Mal im Jahr statt, allerdings durften nun alle Polisbürger (also nur Männer, keine Frauen, Metöken, Sklaven), das waren ca. 40000 daran teilnehmen. Die Volksversammlung war das wichtigste Gremium: Sie entschied über Krieg, Finanzen und die Versorgung der Bevölkerung. Dazu gehörten auch Bauaufträge, die Organisation von Festen und der Erlass bzw. die Verabschiedung von Gesetzen. Die Volksversammlung stellte alle Amtsträger und bildete das Scherbengericht. Der Rat der 500 wurde gelost, jede Phyle stellte 50 Mitglieder für ein Jahr. Nur Bürger ab 30 Jahren konnten in den Rat gewählt werden und bildeten die oberste Behörde. Der Rat der 500 bereitet die Volksversammlungen weiterhin vor und hatte die volle Kontrolle über die Beamten und die Archonten. Pro Phyle wurde ein Stratege bestimmt, das heißt es gibt zehn Strategen, die für ein Jahr gewählt wurden. Sie waren die Heerführer was eine gewisse Erfahrung benötigt. Die Strategen genossen allerdings auch großen Einfluss und Ansehen aufgrund ihrer Fähigkeit als Demagogen. Die Beamten wurden in der Volksversammlung für ein Jahr gelost und führten die Amtsgeschäfte. 6000 Richter wurden für die Volksgerichte gelost, auch für ein Jahr und besetzten die Gerichte in ungeraden Größen. Es gab zehn Archonten, die die Gesetze ausführten. Seit Themistokles wurden auch sie per Los bestimmt und seit Perikles war das Archontat offen für alle Klassen. Areopag wurden immer noch alle Archonten nach ihrer Amtszeit, aber seit Ephialtes war er nur noch für Mordprozesse zuständig. Es gab Zahlungen geringer Diäten (Löhne) für die einzelnen Amtsträger seit Perikles. Das Bürgerrecht hatten allerdings immer nur noch attische Männer.
Also kann man doch wirklich sagen, dass Perikles die attische Demokratie vollendet hat: Jeder Polisbürger durfte politisch gleich mitbestimmen, die Volksversammlung und damit das gesamte Volk wurde zum wichtigsten Gremium. Frauen, Sklaven und Metöken hatten allerdings immer noch keine Bürgerrecht, aber für diese Zeit war das nur logisch: Frauen waren einfach das schwächere Geschlecht, abgesehen davon entscheiden Frauen im Allgemeinen viel emotionaler wie Männer und so kann man keine Kriege führen. Ein weitere Aspekt war die Gefährdung der männlichen Rolle in der Gesellschaft: Hätten die Frauen politische Rechte, hätten sie sich schon viel früher gegen die Männer stellen können, weil sie weniger untertänig sein müssten und so automatisch weniger abhängig wären. Diese Gefahr musste vermieden werden. Erst im 20. Jahrhundert hatten Frauen annähernd dieselben Rechte wie Männer.
Sklaven gibt es heute nicht mehr, denn heute gibt es (Gott sei Dank!) Menschenrechte, aber damals waren Sklaven keine Menschen, sie waren nur Besitztümer, damit waren sie nicht mehr wert wie ein Pferd oder ein Stuhl oder ähnliches. Würden wir unseren Stuhl oder unser Pferd wählen lassen?
Metöken waren Fremde, damit waren sie Ausländer, heute kann auch nur der wählen, der die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Wieso sollte ein Fremder in einem Land politisch mitbestimmen dürfen, wenn er nicht in diesem Land lebt. Leben nicht im Sinne von „in einem Land wohnen“, sondern wirklich dort Zuhause sein.
Heute wie damals gilt: Wer dieselben Rechte will, muss auch dieselben Pflichten erfüllen. Darm finde ich die Veränderungen unter Berücksichtigung der moralischen Umstände und der einzelnen gesellschaftlichen Situationen sehr gerecht. Ich finde, es natürlich auch nicht gut, dass in der Antike noch nie jemand von Menschenrechten gehört hat, aber die moralischen Vorstellung von damals kann man schwer mit unseren heutigen vergleichen.
Heute ist jeder Mensch gleich viel wert, jeder hat dieselben Rechte, jeder hat dieselben Pflichten, vor dem Gesetz ist jeder Mensch gleich – aber manche sind gleicher. Heute haben Menschen mit viel Geld mehr Vorteile als ärmere Menschen. Natürlich wird es von Seiten der Politik abgestritten. Keiner will es sehen, aber Deutschland ist auf dem besten Wege sich in Ober- und Unterschicht zu teilen, die Mittelschicht wird immer dünner und mit dem Euro kann man immer weniger kaufen.
Dieses Problem hatte man in Athen nicht. Durch die Perserkriege hatte das Volk viel Arbeit, durch die Erfolge gewannen sie an Anerkennung und Macht. Da stellt sich meiner Meinung nach die Frage: Zählt denn der Weg oder das Ergebnis? Diskussionen, die schwer zu beantworten sind. War Perikles, der „Retter“ oder ein versteckter Tyrann? Fakt ist, dass er 12 Jahre hintereinander wieder gewählt wurde, wodurch Perikles kontinuierlich politisch mitwirken konnte und viel Einfluss auf die Menschen auswirken konnte, wobei seine Fähigkeit als Demagoge eine wichtige Rolle spielte. War Hitler nicht auch ein großer Redner? Perikles „führte“ sein Volk, nicht mit dem Gedanken spezielle Völker auszurotten, aber sehr wohl mit dem Gedanken sein Volk an die Spitze zu setzen und dabei waren ihm alle Mittel recht. Athen besiegte Stück für Stück das gesamte Perserreich. Wie konnte das gelingen? Ein wesentlicher Aspekt war, dass Athen nicht darauf aus war das gesamte Perserreich zu besetzen. Anfangs wollten sie nur ihre Kolonien zurück erobern. Die Perser wollten jedoch alles und sie wollte niemand. So besetzten sie die Länder unter Anwendung aller nötigen Mittel und das Volk, wehrte sich. Im Perserreich selbst herrschten Bürgeraufstände und die Perser mussten viele Einheiten aufwenden, um das Volk unter Kontrolle zu halten, dadurch waren sie an andern Stellen geschwächt. So gesehen muss größer nicht besser sein: Die Perser hatten zwar das größere Reich, das aber zum größten Teil aus Feinden bestand. Außerdem lag das meiste im Landesinneren und so brauchten sie Schiffe, um ihre Ausrüstung zu transportieren. Das ist der nächste Aspekt: Ausrüstung, Strategie und Taktik. Die Athener hatten die besseren Schiffe: Sie hatten dreireihige Ruder! So konnten sie einfach andere Schiffe manövrierunfähig machen und sie so ohne großen Verlust übernehmen oder einfach neutralisieren. 480 und 479 v. Chr. gelang es Athen seine Kolonien zurück zu erobern und da Kriege Geld für beide Seiten kosteten, entschloss sich Athen den andern Inseln und Städten bei der Befreiung des restlichen Landes zu helfen. Sie gründeten den attischen Seebund; alle beteiligten Länder steuerten „entsprechend ihrer Finanzkraft Geld zur Ausrüstung und Bemannung der Kriegsschiffe“4 bei. Das Geld wurde in einer Kasse gesammelt und auf der Insel Dellos verwahrt. 449 v. Chr. erreichten sie den Kalliasfrieden. Ganz Griechenland war befreit. Diese Situation nutzte Athen um Macht auszuüben. Sie waren von Anfang an die stärkere Macht im attischen Seebund. Nach und nach verzichteten die Länder auf den Beitrag von eigenen Materialien und stellten so nur noch wenige Krieger und viel Geld. Damit machten sie sich immer abhängiger von Athen. 454. v. Chr. wurde die Kasse aus Sicherheitsgründen (!) nach Athen gebracht. Von da an entscheidet nicht mehr der Bundesrat aller Bürger über den Inhalt der Kasse, sondern die Volksversammlung der Athener. Wenn es Länder gab, die sich gegen die Macht Athens wehrten oder aus dem Bund austreten wollten, waren Athen alle Mittel recht, diese Länder weiterhin an sich „zu binden“. Ein Beispiel: Chalkis gehörte zum attischen Seebund, wollte aber nicht länger Athen untertänig sein und deshalb aus dem Bund austreten. Daraufhin griff Athen Chalkis an und zwang die Bürger einen Eid zu schwören:
! „Ich will nicht mehr vom Demos der Athener abtrünnig werden, auf keine nur denkbare Weise, nicht mit Wort nicht mit Tat, ich will keinem Folge leisten, der da abfällt… und den Beitrag will ich den Athenern zahlen, den ich mit ihnen aushandle, und ich will, soweit es in meinen Kräften steht, der beste und loyalste Bundesgenosse sein, und dem Demos der Athener will ich helfen und ihm beispringen, wenn jemand dem Demos der Athener Unrecht tut, und ich will dem Demos der Athener Gehorsam leisten“5. !
Deutschland wird den Ruf „Nazi Deutschland“ nicht los. Hitler hat die Menschen unterdrückt, manipuliert und wollte absolute Macht. Hitler wollte „neuen Lebensraum schaffen“, für die „Deutschen“ nur gutes, ein „reines Deutschland“. Hitler hatte kurz gesagt seine Ideologien, die natürlich für einen „normalen Menschen“ schwer zu verstehen waren. Vergleiche ich Hitler, der sich selbst gerne als „der Führer“ bezeichnete, mit Perikles, fällt mir auf, dass Perikles vielleicht wirklich viel Gutes für sein Volk getan hat, er hat ihm zu Größe im Land selbst, aber auch gegenüber andern Ländern verholfen. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass Perikles Eigenschaften eines „Führers“ aufweist: Er setzte Gewalt ein, um die Macht Athens durchzusetzen. Er hatte Athen hinter sich, in Athen lief alles gut. Die Menschen wurden gleichgestellt, niemand wurde in irgendeiner Weise unterdrückt. Kurz: Perikles verhielt sich in diesem Punkt überhaupt nicht auffällig. Wer würde andere Länder unterdrücken, wenn er in seinem Land für Gleichberechtigung sorgt? Macht ist die Antwort und Geld der Weg. Perikles hatte das Geld nicht aus Sicherheitsgründen nach Athen geholt. Geld war das Mittel der Macht! Und so konnte er die andern Länder des Bundes noch abhängiger von sich machen. Athen war bereits sehr gut ausgerüstet. Es gab genug Rüstung und auch sonst mangelte es an nichts, was man in Kriegsfällen benötigte. Perikles dachte also gar nicht daran, das Geld aus dem attischen Seebund aufzubewahren so wie es „moralisch richtig“ gewesen wäre. Er hatte immerhin einen Pakt, mehr einen Vertrag mit den andern Ländern geschlossen, der besagte, dass dieses Geld für den Kriegsfall gedacht war. Stattdessen wollte Perikles Athen selbst bereichern. Er wollte neue Tempel bauen, Athen einfach verschönern und die Mittelschicht damit stärken. Das ist gut für Athen, aber gegen die Abmachung des attischen Seebundes und somit schlecht für die andern Mitglieder des attischen Seebundes.
Unter diese Gesichtspunkt stellt sich die Frage: War das die Vollendung der Demokratie oder war es eine neue (versteckte) Tyrannis? Zweifellos ging es Athen gut, vielen Faktoren haben da mit eingespielt. Die größten Veränderungen brachte Perikles für das Land selbst, aber die Außenpolitik, war alles andere als demokratisch. Athen erschlich sich die Macht und sorgte dafür, dass andere Länder, Städte oder Inseln abhängig von ihnen wurden. Im richtigen Moment sicherten sie sich die absolute Macht und wenn sich jemand gegen Athen stellten, wurden diese mit Gewalt niedergestreckt und man lies sie den bereits erwähnten Eid schwören. Meiner Meinung nach herrschte innerhalb Athen Demokratie und für die Zeit kann man sagen es war die „Vollendung der Demokratie“, aber der Umgang mit andern Ländern war ganz klar eine Tyrannis. Der Tyrann war in diesem Moment kein einzelner Mensch, sondern ein ganzes Land. Die Diktatur kann man also in zwei Formen einteilen: Es gibt einen Menschen alleine, der die Macht für sich will, wie heute noch z.B. Fidel Castro. Und es kann ein ganzes Land sein, das die alleinige Macht anstrebte. Da stellt sich nun die Frage, ob es gut oder schlecht war. Was ist gut oder schlecht und wie es ist in unserer heutigen Demokratie? Reicht eine gute Tat, um zu sagen, dass Perikles der Mann war, der die Demokratie vollendete? Reicht aber eine schlechte, um ihn als Tyrann zu verurteilen? Waren hinterhältige Taten, Morde und Unterdrückungen ein „angemessenes Opfer“ für das Wohl seiner eigenen Landsleute und damit sein eigenes?
Ich denke nicht, dass ich das Recht habe, darüber zu urteilen, denn niemand weiß was in Perikles vorging und aus welchen Gründen er so handelte. Ging es ihm um die Macht gegenüber den andern Ländern oder ging es um den Wohlstand Athens? Das will ich nicht entscheiden, aber für mich kann ich klar Position beziehen.
Heute ist Deutschland Teil der EU und jeder Mensch, der in der EU lebt, wird ohne große Fragen in Deutschland aufgenommen. Er darf hier wohnen, seine gesamte Familie darf mitkommen, wenn er Arbeit findet, darf er hier Arbeiten und wenn er keine Arbeit findet, dann bekommt er sogar Geld von dem Staat. In welchem Land ist das so einfach wie in Deutschland? Deutschland will zeigen, dass es kein „Nazi Deutschland“ mehr ist, dass Hitlers Zeiten vorbei sind. Aber hat es sich denn vorher Gedanken darüber gemacht wie Deutschland das organisieren will? Anfangs holten wir Inder nach Deutschland, weil wir zu viel Arbeit hatten, aber wie wir diese Menschen wirklich integrieren wollen, wussten wir nicht. Deutschland dachte, nach getaner Arbeit würden sie wieder in ihre alte Heimat gehen. Deutschland dachte, die Familien der einzelnen Männer würden Zuhause auf sie warten. Aber die Männer holten ihre Familien mit nach Deutschland und nach ihrer Arbeit wollten die gar nicht gehen. Deutschland lies sie hier wohnen und holte wieder neue Arbeiter. Das schaukelte sich so hoch, dass fast jeder aus der EU nun nach Deutschland kommen kann, um hier zu wohnen. Was gut wäre, wenn in Deutschland immer noch genug Arbeit für alle da wäre oder Deutschland so reich wäre, dass es jedem Menschen ein gutes Leben in der Mittelschicht finanzieren könnte. Aber so ist es leider nicht mehr: Deutschland ist auf dem besten Weg sich in Ober- und Unterschicht zu teilen, ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Geld wieder mehr an wert gewonnen hat und die Menschen gleichzeitig weniger davon haben. Der Euro ist die Hälfte der DM, jedes Gehalt wurde halbiert, anfangs auch die Preise, aber mittlerweile kosten die meisten Güter dasselbe wie in DM. Andauernd werden neue Reformen erlassen, die vor allem den kleinen Mann treffen. Firmen verlegen ihre Sitze immer mehr ins Ausland, Gesundheit kann man sich kaum noch leisten. All diese Veränderungen sind in kurzer Zeit passiert. Finden die Menschen billige Alternativen, werden sie ihnen einfach weggenommen und verboten. Man fährt kaum noch in Urlaub, weil das einer Familie mit mehreren Kindern finanziell nicht mehr möglich ist und trotzdem haben Politiker das Recht sich hinzustellen und zu sagen, dass die Deutschen doch noch mehr sparen sollten und mal etwas spenden sollten. Wer Geld hat, hat gut Reden, aber Familien mit zwei Kindern sind froh, wenn sie die Klassenfahrten bezahlt haben, Essen im Kühlschrank steht und das Licht brennt. Wie soll man denn noch Geld für andere hungernde Kinder spenden, wenn dann die eigene Familie zurück stecken muss?
Die Deutschen werden immer dümmer, weil kein Geld mehr in Bildung investiert wird. Die Arbeitslosenzahlen steigen, die Mehrwertsteuer wird auch wieder erhöht. Die Sozialabgaben steigen ebenso und trotzdem ist die Rente für unsere Generation nicht mehr sicher. Statt aber etwas in unserem Land zu verbessern, schicken wir Soldaten und Schiffe in Kriege und Konflikte, die uns gar nichts angehen.
Das Lebensniveau, sowie der Lebensstandart und das Lebensgefühl sinken immer mehr. Die Menschen werden immer unzufriedener und es eine Frage der Zeit bis sie dagegen in irgendeiner Form rebellieren werden. Vielleicht kommt es nicht zu Bürgeraufständen, aber gewiss überlegen sich die Menschen zweimal, ob sie noch wollen, dass ihre Kinder in diesem Staat aufwachsen. Bis jetzt ging es nur an den kleinen Mann, aber mit dem Erlass der Reichensteuer wären alle Schichten betroffen.
Was ist nun besser: Wohl für das Land oder Wohl für alle? Meiner Meinung nach ist es nicht möglich, alle zufrieden zu stellen. Manchmal muss man einfach zum Wohl des eigenen Landes handeln, bevor man sich in andere Konflikte einmischt. Perikles Methoden sind mit Sicherheit zu extrem gewesen, aber er konnte wenigstens sagen, dass es Athen gut ging.
Wenn ich nun im direkte Vergleich „Die Vollendung der Demokratie“ mit unserer heutigen Demokratie stelle, sehe ich zwei Extreme: Damals hat es niemanden interessiert was richtig oder falsch war, es ging nur um Macht und Geld, denn hatte man davon genug, ging es dem Land und damit der Bevölkerung gut – das ist die Realität. Heute ist die Welt geprägt von moralischen Vorstellungen, aber es geht immer nur noch um Geld und Macht. Deutschland ist belastet durch seine Geschichte und will der ganzen Welt zeigen, dass diese Zeiten vorbei sind. Wir bauen uns eine Scheinwelt auf, in der es einfacher ist zu leben.
Damit geht das globale Wohl vor und das des eigenen Landes wird zurück gestellt. Das muss sich jetzt endlich ändern, sonst geht es Deutschland bald nicht mehr gut. Deutschland gibt mehr Geld aus, als es eigentlich zur Verfügung hat. Berlin ist erst in 148 Jahren Schulden frei! Das bedeutet unsere jetzigen Generationen, unsere Kinder und unsere Kindes Kinder müssen noch für Deutschland zahlen. Das Problem stellte sich in Athen einfach nicht. Aus unsrer heutigen Sicht ist es also leicht Perikles als Tyrann zu verurteilen, aber wirklich vergleichen kann man die damalige Situation nicht mit der heutigen. Aber irgendwie es doch deprimierend, dass die Menschen in der Antike gedankenloser leben konnten wie heute.
Ein hoch auf den Fortschritt! Ein hoch auf unsere Politik, die uns auf sicherem Weg in eine Welt geführt hat, in der absolute Gleichberechtigung herrscht. Ein hoch auf das Leben in dieser Traumwelt und die erfolgreiche Verdrängung der Realität…
Wörter: 5192
Quellen:
1 Demokratieentwicklung „Die Verfassung Solons – Timokratie“ Zeile 6f. (Arbeitsblatt)
2 Demokratieentwicklung „Peisistratos – Tyrannis“ Zeile 17ff. (Arbeitsblatt)
3 Demokratieentwicklung „Kleisthenes – Isonomie“ Zeile 4 (Arbeitsblatt)
4 Demokratieentwicklung „Die Perserkriege“ Zeile 8 (Arbeitsblatt)
5 Demokratieentwicklung „Die Perserkriege“ Punktierter Kasten Eid (Arbeitsblatt)
! Die Kursiv geschriebenen Wörter, sind meist Zitate und wurden deshalb nicht mitgezählt!
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: loren
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