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Aufklärung - Grundsatzfrage - Referat



Leben wir in einem aufgeklärtem Zeitalter?

Einerseits ist die Aufklärung heute mehr vorangeschritten. Wäre die Mehrheit der Menschen heute nicht aufgeklärter als im 18. Jahrhundert, würden sie jedem abergläubischen Spuk hinterher rennen und nicht mehr und mehr selbst in religiösen Dingen mehr und mehr den eigenen Verstand gebrauchen. Andererseits

aber kann man kaum sagen, dass das Projekt der Aufklärung vollendet sei. Um sich davon zu überzeugen, muss man nur einen Blick in die deutsche Talkshowlandschaft werfen. Die „Gestalten“, die dort aufträten, seien wahrlich keine Musterbeispiele für Autonomie und Mündigkeit im Kantschen Sinne.
Fragt sich dort jetzt wie es sich in Religionsdingen heute verhält? Denkt man an PISA und Umfragen, so sind bereits in allgemeinen einfachen Thematiken immer weniger Leute zu finden, die zumindest das Einfache des jetzigen Standes der Erkenntnisse zu wissen scheinen. Demnach ist es in Religionsdingen, die sehr vielschichtig sind, wohl kaum möglich von einem aufgeklärtem Zeitalter zu sprechen. Sicherlich wissen die Leute welche Religionen es gibt, aber die Inhalte kennen die Meisten nur von einer, nämlich der in die sie hineingeboren wurden, wenn das in dieser heidnischen Zeit dann der Fall ist. Wie soll es auch gehen in Religionsdingen sich seines eigenen Verstandes zu bedienen? Legt im Katholizismus nicht nur der Papst die Bibel aus? Wird man nicht im Hinduismus in die Kaste geboren und verbleibt in dieser? All diese Fakten haben nicht sehr viel Aufklärung in sich und woher soll man letztendlich dann wissen „welche die wahre Religion ist“? War dies nicht eine Frage die Lessing im aufklärerischen Werk „Nathan der Weise“ offen legt? Immerhin wird jeder immer irgendwie beeinflusst und so ist ein objektives Urteil durch den bloßen Verstand doch kaum möglich. Auch ist doch die von Kant betitelt „Faulheit“ eine Sache, die uns am aufgeklärtem Zeitalter scheitern lässt. Mag sein, dass wir einiges über Religionen wissen, so dass wir im „Zeitalter der Aufklärung“ leben. Jedoch lesen wohl nur die, die es müssen, z.B. die Bibel oder den Koran und denken zudem noch über alle Einzelheiten nach. Erst dann könnte man sagen: „Willkommen im aufgeklärten Zeitalter!“.
Alles in allem müsse man das Projekt der Aufklärung wohl als unerreichbare Utopie begreifen. Wahrscheinlich werde es ein wirklich aufgeklärtes Zeitalter niemals geben, schon allein deshalb, weil die Menschen vielleicht genügend Mut besäßen, aber der Verstand, dessen man sich mutig bedienen solle, doch eher Mangelware sei.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: katinka90



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