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Ausländer in Österreich - Referat
Meist flüchten die Menschen vor Krieg und Gewalt, oft werden sie wegen ihrer religiösen oder politischen Anschauungen verfolgt und wieder andere sind auf der Suche nach besseren wirtschaftlichen Lebensbedingungen für sich und ihre Familien.
Lieber Herr Lehrer Liebe Mitschüler. Ich möchte euch heute Einblick in die Welt der Ausländer in Österreich verschaffen. Nun bitte ich um eure Aufmerksamkeit.
Das Wort "Migrant" kommt aus dem lateinischen und heißt so viel wie "wandern" oder "an einen anderen Ort ziehen". Früher bezeichnete man Einwanderer oft als "Immigranten", Auswanderer als "Emigranten". Aber diese Bezeichnungen treffen nicht auf Leute zu, die nur vorübergehend in einem anderen Land Unterschlupf finden, etwa weil sie vor einem Krieg in ihrem Heimatland geflohen sind – sie sind keine Einwanderer im klassischen Sinne.
Frauen und Kinder haben es als Migranten besonders schwer. Oft werden sie ausgebeutet, geistig und körperlich unter Druck gesetzt und missbraucht. Weil die verschiedenen Staaten ihnen wenig Rechte geben und sie oft nicht wissen, wo sie Hilfe bekommen können, werden sie oft als billige Arbeitskräfte ausgenutzt.
Um dieser Menschen zu Gedenken und ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit für deren Probleme zu schaffen, wurde im Jahr 2000 der 18. Dezember zum "Internationalen Tag der Migranten" erklärt. Zehn Jahre früher, im Jahr 1990, wurde von der UNO die "Internationale Konvention zum Schutz von Wanderarbeitern" verabschiedet.
Heute sind rund 200 Millionen Menschen außerhalb ihrer Heimatländer unterwegs. Sie verlassen dabei ihre Heimat und Kultur nicht, um woanders kriminell zu werden und fremden Staaten auf der Tasche zu liegen, wie das oft von politischen Parteien in verschiedenen Ländern behauptet wird. Sie wollen oft einfach nur ein besseres Leben in Sicherheit und Würde, und sie sind bereit, dafür zu arbeiten, wenn man sie lässt. Weil sie die Welt mit anderen Augen sehen, können sie eine Gesellschaft auch bereichern.
Nationen wie etwa die USA oder Australien wären ohne Einwanderer gar nicht denkbar gewesen. Nach Amerika etwa wanderten viele Europäer aus, die hier wegen ihrer religiösen Ansichten verfolgt wurden.
Auch heute gibt es eine Reihe an Motiven für Migranten von und nach Österreich. Gründe für Einwanderungen sind in den letzten Jahren hauptsächlich Kriege, Armut sowie Diskriminierung und Verfolgung. Menschen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens, der Türkei, Albanien, Polen und vielen asiatischen und afrikanischen Staaten suchen in unserem Land Zuflucht und Arbeit. Die meisten „Ausländer“ in Österreich stammen allerdings aus Deutschland. Der Großraum Wien und die westlichen Bundesländer erlebten den stärksten Zustrom von Osteuropa den so genannten „Gastarbeiterstaaten“. Fast die Hälfte der ausländischen Staatsbürger stammt aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens. Vor allem Kinder und Jugendliche der zweiten und dritten Generation erleben das Fremd-Sein in besonderem Maße. Die Tradition des Herkunftslandes wird in der Familie gelebt, die häufig durch die Entfernung strenger geworden ist. Diese steht auch sehr im Gegensatz zu der österreichischen Kultur und verunsichert die Kinder und Jugendlichen stark. Häufig leben sie in einer sprachlich eingeschränkten Umwelt und haben weder genügend Kenntnisse ihrer Muttersprache, noch deutschen Sprache.
Ein Beispiele hierfür wie schwer es einem Ausländer ergehen kann ist, Sineb. Sinebs Mutter kam aus Marokko, als sie 17 Jahre alt war. Sinebs Vater, ein Gastarbeiter, hatte sie nachgeholt. Das junge Mädchen konnte nicht lesen und nicht schreiben, sie versteckte ihr Gesicht unter einem tief ins Gesicht gezogenen Kopftuch und war schrecklich einsam in dem kleinen Dorf in der Nähe der großen Stadt. Bis nach zwei Jahren endlich Sineb auf die Welt kam. Fortan wurde die Tochter zum Mittelpunkt ihrer Welt. Sineb lebte sechs Jahre lang ausschließlich mit der Mutter zusammen. Die beiden sprachen arabisch miteinander. Deutsche Worte schnappte die Kleine nur aus dem Fernseher auf, der ununterbrochen lief: aus dem „Tiegerentenclub“ und aus Sportsendungen.
Dann kam der erste Schultag und mit ihm die Katastrophe. Sineb war völlig verängstigt, als sie die vielen selbstbewussten Gleichartigen auf dem Schulhof sah, sie verstand nicht, was diese sich zuriefen, sie verkroch sich, wenn sie angesprochen wurde. Die Mutter konnte ihr nicht helfen, niemand wollte ihr helfen. Sie wurde oft von älteren Kindern ausgelacht und beschimpft. Sie musste die Klasse wiederholen, aber danach wurde endlich alles besser. Sie sah ihre Chancen, sie entwickelte einen unglaublichen Ehrgeiz, sie wollte genau so gut sein wie die anderen, wenn möglich sogar besser. Heute ist Sineb 25 Jahre alt. Sie blickt auf ihre Kindheit und Jugend zurück und sagt, es sei eine Zeit voller Ängste und Unsicherheit gewesen.
Im Gegensatz aber zu den Migranten-Kindern, die zumindest in der Schule Deutsch lernen, bleiben viele ihrer Väter und Mütter in einer Art Sprachlosigkeit stecken. Sie beherrschen zwar die nötigsten Allerweltsausdrdücke für den Alltag, aber mit Behörden verhandeln? Formulare ausfüllen? Arzt-Diagnosen verstehen? Diese Art von Verantwortung müssen oft Söhne und Töchter übernehmen, mit dem Ergebnis, dass sie früher erwachsen werden als die deutschen Gleichaltrigen.
Die Geschichten von Sineb ist nur stellvertretend für die vielen Gleichaltrigen mit Migrationshintergrund, die mit uns leben. Mit uns, aber gleichzeitig auch in einer Welt, in der die alte Heimat und deren Traditionen noch eine große Rolle spielen.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: __brudaa
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