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Author Heinrich Böll - Referat
Wir fangen mit der Geburt Heinrich Bölls an. Diese war am 21. Dezember 1917 in Köln.
Das erste wichtige Ereignis im Leben von Heinrich Böll war der Zeitpunkt in dem er und seine Familie umziehen mussten. Dies passierte da die Firma seines Vaters aufgrund der Inflation von 1914 bis 1923, (Bei Inflationen wird das Geld weniger Wert, man bekommt also weniger für sein Geld.) bankrott ging, und die Familie somit kein Geld mehr hatte. Heinrich Böll beschrieb diesen Umzug später als ,,Vertreib aus Kindheitsparadies".
1937 begann Heinrich Böll eine Lehre als Buchhändler. Dies war auch die Zeit in welcher er sich das erste mal schriftstellerisch ausprobierte. Er schrieb während seiner Lehre die Kurzgeschichte ,,Der Mann mit dem Messer", welche 1938 in einer damaligen Zeitschrift veröffentlicht wurde. Seinen ersten Roman schrieb Böll kurze Zeit später während seines Studiums, den Roman, den er ,,Am Rande der Kirche" nannte, hat er jedoch nicht veröffentlicht.
Während seines Studiums 1939 wurde Böll zur Wehrmacht eingezogen. Heißt er wurde gezwungen Deutschland als Soldat zu dienen. Böll blieb bis Kriegsende 1945 Soldat, schrieb aber Briefe an seine Familie und Freundin. Hier ist ein Auszug einer der Briefe an seine Eltern und Geschwister.
Ich habe am Morgen des dritten Tages 20 Meter vor unserer Einbruchstelle drei Splitter einer russischen Handgranate ins Kreuz bekommen und bin dann, obwohl ich durch dreitägigen Hunger, Durst und grässliche Hitze schon fast tot war, noch etliche Kilometer getürmt, weil ich mit meiner Verwundung nicht allein liegen bleiben wollte und weil die russischen Panzer schon hinter mir waren, als ich nach dem ersten Schrecken der Verwundung erst merkte, dass ich allein war!
Kurz vor Kriegsende 1945 wurde Böll dann in US-Amerikanische Kriegsgefangenschaft genommen.
Nach dem Krieg 1949 unterschreibt Böll seinen ersten Verlagsvertrag, und veröffentlicht seinen Ersten Roman mit dem Titel ,,Der Zug war Pünktlich" welches Stark von seinen Erlebnissen im Krieg beeinflusst wurde.
1951 Erhält Böll den Literaturpreis der Gruppe 47. Gruppe 47 war ein Treffen von Schriftstellern in welchem sie sich gegenseitig vorlasen, kritisierten und anschließend einen Text auswählten der einen Preis erhalten sollte.
Die nächsten Jahre schreibt Böll viele Bücher, unter anderem schrieb er 1954 den Roman ,,Haus ohne Hüter" in welchem es um zwei Familien geht die mit verschiedenen Herangehensweisen versuchen den Tot ihrer im Krieg verstorbenen Väter zu verarbeiten.
Oder den 1951 erschienenen Roman ,,Wo warst du Adam" in welchem es um viele Verschiedene Charaktere geht, die nichts miteinander verbindet. Jeder dieser Charaktere bekommt eine eigene Geschichte, in welcher sie alle direkt oder indirekt irgendwann etwas mit dem Oberleutnant Adam Feinhals zu tun haben. Das Buch erzählt die Geschichte des 2. Weltkrieges aus vielen verschiedenen Perspektiven und ergibt am Ende eine Art Collage. Collage bedeutet, dass aus vielen kleinen Dingen eine Große Sache entsteht.
Heinrich Böll fing 1959 an sich öffentlich gegen den Katholizismus auszusprechen. Er schrieb dazu mehrere Bücher in denen er die Katholische Gesellschaft kritisiert. Katholizismus ist eine Glaubensrichtung im Christentum mit bestimmten Regeln. Dieser Glauben war in der früheren Gesellschaft sehr stark vertreten. Wie in dem 1963 erschienenen Buch ,,Ansichten eines Clowns"
In der Geschichte geht es um einen Mann der von seiner Freundin verlassen wird und die Schuld auf ihr katholisches Umfeld schiebt. (Damit kritisiert Böll die damalige Katholisch stark beeinflusste Gesellschaft)
Die Geschichte wird erzählt und gleichzeitig werden zusammenhänge geschaffen durch Erzählungen oder Tagträume des Hauptcharakters.
Auszug Ansichten eines Clowns
Es war schon dunkel, als ich in Bonn ankam, ich zwang mich, meine Ankunft nicht mit der Automatik ablaufen zu lassen, die sich in fünfjährigem Unterwegssein herausgebildet hat: Bahnsteigtreppe runter, Bahnsteigtreppe rauf, Reisetasche abstellen, Fahrkarte aus der Manteltasche nehmen, Reisetasche aufnehmen, Fahrkarte abgeben, zum Zeitungsstand, Abendzeitungen kaufen, nach draußen gehen und ein Taxi heranwinken. Fünf Jahre lang bin ich fast jeden Tag irgendwo abgefahren und irgendwo angekommen, ich ging morgens Bahnhofstreppen rauf und runter und nachmittags Bahnhofstreppen runter und rauf, winkte Taxis heran, suchte in meinen Rocktaschen nach Geld, den Fahrer zu bezahlen, kaufte Abendzeitungen an Kiosken und genoss in einer Ecke meines Bewusstseins die exakt einstudierte Lässigkeit dieser Automatik. Seitdem Marie mich verlassen hat, um Züpfner, diesen Katholiken, zu heiraten, ist der Ablauf noch mechanischer geworden, ohne an Lässigkeit zu verlieren. Für die Entfernung vom Bahnhof zum Hotel, vom Hotel zum Bahnhof gibt es ein Maß: den Taxameter. Zwei Mark, drei Mark, vier Mark fünfzig vom Bahnhof entfernt. Seitdem Marie weg ist, bin ich manchmal aus dem Rhythmus geraten, habe Hotel und Bahnhof miteinander verwechselt, nervös an der Portierloge nach meiner Fahrkarte gesucht oder den Beamten an der Sperre nach meiner Zimmernummer gefragt, irgendetwas, das Schicksal heißen mag, ließ mir wohl meinen Beruf und meine Situation in Erinnerung bringen. Ich bin ein Clown...
Vom Jahr 1938 bis 1985 schrieb der Autor 32 Kurzgeschichten, Erzählungen und Romane.
1972 erhielt Heinrich Böll dann den Nobelpreis für Literatur. Einen Nobelpreis bekommt man wenn man eine Besondere Leistung in einem Fachbereich erbracht hat.
Das letzte Buch welches Heinrich Böll schrieb hieß ,,Frauen und Flusslandschaft".
Heinrich Böll starb einen Monat bevor sein letzter Roman veröffentlicht wurde am 16. Juli 1985.
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