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Böhse Onkelz - rechtsradikal? - Referat



//Die Gründung der Böhsen Onkelz

Die Böhsen Onkelz wurden am 25. Dezember 1980 in Frankfurt am Main gegründet, allerdings waren sie damals nur zu dritt. Von Anfang an dabei waren der Sänger Kevin Russel, der Bassist und Sänger Stephan Weidner und der Schlagzeuger Peter „Pe“ Schorowsky.
Etwa ein halbes Jahr später kam der Gittarist Matthias „Gonzo“ Röhr mit in die Band.


//Der Name „Böhse Onkelz“

Auf den Namen kamen die drei Gründer der Band, als sie eines Abends durch die Straßen gingen und einige Kinder, die Schlitten fuhren sagten: „Guck mal da, die bösen Onkels…“ Zuvor hießen sie laut einer Aussage auf dem
Tour 2000 - Film für zwei Wochen Beulenpest.


//Die Böhsen Onkelz in ihrer „rechten“ Anfangszeit

Etwa ein halbes Jahr nach der Gründung der deutschen Rockband spielten sie erste Konzerte in Frankfurter Punk-Clubs, ungefähr zu dem gleichen Zeitpunkt entstanden die bis heute umstrittenen Demotapes mit Liedern wie „Deutschland den Deutschen“ und „Türken raus“, die bis heute der Grund für viele Vorbehalte gegen die Onkelz sind. Später erklärte Stephan Weidner, Bassist und Sänger der Band die Texte wie folgt: „Die Texte waren eine Dummheit, aber damals eine Reaktion auf unsere Straßenerfahrung. Wir sind damals fast täglich mit türkischen Jugendgangs in Schlägereien verwickelt worden.“, zu Türken raus sagte er zudem: „Der Text war eine große Dummheit und natürlich gab es nie eine Veröffentlichung, selbstverständlich wird es eine solche Veröffentlichung auch nie geben.“. Der Text war also eine Reaktion auf ihre Straßenerfahrungen, somit haben sie nur einen bedeutenden Fehler gemacht, sie haben ihre Lieder verallgemeinert und damit das Vorurteil unterstützt sie wären rechtsradikal.
Da den Onkelz die Punk-Szene politisch nicht mehr unabhängig genug war, wechselten sie zu der Oi!-Szene, die der Skinhead-Kultur ziemlich nahe liegt.
Ihre damaligen Auftritte während ihrer Oi!-Phase verstärkte, ähnlich wie ihre unveröffentlichten Demotapes, ihre rechtsradikale Fangemeinde und damit auch die Sicht der Kritiker, sie wären rechtsradikal.
1984 brachten die Onkelz ihr Debutalbum „Der nette Mann“ bei der Plattenfirma Rock-O-Rama raus, dass 1986 wegen „tendenziell neonazistischen“, gewaltverherrlichenden und pornographischen Liedtexten indiziert wurde. Etwa ein Jahr später wurde die Trennung von Rock-o-Rama beschlossen, weil diese immer mehr vom Punk-Label zum Rechtsrock-Label wurden und die Onkelz sich zu dieser Zeit bereits größtenteils von der Skinhead-Szene distanziert hatten. Allerdings mussten sie aufgrund des Vertrages noch zwei weitere Alben raus bringen, so veröffentlichten sie noch „Böse Menschen – Böse Lieder“ und die Mini-LP „Mexico“, welches allerdings nur sechs Titel beinhaltet um Rock-O-Rama so wenig Musikmaterial wie möglich zu überlassen.


//Rechtsradikal wird mit den Onkelz in Verbindung gebracht

Durch die harte Vergangenheit der Böhsen Onkelz äußerten die Medien des Öfteren die Aufforderung die Onkelz sollen ihren Namen ändern, was bis heute nie geschehen ist.
Durch vermehrte rassistische Vorkommnisse in Deutschland, wie zum Beispiel die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen oder der Mordanschlag von Mölln, tauchte die Band öfters in den Medien auf und wurde wie so oft einmal mit ihrer rechten Vergangenheit konfrontiert. Mit „Deutschland im Herbst“ thematisierten die Onkelz die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen und machten auch keinen Hehl daraus was sie davon hielten, welches sich besonders in Zeilen widerspiegelt wie: „Ich sehe braune Scheiße töten“, zu der Stephan Weidner in einer Ausgabe der Rock Hard auch sagte: „Die Vorfälle im letzten Jahr […] sind an uns nicht spurlos vorbeigegangen. ‚Deutschland im Herbst’ ist unsere Reaktion auf diese Ausschreitungen, und die Wortwahl zeigt deutlich was wir davon halten: ‚Braune Scheiße’, das sind diese Chaoten für mich, nicht mehr und nicht weniger.“, oder die Zeilen „Ich höre weiße Geräusche, rassenreine Lieder // Ich höre sinnlose Parolen von Idioten und Verlierern“.
Diese Zeilen spiegeln deutlich die Meinung der Band wider, die man wohl eher nicht als rechtsradikal bezeichnen kann, denn wie sie selber singen sind es „sinnlose Parolen“ welche bei den Ausschreitungen gegrölt werden.
Nach dem die Böhsen Onkelz jedoch wieder einmal mit rechter Gewalt in Verbindung gebracht wurde und von Kritikern hart beschrieen wurden, weigerten sich Radio- und Fernsehsender (wie VIVA oder MTV) Lieder dieser Band zu spielen. Auch große Verkaufshäuser wie Media Markt, World of Music (WOM), Saturn und Karstadt (heute Hertie) weigerten sich Platten, CD’s und andere Tonträger der Böhsen Onkelz zu verkaufen oder anzubieten.
Auch die derzeitige Plattenfirma „Metal Enterprises“, die immer mehr in die rechte Musikszene abdriftete und mit der rechten Vergangenheit der Onkelz versuchte noch Publikum aus der rechten Szene für sich zu gewinnen, sorgte mit dem Album „Best of Onkelz“ nicht dafür, dass sich der Ruf der Band änderte. Allerdings gelang es den Böhsen Onkelz das Album in einem gerichtlichen Verfahren vom Markt zu nehmen.




//Ihre letzten Jahre

Ende der 1990er nahmen manche Märkte die Böhsen Onkelz
wieder in ihr Warenangebot auf, weil diese sich so zum positiven verändert hatten, dass die Anzahl ihrer Fans stetig stieg und sie mit ihren Alben des Öfteren in den Top 10 landeten. In den darauf folgenden Jahren brachten die Onkelz ihre Ablehnung jeglichen Extremismusses aller Art zum Ausdruck. Sie traten auf „Rock gegen Rechts“ und „Rock gegen Gewalt“ Konzerten auf, engagierte sich in mehreren sozialen Projekten und wurde als Außenseiter bekannt, welche jede Art von Politik stark ablehnte.
Als die Böhsen Onkelz am 08. August 2003 auf dem EXPO-Gelände in Hannover als Vorgruppe der Rolling-Stones auftraten schrieb eine starke amerikanische Zeitung „Nazi Punk Band opens the Stones“ (zu deutsch: Nazi Punk Band eröffnet die Stones).



//Das Ende ihrer Karriere

Das Ende der Karriere der Böhsen Onkelz wurde am 24. Mai 2004 angekündigt, nach der Ankündigung brachten sie noch ihr Abschiedsalbum „Adios“ heraus, spielten auf Wacken und tourten 2004 durch restlos ausverkaufte Hallen.
Am 17. und 18. Juni 2005 fand ein komplett ausverkauftest Abschiedsfestival unter dem Namen „Vaya Con Tioz“ (frei übersetzt: Geh mit den Onkelz) am Euro Speedway Lausitz statt. Trotz Warnungen spielten sie auf ihrem Abschiedskonzert einige Lieder aus dem beschlagnahmten Album „Der nette Mann“, dies führte zu einer Anzeige.



//Musikstil und Textinhalte der Böhsen Onkelz

Mit viele Texten der Onkelz sprechen sie die Medien an die noch immer denken sie wären rechtsradikal, zum Beispiel „ENIE TFAHCSTOB RÜF EDIONA-RAP“, welches entstand, weil die Medien sich äußerten, das wenn die Onkelz Lieder rückwärts aufnehmen würden, es sich ausschließlich um gewaltverherrlichende, pornographische und neonazistische Liedtexte handeln kann. Aber wie man sieht handelt es sich um das genaue Gegenteil:

„Herzlichen Glückwunsch,
es muß 'ne Menge Arbeit gewesen zu sein,
dieses Lied rückwärts zu spielen.
Entweder Du bist eines dieser paranoiden Arschlöcher,
für die wir dieses Lied gemacht haben,
oder Du bist einfach nur neugierig.
Erstens sei gesagt:
wer rückwärts gesprochene
satanistische oder faschistische Botschaften
auf unserer Platte sucht,
muß ausgesprochen dämlich sein
und außerdem unter Verfolgungswahn leiden.
Armes Schwein,
Du tust uns echt Leid.
Sperr Dich ein und schmeiss die Schlüssel weg.“

Außerdem gingen Texte auch häufig gegen Kaufhäuser, unter anderem waren auch Casting-Shows wie „Deutschland sucht den Superstar“ in Texten der Onkelz zu finden, wie bei dem Lied „Superstar“. Da heißt es denn auch mal „Ich will Mädchen, Möpse und Millionen. Mich soll der Bohlen holen.“ oder ähnliches.

Die Böhsen Onkelz sprachen sich auch des öfteren gegen Kindermissbrauch („Viel zu jung“), linke oder rechte Gewalt („Ohne mich“) und ähnliches aus, weshalb es eigentlich sinnlos ist nach versteckten rechten Hinweisen zu suchen.
Auch ein wichtiges Thema ist die Selbstliebe/ Selbstfindung und gerade in der Anfangszeit Alkohol, während der starken Drogensucht von Russel entstanden auch Lieder wie „Hast du Sehnsucht nach der Nadel“ und ähnlichem.


//Sind die Böhsen Onkelz rechtsradikal oder sind sie es jemals gewesen?

Gerade zu ihrer Anfangszeit waren die Böhsen Onkelz sehr gegen eine bestimmte Ausländergruppe, sie haben nur einen ausschlaggebenden Fehler gemacht, sie haben Lieder wie „Türken raus“ verallgemeinert und somit große Tragfläche für Kritiker und ihre Vorurteile gelassen. Das Lied entstand in ihrer Anfangszeit um 1981 herum, wird ihnen jedoch heute noch vorgehalten und als „Beweis“ dafür genutzt das die Böhsen Onkelz rechtsradikal waren und heute auch immer noch sind.
Gerüchte wie der Albumname „E.I.N.S“ der eigentlich dafür stehen soll das Band und Fans eins sind, wird von den Medien gerne als Abkürzung für „Eigentlich Immer Noch Skins“ hingestellt.
Außerdem würde das Lied „Regen“ eigentlich Neger bedeuten und somit eine geheime Botschaft an alle Skinheads sein.
Die Medien bedenken aber nicht das die Böhsen Onkelz auf ihren Konzerten sämtliche Leute rausschmeißen die nazistische Parolen vor sich her rufen oder aber ihre rechte Hand in die Luft strecken.
Also wenn die Böhsen Onkelz wirklich rechts wären, warum treten sie auf einem „Rock gegen rechts“ Konzert auf und warum sind sie denn grade auf ihre rechtsradikale Fangemeinde nicht stolz?

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: böhse&süß



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