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Ballade - 2.Version - Referat
Das Wort Ballade ist vom provenzalischen „balada“ aus Frankreich entlehnt, das wiederum dem italienischen „ballata“ entstammt und vom lateinischen Verb „ballare“ (=tanzen) abgeleitet ist. Ursprünglich entsprach die Bezeichnung einem Tanzlied.
Sie ist eine Mischform zwischen Epik, Lyrik und Dramatik.
Weiters kennzeichnend für die Ballade ist,
• dass sie fast immer einen dunklen geheimnisvollen Grundton hat.
• die stark verknappende Darstellung eines einzigen isolierten Geschehens.
• die sprachliche Verdichtung.
• dass Verse meist regelmäßige Strophen bilden.
• dass Reimbildung häufig ist.
Die Entstehung der Ballade wird euch nun … etwas näher bringen.
Entstehung der Ballade in der deutschen Literaturgeschichte
Balladendichtung hat es bei vielen Völkern schon im 12. Jahrhundert gegeben. Früher wurde die Ballade auch als Tanzlied bezeichnet. Als Gattung hat sich die Ballade jedenfalls in Deutschland erst im späteren Mittelalter gebildet. Die ersten Aufzeichnungen von einzelnen Vorläufern waren zum Beispiel das ältere und das jüngere Hildebrandslied. Das Ältere entstand bereits in den Jahren 830 bis 840 als germanisches Heldenlied. Das jüngere Hildebrandslied hingegen erscheint erst im Spätmittelalter als Ballade. Diese ist seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts weit verbreitet.
Formen der Ballade
Volksballaden
Diese erzählenden Gedichte entstanden im 13./14. Jahrhundert und wurden lange Zeit von unbekannten Spielleuten einem bürgerlichen Publikum vorgesungen und lange nur mündlich überliefert, das heißt sie hatten keinen Autor. Blütezeit der Volksballade war das 15. und 16. Jahrhundert.
Eine Abart der Volksballade ist der Bänkelsang (sensationell aufgemachte Neuigkeiten) – der die Volksballade schließlich verdrängte.
Die zweite Wurzel der neuen Ballade liegt im schottischen Volkslied. Im Jahre 1760 veröffentlichte James Macpherson die Lieder Ossians. Dabei handelte es sich um angebliche Dichtungen eines keltischen Liedermachers, doch etwa hundert Jahre später konnte man nachweisen, dass es sich um Gedichte von Macpherson selbst handelte. Die Lieder Ossians sind durch starke Leidenschaft der Empfindung und die Beschwörung des Geisterhaften
gekennzeichnet.
Kunstballaden
Man dichtete weiterhin in „schottischer Manier“ und so kam es, dass die Kunstballade auch im deutschen Raum zunächst Form und Inhalt der Geisterballade aufwies. Diese stellt dar, wie der Mensch an einer ihm unbegreiflichen, überlegenden Macht scheitert. zB Goethe – „Der Erlkönig“
Ideenballade
Eine weitere Form der Kunstballade ist die Ideenballade. Die Klassiker, besonders Schiller, entwickelten diese Form. Im Mittelpunkt steht eine sittliche Idee, die der Mensch aus freiem Willensentschluss zu verwirklichen hat. Verstößt er dagegen, so ist er zum Scheitern verurteilt. zB Schiller – „Die Bürgschaft“
Der Song
Eine modernere Form der Ballade ist „Der Song“. Hier wird die Ballade in einem Lied verarbeitet. Ein gutes Beispiel dafür, ist „Father & Son“ von Cat Stevens.
Ich übergebe nun das Wort an … Er/Sie wird euch mit den Dichtungsgattungen ein wenig vertrauter machen.
Dichtungsgattungen
Mit der Bezeichnung Ballade meint man ein Gedicht erzählenden Inhalts (=Erzählgedicht), das eine außerordentliche Begebenheit mitteilt. Neben dem epischen Element kommt das dramatische Element in Form des Dialogs und das lyrische Element in Form der Stimmung zur Geltung.
Epik
Eine der Formen ist die Epik. Sie ist die erzählende Form der Dichtung.
Es gibt 3 mögliche Formen der Epik:
• Bericht (zeitraffend)
• Beschreibung (zeitdehnend)
• und epische Szenen (zeitdeckend)
Walko: Lyrik
Die nächste Dichtungsgattung ist die Lyrik. Das griechische Wort „lyra“ bedeutet von der Leier begleitete Gesänge. Daraus folgt, dass Gedichte ursprünglich mit musikalischer Untermalung vorgetragen wurden. Heute versteht man unter Lyrik eine Dichtungsgattung, die vorwiegend Gefühle, Leidenschaften, Empfindungen, Stimmungen, Erinnerungen und Erwartungen wiedergibt.
Dramatik
Neben der Epik und Lyrik ist die Dramatik die letzte Grundgattung der Dichtungskunst. Sie stellt den Obergriff für jegliche Art von Theaterstücken dar. Es gibt drei Hauptformen der Dramatik. Das sind Tragödie, Komödie und Tragikkomödie.
Allgemein ist das Kennzeichen des Dramas die unmittelbar im Monolog oder Dialog dargestellte, in Szenen gesetzte Handlung, deren Verlauf von der Entwicklung eines zentralen Konfliktes bestimmt wird.
Kommen wir nun zu Schillers Balladen.
Begriffserklärung „Synonyme“
Das Synonym stammt vom griechischen Wort synonymos (was gleichnamig bedeutet) ab. Es ist ein Wort, das in einem bestimmten Zusammenhang die gleiche Bedeutung hat wie ein anderes Wort.
Ein paar Beispiele für Synonyme sind:
• senkrecht – vertikal
• Orange – Apfelsine
• Tomate – Paradeiser
• Fahrstuhl – Lift
Das Gegenteil eines Synonyms nennt sich Antonym. Ein Beispiel dafür ist:
• senkrecht – waagrecht
Schillers Balladen
Im Mittelpunkt von Schillers Balladen stehen nicht wie bei Goethe und Bürger die übersinnlichen Kräfte, denen der Mensch ausgeliefert ist, sondern der aktive, handelnde Mensch, der sein Leben einsetzt, um es als geistiges Wesen wiederzugewinnen. Im Mittelpunkt steht eine sittliche Idee, die der Mensch aus freiem Willensentschluss zu verwirklichen hat.
Verstößt er dagegen, so ist er zum Scheitern verurteilt. Schillers Balladen sind also vielmehr Lehrgedichte und parabolische Erzählungen. Schillers Balladen sind Ideenballaden, in denen die „Heldentaten“ nicht purer Aktivismus sind, sondern Notwendigkeiten zur Überwindung von Schwierigkeiten und zur Verwirklichung einer sittlichen Idee.
Näher eingehen wollen wir nun auf die Ballade „Der Taucher“.
Ballade – „Der Taucher“
Friedrich Schiller verarbeitete in der Ballade „Der Taucher“ seine eigene Jugend und seine erniedrigenden Begegnungen mit dem württembergischen Herzog Karl-Eugen, zu dessen Audienzen er während seiner harten Schulzeit in der hohen Karlsschule in Stuttgart monatlich antreten musste. Dieser Herzog war ein absolutistischer Despot, ein Tyrann, der viele seiner Untertanen in den Tod schickte.
Ein Knecht taucht in einen gefährlichen Wasserstrudel, um einen goldenen Becher zu suchen, den der König hineingeworfen hat. Dafür verspricht er im die Hand der Prinzessin. Beim ersten Versuch gelingt es ihm, den Becher zu heben. Durch die Missgunst und Gier des Königs wird er ein 2. Mal an den Meeresgrund hinuntergeschickt um den Becher zu holen, woran er aber scheiterte.
Vorbildlich in dieser Ballade ist die Tochter des Königs. Sie will dem Wahnsinn des Vaters Einhalt gebieten. Somit zeigt Schiller auch die Möglichkeiten zur Veredelung des Menschen.
Analyse
Wir nehmen nun die Analyse der Ballade „Der Taucher“ gemeinsam mit der Klasse vor. Normalerweise hat sie 27 Strophen, wir haben die ersten sechs zur genaueren Analyse vorbereitet.
Nun stellt sich die Frage, wie Schiller diese Ballade in der heutigen Zeit schreiben würde?
Er könnte vom Wesentlichen diese Ballade auch in der heutigen Zeit geschrieben haben. Jedoch nicht mit Rittern, Knappen oder Königen sondern man könnte es zB mit der heutigen Arbeitssituation vergleichen.
Es kommt durchaus vor, dass Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine höhere Position im Unternehmen verspricht, dieser sich bemüht und zB viele Überstunden und Kurse macht, im Endeffekt es aber leere Versprechungen waren und nichts für ihn dabei herausschaut.
Und zuletzt stellt sich noch die Frage, wie diese Ballade auf die Leser wirkt?
In erster Linie hat sie auf uns berührend gewirkt, weil Schiller sein eigenes Schicksal indirekt vorgelegt hat und sich mit dem Knecht vergleicht, der sich tyrannisieren lässt.
Zweitens gibt es noch heute den Unterschied zwischen Arm und Reich wie damals zwischen Knecht und König. Auch Gier und Neid sind heute noch vertreten.
Schluss
Zusammenfassend möchten wir nochmals erwähnen, dass die Balladendichtung bereits im 12. Jahrhundert entstand und dass das Wort Ballade vom lateinischen Verb „ballare“ (=tanzen) abgeleitet wird. Sie ist eine Mischform aus Epik, Lyrik und Dramatik. Weiters gibt es Volks-, Kunst- und Ideenballaden, wobei Schillers Balladen Ideenballaden sind.
Krisi: Wir hoffen, dass ihr jetzt einen besseren Einblick zum Thema Balladen habt und danken für eure Aufmerksamkeit.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: FunnyMilkaMausi
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