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Bangladesh - Referat



Raumanalyse Bangladesh


Inhaltsverzeichnis

I. Das Land Bangladesh
» I - I Lage
» I - II Hauptstadt
» I - III Landschaft
» I - IV Klima
» I - V Vegetation
» I - VI Rohstoffe
II. Die Bevölkerung
» II - I Verteilung
» II - II Lebensweise
» II - III Bildung
» II - IV Wachstum
III. Wirtschaft und Industrie
» III - I Wirtschaft
» III - II Landwirtschaft
» III - III Exporte
» III - IV Industrie
IV. Probleme
» IV - I Naturkatastrophen
» IV - II Umweltprobleme
» IV - III Maßnahmen der Regierung





I - Das Land Bangladesh
I - I Wo liegt Bangladesh?


Bangladesh liegt in Südasien am 88° - 93° östlicher Länge und am 22° - 27° nördlicher Breite. Im Westen, Norden und Osten grenzt Bangladesh an Indien, im Nordosten an Burma und im Süden an den Indischen Ozean. Bangladesh hat eine Fläche von 143.998 km² und ist somit gerade mal etwa halb so groß wie Italien.


I - II Welche Hauptstadt hat Bangladesh?

Die Hauptstadt Dhaka liegt im
Ganges-Brahmaputra-Delta und wurde bereits im 1. Jh. v. Chr. gegründet. Allerdings wurde sie erst im 7. Jh. zur Hauptstadt ernannt. Dhaka war damals als vielfältiges Handelszentrum bekannt. Viele Moscheen und Gedenkstätten stammen aus dieser Zeit, wie z.B. Chhotra Katra (1663) und die große Moschee
Bayr-ul-Mukkarram (15Jh.). 1765 zählte die Stadt 450.000 Einwohner und war durch ihre Textilindustrie bekannt. Um die eigene Industrie, die gerade noch im Aufbau war, zu schützen, verbot England den Export. Weil sie die bengalische Industrie lahm legen wollten, waren sie manchmal so grausam, dass sie den Werbern die Hände abschnitten. Durch dieses Verfahren verlor die Stadt rasch an Bedeutung und zählte 1800 nur noch 20.000 Einwohner. Zu diesem Zeitpunkt übernahm Murshidabad die Funktion als Provinzstadt. Erst zu Anfang des 20. Jh. setzte die Erholung ein und Bangladesh wurde zum Zentrum des Handelns, der Industrie, der Verwaltung und der Kultur. 1921 wurde sogar eine Universität gegründet. Dadurch stiegen die Einwohnerzahlen natürlich wieder stark an. 1961 waren es 521.000 Einwohner, doch 1974 schon 1,73 Millionen. Doch diese Zuwanderung hat auch ihre Folgen - so müssen viele Menschen betteln und manche sterben vor Hunger sogar auf der Straße. Wenn sie Glück haben, können sie sich in einem der Slums eine Hütte bauen.


I - III Wie sieht die Landschaft aus?

Bangladesh besteht überwiegend aus Tiefland, welches selten höher als 50 m über dem Meeresspiegel liegt. Im Nordosten und Südosten gibt es allerdings einige Mittelgebirge, die bis zu 1.200 m hoch sein können. Der nordöstliche Teil besteht aus Schwemmland, das durch die vielen Flüsse entstanden ist, die das Land durchlaufen. Das Schwemmland liegt durchschnittlich nicht höher als 10 m über dem Meeresspiegel. Die größten Flüsse, die es in Bangladesh zu finden gibt, sind der Ganges, der vom Westen kommt, Brahmaputra, welcher in Tibet entspringt und sich später auch mit dem Ganges verbindet, und Meghna, die zusammen 85% der gesamten Wassermassen führen. Im Osten befindet sich auch noch der Karnafuli-Stausee, der von Bergwald umgeben ist. Diese Flüsse sind bis zu 12 km breit und überschwemmen jedes Jahr etwa 50% - 66% der Landfläche, sie bringen aber auch fruchtbaren Boden mit sich.


I - IV Welches Klima herrscht in Bangladesh?

Das Klima ist tropisch und wird von 3 Jahreszeiten bestimmt. Der regenarme und milde Winter dauert von November bis Februar. Von März bis April herrscht Trockenzeit. Ende Mai beginnt dann die Monsunzeit, die bis Mitte Oktober anhält. In diesem Zeitraum fällt ca. 80% des jährlichen Niederschlags.
Die Temperaturen sind das ganze Jahr über recht hoch. Der Januar ist am kühlsten; in der Hauptstadt Dhaka herrschen dann Temperaturen von ungefähr 20°C. Von April bis Oktober ist die Temperatur dann stabil und liegt bei durchschnittlich 29°C, bis sie dann Ende Oktober, beim Ende der Monsunzeit, abfällt.
Zum Monsunregen kommen von April bis Mai und von September bis November die Zyklopen. Das sind tropische Wirbelstürme, die verheerende Schäden anrichten können.


I - V Wie sieht die Vegetation in Bangladesh aus?

Die natürliche Vegetation ist in Bangladesh durch den Ackerbau, der ziemlich viel Landfläche benötigt, fast vollständig verschwunden. Mangrovenbestände der Sunderbaß sind aber noch größtenteils erhalten und auch die Chittagong Hill Tracts besitzen immer noch den Charakter des Regenwaldes. Ansonsten wird nur ungefähr ein Sechstel des Landes von Wald bedeckt.


I - VI Welche Rohstoffe besitzt Bangladesh?

Bangladesh verfügt nur über sehr wenige Rohstoffe. Zwar existieren in der Gegend von Rajshahi größere Kohlevorkommen, allerdings befinden die sich in Tiefen, die nicht erreicht werden können. Erdöl wurde in Bangladesh erst 1986 entdeckt und wird in einer Raffinerie in der Nähe von Sylhet gefördert. Bei Comilla gibt es einige Erdgasvorkommen. Erdgas wird nicht nur zur Energiegewinnung, sondern auch zur Herstellung von Kunstdünger genutzt. Die größte Quelle hydroelektrischer Energie ist der Kaptai Staudamm in den Hügeln bei Chittagong.


II - Die Bevölkerung
II - I Welche ethnischen Gruppen gibt es und wo leben sie?


In Bangladesh leben ca. 128,3 Millionen Menschen (2000). Bangladesh bedeutet so viel wie „Land der Bengalen“ - sie sind mit 98% die Volksgruppe, die am meisten vertreten ist. Sie stammen von den indo-arischen Einwanderern ab, die seit dem 10. Jahrhundert v. u. Z. den indischen Subkontinent besiedelten.
Zu den wenigen Minderheiten gehören die Bihari. Von ihnen leben etwa 1,5 Millionen in Bangladesh. Sie sind Flüchtlinge, die während der Auseinandersetzung zur Unabhängigkeit des britischen Teiles Indiens um 1948 aus dem indischen Nordosten nach Bangladesh gingen.
Zudem leben etwa 1 Millionen Menschen anderer Volksgruppen hauptsächlich in den Chittagong Hill Tracts, Mymensingh, Sylhet und Rajshahi. Dazu gehören vor allem die Chakmas, Marmas (auch Maghs genannt), Tipperas (auch Tipras genannt) und Mros (auch Moorangs genannt).


II - II Wie lebt die Bevölkerung?

1. Die Menschen in der Stadt
Der erste Eindruck, den man hier als Tourist bekommt, ist, dass hier Luxus herrscht und die Menschen glücklich sind. Doch der Schein trügt.
Ein großer Teil der Bevölkerung lebt in Slums. Ihre Hütten bestehen hauptsächlich aus Wellpappe und Bambus. Da nur fertige Gebäude Steuern kosten, sind die Läden selten fertig gebaut. Man sieht hier viele Kinder mit aufgeblähten Bäuchen, die im Dreck wühlen und Menschen, die Lumpen tragen, liegen auf dem Bürgersteig - nicht selten sind sie blind. Selten wird man hier ein Auto finden, höchstens noch Fahrrad-Rikschas. Überall ist es dreckig. Die Menschen, die hier leben, gehören zu den 30,3% der besamten Bevölkerung Bangladeshs ohne Gesundheitseinrichtungen, zu den 25,3% ohne sauberes Wasser und zu den 88% ohne Abwasseranschluss. Strom ist ebenfalls ein Luxus den sie sich nicht leisten können.
Vermutlich führte die Landflucht dazu, dass die städtische Bevölkerung nun so ihr Leben fristen muss. Sie hatten sich vorher viel mehr von dem Leben in der Stadt erhofft, aber die meisten haben hier keine Arbeit gefunden und selbstverständlich konnten sie von ihrem bisschen Ersparten nicht ewig leben, sodass sie jetzt in diesen Slums
leben. Jedoch hat der Zuwachs in der Stadt noch lange kein Ende gefunden - im Zeitraum von 1960 - 1992 hat die städtische Bevölkerung um 6,8% zugenommen.

2. Die Menschen auf dem Lande
Der Großteil der ländlichen Bevölkerung sind Bauern. Zwar haben sie nur ein kleines Stückchen Land, das sie beackern können, aber 11% der Haushalte sind landlos. Kaum welche können sich Kunstdünger oder gar technische Maschinen zur Bearbeitung der Felder leisten. Die Felder werden hauptsächlich mit Wasserbüffeln bearbeitet. Die Menschen können sich hier keine große Existenz aufbauen, da das Geld fehlt und sie von der Regierung auch keine zinsgünstigen Kredite kriegen. All das führt zur Landflucht und deshalb gibt es in den Städten auch die ganzen Slums.


II - III Wie gut ist die Bildung?

Die Angaben über die Bildung in Bangladesh sind nur sehr ungenau. Das Bildungssystem lehnt sich stark an das der Briten vor 1947 an. Die Kinder sind nicht verpflichtet die Grundschule zu besuchen. 84% aller Kinder gehen zur Schule, es besteht jedoch keine allgemeine Schulpflicht. Die Einschulungsrate ist zwar gestiegen, aber viele Schüler verließen die Schule ohne Abschluss. Die Zahl der Schüler in der Sekundärstufe sinkt daher auf 19% und der Anteil der Mädchen ist in den höheren Klassen sehr viel geringer als die der Jungen. Es herrscht Lehrer-, Material- und auch Schulmangel.
Die Hälfte aller Bangladeshis über 15 sind Analphabeten, bei den Frauen sind es sogar 73%. Es gibt dort 11 staatliche und 18 private Universitäten.


II - IV Wie groß ist das Wachstum der Bevölkerung?

Die Geburtenrate beträgt 3,8% und die Sterberate 1,4%. Daraus lässt sich schließen, dass die Bevölkerung stetig wächst. Die Wachstumsrate liegt bei 2% - 3% im Jahr.


III - Wirtschaft und Industrie
III - I Was kann man über die Wirtschaft in Bangladesh sagen?


Mit einem Bruttosozialprodukt von nur 373$ (2001) pro Kopf zählt Bangladesh zu den ärmsten und unterentwickelsten Staaten der Welt. Selbst die Nahrungsmittelproduktion reicht nicht für die eigene Bevölkerung aus. Die Hauptprobleme sind die hohe Wachstumsrate, die große Arbeitslosigkeit (betrug im Jahr 2001 35%), die Landflucht und häufige Naturkatastrophen (Dürren, Wirbelstürme, Überschwemmungen). Seit den 70er Jahren werden die Betriebe, die ehemals dem Staat gehörten, größtenteils privatisiert. Die 3 Wirtschaftssektoren an der Beschäftigungsstruktur sind wie folgt aufgeteilt:
Landwirtschaft: 63% (Anteil am BIP: 30%)
Industrie: 11% (Anteil am BIP: 18%)
Handel und Dienstleistungen: 26% (Anteil am BIP: 52%)


III - II Wie sieht die Landwirtschaft aus?

1. Anbau
In Bangladesh wird vor allem Reis angebaut, aber auch Weizen, Jute, Tabak, Tee, Hülsenfrüchte und Zuckerrohr. Gerade hier gibt es verschiedene Reissorten, außerdem unterscheidet man zwischen Trockenreis und Nassreis. Das Anbaugebiet von Reis zieht sich über das ganze Land. Weizen wird überall im Land verteilt angebaut, doch das meiste außerhalb der äußersten Grenzen von den Gebieten mit schweren Überflutungen. Jute wird zum größten Teil in eben diesen überschwemmten Gebieten angebaut. Tee findet man nur an der östlichen Grenze zu Indien. Zuckerrohr findet man überall im Land. Tabak hat ein größeres Anbaugebiet im Norden, bei Rangpur. Es ist aber auch an anderen Stellen zu finden.


2. Anbaumethoden
Die meisten Bauern haben kein Geld für technische Hilfsmittel, daher müssen sie meistens auf Wasserochsen zurückgreifen, die ihr fast einziges Kapital sind. Zwar vergibt die Regierung Kredite, aber nur an Bürgermeister und reiche Landbesitzer.


III - III Was wird exportiert?

Vor allem Textilien gehören zu den Exporten (75%), aber auch Leder. Aus dem landwirtschaftlichen Bereich kommen noch (Roh)Jute, Tee und Tabak dazu. Außerdem werden oftmals Garnelen und auch Fisch in andere Länder exportiert. Der Exportwert betrug 2000/2001 6.500 Millionen $ (Steigerung von 12,4%). Die Hauptexportpartner sind die USA (32%), Deutschland (11%), Großbritannien (8%) und Frankreich (5%).


III - IV Wie sieht die Industrie in Bangladesh aus?

Die Industrie ist kaum entwickelt (Anteil am Bruttoinlandsprodukt beträgt nur 18%). Es gibt nur wenige Großunternehmen. Dazu zählen die Erdölraffinerie bei Sylhet, Düngemittelfabriken und ein Stahlwerk in Chittagong, aber auch einige Textilfabriken. Allerdings sind nur etwa 11% der Bevölkerung in der Industrie beschäftigt.


IV – Probleme
IV – I Welche Naturkatastrophen gibt es in Bangladesh?


In Bangladesh gibt es die „üblichen“ Probleme – Dürre, Wirbelstürme und Überschwemmungen. Gerade die Wirbelstürme und dadurch auch die Überschwemmungen sind sehr häufig. Die Bewohner werden zwar vor den Stürmen gewarnt, allerdings besitzt nur jede 10. Familie ein Radio und viele nehmen die Warnungen auch nicht ernst. Es gibt zwar Bunker zum Schutz, diese reichen jedoch nicht annähernd für die gesamte Bevölkerung. Wegen den Wirbelstürmen werden Helfer ausgebildet, die mit Sirenen durch die Dörfer fahren, um die Leute zu warnen. Schon in der Schule lernen die Kinder, wie man sich bei einem Wirbelsturm zu verhalten hat. Durch die Wirbelstürme und auch durch die Überschwemmungen werden viele Häuser zerstört. Landbesitzer verlieren außerdem ihren Besitz und können sich nicht mehr versorgen. Die Menschen haben sich aber inzwischen halbwegs auf die Natur in ihrer Heimat eingestellt. Wenn sie gewarnt werden, treffen sie sich alle an einem Ort und tragen dann ihre kleinen Hütten ins Landesinnere. Falls das nicht geht, müssen diese an einem neuen Ort wieder aufgebaut werden. Ein weiteres Problem, was durch die Überschwemmungen entsteht, ist die Landabtragung. Um das Land davor zu bewahren wurden Mangrovenbestände angepflanzt, die das Land festhalten sollen.


IV - II Welche Umweltprobleme belasten das Land?

Da die Bevölkerung stetig wächst und nicht genügend Land da ist, wird der Ackerbau immer weiter ins Mündungsdelta des Ganges getrieben. Das Salzwasser kommt auf die Felder und diese werden dann unbrauchbar. Das Fischen rottet die Gewässer aus, allerdings ist dies für viele die einzige Möglichkeit ein wenig Geld zu verdienen. Die großen Deichbauten sind sowohl aus Gründen des Umwelt- als auch des Hochwasserschutzes nicht unbedingt zu befürworten.
Außerdem wurde das Grundwasser durch das Halbmetall Arsen vergiftet. Hier gibt es zwei Meinungen - die einen meinen, es sei eine von Menschen verursachte Verschmutzung. Andere sagen, dass das Arsen aus tiefer gelegenen Gesteinsverbindungen stammt. Da der Wasserkonsum so hoch ist, ist der Wasserspiegel auf diese Tiefe gesunken.


IV - III Wie versucht die Regierung das Land zu schützen?

Es wurden bereits einige Deiche gebaut und Bewässerungsprojekte gestartet. Eines davon beinhaltet einen voll ausgebauten Hochwasserschutz und künstliche Bewässerung für 7.000 Hektar. Menschen bauen ihre Häuser auf den Deichen, da sie der Regierung gehören und sie nichts für das Land bezahlen müssen. Dadurch zerstören die Leute die Deiche. Häufig wird die Oberfläche der Deiche auch als Straße benutzt. Die Flüsse in Bangladesh sind durch die Deiche unberechenbar geworden. Außerdem leben kaum noch Fische dort, was ziemlich schlimm ist, da ein Großteil der Bevölkerung vom Fischfang lebt. Forscher haben herausgefunden, dass sich der Meeresspiegel in den nächsten 100 Jahren um 60% steigen wird. Das hätte für Bangladesh verheerende Folgen, denn es liegt nur 50m über dem Meeresspiegel.

Quelle(n) für dieses Referat: http://www.suedasien.net/laender/bangla/land.htm http://www.suedasien.net/laender/bangla/bevoelkerung.htm http://www.lo-net.de/home/kgbolle/bangladh/ http://www.virtualbangladesh.com/bd_people.html http://www.sai.uni-heidelberg.de/abt/intwep/zingel/bangl-so.htm http://www.power-xs.de/delta/bfacts.html http://www.encarta.de/find/Concise.asp?z=1&pg=2&ti=761553817 http://www.encarta.de/find/Concise.asp?z=1&pg=2&ti=761551821&hs=bangladesh



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