|
Barock - 5.Version - Referat
Der Barock als Epoche umfasst grob gesagt das gesamte 17. Jahrhundert.
Dem Barock ging die Renaissance voraus und ihm folgte der Klassizismus.
Mein Referat beschränkt sich auf die Literatur des Barocks, da es sonst wirklich ausufern würde.
Ganz allgemein möchte ich aber noch sagen, dass der Begriff ,,Barock“ der portugiesischen Sprache entstammt. ,,Barocco“ war dort eine Bezeichnung für schiefrunde Perlen, die sich seinerzeit großer Beliebtheit in den höheren Kreisen erfreuten. Später, etwa im Jahre 1880 wurde ,,Barock“ als wissenschaftliche Zeitbestimmung eingeführt.
Die Strömung des Barockstils breitete sich ausgehend von Italien zunächst nur in den katholischen Ländern Europas aus. In abgewandelter Form setzte er sich dann auch in den protestantischen Gegenden durch.
Vor allem in Österreich und Süddeutschland kann man immer noch die Wirkungen des Barocks auf die Kunst bewundern.
Auch Weimar ist im Zusammenhang mit dem Barockzeitalter zu erwähnen: Die deutschen Gelehrten wollten eine eigenständige deutsche Kunstrichtung des Barock entwickeln. Sie entwickelten folglich eine eigene Literatursprache. Diese Sprachgesellschaft sammelte sich in Weimar unter dem Namen ,,Palmenorden“.
Dieser Palmenorden hat, was ich sehr bemerkenswert finde, eine deutsche Sprach- und Rechtschreiblehre angefertigt. Unter anderem wollte der Palmenorden die deutsche Sprache von Fremdwörtern bereinigen- dieses Vorhaben wurde damals schon von den Zeitgenossen belächelt. Fenster hieß bei ihnen Tagleuchter, andere Ausdrücke haben sich aber noch bis heute gehalten, wie zum Beispiel Moment = Augenblick.
Nun zu den Motiven und Themen der Barocklyrik:
Wichtig hierbei ist zu erwähnen, dass die geistige Haltung der Menschen anderes als die der Menschen des Renaissancezeitalters von Pessimismus geprägt war.
Zeitereignisse wie der Dreißigjährige Krieg haben das Weltbild der Menschen tief erschüttert. Die mittelalterliche Vorstellung von Diesseits und Jenseits wiederbelebt.
Die Menschen kehrten zurück zu einer vertieften Frömmigkeit.
Diese Gegensätzlichkeit zwischen Diesseits und Jenseits; Spiel und Ernst; Sein und Schein; Todesbangen und Lebensgier wurde auch in den literarischen und lyrischen Werken umgesetzt.
Drei Leitmotive prägen im wesentlichen die Barocklyrik. Sie beschreiben gleichzeitig das Lebensgefühl der Menschen:
Vanitas-Motiv: beschreibt die Vergänglichkeitsstimmung. ,,Vanitas,vanitatum, et omnia vanitas“ - ,,es ist alles eitel“ (lat.) (Andreas Gryphius)
à es steht die Vergänglichkeit und Nichtigkeit des Menschen im Vor-
dergrund
Memento Mori-Motiv: ,,bedenke, dass du stirbst“ (lat.)
à drückt das quälende Todesbewusstsein aus/ Allgegenwärtigkeit des Tod
Carpe diem-Motiv: ,,ergreife/nutze/genieße den Tag“ (lat.)
à man soll den Tag genießen- steht im Kontrast zu den anderen Motiven
(geht nicht auf den Tod ein)
Nun zu den Merkmalen der Barocklyrik:
Die bevorzugte Literaturform des 17.Jahrhunderts war das Gedicht, vor allem das Sonett.
Das Sonett ist ein Gedicht bestehend aus 14 Zeilen. Es besteht aus 4 Strophen, wobei die ersten zwei Strophen 4 Verse (Quartette) haben, Die letzten beiden Strophen hingegen nur 3 Verse (Terzette). Vor allem der Formenreichtum und die -strenge des Sonetts machten diese Gattung so beliebt. Die höchste Ausformung erreicht das Sonett bei Andreas Gryphius.
Das typische Versmaß für das Sonett war der Alexandriner mit 6-hebigen Jamben mit starker Mittelzäsur.
Weitere Gedichtformen, die das 17.Jahrhundert prägten waren:
Oden (strophische Lieder),
Kirchenlieder, Kunstlieder, Gesellschaftslieder und Volkslieder
Madrigale (Gedicht, bestehend aus drei Terzetten und zwei abschließenden Reimpaaren)à Opernmusik
Bilder- und Figurengedichte.
/>
Epigramme ( Beischriften, die zum Beispiel die tiefere Bedeutung eines Bildes erklären sollten. Versmaß: Alexandriner)
àVor allem in der Emblematik (Sinnbildkunst) tauchten die Epigramme auf:
Embleme, das sind Holzschnitte, auf denen Tiere, Pflanzen oder eine Szene aus dem Menschleben, der Mythologie oder der Bibel darstellen. Das nebenstehende Epigramm, erklärt die tiefer Bedeutung des Bildes. Ein Beispiel für ein solches Epigramm ist die Krokodilsträne für geheuchelten Schmerz.
Der Stil der barocken Lyrik zeichnet sich dadurch aus, dass er eher umschreibt als beschreibt. Es wird von verschiedenen Seiten beleuchtetet und erweitert. Heute empfinden wir diesen Stil als schwülstig und überladen.
Die Autoren griffen auf diverse Stil- und rhetorische Mittel zurück.
Anaphern und Symbole wurden bevorzugt eingesetzt.
Es gab im 17.Jahrhundert drei verschiedene Stile:
Den hohen Stil für den Hof, bei dem es sich um Geschichten von Göttern, Helden und Königen handelt. Es waren Tragödien.
Der mittlere Stil, bei dem es sich um Gesellschafts- und Kirchenlieder handelte, richtete sich an die Bürger.
Der niedere Stil beinhaltete Komödien, die sich vor allem bei den Bauern und Bediensteten großer Beliebtheit erfreuten.
Bevorzugte Gattungen der Prosa waren die Romane. Sie lassen sich ebenfalls in drei Kategorien unterteilen:
Es gab : den Schäferroman, der sich an antiken Hirtenromanen orientierte,
Den heroischen Roman, in denen Idealmenschen aus dem Kreis der
Fürsten und Heerführer dargestellt werden
Und den Schelmen- oder Picaroroman. Diese handeln von den
unteren Gesellschaftsschichten, wie von Bettlern, Dirnen, Räubern
und Soldaten.
INTERPRETATION:
Dieses Sonett handelt von dem Verhältnis der Menschen zu Gott angesichts des 30-jährigen Krieges (1618-48) und seiner Folgen.
Andreas Gryphius verarbeitet in diesem Gedicht seine eigenen Erfahrungen mit diesem Zeitereignis.
Der 30-jährige Krieg als Thea eines Gedichts- das ist ein typisches Merkmal barocker Gedichte.
Das wesentliche Ziel der Menschen, auf das sich Gryphius mit der ,,Seelenschatz”-der Glaube an Gott- bezieht, geriet im Treiben des 30-jährigen Krieges völlig aus den Augen des Menschen.
Die Rückkehr zur Frömmigkeit wird also auch in diesem Gedicht thematisiert.
Die Stimmung des Gedichtes ist düster und traurig.
Das Memento-Mori-Motiv, ebenso wie das Vanitas-Motiv finden in diesem Gedicht einen deutlichen Ausdruck.
Schwertà Krieg
Rasende PosaunàMetapher für die nicht vorhandene Harmonie zwischen den Menschen, mit der sie schnell und unaufhaltsam der Zerstörung nachgehen
Kommentare zum Referat Barock - 5.Version:
|