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Barock - Lyrik des 17. Jahrhunderts - Referat
Barock
Wort „barock“ kommt aus dem portugiesischen „barocco“, Bedeutung: wucherförmige, schiefe Perle; heute auch: verschnörkelt, überladen, seltsam, grotesk
-> passend zur uneinheitlichen gegensätzlichen und spannungsvollen Epoche
Barock = zunächst in Europa vorherrschender Kunststil, später Bau-/Musik-/ Modestil von 1600 bis 1750, ging von Italien aus, Bezeichnung auch für entsprechendes Zeitalter;
Frankreich war Muster der dt. Hochkultur und Poesie,
Übertragung des Begriffs durch Herrn Strich auf die Literatur
Hintergrund:
17.Jahrhundert : wie kein anderes Jahrhundert durch Kriege (Konfessionsstreitereien, Kolonialkriege & 30jähriger Krieg), Pest, Seuchen & Hunger geprägt;
Man verstand sich als ein Teil einer von Gott eingerichteten, festen Ordnung, als Christ Mensch und Standesperson
Lyrik des 17. Jahrhunderts:
Italien, Spanien, Niederlande und Frankreich dichteten nationalsprachig, Deutschland dagegen hinkte hinterher, wodurch Opitzens Regelwerk eine große Bedeutung bekam. Barocklyrik war nicht durchweg deutsch, da die meisten Dichter Gelehrte waren
-> Muttersprache Latein.
In Opitzens Regelwerk, das 1624 veröffentlicht wurde, wurde Deutsch als ebenbürtige Sprache proklamiert. Die Gedichte wurden je nach Form und Inhalt in Gattungen eingestuft. Für jede Gattung wurden Regeln festgelegt bezüglich des Stoffes, Stils, Aufbaus und der Metrik. Opitz führte den Jambus & Trochäus ein und machte diese zur Norm. Außerdem gab er in seinem Regelwerk praktische Anleitungen, wie Dichtung ausgeschmückt und rhetorisch gestaltet wird.
Um Deutsch literaturfähig zu machen, wurden Sprachgesellschaften gegründet, in denen der dt. Wortschatz erweitert und Probleme mit der Rechtschreibung diskutiert wurden.
Auf persönliche Erlebnisse, Erfahrungen oder Empfindungen wurde in den Gedichten des Barocks keinen Wert gelegt (originell, persönlich oder individuell hatte keinen Wert!) -> keine Erlebnislyrik
Dichtung diente einem lehrhaften Zweck und sollte zu einem tugendhaften Leben anleiten.
Stiltypisch für die Barocklyrik ist die metaphernreiche, unnatürlich künstliche Sprache.
Sie ist im heutigen Sinn nicht lyrisch, da es dem Dichter NICHT um die Verlautbarung des lyrischen Ich’s ging.
Die Dichter der Zeit statuierten Exempel und/oder reflektierten den Zustand der Welt, die Vergänglichkeit des Menschlichen und Irdischen.
Lyrik ist als Form der gebundenen Sprache ein Teil der Rhetorik.
Höfische Dichtung:
Lyrik war stark höfisch orientiert, ans höfisch – feudale gebunden (Es gab angestellte Hofdichter). Lyrik hatte eine politisch – repräsentative Funktion, man schrieb Lobgedichte auf den Fürsten (von Gott rechtmäßig eingesetzter Herrscher), der immer als idealer und tugendhafter Fürst dargestellt wurde. Die Hofdichter entwickelten die prunkvolle Ode, das galante Lied, das ernste Sonett und das geistreiche Epigramm.
Volkstümliche Dichtung:
Die volkstümliche Dichtung war im Wesentlichen zur Erbauung und Lebenshilfe verfasst; häufig volkstümliche Lieder, Trink- und Tabakslieder, Scherz- und Satirengedichte.
Beeinflussung durch den 30-jährigen Krieg. -> Themen wie Vanitas (Vergänglichkeit), Memento mori (Bedenke, dass du sterben musst) und Carpe diem (Nutze den Tag). Barock ist voll mit Gegensätzen:
Absolutismus, Machtwillen & Repräsentationsbedürfnis <->Weltangst, Skepsis
Weltzuwendung „Carpe Diem“ <-> Weltverneinung, „Vanitas, Memento Mori“
Höfisch – repräsentativ <-> volkstümlich – satirisch
Schlicht <-> prunkvoll
Zart <-> derb
Galant <-> obszön
Pessimismus prägt das Lebensgefühl des Barock, im Gegensatz zur Renaissance, wo Optimismus das Leben bestimmte.
Religiöses Weltbild des Barocks: Gott und das Diesseits waren vollkommene Gegensätze;
Diesseits: Ort der Sündhaftigkeit, Vernichtung, Vergänglichkeit, Tod;
ABER: Menschen hatten Sinn für Pracht, Prunk und Genuss
-> Spannung zwischen Weltflucht und Weltsucht
Grammatik
Beliebte Gedichtformen:
Sonett
Ode
Epigramm
Madrigal
Echogedicht
Gelegenheitsgedicht
Vorherrschendes Versmaß ist der Alexandriner (6hebiger Jambus(12 Silben bei männl. Versausgang, 13 bei weibl.), nach der dritten Hebung weist er meistens eine Zäsur auf).
Wichtige Vertreter:
Andreas Gryphius (1616 – 1664)
Martin Opitz (1597 – 1639)
Angelus Silesius
Christian Hofmann von Hofmannswaldau (1617 – 1679)
Wichtigstes Prosawerk des Barock ist der Schelmenroman „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1621–1676).
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: BeetleJuice
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