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Braunkohle - Referat



Inhaltsverzeichnis

1. Fakten & Basics
1.1. Inkohlung
1.2. Chemische Zusammensetzung 2. Abbau & Verarbeitung
2.1. Abbau in Deutschland
2.2.Wirtschaftliche Bedeutung
3. Folgen des Abbaus
3.1. Entschädigungen
3.2. Umsiedelungen
3.3. Umweltschäden
4. Lösungsansätze für Probleme 4.1 Rekultivierung
4.2 Energiewende
5. Fazit
6. Quellen

1. Fakten und Basics
Braunkohle ist ein einheimischer Energie Rohstoff mit hohem Nutzungspotential und wird seit der Industrialisierung Ende des 18. Jahrhunderts als Rohstoff in der Industrie verwendet. Hauptentstehungszeit der Braunkohle in Deutschland ist das Tertiär, die Zeit vor 65 bis 2 Millionen Jahren, in anderen Ländern kann sie wesentlich älter sein.

1.1. Inkohlung
Inkohlung bezeichnet den Prozess der Verfestigung pflanzlicher organischer Substanzen unter Anreicherung von Kohlenstoff. Die Stadien die bei der Inkohlung durchlaufen werden, sind Torf, Braunkohle, Steinkohle und Anthrazit. Über lange erdgeschichtliche Zeiträume erhöht sich der Kohlenstoffgehalt der Substanz, während sich der Anteil an Sauerstoff, Wasserstoff und organisch gebundenem Schwefel vermindert.

Grafik: https://diercke.westermann.de/content/entstehung-von-braunkohle-inkohlungsreihe-978-3-14-100800-5-67-3-1

Der Prozess beginnt, indem teilweise zersetztes Pflanzenmaterial unter Luftabschluss, zum Beispiel unter einem Sumpf oder See, vertorft, also von Pilzen und Bakterien zu Huminstoffen verarbeitet wird. Die Inkohlung setzt ein, wenn Sedimentschichten Druck auf den Torf ausüben und die Temperatur steigt. Welche Art von Kohle dann entsteht, also welchen Inkohlungsgrad die Substanz erreicht, hängt von der jeweiligen Zeit, Druck und Temperatur ab. Im Fall von Braunkohle sind die Sedimentschichten weniger massiv, der Druck und die Temperatur also geringer.

1.2. Chemische Zusammensetzung
Die genaue Zusammensetzung ist je nach Abbaustätte unterschiedlich. Allgemein kann man von Braunkohle sprechen, wenn der Kohlenstoffgehalt zwischen 65 und 75% liegt, der Sauerstoffanteil zwischen 21 und 36% und der Wasserstoffanteil zwischen 4,5 und 8%. Der Anteil der Spurenelemente kann dabei variieren.

2. Abbau & Verarbeitung
Braunkohle wird in Deutschland seit über 100 Jahren im Tagebau gefördert. Dabei werden keine Schächte oder Stollen angelegt, um die Rohstoffe abzubauen, sondern Bagger oder Sprengungen, bei festerem Gestein, verwendet, da der Rohstoff weiter an der Oberfläche liegt. Zunächst muss der Grundwasserspiegel bis unter den tiefsten Punkt des Tagebaus abgesenkt werden, dann gräbt sich der Bagger nach und nach durch die Erdschichten, baut zunächst den fruchtbaren Löss ab, dann den sogenannten Abraum, also Ton, Kies und Sand, bis hin zur Kohle. Abtransportiert wird die Braunkohle dann über Förderbänder oder -brücken, teilweise auch durch Schwertransporter.

Grafik: https://diercke.westermann.de/content/profil-durch-einen-tagebau-978-3-14-100800-5-67-4-1

Der Tagebau ist mit einem hohen Flächenverbrauch verbunden, denn aus Stabilitätsgründen muss die Grube terrassenartig angelegt werden.

2.1. Abbau in Deutschland
Deutschland ist das größte Förderland von Braunkohle und es ist der einzige fossile Energierohstoff, über den das Land verfügt. Die größten Lagerstätten befinden sich im Rheinischen Braunkohlerevier in der Niederrheinischen Bucht. Deutschland hat laut einer Statistik der Bundesanstalt für Rohstoffe im Jahr 2017 global die meiste Braunkohle gefördert.

Grafik: https://rp-online.de/thema/tagebau/

2.2 Wirtschaftliche Bedeutung
Braunkohle spielt für die deutsche Wirtschaft eine große Rolle, da Deutschland die meiste Braunkohle weltweit exportiert. Die Braunkohle, die zu 85% zur Energieversorgung eingesetzt wird, gibt auch eine Versorgungssicherheit für die Bevölkerung, die bei erneuerbaren Energien nicht gegeben ist. Auch bietet die Braunkohleförderung Arbeitsplätze für etwa 20000 Menschen.

3. Folgen des Abbaus
3.1. Umsiedelungen
Um die Lagerstätten der Braunkohle vollständig nutzen zu können, müssen oft ganze Dörfer umgesiedelt und abgebaggert werden, um die gesamte Fläche des künftigen Tagebaus entstehen zu lassen. Das führt bei vielen Anwohnern zu Heimat- und Identitätsverlust und zu Konflikten in der Bevölkerung.

3.2. Umweltschäden
Der Tagebau zum Abbau von Braunkohle führt dazu, dass die Landschaft an den jeweiligen Orten völlig zerstört wird
und die gesamte Flora und Fauna der Region verloren geht. Der natürliche fruchtbare Boden, sowie über lange Zeit gewachsene Wälder, die Heimat für viele Pflanzen und Tiere sind, gehen verloren. Eine weitere Auswirkung von Braunkohle auf die Umwelt entsteht bei der Verbrennung in den Kohlekraftwerken. Da bei der Verbrennung der Braunkohle der enthaltene Kohlenstoff als Kohlenstoffdioxid, einem Treibhausgas, freigesetzt wird, führt dies zur Erderwärmung und zur Beschleunigung des Klimawandels.

4. Lösungsansätze für Probleme
4.1. Entschädigungen
Die Einwohner der überbaggerten Dörfer werden von den Firmen großzügig entschädigt. Auch wird versucht, so viele Bewohner gleichzeitig umzusiedeln wie möglich. Bei der Wahl des neuen Wohnortes sind die Bewohner frei, was ihnen zahlreiche Möglichkeiten eröffnen kann.

4.2. Rekultivierung
Als Rekultivierung bezeichnet man Maßnahmen, die eine Fläche nach dem Abbau von Braunkohle wieder nutzbar machen sollen. Nach einigen Jahren oder Jahrzehnten entstehen Landschaften mit einer diversen Flora und Fauna, auch die künstlich neu entstandenen Gewässer können für die Natur und auch die Freizeitangebote viele Möglichkeiten bieten.

Im Gebiet der rheinischen Tagebaue wurden von circa 290 Quadratkilometern verwendetem Land etwa 200 durch Rekultivierungsmaßnahmen wieder nutzbar gemacht. Der größte Teil wird heute als Ackerland genutzt, der Rest als Forstfläche, Wasser- oder sonstige Fläche.

4.3. Energiewende
Alternative zu der klimaschädlichen Braunkohle mit dem größten Ausstoß an Kohlenstoffdioxid ist langfristig nur die Energiewende, ein Umstieg von fossilen Energien und Atomenergie auf erneuerbare Energien. Als erneuerbare Energien werden zum Beispiel Sonnen-, Wind- und Wasserkraft bezeichnet, die unendlich verfügbar sind, im Gegensatz zu den begrenzten Vorräten von fossilen Brennstoffen, wie auch der Braunkohle.

Ganz konkret kann die Energiewende im einzelnen Haushalt zum Beispiel mit Solarplatten auf dem Hausdach geschehen. Steht das Haus in der Nähe eines Gewässers, kann die kinetische Energie des Wassers in elektrische Energie, also Strom, umgesetzt werden. Auch können mittlerweile ganze Städte mit der gewonnenen Energie von Windparks oder Biogasanlagen, in denen tierische und pflanzliche Abfallstoffe in elektrische Energie umgewandelt werden, versorgt werden.

Grafik: https://www.bmbf.de/de/energiewende-565.html

5. Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass der Abbau von Braunkohle in Tagebauen einen sehr großen Einfluss auf die deutsche Bevölkerung und deren Wirtschaft hat und so schnell nicht wegzudenken ist, da Braunkohle immer noch einer der größten Energielieferanten und wichtiges Exportgut für Deutschland ist. Auch die geschaffenen Arbeitsplätze sind ein wichtiger Faktor.

Trotzdem ist es heutzutage wichtig, umweltfreundliche Alternativen auszubauen und weiterzuentwickeln um dem Klimawandel entgegen zu wirken. Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist unausweichlich, obwohl dieser mit großem Planungsaufwand und hohen Geld- und Zeitinvestitionen verbunden ist.

6. Quellen
– Krzack, S. Stoffliche Nutzung von Braunkohle (2018). Springer. – Siegmund, A. Diercke Geographie 9/10 (2019). Westermann. – Pham, N. Die Entstehung von Braunkohle (2000). Grin.
– https://diercke.westermann.de/content/entstehung-von-braunkohle inkohlungsreihe-978-3-14-100800-5-67-3-1 (abgerufen am 2.6.21)
– https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Braunkohle (abgerufen am 2.6.21) – https://rp-online.de/thema/tagebau/ (abgerufen am 2.6.21)
– https://www.jbn.de/kampagnen/energiewende/die-energiewende-erklaert/ (aufgerufen am 2.6.21)



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