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Chile - Referat
Chile ist ein einzigartiges Land, schon wegen seiner verrückten Geographie. Insgesamt hat es eine Länge von 4 270 Kilometern(Deutschland passt 4mal in der Länge hinein), eine Breite von nur 180 Kilometern und eine Gesamtfläche von 756 089 Quadratkilometern. Im Norden grenzt Peru, im Osten Bolivien und Argentinien an Chile, und im Süden und Westen ist der Pazifische Ozean vorgelagert. Auch der westliche Teil von Feuerland im Süden gehört noch dazu. Vor der Küste Chiles liegen einige Inseln von denen die Osterinseln die bei uns bekanntesten sind.
Bedingt durch die Länge ist auch die Landschaft sehr vielfältig. Sie lässt sich in drei oberflächliche Zonen einteilen: die Anden (Cordillera de los Andes) im Osten; die niedrigere Küstenkordillere(Cordillera de la Costa), die im Westen am Pazifischen Ozean entlang verläuft, und das dazwischenliegende Große Längstal(Valle Longitudinal). Von Nord nach Süd lassen sich drei wesentliche geographische und klimatische Regionen unterscheiden: die nördliche, trockene Wüstenzone in Nordchile, auch „Großer Norden“ genannt; in Mittelchile eine Beckenregion mit Mittelmeerklima, als „Kleiner Süden“ bekannt, und in Südchile eine niederschlagsreiche Region, der „Große Süden“, in dem die inselartig aufgelösten Ausläufer der hohen Gebirgszüge besonders sind. Die Anden sind im Norden am breitesten und verschmälern sich nach Süden zu. Im Norden bestehen sie aus mehreren Hochplateaus, die von zahlreichen Bergen mit Höhen bis zu 6 100 Metern umgeben sind. Hier befindet sich auch der mit 6 893 Metern höchste Gipfel Chiles, der Ojos del Salado. Das Plateaugebiet wird von der großen Wüste Atacama durchzogen, die ausgedehnte Salpeterfelder und reiche Vorkommen anderer Minerale, wie Kupfer, Borat, Jod, Sulfat und Kochsalz enthält. Mittelchile ist durch das Große Längstal gekennzeichnet. Es ist 965 Kilometer lang und 40 bis 80 Kilometer breit .Dieser Teil ist am dichtesten besiedelt. Die fruchtbare Region zwischen den Flüssen Aconcagua und Bío-Bío bildet sein landwirtschaftliches Herzstück. Die zentralen Anden haben hier eine geringere Breite und sind niedriger als im Norden. Hier gibt es auch die wichtigsten Pässe und natürlichen Häfen, wie z.B. Valparaiso, der der wichtigste Hafen und gleichzeitig die 2. Größte Stadt ist. Nach Süden zu löst sich das Längstal in einzelne Becken auf.
Die meisten Flüsse in Chile sind relativ kurz, entspringen in den Anden und fließen von dort aus nach Westen in den Pazifischen Ozean. In Nord- und Mittelchile werden die Flüsse hauptsächlich vom ewigen Schnee in den Anden gespeist. Nach Süden zu nimmt die Wasserführung aufgrund der erhöhten Niederschläge zu. Die wichtigsten Flüsse des Landes sind (von Norden nach Süden) Loa, Elqui, Aconcagua, Maipo, Maule, Bío-Bío und Imperial. Die Flüsse sind wegen der Wasserfälle für die Schiffahrt ungeeignet, werden aber für die Bewässerung und die Erzeugung von elektrischem Strom genutzt. Etwas südlich von Santiago liegen viele kleinere und größere Seen. Diese Seenplatte geht langsam in eine Landschaft wildzerklüfteter, gigantischer Fjorde über. Den südlichsten Zipfel Chiles bildet Kap Horn. Von hier aus sind es nur noch etwa 1000 Kilometer bis zum Südpol.
Wichtige Städte
Zu den bedeutenden Städten in Chile zählen neben Santiago auch Concepción, Zentrum der Landwirtschaft und Industrie (318 100 Einwohner), Valparaíso, ein großer Seehafen (301 700), und Viña del Mar, ein beliebter Urlaubsort (319 400; Einwohnerzahlen jeweils von 1993).
Klima
Auch das Klima ist wegen der extremen Längenausdehnung sehr abwechslungs reich. Im allgemeinen sind die Temperaturen – abgesehen von den Hochgebirgsregionen – wegen der ozeanischen Einflüsse gemäßigt. Der Norden besteht fast ausschließlich aus Wüste. Diese Region zählt zu den trockensten der Welt. Nachweislich fielen in der Atacama-Wüste seit 400 Jahren kein Tropfen Regen. Durch den kalten Humboldtstrom vor der Küste kommt es in Küstennähe jedoch zu häufiger Nebelbildung, die eine spärliche Vegetation ermöglicht.
Die durchschnittlichen Januartemperaturen liegen in Antofagasta im Norden bei 20,6 °C und in Santiago in der Mitte des Landes bei 19,5 °C, die Julitemperaturen bei 14 °C (Antofagasta) bzw. 8 °C (Santiago).Grundsätzlich muss man wissen, dass die Jahreszeiten gegensätzlich zu unseren verlaufen: das heißt, wenn bei uns Frühjahr ist in Chile Herbst, wenn es bei uns Sommer ist dort unten Winter und so weiter. Nach Süden hin nehmen die Niederschläge immer mehr zu. In Mittelchile herrscht im nördlichen Teil ein mediterranes Klima. Hier fällt hauptsächlich in den Wintermonaten(Mai bis Juli) Regen. Die Winter sind hier eher mild, die Sommer relativ kühl. Die südliche Region ist kühler; hier regnet es das gesamte Jahr über. Bei Punta Arenas liegt die jährliche Durchschnittstemperatur bei 6,1 °C. Starke Winde sind für diese Region charakteristisch.
Flora und Fauna
Entsprechend seiner großen Längenausdehnung hat Chile Anteil an sehr verschiedenen Vegetationsformen mit einer jeweils sehr eigenen Pflanzen- und Tierwelt, die nur in diesem Gebiet vorkommen. Im Norden sind es nur Wüsten und Dornstrauchsteppen mit Kakteen und Büschelgras, zur Mitte hin in Küstennähe Wälder mit üppigerer Vegetation. Im feuchteren Großen Längstal wächst eine strauchreiche Steppenvegetation. In etwa 500 bis1800 Metern Höhe gegen die Anden hin herrschen Nadelwälder vor. Die Landschaft um Santiago ist mit unserem Bayrischem Voralpenland vergleichbar. Südlich von Valdivia finden sich Reste des sogenannten Valdivianischen Regenwaldes, eines temperierten Regenwaldes, der durch die hohen Niederschläge und ganzjährige Frostfreiheit begünstigt ist. Außerhalb dieses eng begrenzten Gebiets sind für Mittelchile Laubwälder charakteristisch, die von immergrünen Nadelwäldern abgelöst werden. An den Fjorden im äußersten Süden, finden wir Grassteppen und windzerzauste Krüppelkiefern.
Das Tierleben ist weniger vielfältig als in anderen Teilen Südamerikas, da die Anden eine beträchtliche Barriere für die Tierwanderungen darstellen. Wegen ihrer Wolle sind bei uns das Lama und das Alpaka bekannt. Auch Schafe sorgen für das überleben der Bevölkerung. Neben der Forelle, die aus Nordamerika eingeführt wurde, leben nur wenige Süßwasserfische in den chilenischen Flüssen und Seen. In den Küstengewässern gibt es jedoch einen großen Reichtum an verschiedenen Fischen und Meerestieren, z.B. Thunfische, Krabben, Garnelen und andere Schalentiere und Heringe, Dorsche und ähnliche Fische. Außerdem gibt es Flammingos und Kormorane und am Südpol viele Pinguine.
Bevölkerung
Die ersten spanischen Siedler vermischten sich mit den ansässigen Indianerstämmen, vor allem mit den Araukanern. Nachkommen dieser Mischehen, die Mestizen, bilden heute 92 Prozent der Bevölkerung. Die europäische Einwanderung spielt in Chile keine so große Rolle wie in anderen Ländern Amerikas. Nur im 19. Jahrhundert fand eine kleine Immigrationswelle statt. Heute beträgt der rein europäische Bevölkerungsanteil etwa zwei Prozent. Nur ungefähr sechs Prozent der Bevölkerung bestehen aus Indianern und Indianermischlingen, davon 1,5 Prozent Araukaner, die größte Indianergruppe, die sich hauptsächlich im Süden des Landes aufhält. Chile hat eine Bevölkerung von insgesamt 14.622.354 Einwohnern von denen allein ca. 5,2 Millionen in der Hauptstadt Santiago de Chile leben. Das heißt, dass in Chile nur 19 Menschen pro Quadratkilometer leben. Neun Zehntel der Bevölkerung leben in der Zentralregion zwischen Concepción und La Serena. Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum lag Ende der achtziger Jahren bei 1,7 Prozent. Sowohl die Gemeinden im Süden als auch die in der Wüstenregion im Norden sind sehr isoliert und durch weite, meist unbewohnte Landstriche vom Rest des Landes getrennt.
Sprache
Die Amtssprache in Chile ist Spanisch und wird fast von der gesamten Bevölkerung gesprochen. Indianersprachen wie Quechua, Aymará und vor allem Dialekte der Araukaner wie das Mapudungun werden nur von einem geringen Teil der Chilenen gesprochen.
Religion
Etwa 81 Prozent der chilenischen Bevölkerung sind römisch-katholischen Glaubens. Der restliche Teil der Bevölkerung ist überwiegend protestantisch, doch gibt es auch eine kleine jüdische Glaubensgruppe. Die Indianer üben ihre traditionellen Religionen aus, sind aber nur eine kleine Minderheit.
Bildung und Schulwesen
Das moderne Erziehungssystem in Chile entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute sind acht Schuljahre für alle Kinder zwischen sechs und 14 Jahren Pflicht. Die Schulen unterliegen der Verwaltung durch die Staatsregierung und dem damit beauftragten Erziehungsminister. Rund 94 Prozent der chilenischen Bevölkerung können lesen und schreiben. Dieser Prozentsatz gehört zu den höchsten in Lateinamerika.
Politik
Die Regierung von Chile basierte bis zum Staatsstreich im Jahr 1973 auf der Verfassung von 1925. Bei diesem Staatsstreich puschte sich das Militär an die Macht. Augusto Pinochet ersetzte den sozialistischen Präsidenten Allende, der bei diesem Putsch erschossen wurde. Obwohl auch danach die Verfassung in Kraft blieb, wurden die meisten Klauseln mit der Begründung ausgesetzt, dadurch die Volksdemokratie und ordentliche Gerichtsverfahren garantieren zu können. Eine neue Verfassung wurde zwar 1980 verabschiedet und 1981 in Kraft gesetzt. Die wesentlichen Grundgesetze wurden aber erst 1989 hinzugefügt. Chile ist demnach eine Präsidialrepublik. Die letzte Verfassungsänderung stammt aus dem Jahr 1991. Es gibt auch in Chile eine Exekutive, eine Legislative und eine Judikative Gewalt. Alle politischen Aktivitäten wurden nach dem Militärputsch von 1973 untersagt und bis 1977 strafrechtlich verfolgt. Politische Parteien wurden erst 1987 wieder zugelassen.
Wirtschaft
In der Wirtschaft Chiles dominiert seit dem frühen 20. Jahrhundert der Abbau von Kupfer, doch hat sich seit den vierziger Jahren der industrielle Teil durch verschiedene Regierungsmaßnahmen stark und vielseitig entwickelt. Heute gehört Chile zu den führenden Industrienationen Lateinamerikas sowie zu den größten Rohstoffproduzenten. Nachdem Allende in der kurzen Zeit seiner Regierung versucht hatte, ein sozialistisches Wirtschaftssystem einzuführen, indem er wesentliche Zweige verstaatlichte, staatliche Preiskontrollen und ähnliche Maßnahmen einführte, kam es in der Ära Pinochet (ab 1973) zu einer neuen Liberalisierung der Wirtschaft : Reprivatisierung, Rückgang der staatlichen Lenkung und erneute Öffnung Chiles für ausländische Investoren. Zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten zählen Weizen, Mais, Kartoffeln, Obst und Gemüse (vor allem Tomaten), Zuckerrüben, Reis und Hafer. Die Obsternte besteht im wesentlichen aus Grapefruits, Melonen, Äpfeln, Pfirsichen, Aprikosen, Pflaumen und Kirschen. Die Schafzucht wird in Feuerland und Patagonien in großem Umfang betrieben. Die Fischfangindustrie Chiles zählt zu den größten in Südamerika. Zu den wichtigsten Fischen zählen Sardinen, Makrelen, Anchovis, Seehechte und Hummer,die in Fischverarbeitungsfabriken verarbeitet und verpackt werden. Auch Wein wird in immer größeren Mengen hergestellt und exportiert.
Chile verfügt über die größten bekannten Kupfervorkommen der Welt (etwa 40 Prozent) und gehört zu den führenden Produzenten dieses Metalls.Chuquicamata heißt eine der bekanntesten Kupferminen über Tage, die auch die größte der Welt ist.Neben Kupfer werden Rohöl und Erdgas (erstmalig 1945 entdeckt) auf Feuerland und in der Magellanstraße gewonnen. Weiter finden wir große Vorkommen an Eisenerz, Nitraten(Salze), Jod, Schwefel und Kohle sowie Silber, Gold, Mangan und Molybdän(Mangan und Molybdän treten immer mit Eisenerz auf). Die ehemals große Bedeutung der Salpetervorkommen in der Atacama-Region ging durch die Verbreitung des Mineraldüngers stark zurück.
Geschichte
Erste Besiedlungsspuren auf dem Gebiet des heutigen Chile lassen sich bereits für das 12. Jahrhundert v. Chr. nachweisen; sie stammen aus der Region um die Stadt Antofagasta im Gebiet der Atacama-Wüste, die damals vermutlich noch wesentlich feuchter war. Als erster Europäer betrat der portugiesische Entdeckungsreisende Fernão de Magalhães im Jahr 1520 Chile. Nach ihm hat man die Wasserstraße zwischen der Südspitze Chiles und Feuerland benannt, die jetzt Magellanstraße heißt. Zur Zeit Magellans wurde der südlich des Flusses Rapel gelegene Teil Chiles von den Araukanern beherrscht. Die Stämme im nördlichen Teil von Chile wurden im 15. Jahrhundert von den Inkas aus Peru unterworfen. Im Jahr 1535, nachdem die Spanier unter Francisco Pizarro ihre Eroberung in Peru vollendet hatten, führte einer von Pizarros Vertrauten, Diego de Almagro, eine Expedition zur Suche nach Gold von Peru aus nach Chile an.
Diese dauerte drei Jahre, hatte jedoch keinen Erfolg, so daß die Spanier sich wieder nach Peru zurückzogen. Pedro de Valdivia, ein weiterer Offizier Pizarros, unternahm 1540 eine zweite Expedition in das südliche Chile. Trotz starker Widerstände der Araukanier gelang es Valdivia, einige Siedlungen zu errichten; in dieser Zeit wurde auch Santiago gegründet (im Jahr 1541). Einige Jahre später erfolgte die Gründung von Concepción (1550) und Valdivia (1552). Im Jahr 1553 organisierten die Araukaner einen erfolgreichen Aufstand, töteten Valdivia und viele seiner Gefolgsleute. Dabei wurden mit Ausnahme von Concepción und La Serena alle damaligen spanischen Städte zerstört. Die Rebellion war der Beginn einer kriegerischen Epoche zwischen spanischen Besatzern und Indianern, die beinahe 100 Jahre anhielt. Die Araukaner waren der einzige Indianerstamm in Südamerika, der den spanischen Angriffen nicht sofort nachgab, sondern ihnen lange Zeit Widerstand leistete. Die Konflikte dauerten auch während und nach der spanischen Kolonialherrschaft an und flammten bis in das späte 19. Jahrhundert hinein immer wieder auf.
Während der spanischen Kolonialzeit war Chile vom Vizekönigreich Peru abhängig und erhielt erst später eine eigene Regierung. Das Land entwickelte sich langsam, da es im Gegensatz zu anderen Ländern Südamerikas wie etwa Peru keine großen Silber- und Goldvorkommen hatte, die die Spanier angezogen hätten. Außerdem gab es kaum arbeitswillige Indianer. Die abgeschiedene Lage war ein weiterer Grund für die langsame Entwicklung des Landes. Die Landwirtschaft im Zentraltal war damals der wesentlichste Wirtschaftsfaktor, und Chile versorgte Peru mit Nahrungsmitteln, besonders mit Weizen.
Die Unabhängigkeit von Spanien
Im Jahr 1810 strebte Chile zusammen mit anderen spanischen Kolonien die politische Unabhängigkeit von Spanien an. Am 18. September 1810 setzte der Stadtrat von Santiago den Kolonialgouverneur von Chile ab und delegierte dessen Macht an den Rat der Sieben; dieser Tag wird seitdem als chilenischer Unabhängigkeitstag gefeiert. Obwohl dieser Akt formal die Unabhängigkeit Chiles von Spanien signalisierte, kam es zu einem über 15 Jahre andauernden Unabhängigkeitskrieg mit spanischen Truppen, die aus Peru entsandt wurden. Eine königliche Armee konnte am Chacabuco im Februar 1817 von einer chilenisch-argentinischen Armee entscheidend geschlagen werden, wodurch auch die Befreiung des nördlichen Chile von spanischer Herrschaft erfolgte. Genau ein Jahr später – am 12. Februar 1818 – verkündete General Bernardo O’Higgins, einer der Führer der siegreichen Armee, die absolute Unabhängigkeit Chiles. Dennoch kontrollierten die spanischen Truppen bis 1818 fast den gesamten Süden von Chile; endgültig wurden sie erst 1826 aus dem Land gewiesen.
Die neuere Geschichte
Bei den Präsidentschaftswahlen von 1970 wurde eine Opposition zu einem Volksbündis gegründet und nominierte Salvador Allende Gossens zum Kandidaten. Dieser stellte seinen Wahlkampf auf ein umfassendes Konzept des sogenannten „Sozialismus in Freiheit“. Es umfaßte u. a. die komplette Verstaatlichung aller wesentlichen Industriezweige, ausländischen Banken und Monopolgesellschaften, die Zugriff auf die Bodenschätze hatten – was den Freikauf von ausländischen Beteiligungen, insbesondere von US-Kapital, bedeutete –, sowie die Fortsetzung der Bodenreform, allgemeine soziale Verbesserungen und verschiedene demokratische Zusagen. Er erhielt mit 37 Prozent knapp die Mehrheit aller Stimmen. Allende war damit der erste Präsident eines nichtkommunistischen Landes, der auf der Basis eines sozialistischen Regierungsprogramms frei gewählt wurde.
Sofort nach seiner Vereidigung als Präsident begann Allende mit der Umsetzung seiner Wahlkampfversprechen. Darüber hinaus begann er mit der Umverteilung der Einkommen. Er hob die Löhne an und kontrollierte die Preise. Die Opposition unter den reichen Bevölkerungsschichten und ausländischen Investoren gegen sein Programm war jedoch von Anfang an stark. Als sich 1972 die ersten ernsten Wirtschaftsprobleme abzeichneten – ein Hauptgrund war die von US-Präsident Richard Nixon verhängte Kreditsperre –, kam es zu einer extremen Polarisierung(ein Teil war dafür, der andere dagegen) der Bevölkerung und ersten Streiks. Die Situation wurde zunehmend kritisch, als 1973 die Preise in dramatische Höhen kletterten, Nahrungsmittelrationierungen erforderlich wurden und weitere Streiks sowie politische Unruhen mit heftigen Straßenschlachten zwischen rechten Gruppen und dem Militär Chile an den Rand des Chaos führten. Die Krise wurde durch die Haltung der USA verstärkt, die das Regime Allendes untergrub. Am 11. September 1973 kam es zum Äußersten: Militärkräfte stürmten den Präsidentenpalast, in dem Präsident Allende getötet wurde. Eine besondere Rolle kam dabei dem US-Geheimdienst CIA zu, der den Putsch mit vorbereitet und den Oppositionsgruppen finanzielle Unterstützung gewährt hatte.
Die Regierung Pinochet
Die für den Putsch verantwortliche Militärjunta(-regierung) stand unter Führung von General Augusto Pinochet Ugarte, der damit zum neuen Staatspräsidenten wurde. Er setzte sofort die Verfassung außer Kraft, löste den Kongreß auf, ordnete eine strenge Zensur an und verbot alle politischen Parteien. Ferner ging er brutal und radikal gegen alle linken Kräfte des Landes vor. Es kam zu über 30 000 Verhaftungen und vielen sofortigen Hinrichtungen; Folterungen durch Militärgruppen sowohl bei den Festnahmen als auch in den Gefängnissen standen an der Tagesordnung, und viele Menschen verschwanden spurlos und auf ungeklärte Weise, während etwa 6 000 Personen in ein ausländisches Exil verbannt wurden.
Während der nächsten Jahre regierte die Junta und unterdrückte dabei die Opposition; erst gegen Ende der siebziger Jahre waren einige Lockerungen festzustellen. Das Kriegsrecht wurde 1978 aufgehoben – die Notstandsgesetze blieben jedoch in Kraft –, und einige Zivilisten erhielten Zutritt in das Kabinett. Chile blieb dennoch ein Polizeistaat. Eine neue Verfassung, von einem Referendum am siebten Jahrestag des Putsches (also 1980) gebilligt, legalisierte das Militärregime bis in das Jahr 1989. Was eine weitere achtjährige Amtszeit von Präsident Pinochet bedeutete, die im März 1981 begann.
Mit seinen strengen Kontrollmechanismen begrenzte Pinochet in den Jahren zwischen 1977 und 1981 die Inflation und regte die Produktion an. Die weltweite Rezession von 1982 und der Verfall der Kupferpreise führten jedoch zu einer Talfahrt der chilenischen Wirtschaft, weshalb das Regime Pinochet nun auch bei den rechtsgerichteten Kreisen in der reicheren Bevölkerung auf Widerstand stieß. Im Jahr 1983 formierten sich starke Proteste gegen die Regierung. Es folgte eine Welle von Bombenanschlägen in den großen Städten. Die aufkeimende Unruhe im Volk und die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation verleiteten Pinochet im November 1984 zur erneuten Verhängung des Kriegsrechtes. Nach einem erfolglosen Mordanschlag auf Pinochet im September 1986 ergriff er erneut repressive Maßnahmen.
Wiederherstellung des zivilen Rechts
Im August 1988 wurden die Notstandsgesetze aufgehoben, und im Oktober konnten die Chilenen per Volksentscheid darüber abstimmen, ob die im März 1989 auslaufende Amtszeit von Pinochet bis 1997 erneuert werden sollte. Als 67 Prozent der Wähler sich dagegen entschieden, wurde Pinochets Amtszeit zunächst bis zum März 1990 ausgedehnt, um freie Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vorzubereiten. Im Dezember 1989 fanden in Chile die ersten Präsidentschaftswahlen seit 19 Jahren statt. Die Wähler entschieden sich für den christdemokratischen Kandidaten Patricio Aylwin Azócar. Aylwin begann mit bescheidenen Wirtschaftsreformen und setzte eine Kommission ein, um die Verletzungen der Menschenrechte unter dem Pinochet-Regime untersuchen zu lassen. Zu Verurteilungen kam es jedoch erst Mitte der neunziger Jahre. Die von Aylwin begonnenen Reformen verhalfen Chile zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 1993 schlug der Christdemokrat Eduardo Frei Ruiz-Tagle, der Sohn des ehemaligen Präsidenten Eduardo Frei Montalva, den parteilosen Gegenkandidaten Arturo Alessandri Besa. Im Januar 1993 nahm Chile den ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker zusammen mit seiner Frau in das Exil in Santiago auf, nachdem der gegen ihn erhobene Haftbefehl wegen Verhandlungsunfähigkeit aufgehoben worden war; er starb in Santiago im Mai 1994. Chile trat im Jahr 1994 als Mitglied der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftlichen Zusammenarbeit (APEC) bei und plante den Beitritt in die Nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA).
Heute ist Ricardo Lagos amtierender chilenischer Präsident .
Eine Meldung der Süddeutschen Zeitung zum Thema Pinochet
30. 05. 2001PinochetStaatsanwalt will Verfahren einstellenAus gesundheitlichen Gründen will der Staatsanwalt das Verfahren gegen den chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet einstellen lassen.
Mit einer entsprechenden Empfehlung wandte sich der Staatsanwalt Raul Rocha in einem Bericht an das Appellationsgericht in der Hauptstadt Santiago. Pinochet steht wegen seiner Verstrickung in 57 Morde und 18 Entführungen kurz nach dem Militärputsch im September 1973 unter Anklage. Seine Verteidiger fordern, das Verfahren einzustellen. Nach chilenischen Gesetzen ist jedoch nur dann von einem Prozess abzusehen, wenn ein Angeklagter unter Demenz leidet, das heißt in seinen geistigen Fähigkeiten stark eingeschränkt ist, oder als verrückt bezeichnet werden muss.
Zu Anfang des Jahres war Pinochet viertägigen medizinischen und psychologischen Tests unterzogen worden. Dabei war festgestellt worden, dass der 85-Jährige unter einer „leichten oder moderaten Demenz“ auf Grund früherer Hirninfarkte leide. Ob das Verfahren deshalb eingestellt werden müsste, ist umstritten. Rocha begründete seine Empfehlung mit dem in der Verfassung verankerten Recht eines jeden Menschen auf Leben. Rocha war im April vom Gericht mit der Ausarbeitung eines Berichts zum Fall Pinochet beauftragt worden. Seine Empfehlung hat keine bindende Wirkung, wurde aber als Indiz für eine mögliche Entscheidung der Richter zu Gunsten des Angeklagten gewertet. Pinochets Rechtsanwalt Pablo Rodriguez Grez äußerte sich zufrieden über den Bericht und sagte ein baldiges Ende des Verfahrens gegen seinen Mandanten voraus. Einer der Anwälte von Klägern, Hugo Gutierrez, kritisierte hingegen, Pinochet stehe erneut über dem Gesetz. Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass die Richter nicht im Sinne des Berichts entscheiden würden. Referat über Chile
· Geographie:Chile liegt in Südamerika, ist 4 270 Kilometer lang und 180 Kilometer breit; Peru, Bolivien, Argentinien und der Pazifische Ozean grenzen an das Land.
· Klima: gemäßigt
· Flora und Fauna: wegen der extremen Längenausdehnung gibt es viele verschiedene Pflanzen und Tiere. Davon die wichtigsten: Kakteen, Büschelgras und Krüppelkiefern; Lama, Alpaka, Schafe, Forelle und viele Meerestiere
· Bevölkerung: 92% Mestizen(Nachkommen der Mischehen zwischen den Spaniern und den Indianern), 6% Indianer
· Sprache: Spanisch
· Religion: 81% sind römisch-katholisch; der Rest sind protestantisch, jüdisch und eine Minderheit traditioneller indianischer Religionen
· Politik:nach der Militärjunta von 1973 bis 1989, demokratische Republik
· Wirtschaft: eine der größten Anteile des Kupferabbaus(40%); es wird auch Rohöl, Erdgas, Eisenerz, Nitrate, Jod, Schwefel, Kohle, Silber, Gold, Mangan und Molybdän gewonnen; zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten zählen der Weizen, Mais, Kartoffeln, Obst und Gemüse (vor allem Tomaten), Zuckerrüben, Reis und Hafer
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