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DDR von 1961 - 1989 - Referat



Der Grundlagenvertrag
- Vom Konflikt zum Kompromiss

Vor dem Grundlagenvertrag am 21.12.1972 sah man die DDR aus zwei verschiedenen Sichten. Die Bundesregierung wollte das Auseinanderleben der deutschen Nation verhindern, indem Willy in seiner Regierungserklärung vom 28.10.1969 Ostdeutschland Verhandlungen für vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit anbot.
Dies war die Basis für den später unterzeichneten Grundlagenvertrag. Trotzdem erkannte man Deutschland nicht als einen Staat an. Zwischen der DDR und der BRD bestand eine Beziehung von besonderer Art, da man sich gegenseitig nicht als Ausland betrachtete. Doch eine völkerrechtliche Anerkennung der DDR kam für die BRD nicht in Frage.
[Willy Brandt]


Ganz anders sieht das der ehemalige Ministerratsvorsitzender der DDR Willi Stoph in seiner Rede in Kassel am 21.05.1970. Er erklärte darin eine Be-drohung des Friedens in Europa durch die nicht gewährleistete völkerrechtliche Anerkennung Ostdeutschlands. Man sah außerdem eine Konfliktsituation durch die Missachtung der souveränen Gleichheit.
[Willi Stoph]

Obwohl die zwei Staaten unterschiedliche Haltungen einnahmen, konnte man sich 1972 zu einem für beide Seiten vertretbaren Kompromiss einigen. Es entstand der „Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen“. Darin war festgelegt, dass man Ostdeutschland als ein gleichberechtigtes Land und nicht mehr als Ausland erkannte.
Durch diesen Schritt wurde der Weg für die staatliche Anerkennung durch andere westliche Staaten frei. Bis 1971 gab es diese nur von östlichen Ländern, dagegen schaffte man es in den Jahren von 1972-1974 von vielen bedeutenden westlichen Ländern, wie zum Beispiel den USA, anerkannt zu werden. 1973 wurde ein weiteres Ziel der internationalen Politik erreicht – die Aufnahme beider deutschen Staaten in die UNO war gesichert.
Am Beispiel des deutsch-deutschen Reiseverkehrs ist auch zu sehen, dass ab 1972 dieser in der DDR verstärkt wurde. Dagegen bleibt die Ausreise aus Ost– deutschland annähernd gleich. Den Höhepunkt der Einreise erreicht man 1980 und 1986 mit jeweils 6,7 Millionen Menschen.
Die Ursache für den steigenden innerdeutschen Verkehr bot der Grundlagen- vertrag, der die Zusammenführung von Familien, die Erleichterung für Besucher und Reisen in dringenden Familienangelegenheiten und bessere Arbeitsmöglich- keiten für Journalisten ermöglichte.
Am besten ist der Zustand von 1972 mit Hilfe der Karikatur von Eckart Munz, gezeichnet am 11.11.desselben Jahres, zu erklären.


Man sieht den „deutschen Michel“, der das Symbol für die BRD darstellt, hinter einem Mann stehen. Dieser weist ihm den Weg über eine Schlucht. Auf der anderen Seite ist das Zeichen der DDR auf ein Verkehrsschild abgebildet. Über
den Abgrund ist ein Seil zur anderen Seite gespannt. Die Überwindung ist durch eine feste Brücke, auf der „Grundvertrag“ zu lesen ist, gesichert.
Der Zeichner E. Munz will ausdrücken, dass schon eine engere Bindung zwischen BRD und DDR als vorher besteht. Dennoch war es aber noch ein weiter Weg bis zur Wiedervereinigung. Trotz allem schaffte man mir dem Grundlagenvertrag eine wichtige Basis.


Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, …

Mit der Unterzeichnung der Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) 1975, welche die DDR zusammen mit 35 weiteren europäischen Staaten in Helsinki abzeichnete, entstanden größere Probleme für die SED-Führung.
In diesem Vertag wurden 10 Prinzipien festgelegt um die zwischenstaatlichen Beziehungen europäischer Länder zu verbessern, und die Bürger- und Menschenrechte in den beteiligten Ländern festzuschreiben.
Die Ausreiseanträge in die BRD stiegen sprunghaft an und auch Gegner der DDR fühlten sich jetzt angespornt ihre Meinungen frei zu äußern. Es hieß, durch diese Unterzeichnung hatte man Aufrühren mehr Möglichkeiten eingeräumt ihre Aktivitäten gegen die Deutsche Demokratische Republik durchzuführen. Ein Artikel einer Organisation für Menschenrechte aus dieser Zeit drückt das, was man unter Unterdrückung verstand:
Der Führungsanspruch der SED, welcher in der Verfassung festgeschrieben war und dadurch legal wurde, beinhaltete, dass keiner sich in irgendeiner Weise gegen die Partei aussprechen durfte. Diese Tatsache wurde als politische Unterdrückung gehandelt.
Weiterhin führte das Zustimmen der SED zur Schlussakte von Helsinki zur heimlichen Aufforderung zur Oppositionsgründung als Zeichen einer Rebellion. Man klagte auch die angebliche Verletzung von Menschenrechten und Grundfreiheiten an. Außerdem versuchte man die Ausreise zum Klassenfeind unter dem Argument des freien Willens, welcher es erlaubte dort zu leben, wo man wolle, zu legalisieren.
Eventuell war die Unterzeichnung der Schlussakte nicht gut genug durchdacht wurden, denn so mit sah sich die SED dem Problem gegenüber diese Lügen aus der Welt zu schaffen.
Ein Pressesprecher der SED sagte zu diesem Thema:
„ Natürlich fühlen sich jetzt Gegner unserer Partei bestärkt, doch wir werden alles tun um eine Revolution im weiteren Sine zu verhindern.“
















Für eine 80m² Wohnung pro Monat nicht länger als 17 Std. arbeiten

Ein weiteres großes Thema in der DDR war die Subventionspolitik. Wie wirkte sich diese Politik für die Menschen der DDR aus.

Um das Pro und Contra anschaulich zu machen,
befragte LHSM die 65 jährige Hausfrau
Frau G. Kadinsky aus Berlin,
welche in der DDR lebte und in einer
Strumpffabrik arbeitete:


LHSM.: Was meinen sie war der größte Unterschied der Lebenssituation zwischen DDR und BRD?

Fr. K.: Die finanziellen Mittel und Möglichkeiten welche gegeben waren.

LHSM: Können sie das genauer beschreiben?

Fr. K.: Ja, mein Schwager arbeitete in der BRD und verdiente 2000DM als Schlosser, während mein Mann hier nur 850 bei dem gleichen Beruf verdiente.

LHSM: Gab es ihrer Meinung nach noch andere große Unterschiede bezogen auf den Alltag.

Fr. K.: Natürlich, aber speziell die Preise und das Verhältnis wie lange man dafür arbeiten musste.
Zum Beispiel brauchte mein Schwager nur 40 Std. zu arbeiten um einen Kühlschrank bezahlen zu können. Mein Mann 294 Stunden benötigte um das nötige Geld aufzubringen.

LHSM: Also waren die Leute die in der DDR lebten schlechter dran als die in der BRD?

Fr. K.: Nein so kann man das auch nicht sagen. Es mag vielleicht in vielen Dingen stimmen. Aber die SED subventionierte 3 große Bereiche; Nahrungsmittel, Verkehrsmittel und Wohnungen bzw. Wohnungsmieten. Um die notwendigen Kosten für eine 80m² Wohnung pro Monat zu verdienen musste mein Mann fast 50 Stunden weniger arbeiten als mein Schwager im Westen.

LHSM: Welche
Vorteile ergaben sich durch diese Politik für die Bevölkerung.

Fr. K.: Nahrungsmittel waren für jeden bezahlbar, keine musste Hunger leiden. Man kam auch ohne Auto gut zurecht, denn Auch öffentliche Verkehrsmittel waren für jeden erschwinglich und das Beispiel mit den Wohnungen habe ich ja schon angebracht.

LHSM: Letzte Frage. Es heißt jede Münze hat ihre zwei Seiten. Wo lag hier ihrer Meinung nach dieses Negative.

Fr. K.: Den Nachteil bekam die Gesamtwirtschaft zu spüren. Billige Nahrungsmittel wurden durch überteuerte Luxusgüter ausgeglichen. Außerdem wurden nur wichtige Wirtschaftsgüter gefördert und andere gar nicht. Dadurch wurden der Gewinn unterschiedlich verteilt. Somit zeigten sich Gutes und auch Schlechtes dieser Subventionspolitik der SED.

LHSM: Danke fürs Gespräch.


Konsumversorgung in der DDR:

Aufgrund des Machtwechsels in der DDR 1976 änderte sich auch die Wirtschaftspolitik. Der neue Staatschef Erich Honecker ging weg von der reinen Industrieförderung und machte es sich zur Aufgabe die Befriedigung der Konsumentenbedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Zeigen tute sich dies, indem sie 46% aller Nahrungsmittel subventionierte. Doch welche Auswirkungen hatte der einzelne Bürger davon und welche Probleme traten trotzdem auf.

Hierzu befragte LHSM
den jetzt 75jährigen Herr Schubert.
Welcher einen Konsumladen in Chemnitz besaß.




LHSM.: Guten Tag. Erich Honecker machte es sich die Befriedigung der Konsumentenbedürfnisse zur Aufgabe. Wie äußerte sich das?

Herr S.: Nun ja. Ab diesem Zeitpunkt waren auch hochwertige Konsumgüter wie Fernseher, Waschmaschine und Autos eher verfügbar, allerdings gab es sehr lange Wartezeiten. Für einen Trabant musste man im Durchschnitt 13jahre warten und natürlich auch zu entsprechend teuren Preisen.

LHSM.: Wie stand es mit dem Angebot an Lebensmitteln?

Herr S.: Na wie sie sicher wissen, wurde Planwirtschaft betrieben, was Überfluss an irgendwelchen Gütern völlig ausschloss. Aber die Grundversorgung war gegeben. Bei den Lieferungen waren meistens genügend Grundnahrungsmittel, allerdings exotische Konserven und Südfrüchte waren totale Mangelware. Wenn eine Lieferung gekommen war und ich meinen Laden 7:00 Uhr öffnete, stand schon eine Schlange von 20 Leuten vor meinem Laden.

LHSM.: Was war spezifisch beim Einkaufen?

Herr S.: Als die Leute in meinen Laden kamen bildete sich sofort eine lange Schlange. Meistens wussten die Leute nicht einmal was es gab. Sie stellten sich einfach hinten an. Die Nachfrage war natürlich größer als mein Angebot. Deshalb versuchte ich die Leute dazu zu bewegen immer nur ein was zu nehmen. Ich stellte sogar Schilder auf „BITTE NUR EINE PACKUNG NEHMEN“, aber wer hielt sich schon daran. Mir war es am Ende egal. Mein Umsatz war garantiert.

LHSM.: Im Bezug auf Einkaufen in der DDR hört man oft das Wort Tauschhandel. Kam das auch bei ihnen vor?

Herr S.: Ja besonders beliebt waren blaue Fliesen. Diese waren immer als allererstes weg und wurden dann als Tauschmittel eingesetzt.

LHSM.: Also war einer der Hauptgründe für diese Güter Knappheit nicht nur die Planwirtschaft sondern auch das Horten der Leute, weil sie Angst hattemn es würde längere Zeit nichts geben.

Herr S.: Genau so ist es gewesen.

LHSM.: Vielen Dank für diese Schilderung der Konsumvergütung der DDR








Es ist nicht immer Gold was glänzt …

Die SED als Held Europas.
Es darf gelacht werden! Die führende Partei der DDR, betrachtete sich als Festiger der Lage in Europa und als Retter des Friedens. Warum, fragen sie?! Nun aufgrund der Tatsache, dass man 1961 den „antifaschistischen Schutzwall“, wie Herr Honecker die Mauer bezeichnete, errichtet hatte. Honecker sagte zum Mauerbau: “Das ist erforderlich um unsere Republik vor Räubern zu schützen, ganz zu schweigen von denen, die gern bereit sind, Stabilität und Frieden in Europa zu stören.“. Er war ebenfalls davon überzeugt das der Schutzwall „...in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben…“ würde, weil andere Staaten (die BRD eingeschlossen) den Vorstellungen der SED-Führung nicht genügten, besondere Beachtung sollte man der Jahreszahl des oberen Zitates zuwenden, denn Erich Honecker sagte dies 1989 in einer Rede über die Mauer. Eine Ignoranz sonders gleichen, stellte diese Aussage dar im Bezug auf die damaligen aktuellen innenpolitischen Ereignisse. Nach außen hin stellte sich die Führung der Deutschen Demokratischen Republik als Weltbeste dar, und die Wahrheit über die Lage der eigenen Bevölkerung wurde übergangen.



Die Frauen in den beiden Teilen Deutschlands

Frauen doppelt belastet? – Wir fragen Silke Magener, die ihre Kinder in der DDR großgezogen hat.


LHSM: Silke, war die Doppelbelastung in der DDR spürbar?

Frau M.: Ja, für berufstätige Frauen war der Alltag sehr schwer.

LHSM: Wie waren ihre Arbeitszeiten und was mussten sie im laufe des Tages noch alles machen?


Frau M.: Ich habe meinem Mann täglich auf dem Bauernhof ausgeholfen.
Um 16.30 Uhr, musste ich meine Kinder aus dem Kindergarten und
der Schule holen. Bis 18.00 Uhr beschäftigte ich mich mit ihn,
kontrollierte Hausaufgaben oder lernt irgend etwas mit meinem
großen Sohn. Dann ist mein Mann nach Hause gekommen. Wir
haben Abendbrot gegessen und dann Hausarbeiten gemacht,
während sich die Kinder gewaschen haben. Wenn wir noch Zeit
hatten, haben wir noch etwas gespielt, sonst haben wir die Kinder
19.30 Uhr ins Bett geschafft. Dann noch die restlichen Hausarbeiten
und ab 21.00 Uhr verfügten wir über unsere Zeit.

LHSM: War an Wochenenden der selbe Tagesablauf?

Frau M.: Natürlich, wir mussten unsere Tiere versorgen.

LHSM: Und was passierte am Wochenende mit ihren Kindern?

Frau M.: Unsere Kinder verbrachten ihre Zeit, bei ihren Großeltern.
Am späten Nachmittag haben wir sie wieder geholt.

LHSM: Herzlichen dank Frau Hagener, für diese interessanten Einblicke, einer berufstätigen Frau in der DDR. Ich denke die Doppelbelastung war sehr unangenehm für viele Frauen.


Das Selbstverständnis der Frau, wurde durch die freie Berufswahl verändert, dennoch wurden typische „Frauenberufe“ schlechter bezahlt. Einige Jobs waren sehr schwer erreichbar.





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