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DDR-Literatur in politisch / literarischen Hintergründen - Referat



DDR-Literatur in politisch / literarischen Hintergründen

Nach der Niederlage des Nationalsozialismus, also ca. 1945-49, wollten die Politiker in der DDR/SBZ ein Erziehungsmaterial (Propaganda) für das bürgerlich humanistische Gedankengut der deutschen Klassik wieder auferlegen.
Es wurden dann namhafte Schriftsteller aus dem Exil in die DDR/SBZ eingeladen.

Die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschland), die seid 1949 alleine herrscht, soll nun eine Literatur aufbauen, die Sozialistische Hintergründe anstrebt und die „Parteilichkeit“ zeigt. Es sollen keine modernisierten und formalistischen Experimente durchgeführt werden und die „Volkstümlichkeit“ soll erhalten bleiben.
Man möchte dabei „Helden bei der Arbeit“ zeigen und dem Volk näher bringen.

Es wird noch weiter gegangen und in der Bitterfelder Konferenz 1959 aufgefordert, dass die Schriftsteller selber Hand anlegen und in Betriebe gehen und Brigadetagebücher schreiben sollen.

1961, der Bau der Mauer wird als erfolgreich angesehen und der Klassenfeind ist somit geschlagen. Aber es stellen sich neue schwierige Situationen ein. Der sozialistische Alltag und somit auch die neuen literarischen Vorgaben müssen bewältigt werden.

Die Schriftsteller kritisieren die Techno- und Bürokratie, die Formen von Opportunismus, und den Spießertum der DDR.

Oftmals wird das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) eingeschaltet und beobachtete viele DDR-Künstler bei ihrem tun und machen.
Ein gutes Beispiel ist Jurek Becker, je stärker er sich literaturpolitischer zeigt, umso mehr überwacht ihn die Stasi. Er taucht bei ihnen unter dem Decknamen „Lügner“ auf und die Stasi hatte sogar seine Freunde und Bekannten dazu gebracht, dass sie jedes Gespräch mit Jurek notieren.

Ab 1971 wird vieles anders, den Erich Honecker wird zum 1. Sekretär vom Zentralkomitee (ZK) der SED ernannt und proklamiert die „entwickelte sozialistische Gesellschaft“.
Es wird mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung im Arbeitsprozess durchgesetzt.
Erich Honecker nimmt die Tabuisierung auf, und möchte der Kunst und Literatur keine Tabus und Beeinschränkungen geben.
[Jurek Becker bringt „Irreführung der Behörden“ 1973 / Schlaflose Tage 1978 raus.]

Am November 1976 gibt es große Empörung und Widerspruch bei den DDR-Schriftstellern, als Wolfgang Biermann (Liedermacher) ausgebürgert wird. Danach kommt es zu zahlreichen Ausschlüssen aus dem Schriftstellerverband und andere DDR-Künstler treten aus, oder versuchen ihre Bücher im Balance mit Kritik und Solidarität rauszubringen.


Wichtige Wörter / Erläuterungen:
Exil: bezeichnet die Abwesenheit eines Menschen oder einer Volksgruppe aus der eigenen Heimat aufgrund dortiger Verbannung, Vertreibung, Ausbürgerung, religiöser oder politischer Verfolgung.
Technokratie: Nicht die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen bestimmen über Planungen und Handlungsabläufe, sondern die technischen Mittel und ihre Verwalter.
Opportunismus: um des kurzfristigen Erfolgs willen die längerfristigen Nachteile in Kauf nehmend
Proklamiert: werbt um etwas, führt eine Propaganda Art
Tabuisierung: etwas abwählen, nicht wollen, dagegen sein




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