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Das Attentat von Sarajevo - Referat
Der Thronfolger Franz Ferdinand
Franz Ferdinand wurde 1863 als einer von 70 Erzherzögen in Österreich geboren. Als kleiner Junge erbte er von seinem verstorbenen Cousin ein riesiges Anwesen. Damit wurde 1889 sein Vater Erbe des Österreichisch-ungarischen Throns. Der jedoch verzichtete, und überließ die Thronfolge Franz Ferdinand.
Zu dieser Zeit amtierte Kaiser Franz Josef I. (84 Jahre alt, Ferdinands Onkel). Es gab bekanntlich nicht sehr viele Menschen, die Franz Ferdinand wirklich mochten. Lediglich seine Frau Sophie Herzogin von Hohenberg. Sie war eine „böhmische Aristokratin“.
Sie war jedoch nicht hochadelig und somit hatten weder sie, noch ihre Kinder Anspruch auf den Thron. Trotz seiner thronnachfolge, waren Franz Ferdinand und seine Frau eher unbeliebt.
Franz Ferdinands Einstellung:
Er war sehr konservativ, er stand also neuen Entwicklungen Kritisch gegenüber und hielt gern an altem fest.
Außerdem verabscheute er Ungarn. Er hielt Slawen für zurückgeblieben und bezeichnete Serben als Schweine, was seine Unbeliebtheit größtenteils stärkte.
Franz Ferdinand war strenger Katholik. Die einzigen Dinge, die ihm wirklich
wichtig waren, waren seine Frau und seine Heimat Österreich.
Der Attentäter Garvilo Princip
Garvilo Princip war 20 Jahre alt. Princip war Mitglied bei “Junges Bosnien”, einer von vielen,
gewalttätigen Geheimorganisationen auf dem Balkan (als Balkan wird das südöstliche Gebirge um das damalige Österreich-Ungarn bezeichnet).
“Junges Bosnien” hatte sich zum Ziel gesetzt, den Thronfolger zu töten.
Die geplante Reise Franz Ferdinands im Juni 1914 nach Bosnien erschien als die perfekte Gelegenheit. Einen Monat zuvor reiste Princip mit seinen zwei Komplizen, Nedjelko Čabrinović und Trifko Grabež nach Belgrad, der Hauptstadt von Serbien. Hier wurden sie von der Geheimorganisation “Schwarze Hand” mit Vier Pistolen und sechs Bomben ausgestattet. Princip erhielt eine Browning-Pistole, die Entscheidende Tatwaffe vom 28. Juni.
Das Attentat
Ende Mai machten sich dann Princip mit seinen Komplizen auf die 8 tägige Reise nach Sarajevo, Franz Ferdinand zu ermorden. Attentatsversuche auf dem Balkan waren keine Seltenheit. Man rechnete auch bei diesem Besuch mit der Gefahr eines Anschlags. Franz Ferdinand sagte beim Verlassen des Rathauses in Sarajevo
“Mir scheint, wir werden heute noch einige Kugeln bekommen.”
Franz Ferdinand und Sophie reisten schon einen Tag früher nach Sarajevo. Nach ihrer Ankunft genossen sie bei einem Rundgang durch die Stadt, den Sommerabend und ein großes Bankett (Festessen).
Ein bosnischer Parlamentarier namens Sunaric hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine Vorahnung gehabt. Vor Beginn der Reise hatte er ihnen geraten, sie zu ihrer Sicherheit lieber abzusagen. Sophie soll ihm gesagt haben:
“Überall wo wir bisher waren, wurden wir von jedem, bis zum letzten Serben, so herzlich und freundlich begrüßt, dass wir sehr froh darüber sind, dass wir uns für diese Reise entschieden haben.”
Sunaric erwiderte:
“Eure Hoheit, Ich bete zu Gott, dass wenn mir morgen die Ehre zuteil werden sollte, Ihnen noch einmal zu begegnen und Sie mir genau diese Worte wiederholen”
Am 28. Juni 1914, auch noch der 14. Hochzeitstag, startete der kaiserliche Konvoi vom Bahnhof Sarajevos.
An jeder der sieben Brücken in Sarajevo hatte sich entlang der Route des Thronfolgers jeweils ein Kollege Princips aufgestellt. Sie wussten, Franz Ferdinand würde eine von diesen Brücken befahren. Bei erster Gelegenheit warf Nedjelko Čabrinović gegen 10:00 Uhr eine Bombe auf das Auto des Thronfolgers. Die prallte jedoch von der Motorhaube ab und explodierte erst danach. Zwei Wachleute wurden verletzt. Zunächst fuhr die Kolonne weiter. Doch dann entschied sich Franz Ferdinand ins Krankenhaus zu fahren, um nach den verletzten Männern zu sehen.
Die Stimmung war ziemlich aufgeladen und verwirrend. Keiner wusste mehr genau, welche Route man nun fahren sollte. Der Fahrer des Wagens wollte die geplante Strecke über den Appel Quai verlassen. Der General, der Franz Ferdinand begleitete verlangte jedoch, wieder auf die geplante Route zurückzukehren.
Also stoppte der Fahrer den Wagen gegen 11 Uhr direkt neben Gavrilo Princip.
Er hatte seinen Plan eigentlich schon aufgegeben. Princip musste nur noch die Pistole heben und zwei Mal abfeuern.
Sophie war auf der Stelle tot. Franz Ferdinand soll noch geschrien haben:
„Sopherl, Sopherl, bleib am Leben für unsere Kinder"
Dann starb auch er.
Österreich war jedoch auch nicht unbedingt gut vorbereitet auf die Reise Ferdinands. Es wurden kaum Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Was passierte dann?
Zunächst einmal verbreitete sich die Nachricht in Europa wie ein Lauffeuer.
Bis Ende Juli wurden in Bosnien 5.000 Serben festgenommen. Unter ihnen auch Princip, der nach österreichischem Gesetz knapp einen Monat zu jung war, um die Todesstrafe zu erhalten. Niemand erahnte die Konsequenzen dieses Attentats.
Viele hielten es nur für einen weiteren Balkan Mord. Da Franz Ferdinand wie schon erwähnt, nicht sehr beliebt war, hielt sich auch die Trauer in Wien in Grenzen.
Das Tragische jedoch:
Die aufständischen Serben hatten genau denjenigen umgebracht, der sie hätte retten können.
Zum einen, und das hatte er oft betont, hätte er niemals einen Krieg mit Russland zugelassen.
Zum anderen war ihm sein Kaiserreich um einiges wichtiger als seine persönlichen Ansichten.
Und für den Erhalt des Reichs hätte er alles getan.
Als der junge Serbe Gavrilo Princip den Erzherzog erschoss, vernichtete er auch
die Hoffnungen vieler Serben und er gab Österreich eine Rechtfertigung in Serbien einzumarschieren.
Er tötete vermutlich die einzige Person, die den Krieg hätte, noch verhindern können.
Da Österreich-Ungarn ohnehin ein angespanntes Verhältnis mit den Serben hatte, erklärten sie am 28. Juli, genau einen Monat später mit der vollen Unterstützung der Deutschen, Serbien den Krieg. Das Attentat von Sarajevo legte also den Grundstein für den ersten Weltkrieg.
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