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Das Brot - von Wolfgang Borchert - Referat
Die Verfilmung „ Das Brot“ verdeutlicht dem Zuschauer, dass die Liebe auch in schlimmen Zeiten, wie z.B. im Krieg, immer eins der höchsten Güter ist.
Schon im Vorspann des Films tritt durch die Musik eine besondere Stimmung auf. Es spielen ausschließlich zwei Instrumente, wobei der „Klagegesang“ der Violine überwiegt. Das zweite Instrument ist das Piano, welches aber zuerst nur wenige, einfache Akkorde spielt.
Der Bildhintergrund ist schwarz, was diese traurige Stimmung noch verstärkt.
Auch in der ersten Szene setzt sich zuerst diese Stimmung fort. Sie spielt an einer Straßenecke in Deutschland zum Ende des 2. Weltkrieges. Im Vordergrund der Szene ist ein Haufen Pflastersteine zu sehen und im Hintergrund steht ein, mit einem langen, schwarzen und verschlissen Mantel gekleideter Mann. Trotz seines verschlagenen Blickes schaut er sich ständig um, als fürchte er, verhaftet zu werden. Es laufen zwei Menschen durchs Bild. Eine Frau mit einem Handwagen und ein Mann. Als dieser an ihm vorbei geht, öffnet er leicht seinen Mantel. Er scheint ihm etwas an zu bieten, doch der Vorbeigehende scheint kein Interesse zu haben. All diese Geschehnisse werden aus der Kameraperspektive der Halbtotalen gezeigt. Diese Einstellung ändert sich auch zunächst nicht, als im Vordergrund ein ärmlich gekleideter Mann mit einem Rucksack auftaucht und auf den Händler zuläuft. Doch an der Musik merkt man eine Änderung der Stimmung, denn es treten vermehrt Akkorde des Pianos auf, die Hoffnung vermitteln. Und auch die Kameraeinstellung ändert sich, wenn der Mann den Straßenhändler erreicht. Von jetzt an wird die Szene aus der Groß-Perspektive gezeigt, denn durch diese Einstellungen werden die Gesten und die Mimik der Personen während der nun folgenden Handlungen besonders deutlich. Und auch die Gefühle der Akteure lassen sich dadurch leichter erkennen.
Der Händler schlägt seinen weiten Mantel zurück. Ein ganzer Schinken kommt zum Vorschein. Der Mann starrt den Schinken wortlos an, doch an seiner Mimik kann man sehen, wie sehr er nach diesem Schinken trachtet und die Musik im Hintergrund zeugt noch von Hoffnung, doch der Händler scheint nicht an einem Handel interessiert und lässt den Mantel fallen und sagt ärgerlich: „ Hau schon ab!“ Schon jetzt lässt sich an der Mimik des Mannes erkennen, dass ihn die Hoffnung verlässt, doch er sieht noch eine Möglichkeit des Tausches mit der von ihm im Rucksack mitgebrachten Schreibmaschine. Doch auch diese scheint den Straßenhändler nicht zu interessieren, denn wehrt sie mit dem Satz: „ Die müsste schon aus Gold sein!“ ab. Dies verdeutlicht den Wert eines Stück Fleisches zu dieser Zeit, denn Gold, ein Edelmetall, zeugt von Ruhm und Reichtum.
Durch diesen Satz ändert sich die Stimmung des Mannes und damit der ganzen Szene. Die Hoffnung des Mannes wandelt sich zu Hoffnungslosigkeit und auch das Piano tritt wieder in den Hintergrund und die klagenden laute der Violine vermehren sich. Der vorher noch zielstrebig und hoffnungsvoll wirkende und auch gehende Mann verlässt nun gekrümmt und verzweifelt die Szene.
Während der gesamten Handlungen zwischen den beiden Männern wechselt die Kamera jeweils von der Sicht des einen auf die Sicht des anderen. Dadurch sieht man jeweils genau was sie tun und ist nur auf das „Gespräch“ fixiert.
Insgesamt durchläuft die Stimmung in dieser Szene mehrere Phasen: Erst Trostlosigkeit, dann Hoffnung und dann wieder Trostlosigkeit. Dies wird besonders deutlich durch die Musik, die in diesem Film als Leitmotiv wirkt und so in diese Szene von Phase zu Phase wechselt.
In der zweiten Szene dieses Films wird zuerst eine Küchenuhr gezeigt. Von hier aus fährt die Kamera durch die Küche, begleitet von mehren Geräuschen: Dem Ticken der Küchenuhr, dem Tropfen des Wasserhahnes und dem Knistern des Ofens. Dies alles sind Geräusche die die Stille noch verdeutlichen. Doch plötzlich setzt eine nicht zu zuordnende Frauenstimme ein, die ein Gedicht vorliest. In diesem Gedicht geht es um einen Menschen, der trauert, egal ob sein Partner tot ist, ihn verlässt oder bei ihm bleibt. Im Verlauf des Gedichtes sieht man auch dass das Gedicht von einer am Tisch sitzenden Frau vorgetragen wird. Es herrscht eine sehr melancholische Stimmung, die aber durch das Quietschen der Kartenpforte unterbrochen wird, denn in folge dessen zuckt die Frau zusammen und legt das Buch aus der Hand. Hiermit verschwindet diese Stimmung.
So schließt die dritte Szene fast übergangslos an die zweite an. Der Mann geht durch die Gartenpforte auf das Haus zu. Er trägt den Rücksack und einen verhüllten Gegenstand. Im Haus angekommen begrüßt er seine Frau herzlich mit einem leichten Kuss auf die Wange. Sein Gang und seine Stimmung scheinen im Vergleich zum Ende der ersten Stunde fast gegensätzlich.
Durch diese Stimmung des Mannes angeregt, wird auch die Frau neugierig und fragt erwartungsvoll, was er den mitgebracht habe. Doch als der Mann endlich zeigt, was er mitgebracht hat, nämlich einen Globus, wendet sich die Frau enttäuscht ab. Sie weis nicht was sie in ihrer Situation (Hunger, Armut) mit einem Globus anfangen sollten. Doch der Mann scheint der festen Überzeugung zu sein, ein Globus sei genau das was sie jetzt bräuchten.
Er setzt sich an den Tisch, direkt vor seinen Globus. Gedankenverloren beginnt er die Kugel zu drehen. Er versucht auf diese Weise seinem schweren Leben zu entfliehen, indem er von einem fremden und wahrscheinlich besseren Leben träumt. Doch dies gelingt ihm nicht so ganz, denn er beginnt von der Arbeit zu sprechen, wo nach und nach immer mehr Arbeiter von den Nationalsozialisten abgeholt werden. Auch seine Frau sieht die ganze Sache als völligen Blödsinn an und fragt sarkastisch, wovon sie das denn bezahlen sollten. Doch den Mann scheint das nicht zu interessieren. Er unterbricht seine Frau mit einem forschen „Still!“ und beginnt den Globus zu drehen. Dabei schließt er die Augen und tippt mit dem Zeigefinger auf eine beliebige Stelle der rotierenden Kugel, die damit sofort zum Stillstand kommt. Doch als der Mann seine Augen öffnet, um nachzuschauen, wo sein Finger gelandet ist, bekommt er einen Schock: Er hat genau die Stelle "DEUTSCHES REICH" getroffen. Auch als er diesen Vorgang noch zweimal wiederholt landet er immer wieder genau an dieser Stelle. Er kann seinem Alltag auch durch die Träumereien nicht entfliehen. Er schiebt den Globus enttäuscht beiseite und steht auf. Jetzt erst bemerkt er das Buch, welches seine Frau soeben noch las. Aus seinem Träumen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, beschimpft er seine Frau, sie solle das Buch nicht so offen liegen lassen. Also nimmt er das Buch und versteckt es im Küchenschrank. Dann will er ihrem Kind gute Nacht sagen gehen, deshalb gibt seine Frau ihm das Kuscheltier des Kindes mit, es ist ein Hase.
Der Mann verlässt die Küche. Die Kamera folgt ihm ins Treppenhaus. Auf halber Treppe bleibt sie stehen und beobachtet, wie der Mann im Kinderzimmer, welches im 1. Stock liegt, verschwindet. Die Tür fällt hinter ihm zu. Kurz darauf erklingt die Stimme des Mannes, der seinem Sohn ein Schlaflied singt. Er singt dieses Lied nicht nur für das Kind, sondern in gewisser Weise auch für sich selbst. Es handelt von Natur. Die Natur steht im Gegensatz zu Umgebung des Mannes. So ist auch dieses Lied und der Gedanke an die Natur für den Mann eine Möglichkeit sein schlimmes Leben einen Moment lang zu vergessen.
Begleitet vom Gesang des Mannes zieht sich die Kamera auf dem Weg zurück, auf dem sie gekommen ist. Im Flur sind Bilder von Tieren zu sehen. Auch hier sieht man wieder den Kontrast zur Wohnung.
Auch die Musik setzt wieder ein und als die Kamera die Mitte der Treppe erreicht hat übertönt sie den Gesang des Mannes völlig und leitet somit den letzten Teil dieser Szene ein. Die Kamera hat nun die Küche erreicht und man sieht die Frau am Küchentisch sitzen. Sie ist nun diejenige die verträumt und nicht mehr realistisch ist, denn sie dreht den Globus und streicht mit dem Finger darüber, als versuche auch sie aus diesem Leben zu entkommen. Sie ist also nur vor ihrem Mann die Realistin.
Die nächste Szene spielt am Abend. Der Mann sitzt am Küchentisch. Seine Frau stellt die wenigen Dinge, die sie zum Essen haben, auf den Tisch: Brot und Margarine. Sie schüttet Kaffee in die Becher. Dann setzt auch sie sich. Sie setzt sich neben ihn und nicht, wie man es eigentlich macht, ihm gegenüber. So können sie sich nicht während des Essens in die Augen sehen. Die ganze Szene wird aus der Nah-Perspektive gefilmt. So hat man das Ehepaar und den ganzen Tisch im Blick. Man sieht auch wie der Mann auf dem Tisch umherschaut und bemerkt, wie spärlich er gedeckt ist. Seine Bemerkung macht er seiner Frau mit dem Satz: „Nur zwei Scheiben. Wie soll man dabei weiterleben?“ deutlich. Sie antwortet daraufhin, fast entschuldigend, dass das Brot sonst nicht für die ganze Woche reiche. Daraufhin wird ihr Essen schweigend fortgesetzt. Sie haben nichts mehr worüber sie sich unterhalten könnten, was nicht mit ihren Sorgen zu tun hätte. Also reden sie lieber gar nicht. Daraufhin folgt nun eine Überblendung und man sieht nun, dass die Frau jetzt allein in der Küche ist. Sie räumt den Tisch ab. Ordentlich wird alles an seinen ursprünglichen Platz gestellt. Selbst die Brotkrumen fegt sie zusammen und schüttet sie für eine spätere Verwendung in einen kleinen Behälter. Daran wird noch einmal deutlich, wie wertvoll Lebensmittel für sie sind.
Die nächste Szene spielt im Schlafzimmer des Ehepaares. Mitten in der Nacht wird die Frau plötzlich durch Geräusche im unteren teil des Hauses wach. Sie dreht sich zu ihren Mann um, doch das Bett neben ihr ist leer.
Daraufhin steht sie leise auf. Ihr ist sehr kalt also wirft sie sich eine Strickjacke über das dünne Nachthemd. Auf Zehenspitzen tappt sie die dunkle Treppe zum Erdgeschoss hinunter. Sie weis noch nicht, was sie unter erwartet, doch schon das Knarren der Stufen verheißt nichts Gutes. Auch die Kameraführung, die die Frau verfolgt, zeigt keine näheren Hinweise darauf, was die Frau unten erwartet. Die Stufen knarren. Aus der Küche dringt ein matter Lichtschein in den Flur. Er weist der Frau sozusagen den Weg an den Ort des Geschehens. In der Küche steht sie ihrem Mann gegenüber. Er lehnt am Küchenschrank, im langen Nachthemd und mit nackten Füßen. Mit einem Blick erkennt sie die Situation. Sie sieht, dass er sich Brot abgeschnitten hat. Auf dem Küchentisch steht der Brotteller. Das Messer liegt noch daneben, und auf der Tischdecke liegen Brotkrümel. Doch sie sagt nichts dazu. Sie sieht vom Teller weg, als sie fühlt, wie die Kälte des Bodens an ihr hochkriecht. Es spricht nichts mehr gegen die Tatsache, dass ihr Mann sie betrogen hat. Doch sie lässt sich davon nichts anmerken. Auch ihr Mann, der bemerkt haben muss, dass er erwischt wurde, tut so als habe er nichts getan. Er schaut nur sinnlos in der Küche umher und sagt: „Ich dachte, hier wäre was.“ Und seine Frau spielt dieses Spiel mit und auch sie sagt nur, dass sie auch etwas gehört habe. Außerdem sagt sie ihrem Mann auch noch er solle sich doch lieber Hausschuhe anziehen, damit er sich nicht erkälte. Das Bild was die Frau nun von ihrem Mann hat, lässt ihn alt und zerbrechlich aussehen. Durch diese Warnung versucht sie ihn zu schützen. Doch sie sieht ihn dabei nicht an, weil sie nicht ertragen kann, dass er sie belügt. Auch der Mann schaut weiter sinnlos von einer Ecke in die andere. Doch hinter seinem Rücken verbirgt er eine dicke Brotscheibe, die er nervös knetet. Dabei wiederholt er immer wieder den Satz, dass er was gehört habe. Auch die Frau macht weiter dabei mit, doch es wird ihr dadurch noch kälter, sodass sie die Jacke noch fester über ihre Schultern zieht. Um dem ganzen ein Ende zu setzen, sagt sie, das Geräusch käme wohl von draußen und sie sollten jetzt besser wieder schlafen gehen. Und um alles zu beseitigen, was diese Tat bezeugen könnte, räumt sie den leeren Brotteller und das Messer vom Tisch. Zu guter letzt schnippt Sie auch die letzten Krümel, und somit die letzen Beweise, beiseite. Außerdem macht sie das Küchenlicht aus, sodass es dunkel wird. Die beiden verlassen die Küche und gehen die Treppe zum Schlafzimmer hoch. Seine nackten Füße platschen auf den Boden. Dann knarren wieder die Stufen. Da die Kamera in der Küche bleibt, entfernen sich die Stimmen immer mehr. Sowieso ist die Kameraführung in dieser Szene ganz besonders auffällig. Während des gesamten Dialogs wechselt die Kamera ständig zwischen den Beteiligten hin und her. Besonders deutlich werden außerdem die Gefühle der einzelnen Personen, da sie in der Groß-Einstellung gezeigt werden, so sieht man z.B. genau wie die Frau zu Beginn des Dialoges ihren Blick senkt, und somit das auf dem Tisch liegende Brettchen und Besteck genau erkennt. Außerdem fällt auf, dass das eigentliche Leitmotiv dieses Filmes, die Musik, in dieser Szene nicht vorkommt. Das einzige Geräusch ist die Stille, die die Stimmung der gesamten Situation ausmacht. Als nächstes sieht man beide im Bett liegen. Die Frau verspürt immer noch die Kälte der Situation und sucht den Schutz unter ihrer Decke. Als sie zu schlafen scheint und nachdem der Mann sich dieses auch durch die Frage: „Schläfst du schon?“ vergewissert hat, beginnt er die mitgenommene Scheibe Brot zu essen. Doch die Kamera fährt wieder zurück auf die Frau und es wird deutlich, dass sie noch immer wach ist.
In der letzten Szene des Films wiederholt sich zunächst einmal die Handlung der Szene, als der Mann nach Hause kam. Doch diesmal verhält er sich völlig anders. Er begrüßt nur sehr leise seine Frau und ist auch sonst sehr schweigsam. Außerdem vermeidet er einen Blickkontakt mit ihr. Im Gegensatz dazu ist seine Frau auffällig liebenswert zu ihm, so hilft sie ihm beim sogar Ablegen des Mantels. Schell setzt sich der Mann an den Tisch. Die Frau deckt den Tisch, genau so, wie sie es am Abend vorher auch gemacht hat, doch sie legt dieses mal drei Scheiben Brot auf den Teller des Mannes. Sie fordert ihren Mann freundlich auf, nun beginnen zu essen. Während sie dies sagt, dreht die Frau ihren Kopf von der Lampe weg. Ihr Gesicht liegt im Schatten, sie ist also mit der Situation nicht völlig zufrieden, auch ihr Mann beugt sich tief über seinen Teller, so dass man sein Gesicht ebenfalls nicht mehr erkennen kann. Ihm scheint die ganze Angelegenheit unangenehm zu sein, doch seine Frau fordert ihn auf drei Scheiben zu essen, da sie keine drei Scheiben vertrage. Der Mann beginnt zu essen, schaut seine Frau aber immer noch nicht an. Diese beugt sich nun mit dem Oberkörper nach vorn, sodass ihr Gesicht wieder ins Licht kommt. Sie schaut ihrem Mann beim Essen zu. Diese ganzen Geschehnisse werden wieder aus der Nah-Perspektive gezeigt. Erst als die Frau nun die Hand des Mannes ergreift, fährt die Kamera auf die ineinander ruhenden Hände und zeigt sie genauer. Die Frau hält zu ihrem Mann und zeigt ihm das, obwohl er sie in der Nacht vorher angelogen hat. Ihre Liebe ist so groß, dass sie ihre eigenen Wünsche zurücksteckt, also nur noch eine Scheibe Brot ist, damit ihr Mann sie nicht mehr anzulügen braucht. Dass es am Ende sozusagen ein „Happyend“ gibt, zeigt die Musik während des Abspanns. Es spielen zwar immer noch die Instrumente, die schon vorher spielten, doch sie spielen auf eine völlig andere Weise: Die Violine spielt viel sauberere und klare Töne und das Piano spielt schneller und vermehrt Akkorde, was dazu führt das die gesamte Musik sich fröhlicher und nicht mehr so trostlos anhört.
Insgesamt arbeitet der Film viel mit Kameraführung und Musik, um die Gefühle der Protagonisten zu zeigen. Außerdem fällt auf, dass der Film in schwarz-weiß ist. Das trägt auch noch zu einer besonderen Stimmung bei, denn ohne Farben erscheinen die Orte des Geschehens noch trister und trauriger und die Gefühle kommen noch mehr zum Ausdruck.
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