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Das Ellbogengelenk - Referat



Das Ellbogengelenk

1.Allgemeines:

- Fachbegriff: articulatio cubiti
- ist ein zusammengesetztes Gelenk ,das funktionell aus drei Teilgelenken mit einer dazugehörigen gemeinsamen Gelenkkapsel besteht, bei denen der Oberarmknochen und die beiden Unterarmknochen Speiche und Elle jeweils mit je einem der beiden anderen Knochen in Verbindung tritt
- dafür verantwortlich, dass der Unterarm gebeugt und gestreckt werden kann und sowohl Supination als auch Pronation möglich sind
- aktive Bewegungen: werden hauptsächlich durch die Oberarmmuskulatur bewirkt
- Hauptfreiheitsgrad: liegt in Streckung bzw. Beugung à Unterscheidung in Beuger (Flexoren) und Strecker (Extensoren)
- Beuger: liegen auf der Vorderseite des Oberarmes. Zu ihnen zählen der musculus biceps brachii und der musculus brachialis
- Strecker: liegen auf der Rückseite des Oberarmes. Dazu gehören der musculus triceps brachii und der musculus anconeus

2.Zusammensetzung:

2.1 Oberarm – Ellen – Gelenk (articulatio humeroulnaris):
- = ein Scharniergelenk
- bei ihm steht die Oberarmknochenrolle mit der dazugehörigen Einziehung an der Elle in Verbindung und sorgt somit dafür, dass hier der Unterarm gegenüber dem Oberarm gebeugt oder gestreckt werden kann

2.2 Oberarm – Speichen – Gelenk (articulatio humeroulnaris):
- = ein Kugelgelenk
- bei diesem Gelenk bewirkt die Bandhaft zwischen den beiden Unterarmknochen eine Fixation der Speiche an der Elle, so dass dieses Teilgelenk lediglich zwei Freiheitsgrade besitzt: Beugung/Streckung sowie die Supination/Pronation

2.3 Proximales Ellen – Speichen – Gelenk (articulatio radioulnaris proximalis):
- = ein Radgelenk
- dafür verantwortlich, dass der Umkreis der Speichengelenkfläche in Verbindung mit der Einziehung für die Speiche an der Elle und dem an der Innenseite gelegenen überknorpelten ringförmigen Speichenband steht

2.4 Gelenkkapsel (capsula articularis):
- umschließt weiträumig die 3 Teilgelenke und verbindet diese somit zu einer funktionellen Einheit
- am Oberarmknochen: Kapsel ist oberhalb der Gelenkflächen befestigt und umschließt die Grube für das obere Ende der Elle
- an der Elle: Gelenkkapsel sehr nah am Übergang zwischen Knorpel und Knochen befestigt
- Reaktion bei Streckung des Unterarmes: Rückseite der Gelenkkapsel legt sich in Falten
- Reaktion bei Beugung des Unterarms: Vorderseite der Gelenkkapsel legt sich in Falten

à dadurch entstehen durch die Bewegung der Knochen Räume, die durch im Kapselgelenk ausgebildete Fettkörper ausgefüllt werden
à die Kapsel selbst wird hierbei durch einstrahlende Muskelfaserzüge des musculus triceps brachii und des musculus brachialis gespannt und somit vor z.B. der Einklemmung zwischen beweglichen Gelenkflächen geschützt

3.Schleimbeutel (bursa synovialis):

- befinden sich in der Umgebung des Ellenbogengelenkes an Stellen verstärkt auftretender mechanischer Belastung und dienen dazu, den Druck und die Reibung zwischen Sehnen, Muskeln, Knochen und Haut zu reduzieren
- individuell und variabel ausgeprägt
- haben in der Regel keine Verbindung zur Gelenkhöhle
- Beispiel: Schleimbeutel zwischen dem oberen Ende
der Elle und der Haut

4.Bänder:
Das Ellbogengelenk wird durch kräftige Kollateralbänder geführt und an den Seiten stabilisiert:

- das Ellen-Seitenband (lat.: ligamentum collaterale ulnare): zieht vom Aufsatz des mittigen Oberarmknochens zur mittigen Seite der Einziehung für die Oberarmknochenrolle an der Elle. Es ist das wichtigste Band zur Gelenkstabilisierung des Ellbogengelenks und fängt rund 55% der Belastung im Ellbogen auf

- das Speichen-Seitenband (lat.: ligamentum collaterale radiale): ist eine kurzes, derbes Band aus straffem Bindegewebe, das dem Aufsatz des seitlichen Oberarmknochens entspringt und mit seinen Fasern in das ringförmige Speichenband einstrahlt und die Funktion hat die Gelenkkapsel des Ellbogengelenks zu verstärken

- das Speichenringband (lat.: ligamentum anulare radii ): ist ein ringförmiges, straffes, auf der Innenseite überknorpeltes Band, das von der Ellenseite kommend den Speichenkopf einmal umläuft und funktionell seiner Befestigung dient, aber auch dafür sorgt, dass eine ungehinderte Drehung der Speiche gegenüber der Elle möglich ist

5.Verletzungen:
Das Ellenbogengelenk ist bei Sport, Spiel und körperlicher Arbeit stets hohen Belastungen ausgesetzt ist. So kommt es schnell zu Verletzungen und Fehlbeanspruchungen wie z.B.:

1. Frakturen ( = Knochenbrüche)
Ursachen: z.B. heftige Stürze, Schläge, Stöße

2. Läsionen ( = Störung einer anatomischen Struktur oder physiologischen Funktion)
Ursachen: z.B. Schädigung des Ellennervs durch Schnitte oder Stürze direkt am Ellbogen

3. Luxationen ( = ein vollständiger oder unvollständiger Kontaktverlust gelenkbildender Knochenenden, oft verbunden mit Rissen der Seitenbänder)
Ursachen: z.B. Stürze, Überdehnungen, chronische Gelenkschädigungen

4. der „Tennisellbogen“ ( = eine Sehnenansatzentzündung der Unterarmmuskulatur)
Ursachen: z.B. fehlerhafte Technik, schlechter muskulärer Trainingszustand, ungenügendes Aufwärmen
Symptome: z.B. lokaler Druckschmerz über dem äußeren Oberarmhöcker, Schmerz beim Händedruck

5. der „Werferellbogen“ ( = wie bei „Tennisellbogen“ eine Sehnenansatzentzündung der Unterarmmuskulatur, jedoch beugseitig an der Innenseite des Ellbogens)
Ursachen: z.B. fehlerhafte Technik, schlechter muskulärer Zustand, ungenügendes Aufwärmen
Symptome: z.B. Schmerzzustände im Ellbogenbereich mit Druckschmerz am inneren Oberarmhöcker

Quellen:

1. Leistungskurs Sport: Sportbiologische und trainingswissenschaftliche Grundlagen; Band I: S. 70/71/72
2. http://de.wikipedia.org/wiki/Ellbogengelenk
3. https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/sportverletzungen-ellenbogengelenk.html
4. http://www.spitta.de/fileadmin/tt_news/shop/pdf/V10011012/Verletzungen_des_Ellenbogengelenks.pdf
5. http://www.team-andro.com/das-ellenbogengelenk.html



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