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Das Leben des Galilei - Referat



Bertold Brecht – Das Leben des Galilei


Personen


Galileo Galilei


Hauptfigur, genialer Wissenschafter
Wissbegierig, genau, Forscherdrang in sich, ungläubig, sozial, kritisch, „politisch blind“, ein Verbrecher an der Menschheit und ein Held der Wissenschaft
Will neues Entdecken, die Vernunft fördern



Andrea Sarti


Galileis Schüler seit erster Stunde
Wissbegierig, fleissig, begeisterungsfähig, hält an seinen Idealen fest, leidenschaftliche Hingabe
Hilft Galilei bei seinen Untersuchungen und rettet am Schluss die Discorsi



Frau Sarti


Mutter von Andrea
Gottgläubig, gutmütig, etwas konservativ, glaubt nicht an die Vernunft sondern an den Glauben
Sorgt für Galilei und Andrea, macht den Haushalt



Federzoni


Der ungebildete Linsenschleifer der Galilei bei seinen Forschungen hilft
Begeisterungsfähig, nicht immer so überzeugt von sich selbst, treu
Schleift Linsen für die Fernrohre und hilft bei den Forschungen.



Der kleine Mönch


Mönch der sich zu den Wissenschaften hinreissen lässt
Anfangs scheu, dann aber wissenschaftlich, glaubt an das Gute
Unterstützung bei den Forschungen, Mitglied der Untersuchungskommission von Clavius



Barberini


Kardial und Mathematiker der zum Papst ernannt wird
Befindet sich im Disput zwischen Wissenschaft und Kirche, Genussmensch
Lässt Inquisition freien Lauf, nach anfänglichem Wiederstand



Bellarmin


Freund von Barberini auch Kardinal
Wie Barberini
Gespräche mit Galilei und Barberini



Inquisitor (ein Kardinal)


Vertreter der alten Kirche
Ängstlich vor Neuerungen, konservativ
Sorgt dafür Barberini umzustimmen und Galilei zum Schweigen zu bringen



Virginia


Tochter von Galilei, Verlobte von Ludovico
Gläubig, nicht allzu intelligent nach Galileis Ansicht
Betet für Galilei, sorgt für ihn im Alter



Ludovico Marsili


Schüler Galileis und Verlobter Virginias
Glaubt eher an traditionelle Werte als an Wissenschaft
Ein schwerer Fall für Galilei, aber auch belehrbar



Cosmo de Medici


Wiedersacher Andreas zu Kindeszeiten, Grossherzog von Toscana -> Florenz
Stur, nicht sehr einsichtig
Verbricht mit Andrea zusammen das Holzmodell des geozentrischen Weltbildes



Herr Priulli


Kurator der Universität in Padua
Wäre gerne lieb, aber hat viele Sorgen
Sollte Galilei eine Lohnerhöhung geben, tut es dann auch



Clavius


Höchster Astronom des Vatikans
Wissenschaftlich
Bestätigt die Richigkeit Galileis Untersuchungen, was aber nichts bringt



Sagredo


Freund von Galilei
Wissbegierig, freundlich, kritisch aber aufgeschlossen
Hilft Galilei bei Forschung



Inhalt


Das Buch wurde um 1938/39 geschrieben, erzählt aber eine Geschichte die um 1609 begann. Das Leben des berühmten Galileo Galilei ist der Grundstein des Buches.


Kapitel 1


Schauplatz: Studierzimmer in Padua (Republik Venedig)


Galilei lehrt Andrea das kopernikanische Weltbild (heliozentrisch), das nicht in Einklang mit der kirchlichen Meinung gebracht werden kann (geozentrisches Weltbild). Galilei legt aufklärerisches Denken zutage, will neues entdecken. Frau Sarti beklagt sich bei Galilei, da er ihrem Jungen (Andrea) das nicht kirchliche Weltbild erklärte. Galilei hat Geldprobleme.


Ludovico will Galileis Schüler werden, Galilei sagt zu und erfährt von einem Fernrohr, welches in Holland verkauft werde. Er baut auch eines.


Der Kurator lehnt Galileis Gesuch um eine Gehaltserhöhung ab, weil seine Wissenschaft unnütz sei. Er will praktische Ergebnisse.


Motive


Forscherdrang, Neugier, Anbruch der Neuzeit, geozentrisches Weltbild und fester Glauben an die Kirche wandeln sich in heliozentrisches Weltbild


Kapitel 2


Galilei überreicht dem Kurator etc. die angeblich neue Erfindung. Das Fernrohr ist zwar verbessert, jedoch ist die Idee gestohlen. Galilei interessiert aber nicht der Verkauf des Instruments sondern die neuen Forschungsmöglichkeiten in der Astronomie


Motive


Menschlichkeit des Galilei, Diebstahl geistigen Eigentums (evt. berechtigt? Ween der Forschung?)


Kapitel 3


Sagredo und Galilei forschen in der Nacht und finden Beweise für das heliozentrische Weltbild (Jupitermonde die hinter dem Jupiter verschwinden). Der Betrug mit dem Fernrohr fliegt auf, da im Hafen ein Schiff voller Fernrohre eintrifft. Da kommt der Kurator vorbei und ist wütend, Galilei eine Lohnerhöhung gewährt zu haben.


Obwohl ihm das Sagredo abrät will Galilei nach Florenz ziehen und die Mönche da mit Hilfe ihrer eigenen Vernunft vom neuen Weltbild überzeugen.


Motive


Zählt nur praktische Verwertbarkeit?, Kommerzialisierung der Forschung, Verstand der Menschen (ist der Stärker als der Glaube?), die „unbelehrbare“ Kirche


Kapitel 4


Galilei ist nun in Florenz. Cosmo und Andrea streiten sich um Modelle der zwei Weltbilder. Das ptolemäische (geozentrische) Modell geht in Brüche (Symbolisch für den Zerfall dieses Weltbildes). Die Wissenschafter kommen vorbei, aber sie wollen nicht durch das Fernrohr gucken. Sie diskutieren nur darüber und nach einem heftigen Disput gehen sie.


Motive


Beschränktheit der Aristokraten, Glaube an die Vernunft seitens Galileis


Kapitel 5


Die Pest bricht aus. Frau Sarti wird krank. Andrea und Virginia fahren mit der Kutsche aus der Stadt. Galilei will in der Stadt beleiben, um seine Untersuchungen zu beendigen. Andrea springt ab der Kutsche und nach 3 Tagen ist er wieder zurück in der Stadt.  Galilei hat weitere Argumente gesammelt und will nach Rom um den Geistlichen seine Arbeit zu zeigen.


Motive


Umgang mit der Bevölkerung bei Katastrophen, Hartnäckigkeit von Andrea und Galilei -> Wissensdurst


Kapitel 6


Galilei geht zum Vatikan um seine Entdeckungen zu zeigen. Viele Wissenschafter und Geistliche spotten über ihn, bis der höchste Astronom aus dem Zimmer kommt und die Theorie als richtig erklärt. Galilei spricht von einem Sieg der Vernunft.


Motive


Ist der Mensch die Krone der Schöpfung?, Sturheit der Kirche, Handeln nach Vernunft?


Kapitel 7


Die Szene spielt auf einem Ball in Rom. Virginia und Ludovico haben sich frisch verlobt und gehen auch hin. Galilei führt ein Gespräch mit den beiden Kardinälen Bellarmin und Barberini. Sie werfen sich gegenseitig Zitate an den Kopf während dem Disput über die Astronomie. Die Inquisition hat die Lehre von Kopernikus verboten und ihn als Ketzer abgestempelt.


Motive


Ist der Glaube an die Vernunft berechtigt?, Hat Gott alles so eingefädelt das wir nichts begreifen können?


Kapitel 8


Galilei spricht mit dem kleinen Mönch. Dieser weiss nicht, ob er der Kirche oder der Wissenschaft glauben soll. Sie sprechen auch über die Gefahren, neues Gedankengut zu verbreiten.


Motive

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Unfreiheit der einfachen Menschen, Macht der Inquisition


Kapitel 9


Virginia und Ludovico sind in den letzten Hochzeitsvorbereitungen. Galilei, Federzoni, Andrea und der kleine Mönch forschen an Eisstückchen in Wasser. Da erfahren sie, dass der Papst im sterben liegt, und Barberini der Mathematiker als Nachfolger gut im Rennen liegt. Galilei hat sich 8 Jahre aus der Diskussion über die Weltbilder rausgehalten, nach seiner Verwarnung von der Inquisition, doch jetzt will er sich wieder mit dem neuen Gedankengut befassen, da er glaubt, mit dem neuen Papst wieder daran forschen dürfe. In ganz Europa ist eine Diskussion über Sonnenflecken entflammt, und Galilei findet darin einen Beweis, dass sich die Sonne dreht, und somit nicht auf einer Kristallschale liegen kann.


Motive


Forschung statt blindem Glauben, Abhängigkeit der Forschung von der Kirche (Forschung ist Erlaubnisabhängig)


Kapitel 10


Es ist Fasnacht in Florenz und Galilei mit seinen Theorien ist das Lieblingsmotiv. Es werden Gesänge und Figuren über ihn erfunden.


Motive


Galilei als Bibelzertrümmerer?


Kapitel 11


Galileis Augen werden immer schlechter. Er geht mit Virginia zum Grossherzog, um ihm ein Buch zu bringen und um eine Audienz zu bitten. Da treffen sie Vanni den Eisengiesser der ihm die Unterstützung anderer Regionen versichert und ihm rät Florenz zu verlassen. Galilei geht aber doch zum Hof, wo er nach Rom zur Inquisition geordert wird.


Motive


Galilei gläubig, auch wenn andere das Gegenteil behaupten?, Wer stellt sich auf welche Seite?


Kapitel 12


Gespräch zwischen Papst Urban VIII (Barberini) und dem Inquisitor. Der Inquisitor versucht mit einer langen Rede den Papst dazu zu bewegen, die Lehre Galileis zu verbieten. Der Papst will aber anfänglich der Rechentafel vertrauen, bis ihm der Inquisitor erzählt, dass in Galileis Buch die Kirche als dumm dargestellt wird. Nun gibt er dem Inquisitor nach und lässt die Lehre Galileis verbieten. Die Kirche befindet sich in einem Dilemma: Einerseits wollen sie die neue Lehre verbieten, aber die neuen Sternkarten für die Schifffahrt von Galilei interessiert sie doch (Seekarten Ja/Erkenntnisse Nein) -> Seekarten: Wertvoll


Motive


Wer hat die Macht im Vatikan?, Was will der Papst wirklich?


Kapitel 13


Nach 23 Tagen im Kerker wiederruft Galilei und schwört ab, dass sich die Erde um die Sonne dreht etc. Die Schüler sind alle enttäuscht von ihm, da sie dachten er würde der Gewalt der Kirche wiederstehen können. Andrea wiederholt Galileis Zitat: Wer die Wahrheit nicht weiss ist bloss ein Dummkopf, aber wer sie weiss und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.“ Also er hinauskommt ist er sehr geschwächt. Virginia hat die ganze Zeit gebetet, dass er wiederrufen wird.


Motive


Widerrufen oder sterben - was soll er machen? Was bringt der Wissenschaft mehr? Hat Galilei richtig gehandelt?, Kirche als Machtinstanz, Vertrauen seiner Anhänger/Schüler


Kapitel 14


Galilei lebt in einem Landhaus in der Nähe von Florenz. Virginia sorgt sich um ihn. Er wird von einem Mönch überwacht, als scheinbar Gefangener der Inquisition. Doch er darf noch ein wenig forschen. Im Hintergrund hat er die Discorsi (Buch über Mechanik und Fallgesetzt -> sein Lebenswerk) fertiggeschrieben und eine Abschrift gemacht. Das Original wurde von der Kirche konfisziert, und die Abschrift übergibt er Andrea als er auf Besuch kommt. Die beiden haben sich wieder versöhnt. Andrea wandert nach Holland aus, um dort frei zu forschen. Er nimmt die Discorsi dahin mit.


Motive


Verbotene Forschung geht im Verborgenen weiter, wieso hat Galilei wiederrufen (war es List oder Schwäche), Forscherdrang, Macht der Wissenschaft


Kapitel 15


Nach nur oberflächlicher Überprüfung an der Grenze kann der passieren und er erzählt zum Schluss einem Jungen, dass man stets die Augen aufmachen soll, und dass die Menschen noch viel zu wenig wissen.


Motive


Die Wissenschaft lebt weiter (in Andrea), grosser Nachholbedarf in der Bildung (Kinder)


Themen


Verantwortung übernehmen
Vernunft ist das Mass aller Dinge
Kampf zwischen Religion und Wissenschaft
Verhalten der Kirche bei Erklärungsnotstand
Soziale Verhältnisse zur Zeit Galileis



Die Wichtigsten Textstellen liegen wohl am Anfang und am Ende des Buches. Aber es gibt nicht so einfach DIE Klassiker wie bei Binders Lektüren oder bei Faust. Auch von den Themen her ist das Buch nicht so kompliziert und man hat ziemlich schnell raus was gemeint ist. Bei einer Textstelle ist alles einfach zu erkennen, da sicher eine kommen wird, wo Galilei oder Andrea beteiligt ist, nehme ich zumindest an. Die Story verläuft ziemlich linear und ist auch von dem her recht überichtlich.


Form


Man spricht hier von einem epischen Theater. Dies ist eine Bezeichnung für eine v.a. von B. Brecht im Gegensatz zum klassischen Drama formulierten und in der Praxis entwickelten Form des modernen Theaters und Dramas. Brecht geht es um eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse im marxistischen Sinn. Der Zuschauer soll mit einer veränderlichen Welt konfrontiert werden und daraus Konsequenzen für die eigene politische Entscheidung ziehen. Das „epische Theater" verzichtet auf dramatische Zuspitzung der Handlung. Aus der streng gebauten Form des klassischen Dramas mit seinen drei oder fünf Akten wird eine lockere Reihung von selbständigen Einzelszenen. Durch dieses Vorgehen wird nach Brecht eine kritische Distanz zwischen Zuschauer und Handlung erreicht, die eine Identifizierung des Zuschauers mit den Bühnenfiguren verhindert.


Ziel des „epischen Theaters" ist die gesellschaftliche Aktivierung des Zuschauers. Er soll zum Stück kritisch Stellung nehmen. Gegenstand der „Lehrstücke" ist, dass Welt, Mensch und Gesellschaft veränderlich sind und verändert werden müssen.


In diesem Buch  wird jede der 15 Szenen mit einer Zusammenfassung und einem Vers eingeleitet. Die ZV ist immer sehr sachlich. Die Verse enthalten oft Lehren oder zentrale Aspekte der folgenden Handlung.


Epoche


Das Buch wurde 1938/39 geschrieben als während dem in Europa der Nationalsozialismus herrschte. Die Epoche wird im Buch (Seite 165ff) „Literatur zwischen den Weltkriegen“ genannt. Es gibt 3 Fassungen unseres Buches. Wir haben die erste gelesen. In den 2 weiteren Fassungen klagt er sich selber an als Wissenschafter versagt zu haben. Dies ändert Brecht ab, als Reaktion auf die Atombombenabwürfe der USA über Japan. Brecht meint: „Man darf blosses Wissen nicht einfach so weitergeben, wenn daraus eine Gefahr entstehen kann, die Wissenschaft muss auch Verantwortung übernehmen.“


Galilei war eigentlich ein Aufklärer, deshalb könnte man das Buch auch als Buch der Aufklärung ansehen (meine Theorie). Er glaubt an Vernunft etc und Wissen ist im sehr wichtig.


Vieles aus dem wirklichen Lebens Galilei wurde übernommen. So hiess zum Beispiel Galileis Tochter wirklich Virginia etc.


Autor


Bertold Brecht wurde am 10. Februar 1898 als Eugen Bertold Friedrich Brecht in Augsburg geboren.


Sein unsystematisches Studium der Naturwissenschaften, der Medizin und vor allem der Literatur wurde 1918 durch seinen Dienst als Sanitätssoldat in einem Lazarett unterbrochen, eine Zeit, die ihn zum erbitterten Kriegsgegner machte. Er studierte intensiv den Marxismus.


Er floh bei der Machtübernahme von Hitler 1933 ins Exil und wechselte sein Land/Aufenthaltsort wie seine Unterhosen. Zuerst hielt er sich noch in Nordeuropa auf, dann floh er aber endgültig nach Amerika. Seine Zeit im Exil war die grösste Schaffensperiode, da schrieb er auch „Leben des Galilei“. Brecht entwickelte das Epische Theater und schrieb auch zahlreiche Gedichte. Erst 1947 kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Er starb am 14. August 1956 in Berlin.



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