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Das Leben im Mittelalter - Referat



Mit dem Mittelalter verbindet man häufig Ritter, Burgen und die typischen Turniere. Die Zeit des Mittelalters war aber auch geprägt von Armut, Hunger und Krankheiten. Historiker sind sich nicht direkt einig, wann das Mittelalter beginnt. Man sagt, dass es etwa von den Jahren 500 bis 1500 reicht.

Das frühe Mittelalter beschreibt die Jahre bis etwa 1000 n. Chr. Die Menschen hatten sich zu dieser Zeit auf das Land zurückgezogen und lebten in ständiger Angst vor Überfällen. So gingen zum Beispiel Wikinger und slawische Stämme auf Raubzüge und plünderten die kleinen Siedlungen. Nicht selten setzten sie dabei das ganze Dorf in Brand. Zu dieser Zeit entstanden aber auch die ersten Burgen.

Die Landschaft unterscheidet sich auch noch stark von unserer heutigen. Es gab aber schon teilweise Äcker und kleine Städte mit Straßen. Erst langsam begann die Rodung von Wäldern. In den neugewonnenen Flächen bildete sich dann allmählich die typisch Mitteleuropäische Landschaft.

Im Hochmittelalter von etwa 1000 bis 1300 n. Chr. erlebte Europa eine einzigartige Zeit des Aufschwungs. Mehr und mehr Land wurde gerodet und nutzbar gemacht. Neuerungen in der Landwirtschaft, wie der Scharpflug und die Dreifelderwirtschaft, ließen zusätzlich die Erträge steigen. Allmählich produzierten die Bauern so viel, dass mit den Überschüssen auch eine wachsende Stadtbevölkerung ernährt werden konnte. Zahlreiche Städte entstanden. Diese Städte wurden zur Zentrale des Handels und Handwerks, in denen man kompliziertere Produkte herstellen konnte als auf dem Land.

Die mittelalterliche Gesellschaft war eine Gesellschaft mit fester Ordnung. Jeder Mensch wurde in eine bestimmte Gesellschaftsgruppe, einen sogenannten Stand, hineingeboren, dem er meist sein Leben lang angehörte. Die Adeligen bildeten den ersten Stand. Der zweite Stand war der Klerus, also die Geistlichen mit dem Papst ganz an der Spitze der Herrschaft. Die Unterschicht der Gesellschaft bildete der dritte Stand, zu dem etwa 90% der Bevölkerung gehörte. Zu diesem Stand gehörten die Bauern, Händler und Handwerker. Die einfache Bevölkerung hatte kaum Rechte. Es gab aber auch Gruppen, die komplett am Rande der Bevölkerung lebten und nicht einmal einem Stand angehörten. Dazu gehören zum Beispiel Bettler und Menschen mit anderem Glauben.

Der Alltag der Menschen war sehr hart und mühevoll. Krieg, Krankheit, Not und Tod waren allgegenwärtig. Der Hunger forderte sogar noch mehr Tote als der Krieg, da die Landwirtschaft sehr abhängig vom Wetter war. Wenn es im Sommer nicht regnete, so blieb die Ernte fast komplett aus. Aufgrund dieser Bedingungen wurden die Menschen auch nicht alt. Schon ein Viertel der
Kinder starb vor dem fünften Lebensjahr. Durchschnittlich wurde ein Mensch nur etwa 30 bis 40 Jahre alt. Hier lebten die Männer aber länger als die Frauen, weil die Frauen oft bei der Geburt eines Kindes starben. Sie brachten im Schnitt acht bis zehn Kinder zur Welt, davon überlebten aber höchstens zwei oder drei.

Im Leben der Menschen spielte auch die Religion eine große Rolle. Die christliche Kirche war damals sehr mächtig und einflussreich. Da die Menschen sehr viel Leid erfuhren, brauchten sie einen festen Halt. Für die Menschen des Mittelalters war dies ihr Glaube. Sie trösteten sich stets damit, dass dieses harte und mühevolle Leben nur eine Vorstufe für das Paradies im Himmel sei. Sie glaubten, dass Gott jeden Menschen, egal ob Bauer oder Adeliger, auf seinen zugehörigen Platz gestellt hat. Sie glaubten, wenn sie immer gottesfürchtig und den Gesetzen Gottes treu bleiben, dann würde Gott ihnen das ewige Leben im Paradies schenken. Wer hingegen sündigt, dem erwartet die Hölle. Dieser Glaube verband die Armen mit den Reichen. Die Menschen glaubten auch an Wunder und beteten darum. Viele Leute waren deshalb sehr abergläubisch. Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Heuschreckenplagen wurden meistens als schlimme Vorzeichen oder als Strafe Gottes gedeutet. Auch der Glaube, dass man aus den Sternen das eigene Schicksal herauslesen könne, war im Mittelalter weit verbreitet.




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