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Das Lehnswesen im Mittelalter - Referat
DAS LEHNSWESEN IM MITTELALTER
DA im Mittelalter der König nicht das ganze Heer selber zahlen konnte, ordnete Karl der Große an, immer vier Leute sollten sich zusammenschließen, um einen Mann für das Heer zu stellen. Die meisten Krieger waren nicht irgendwelche freie Bauern, sondern reiche Adlige, Grafen oder Herzöge, die genügend Land hatten, um eine ganze Gefolgschaft auszurüsten. Ihnen verlieh der König meist noch ganze Dörfer, Klöster oder Bistümer. Als Gegenleistung mussten diese Lehnsmänner, auch Vasallen genannt, Dienste und Abgaben leisten. Das war der Anfang des Lehnswesens, der Gesellschaftsform im Mittelalter. Diese Zeit wird Feudalismus genannt.
Das Wort Vasall bedeutet Untergebener. Es gab verschiedene „Arten“ beziehungsweiße Stufen von Vasallen.
· Kronvasallen
Kronvasallen waren die Lehnsmänner gleich unter dem König, meist Herzöge, Grafen, Bischöfe oder Reichsäbte. Die Kronvasallen mussten Amtdienst leisten, wie zum Beispiel die Verwaltung eines ganz bestimmten großen Gebietes. Außerdem war der Herr gegenüber seinem Vasall zum Schutz verpflichtet und dieser musste seinem Herr ewige Treue schwören.
· Untervasallen
Der „mittlere“ Teil des Lehnswesens war das Verhältnis zwischen Kronvasallen und Untervasallen. Untervasallen waren meist Ritter oder Äbte. Die Untervasallen hatten Land oder Ämter als Lehen und mussten Amtdienste oder Kriegsdienste leisten.
· Abhängige Bauern
Der „unterste“ Teil des Lehnswesens war die Grundherrschaft. Sie Betraf das Verhältnis zwischen Untervasallen und unfreien Bauern, auch genannt hörige Bauern. Diese hatten Land zur Bebauung und mussten dafür Frondienste und Abgaben, wie zum Beispiel Eier, Hühner, Bretter und Holz, leisten. Unter Frondienste versteht man Feldarbeit oder Kurierdienste. Hörige Bauern dürfen jedoch nicht mit „freien“ Bauern oder Leibeigenen verwechselt werden Leibeigener zu sein war die stärkste Form der Untertänigkeit und sie hatten keine Rechte, im Gegensatz zu den hörigen Bauern. Hörige Bauern waren zwar vom Kriegsdienst befreit, mussten jedoch Abgaben leisten, durften keine Frau ohne die Erlaubnis von ihrem Herrn heiraten und nicht einmal den Hof verlassen ohne Erlaubnis. Außerdem war ihnen das Tragen und Besitzen einer Waffe untersagt, denn dies galt im Mittelalter als Zeichen der Freiheit. Die Grundherren (Herren der hörigen Bauern) waren meist Klöster, Bischöfe oder Adlige.
Erst im späten Mittelalter wurde Kritik an dieser ewigen, gottgewollten Ordnung des Lehnswesens laut. Hin und wieder durchbrachen Personen die Standesgrenzen und Unfreie stiegen durch den Dienst am Königshof in den Adel auf. Außerdem konnten hörige Bauern in den Städten freie Bürger werden und es wurden begabten Kindern des Volkes gewisse Aufstiegsmöglichkeiten geboten. Bald wurde es fast jedem, der es sich verdiente oder hart arbeitete möglich, aus seinem Stand in einen höheren aufzusteigen.
Das Ende des Lehnswesens geht hauptsächlich auf die Städte zurück, die es sogar den armen Bauern ermöglichten, einen Neuanfang zu wagen.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Grammy006
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