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Das Scheitern der Weimarer Republik - Referat



Der Hauptgrund für das Scheitern der Weimarer Republik ist meiner Meinung nach in der Inflation(1914-1923) und in der Weltwirtschaftskrise zu sehen.
Seit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 vermehrte sich im Deutschen Reich die umlaufende Geldmenge und führte zu einer kontinuierlichen Geldwertverschlechterung und sinkender Kaufkraft. Durch die Kriegsniederlage und die damit verbundene Umstellung der Wirtschaft auf eine Friedensproduktion war der Staat nun gezwungen, neue Staatsschulden aufzunehmen, was die Geldentwertung weiter steigerte. Zur hohen Staatsverschuldung gesellten sich die Reparationsforderungen des Versailler Vertrages, die von den Alliierten mit dem Londoner Ultimatum 1921 durchgesetzt wurden. Der Währungsverfall der Mark beschleunigte sich nun zusehends, da die staatlichen Einnahmen(z.B. Steuern) die laufenden Ausgaben nicht mehr decken konnten. Nun mussten immer mehr und immer höhere Kredite aufgenommen werden, wodurch die Staatsschulden weiter stiegen und der Wert der deutschen Währung durch die immense Gelddruckerei weiter abrutschte. Durch diesen großen Wertverlust war die deutsche Regierung nicht in der Lage, die hohen Reparationen an die Alliierten weiter zu bezahlen und konnte damit auch nicht den Einmarsch von Frankreich 1923 ins Ruhrgebiet verhindern, das sich damit in den Besitz von wichtigen deutschen Produktionsstätten als Pfand für die Reparationen brachte. Die deutsche Regierung reagierte auf die Besetzung des Ruhrgebiets nun mit der Aufforderung zum Widerstand und die ganze Bevölkerung an Rhein und Ruhr trat in den Streik. Die Streikenden mussten aber natürlich auch finanziell unterstützt werden und so druckten die Notenpressen weiter immer mehr und mehr Geld. Dennoch konnten schließlich die Druckmaschinen den riesigen Wertverlust der deutschen Mark während der gallopierenden Inflation nicht mehr durch vermehrten Notendruck ausgleichen. Mit fortschreitender Inflation verschlechterte sich auch zusehends die Versorgungslage der Bevölkerung, da die Preise für Waren immer weiter anstiegen, die Löhne und Gehälter aber sanken. Zudem wurden Ersparnisse völlig entwertet, was vor allem das Kleinbürgertum betraf, die ihre Ersparnisse oftmals bei der Bank lagerten. Das Kleinbürgertum und die Arbeiter standen somit vor der Verarmung, da sie keinen festen Besitz wie Grundstücke, Gebäude etc. vorweisen konnten. Mit der Währungsreform 1923 wurde die so genannte Rentenmark eingeführt, die ungefähr ein Viertel Dollar wert war und die Inflation sofort beendete. Dennoch überdachten die Alliierten angesichts der katastrophalen Folgen der Inflation für die deutsche Bevölkerung ihre Politik und entwickelten einen neuen Zahlungsplan, den Dawes-Plan. Dennoch gab es auch einige Profiteure der Inflation, wie beispielsweise den Staat, dessen gesamte Kriegsanleihen sich in nichts auflösten.
Die Inflation wurde für die deutsche Bevölkerung meiner Meinung nach zu einem traumatischen Erlebnis, und obwohl sich nach der Inflation die Lage der Bevölkerung wieder verbesserte, wuchs die Gewaltbereitschaft und die radikalen Parteien, wie KPD, USPD und NSDAP verzeichneten einen regen Zuwachs. Zudem verbreitete sich in der breiten Masse der Bevölkerung die Bereitschaft zur Errichtung einer Diktatur, was Adolf Hitler erkannte und in seinem Putschversuch vom neunten November für seine Zwecke ausnutzen wollte.
Der Zeit der Inflation folgte in Deutschland eine Zeit des Aufschwungs, durch ausländische Kredite konnten moderne Technologien beschafft werden, der technische Fortschritt stieg weiter an. Diese Phase des Konjunkturaufschwungs wurde jedoch durch die Weltwirtschaftskrise 1929 abrupt beendet. Jahrelang wurde in den USA überproduziert, das Angebot überstieg nun bei weitem die Nachfrage, was zum 24.Oktober 1929
führte (Schwarzer Freitag), als dessen Ergebnis die Aktienkurse ins Bodenlose fielen und die Industrie riesige Verluste hinnehmen musste. Nun mussten die US- Banken die nach Europa und insbesondere nach Deutschland gegebenen Kredite zurückfordern, um selber zahlungsfähig zu bleiben, was in Deutschland zu einer schweren Bankenkrise, zu zahlreichen Konkursen sowie zu Massenarbeitslosigkeit (1932 rund sechs Millionen) führte. Die Bevölkerung und insbesondere die Landbevölkerung verarmten nun zusehends.
Von diesem Zeitpunkt an war die Weimarer Republik meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt, da die Menschen das Vertrauen in die Regierung verloren hatten. Das schon durch die Inflation schwer ramponierte Selbstvertrauen des deutschen Volkes wurde durch die Weltwirtschaftskrise noch weiter zerstört und die breiten Massen sehnten sich nach einem starken Mann, der die „Quatschbude“(Reichstag) das Fürchten lehrt und ihnen endlich hilft. Der schon durch den Versailler Vertrag angeknackste Stolz der Deutschen wurde natürlich durch die französische Besetzung des Ruhrgebiets als eine Folge Inflation noch weiter verletzt. Ich glaube, um die radikale Einstellung der Menschen damals zu verstehen, muss man sich einfach in sie hinein versetzen. Den Krieg noch nicht ganz verkraftet, rutscht man hinein in die Inflation, behält vielleicht mit Glück seinen Job, sieht aber dennoch viele Existenzen scheitern. Nun rettet man sich in die Jahre des Aufschwungs und stürzt schließlich durch die Weltwirtschaftskrise ans Existenzminimum. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, das ich diese Phasen durchgestanden hätte, ohne auf die Demokratie zu schimpfen, die ja de facto nur Unheil gebracht hat über unser armes Volk. Jetzt gibt es endlich jemanden( Hitler), der hier aufräumt, der klare, kompromisslose Vorstellungen hat, die zwar radikal sein mögen, aber was habe ich jetzt noch zu verlieren. So stelle ich mir die damalige Situation vor und deshalb bin ich der Meinung, dass die Inflation und die Weltwirtschaftskrise die zunehmende Einstellung des deutschen Volkes hin zur Radikalität erst voraussetzten. Ohne diese wirtschaftlichen Probleme wären die radikalen Parteien eine Randgruppierung geblieben und Adolf Hitler ein unbedeutender, österreichischer Schwätzer.





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