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Das menschliche Herz - Referat



Die Lage des Herzens im menschlichen Körper:

Das menschliche Herz, auch Cardia genannt, befindet sich zu 2/3 in der linken Thorax- hälfte. Der Thorax wird oft als Oberkörper oder als Brustkorb bezeichnet, dort liegen Herz und Lunge. Das Herz liegt zwischen den Lungenflügeln. Vor dem Herzen, auf der Körperachse, befindet sich das Brustbein. Dieses wird auch als Sternum bezeichnet und ist ein wichtiger Bestandteil, da es gemeinsam mit den Rippen zum Schutz des Herzens und der Lunge da ist. An der Herzspitze liegt das Zwerchfell, welches die Atmung unterstützt und den Brustkorb vom Bauchraum trennt. Im Zwerchfell ist eine Öffnung, dort tritt die Speiseröhre (Oesophagus) durch und mündet dann im Magen (Gaster).

Der Aufbau des menschlichen Herzens:
1. Die drei Schichten des Herzens
Der Herzbeutel (Perikard) ist ein „doppelter“ Beutel. Seine Aufgabe ist es das Herz vor Entzündungen an den benachbarten Organen zu schützen. Die innere Seite nennt man viszerales Blatt (Epikard). Das Epikard liegt auf der Herzmuskelschicht und ist dort angewachsen. Die äußere Seite nennt man Perikard (parietales Blatt). Zwischen dem Epikard und dem eigentlichen Perikard ist etwas Platz, diesen Platz nennt man Seröser Spalt. Im Serösen Spalt befindet sich etwas Flüssigkeit, welche zulässt, dass sich die beiden Blätter verschieben können. Das wiederum erleichtert die Pumpbewegung des Herzens sehr.

Direkt unter dem Herzbeutel liegt der Herzmuskel (Myokard). Er besteht aus Herzmuskelgewebe, das in der rechten Herzhälfte nur eine Dicke von normalerweise 0,5 cm hat, da das Blut von hier aus nur in die Lunge gepumpt werden muss. Die linke Hälfte ist um einiges dicker und hat eine Dicke von etwa 1 cm, da diese Hälfte das Blut durch den gesamten Körper pumpen muss. Der Herzmuskel hat eine ganz andere Struktur, als unsere anderen Muskeln. Macht ein Mensch viel Sport wird der Herzmuskel trainiert und ist mehr ausgeprägt und stärker, als bei einem Menschen der gar keinen Sport treibt.

Das Endokard (Herzinnenhaut) ist eine dünne Beschichtung an der Innenseite des Myokards. Der Überzug besteht aus Plattenepithelgewebe (Endothel), welches einschichtig ist. Unter dem Plattenepithelgewebe befindet sich etwas Bindegewebe welches als Verschiebeschicht dient. Dort befinden sich keine Blutgefäße, da das Endokard und die Herzklappen durch das vorbei fließende Blut versorgt werden.

2. Die Blutgefäße am Herzen
Die Aterien führen immer weg vom Herzen. Sie sind voll mit sauerstoffreichem Blut, das im ganzen Körper verteilt wird. Eine Ausnahme ist die Lungenaterie (Arteria pulmonalis). Das sauerstoffarme Blut wird aus dem rechten Vorhof (Atrium dextrum), in die rechte Kammer (Ventriculus dextrum) und von dort durch die Pulmonalklappe in die rechte und linke Lungenaterie gepumpt. So gelangt es in die Lunge, wo der Gasaustausch stattfindet.

Die Körperaterie (Aorta) ist das größte der Gefäße. Sie schließt an die linke Herzkammer (Ventriculus sinister) an und ist so breit, dass auch ein Daumen gut darin platz hat. Das liegt daran, dass die Aorta sehr dehnbar ist. Wird das Blut aus dem Ventriculus sinister gepumpt, entsteht ein starker Druck. Schließt sich die Aortenklappe wieder, lässt der Druck nach. Diesen Rhythmus nennen wir Puls. Man kann ihn besonders gut an der Halsschlagader fühlen.

Die Venen haben die Aufgabe, sauerstoffarmes Blut aus dem Körperkreislauf, wieder zum Herzen zu transportieren. Es gibt aber eine Vene die sauerstoffreiches Blut mit sich führt. Das ist die Lungenvene (Vena pulmonalis). Sie transportiert das Blut nach dem Gasaustausch in der Lunge, zum linken Vorhof (Atrium sinistrum) und von dort in die linke Herzkammer (Ventriculus sinistrum).

Die obere Hohlvene (Vena cava superior) und die untere Hohlvene (Vena cava inferior) sind die größten Venen im menschlichen Körper, da sie einen Durchmesser von etwa 2 cm haben. Die beiden Hohlvenen befördern das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf, in den rechten Vorhof (Atrium dextrum).

Der Herzmuskel wird von den Koronargefäßen (Ateriae coronariae) mit Blut versorgt. Das sind Aterien und Venen die sich um das Herz legen. Die Aterien bringen das sauerstoffreiche Blut, während die Venen das verbrauchte Blut wieder abholen.

3. Die vier Hohlräume im Herz
In der linken, sowie in der rechten Herzhälfte befindet sich ein Vorhof und eine Hauptkammer. Beide Hälften sind durch die Herzscheidewand (Septum) getrennt. Es gibt ein Vorhofseptum (Septum interatriale cordis) und ein Kammerseptum (Septum interventriculare cordis). Das Kammerseptum ist dicker als das Vorhofseptum.

Der linke und rechte Vorhof (Atrium sinistrum/Atrium dextrum) werden auch als Vorkammern bezeichnet. Die Ausbuchtung der Vorhöfe heißen Herzohren. Die Vorhöfe sind wie die Herzkammern mit der Herzinnenhaut (Endokard) ausgekleidet. Der rechte Vorhof nimmt das Blut aus dem Körperkreislauf auf, während der linke Vorhof das Blut aus dem Lungenkreislauf auf nimmt. Die Vorhöfe werden durch die Segelklappen verschlossen.

Die beiden Herzkammern sind gleich aufgebaut und gleich groß, doch der Herzmuskel (Myokard) ist bei der linken
Kammer (Ventriculus sinistrum) um einiges dicker. Deswegen sieht es aus, als sei die rechte Kammer (Ventriculus dextrum) größer. Am Eingang befinden sich die Segelklappen und am Ausgang die Taschenklappen. In der linken Kammer fließt Sauerstoffreiches Blut (großer Kreislauf) und in der rechten Kammer sauerstoffarmes Blut (kleiner Kreislauf).

4. Die Segelklappe und Taschenklappen im Herz
Es gibt zwei Segelklappen. Sie befinden sich in den Vorhof-Kammeröffnungen. Die rechte Segelklappe bezeichnet man als Trikuspidalklappe (Valva tricusspidalis). Wie der Name schon sagt, hat die Trikuspidalklappe drei Segel. In der linken Herzkammer befindet sich die Mitralklappe (Valva mitralis). Sie hat nur zwei Segel, doch sie erfüllt die selbe Aufgabe. Die Klappen sind an Fäden, die aus Sehnen sind befestigt. Diese Sehnen sind am Papillarmuskel befestigt. Die Segelklappen haben eine sehr wichtige Aufgabe, da sie dafür sorgen, dass das Blut von den Kammern nicht zurück in die Vorhöfe fließen kann.

Die Taschenklappen haben beide drei Taschen. Sie befinden sich auf der rechten Seite zwischen der Herzkammer und der Lungenaterie und wird als Pulmonalklappe (Valva semilunaris arteriae pulmonalis) bezeichnet. Auf der linken Seite wird die Taschenklappe als Aortenklappe (Valva semilunaris aortae) bezeichnet, da sie sich zwischen der linken Herzkammer und der Aorta befindet. Ihre Aufgabe ist es, dass das Blut in den Blutgefäßen bleibt und nicht mehrzurückfließen kann.

Die Funktion des menschlichen Herzen:
1. Der Lungenkreislauf
Der Lungenkreislauf wird auch als „kleiner“ Kreislauf bezeichnet, da er nur zur Lunge und zum Herz zurück führt. Sauerstoffarmes Blut aus dem Körper erreicht durch die Hohlvene den rechten Vorhof und die rechte Herzkammer und verlässt sie durch die Lungenarterie, die zu den Gefäßen der Lunge führt. In den Lungenbläschen (Alveolen) findet der Gasaustausch statt. Die Wand der Lungenbläschen besteht aus sehr flachen Zellen. Diese werden von Kapillaren umschlossen. Dies sind kleinste Blutgefäße, die man in jedem Körperteil finden kann. Nach dem Gasaustausch ist das Blut nun sauerstoffreich und fließt aus den Kapillaren in die Lungenvene. Von dort geht es in den linken Vorhof und dann in die linke Herzkammer.

2. Der Körperkreislauf
Der Körperkreislauf versorgt den ganzen Körper mit Sauerstoff. Das nun sauerstoffreich Blut aus dem Lungenkreislauf, fließt durch die linke Herzhälfte in die Aorta und von dort durch den ganzen Körper. Die einzelnen Organe, Muskeln und Zellen werden durch das Blut mit Sauerstoff versorgt. Das verbrauchte Blut enthält CO2 und gelangt nun wieder durch die Hohlvenen in die rechte Herzhälfte. Von dort gelangt sie in die Lungenaterie, die zur Lunge führt. So fängt der Lungenkreislauf wieder von vorne an.

3. Der Sinus und AV-Knoten
Der Herzschlag wird nicht vom Gehirn ausgelöst, sondern vom Sinusknoten (Nodus sinuatrialis). Dieser befindet sich im rechten Vorhof und besteht aus speziellen Herzmuskelzellen, die sich selbst elektrisch erregen können. Das elektrische Signal verbreitet sich zuerst in den Vorhöfen. Das sorgt dafür, dass sie sich kontrahieren. Also sie ziehen sich zusammen.

Da das Signal des Sinusknoten leider nicht weiter kommt, übernimmt nun der AV- Knoten (Atrioventrikulaknoten). Er befindet sich in der rechten Herzkammer, zwischen Vorhof und Kammer und nahe am Vorhofseptum. Das Signal wird von dem Erregungsleitungssystem weitergegeben. Zu diesem System gehört auch das His- Bündel, die beiden Kammerschenkel (rechts und links) und dann noch das dünn verzweigten Endnetz (Purkinje- Fasern).

4. Systole und Diastole
Die Vorhöfe sind entspannt (Diastole) und laufen mit Blut voll (etwa 70ml). Wenn sie kontrahieren, ziehen sie sich zusammen (Systole), in den Vorhöfen ist nicht mehr genügend Platz und die Segelklappen gehen nach außen auf. Das Blut fließt in die Kammern. Wenn die Kammern kontrahieren, wird es wieder zu eng. Die Taschenklappen öffnen sich nach außen, zu den Blutgefäßen hin. Es ist immer nur ein Klappentyp offen, da das Blut sonst einfach hindurch fließen und nicht gepumpt werden würde.



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