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Der Bettelsoldat - Referat
Gedichtanalyse: „Der Bettelsoldat“
Das Gedicht der „Bettelsoldat“ vom deutschen Schriftsteller und Musiker Christian Friedrich Daniel Schubart aus dem Jahre 1784, befasst sich mit Soldaten, die verletzt aus dem Krieg heimkehren und dann mittellos und arbeitsunfähig sind. Im folgenden Referat interpretiere und analysiere ich das Gedicht genauer.
Schubarts Gedicht besteht aus elf Strophen mit je vier Verszeilen. Das Gedicht besteht ausschließlich aus Endreimen mit sechshebigem Jambus als Metrum. Das Reimschema des Kreuzreimes (ABAB) wird nie gebrochen. Reine (schwer-umher) und unreine (Blicke-Krücke) Reime wechseln sich, ebenso wie die männlichen (Blicke-Krücke) und weiblichen (schwer-umher) Kadenzen, ab.
In dem Gedicht wird von einem Soldaten, einem Kriegsheimkehrer, erzählt. Strophe zwei bis fünf berichten kurz und knapp, welche schrecklichen Dinge er gesehen und auch überlebt hat. Von Strophe sechs bis Strophe acht und in Strophe eins, wird der beklagenswerte Jetzt zustand des Soldaten beschrieben. In Strophe neun erfährt man welch glückliches Leben dieser Mensch einmal hatte, während man in den letzten beiden Strophen beschworen wird nicht in den Krieg zu ziehen oder dem Militär beizutreten, da einen sonst ein ähnliches Schicksal wie den Soldaten erwartet. Das Leitmotiv des Textes ist das Leidmotiv (tausend Sorgen), welches fast das ganze Gedicht lang präsent ist.
Entsprechend dem Leitmotiv Leid, gibt es auch ein sehr großes Wortfeld (arm) dafür. Das Gedicht besteht vorwiegend aus Adjektiven und Nomen. Vor allem die Adjektive sind es, die für eine bedrückende Stimmung sorgen, welche dann in Strophe zehn überraschend unterbrochen wird. Das Gedicht ist auch heute noch sehr aktuell, da vor allem in Amerika viele Kriegsheimkehrer ohne Familie auf der Straße landen und es nicht schaffen von dort wieder weg zu kommen. Mittlerweile gibt es sogar schon spezielle Organisationen, die sich darum bemühen diesen Invaliden zu helfen. Erfolge werden, wenn es welche gibt, wohl eher erst auf längere Zeit gesehen, erkennbar sein. Schubert schrieb über diese Thematik, da er zu seiner Lebenszeit mit ihr konfrontiert war und sich auch nicht einfach damit abfand, sondern meinte, es müsse etwas getan werden. Er war deswegen eingesperrt worden und verfasste dieses Gedicht im Gefängnis. Rhetorische Stilmittel findet man in der Form von Alliteration (Oft-Ich-In), Chiasmus (Vers 23 und 24) und Ironie in Verszeile 31. Ein lyrisches Ich ist vorhanden. Seine Erzählhaltung ist eher beklemmt und traurig. Gegen Schluss (Strophe zehn und elf) wird es aber immer eindringlicher. Die Überschrift lässt bereits vermuten, dass es um einen bettelnden Soldaten geht. Auf die Kriegsheimkehrerthematik kann man aber nur dann kommen, wenn man vorher Informationen betreffend den Autor des Textes erhalten hat, was meine Interpretationshypothese teilweise wiederlegt. Es geht zwar um einen Kriegsheimkehrer, allerdings ist dies nicht aus der Überschrift ersichtlich. Am Textanfang bekommt man vom Autor einen nüchternen Einstieg in die Textthematik vorgelegt, während er den Leser/die Leserin am Ende wieder aus der traurigen Stimmung reißt, in die er ihn/sie versetzt hat und verleiht dem Schluss so mehr Kraft. Man meint förmlich angeschrien zu werden, was die Rufzeichen unterstützen würden.
Die Intention des Textes war es den Leuten von damals das Schicksal dieser armen Männer aufzuzeigen und Mitleid zu erwecken. Er wollte sie zum selbstständigen denken anregen. Auch wollte er Jungen erzählen, was sie in Kauf nehmen, wenn sie dem Militär beitreten. Mich hat dieses Gedicht tief berührt, da es eben leider immer aktuell ist. Jeder sieht nur die glorreichen Siege, aber niemand sieht die zerstörten Leben, die dafür notwendig waren.
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