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Der David von Michelangelo - Referat



Der David von Michelangelo

Mein Thema ist die Skulptur des David von Michelangelo, welche wohl die berühmteste Skulptur eines David ist, aber auch eines der bekanntesten Werke von Michelangelo. Zu meiner Aufgabe habe ich mir gemacht, die Besonderheiten und Entwicklungen dieser Periode aufzuzeigen und auf die Darstellung und Proportionen des David eingehen. Es handelt sich bei dieser Skulptur um eine Skulptur der Renaissance. In der Kunstliteratur wird der David häufig sogar als ein Beispiel für die Renaissance bzw. die Hochrenaissance verwendet, in der die Darstellung von Menschenfiguren als selbstverständlich galt. Der Hauptaufgabenbereich war nun nicht mehr allein an die Architektur gebunden, sondern richtete sich immer mehr auf die Darstellung frei in den Raum gestellter Skulpturen. Die Motivwelt wurde auf Weltliches ausgedehnt.
Michelangelo begann mit der Skulptur des David im September 1501 und beendete sie im April 1504. Er verwendete hierzu einen Marmorblock, in dem Agostino di Duccio 1464 schon bereits die Darstellung eines David versucht hatte, den Marmorblock jedoch dabei „verdor-ben“ hatte. Auch Antonio Rosselino gelang es nicht 1476 aus diesem Marmorblock einen David fertig zu stellen. Die vollendete Technik der römischen Arbeiten Michelangelos muss die Vertreter der Wollweberzunft und der Dombauhütte im August 1501 schließlich ver-anlasst haben, diesen mit der Aufgabe der Erstellung des David zu betrauen. Bei seinem Schaffen konnte Michelangelo die Fehler seiner Vorgänger sogar teilweise nutzen. Er schuf einen Giganten aus Marmor mit einer Größe von stolzen 4,34 m inklusive der Basis, für die er keinen zusätzlichen Block verwendete. Der David, der seinen Platz auf der Palazzo della Signoria fand, wurde aufgrund seiner Größe bald auch als Gigant auf der Piazza bezeichnet.
Kein anderes Werk von Michelangelo wurde unter so besonderen Bedingungen hergestellt, außer dem David. Dazu beigetragen haben die Herausforderung durch den vorbearbeiteten Marmorblock und der abschließende Triumph durch die Anerkennung des Wertes der Skulptur für die Allgemeinheit. Michelangelo arbeitete am liebsten hinter verschlossenen Türen. Bei der Erstellung des David traf er besonders außergewöhnliche Sicherheitsmaß-nahmen. Er errichtete einen Verschlag und arbeitete ununterbrochen, ohne dass jemand den David zu Gesicht bekam, bis zur völligen Fertigstellung seines Werkes. Nur das vollkommene Ergebnis sollte die Öffentlichkeit zu Gesicht bekommen, nicht die Mühen, die hinter dieser Statue steckten. Daraus ergibt sich auch der Grund für die Vernichtung zahlreicher Skizzen, Zeichnungen und Kartons aus seiner Hand vor seinem Tode. Es gibt noch einige Skizzen und Zeichnungen, die uns bis heute erhalten geblieben sind, wie die Federskizze eines Arms für den David.
Die traditionelle Darstellung des biblischen Helden wurde von Michelangelo durch die Skulptur des David von Grund auf erneuert. An die Stelle des Jünglings trat ein Mann voller Kraft und Selbstbeherrschung.
Die Schleuder ist das einzige Element, das ihn als David kenntlich macht, bleibt aber hinter seinem Rücken verborgen. Durch die völlige Nacktheit wird seine Haltung, die an einen Athleten erinnert, deutlich sichtbar. Dennoch zeigt sich Davids biblische Identität bereits in seiner Haltung und in der Gegeneinanderstellung der Gliedmaßen. Zwischen rechter und linker Körperseite herrscht eine deutliche Unausgewogen-heit bzw. ein deutliches Ungleichgewicht. Die linke, verletzliche Seite bietet sich offen und frei dar. Den Arm in beherrschter Geste vorgestreckt, das Bein, das auf einem Felsstück steht, leicht nach außen gesetzt und der Leib offen dargeboten. Der linke Arm ist zur Schulter hin angewinkelt und hält die Schleuder, deren Riemen schräg hinter dem Rücken entlang verläuft. Während die rechte Körperhälfte im Vergleich zur linken Seite Kraft und Konzentration aus-drückt. Das Bein steht fest auf dem Boden, das Gewicht des Rumpfes und der Schulter lasten vermutlich auf ihm, während der Arm lässig nach unten hängt und die Hand einen Stein umfasst.
Im Vergleich zum David von Donatello zeigt Michelangelos David wesentliche Unterschiede auf. Michelangelos David visiert sozusagen seinen Feind mit einem schräggerichteten Blick und gerunzelter Stirn bereits an. Man meint er würde sich gleich bewegen, durch die sichtbar angespannten Muskeln und Sehnen. Ebenfalls sollte das Herstellungsmaterial beachtet werden. Bei Donatello ist der David aus Bronze und bei Michelangelo aus Marmor. Im Großen und Ganzen ist aus dem biblischen David, einem jungen Israeliten und Hirtenknaben Donatellos ein Mann, ein antiker Held geworden.


Quelle(n) für dieses Referat: Duden Abiturhilfen, Kunstgeschichte I, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, 1993 Michelangelo – Der Bildhauer, Valerio Guazzoni, Belser, 1984 Michelangelo – Bildhauer, Maler, Baumeister, Herbert von Einem, Gebr. Mann Verlag, Berlin, 1973



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