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Der Gagelstrauch - Myrica gale - Referat



Der Gagelstrauch - Myrica gale






Gliederung

PFLANZENMONOGRAPHIE 2

Gliederung 3

EINLEITUNG 4

ALLGEMEINES 5

Die Familie 5
Name 6
Vorkommen 6
Eigenschaften 7

MORPHOLOGIE 7

Das Blatt 7
Blüten und Früchte 8
Die Wurzeln 11

DIE PFLANZE IM GEBRAUCH 13

CHEMIE DES GAGEL 14

ROTE LISTE – PFLANZE 15

ZUSAMMENFASSUNG 16

ANHANG 17

Tabellen 17
Zeichnungen 19
Abbildungen 20

LITERATUR 24




Einleitung

Der Gagelstrauch ist eine sehr vielseitige Pflanze, das wussten die Menschen schon in früher Zeit zu nutzen und gebrauchten das Gehölz in den unterschiedlichsten Gewerben. Meine erste Begegnung mit der Pflanze hatte ich im botanischen Garten, im Rahmen einer Exkursion. Natürlich weckte es meine Neugier als ich erfuhr, dass das Gewächs als Ersatz für Hopfen beim Bierbrauen herhalten musste, als „Nachteil“ war die halluzinogene Wirkung des Bieres bekannt. Diese Arbeit sollte meine Neugier befriedigen. Als ich begann wusste ich noch nicht, dass ich eine große Suche vor mir habe, eine Suche nach Informationen, denn die Pflanze ist weitgehend unerforscht und Literatur rar. Um sich den Gagelstrauch in der Natur anzusehen, muss man entweder Glück haben, oder in den botanischen Garten gehen. Die Planung eines Projekts, in welchem der Gagelstrauch als Nutzpflanze untersucht werden soll, soll als Erweiterung dieser Hausarbeit stehen und auf ihr aufbauen. Deshalb muss diese Arbeit gründlich und umfangreich genug sein, um den Teilnehmern des Projektes einen detaillierten Überblick über das Gehölz geben zu können. Ich werde zuerst auf allgemeine Dinge eingehen und etwas über Vorkommen, Verbreitung und andere interessante Dinge schreiben. Danach werde ich den Aufbau der Pflanze und ihre Besonderheiten aufzeigen. Der Gagelstrauch als eine Quelle für zahlreiche Verwendungszwecke wird Thema eines weiteren Kapitels. Das Gewächs steht auf der Roten Liste und gilt als bedrohte Art, warum das so ist und welche Faktoren das verursachen, soll ferner durchleuchtet werden. In einem der letzteren Abschnitte sollen die Inhaltsstoffe des Gagelstrauchs und deren Zusammensetzung angeschnitten werden. Der Abschluss ist dann eine Zusammenfassung aller wesentlichen Punkte.

Allgemeines

Die Familie

Der Gagelstrauch, lateinisch: Myrica gale, gehört zur Familie der Myricaceae (Gagelsträucher). Viele Wissenschaftler suchten nach Ähnlichkeiten zu anderen Pflanzen, um sie in das bisherige System einzuordnen, so z.B.: Hjelmquist, der sie den Juglandales (Walnussbäumen) zuordnet. Die meisten Botaniker sind/waren jedoch der Meinung, die Gagelsträucher sollten in einer eigenen Familie zusammengefasst werden. Lindley begründete dann 1836 den Familiennamen „Myricaceae“ (allerdings findet man auch häufig den Namen Blume, der die Familie schon 1829 betitelt haben soll). Seit 1901-02 gliedert man die Myricaceen in drei Gattungen: Gale, Myrica und Comptonia. Sie werden unterschieden durch Divergenzen in Blattform, Vorhandensein von Nebenblättern, Stellung der Kätzchen usw. Heute werden in diesen drei Gattungen 56 Arten unterschieden. Allgemein kann man zu den Myricaceen sagen, dass sie aromatisch riechende, sommergrüne, oder immergrüne Halbsträucher, Sträucher oder Bäume sind. In der Wuchshöhe gibt es eine breite Streuung, der Gagelstrauch wird zwischen 0,5 und 2,0m hoch. Andere Vertreter der Familie erreichen eine Höhe von 30m. Sie wachsen straff aufrecht und sind dicht verzweigt mit dunkelbraunen, rutenförmigen Trieben. Im Alter werden die Büsche zunehmend rundlicher. Die Blätter wachsen wechselständig und sind meist einfach, eher selten fiederig gelappt. Die kleinen Blüten erscheinen Anfang des Frühjahrs. Die Früchte sind Steinfrüchte. Mehr
zum Aufbau im morphologischen Teil. Aufgrund ihres Blütenbaus werden die Myricaceen zu den ursprünglichsten Angiospermen gezählt. Ihr Blütenbau ist, nach Ansicht vieler Forscher, als „einfach“ zu bezeichnen1.

Name

Der wissenschaftliche Name ist Myrica gale, wobei auch in einigen Büchern von Gale palustris die Rede ist. Beide Namen bezeichnen aber die gleiche Pflanze, nämlich den Gagelstrauch. Gebunden an seinen Standort, Moor und sumpfige Gebiete, erhielt das Gewächs den Beinamen Torfgagel. Auch spricht man heute von Brabanter Myrte, Heide Myrte oder Mäuse Myrte. Der Name „Gagel“ erscheint bereits im angelsächsischen als gagol, gagel. Jedoch ist die Herkunft des Namens unbekannt und nur Grund für Erklärungsversuche. Man versucht über den Nutzen des Gagels, die Herkunft der Namen zu erschließen. Heute sind Namen wie Grut, Grute, Grüttkraut (am Niederrhein), Porsch, Possen, Posten, Posken (Osnabrück), Puorßem (Münsterland). Der Name Grut ist wohl noch am bekanntesten, da er den Namen Grutbier prägte. Früher wurde der Gagel (unter dem Namen Grut) dem Bier zugesetzt. Menschen, die die Gewürzmischungen herstellten und an die Brauer verkauften hießen „Gruter“, daher die Familiennamen Grüter, Grüters, Greuter. Der stark aromatisch riechende Strauch fand noch andere Verwendung, nämlich zum Vertreiben von Ungeziefer. Im Volksmund entstanden daher die Namen Flohholz und Flohweide (Westfalen) und Fleegenbusch (Harburg) für den Gagelstrauch. Im Englischen spricht man von Bog Myrtle, Dutch Myrtle, Bay Bush und/oder Sweet Gale. Im Französischen heißt er: Bois sentbon, Lorette oder Piment royal2.

Vorkommen

Häufig zu finden in Hochmoorgebieten, Heidemooren, nassen, aber auch mäßig feuchten Standorten. Wenn, dann tritt er nie allein auf, sondern immer gesellig oder stellenweise häufig. Beliebt sind außerdem moorige Waldwiesen, feuchte Kiefernwälder, Torfbrüche und Grabenränder.3 Der Gagelstrauch wächst in gemäßigten bis subtropischen Klimazonen. Ursprünglich stammen die Myricaceae aus Nordamerika, Nordasien und Europa, wo auch heute noch ihre Hauptverbreitungsgebiete sind. Jedoch ist die Gattung Myrica die einzige welche auf mehr als einem Erdteil verbreitet ist. In Europa wächst der Gagel nur im Westen und im Norden. Auf den britischen Inseln nördlich bis zu den Orkneyinseln, in Skandinavien entlang der norwegischen Küste, im südlichen und mittleren Schweden. Er bildet einen schmalen Küstenstreifen rings um die Ostsee. In den küstennahen Gebieten Nordwestdeutschlands, Hollands, Belgiens, Nord-, Nordwest-, Westfrankreichs ist er ebenfalls zu finden. In Deutschland ist die Pflanze selten geworden und steht unter Naturschutz bzw. auf der Roten Liste. Anhand der Karte 1 im Anhang, kann man erkennen wie sporadisch er im Küstengebiet auftaucht. Nur im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist er (im Bezug auf die neuen Bundesländer) häufiger vertreten. Tatsächlich kommt der Gagelstrauch hier am zahlreichsten in Deutschland vor.




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