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Der Nationalsozialismus – Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg - Referat



Der Nationalsozialismus – Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg

Nationalismus und Faschismus

- die nationalistische Herrschaft in Deutschland dauerte zwölf Jahre: von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bis zur Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945
- der deutsche Nationalsozialismus bildete eine Variante des europäischen Faschismus und teilte mit ihm alle wesentlichen Merkmale. Einziger Unterschied: Im Nationalsozialismus wurden Rassismus und Antisemitismus zu Kernelementen einer umfassenden Weltanschauung.

 Definition Faschismus: Der Begriff Faschismus bezeichnet alle politischen Bewegungen und Herrschaftssysteme mit extrem nationalistischer, antidemokratischer und antikommunistischer Ideologie und autoritären Strukturen, die zwischen den beiden Weltkriegen entstanden.

Merkmale:
→ streng hierarchische Ausrichtung am Führerprinzip
→ Mythisierung des Begriffes „Volksgemeinschaft“
→ Verherrlichung und Verklärung der Geschichte des eigenen Volkes
→ Totalitarismus, d.h. das Ziel ist die Errichtung einer Einparteiendiktatur, in der die herrschende Partei Staat und Gesellschaft vollkommen unter ihrer Kontrolle hat und in dem alle Merkmale eines demokratischen Verfassungsstaates fehlen
→ keine Tolerierung von ethnischen, religiösen oder politischen Minderheiten in der Gesellschaft
→ erhöhte Aggressivität und Gewaltbereitschaft
→ kämpferische Propaganda und Terror, mit dem paramilitärische Verbände der faschistischen Organisationen die politischen Gegner einschüchterten bzw. ausschalteten

Die Ideologie des Nationalsozialismus

Grundelemente

- im Mittelpunkt des nationalistischen Weltbildes stand die Vorstellung eines permanenten Kampfes der menschlichen „Rassen“ um „Lebensraum“.
- nur die „arische Rasse“ – d.h. Deutsche und andere „nordische Völker“ – sei kulturbildend und zur Herrschaft über die Menschheit berufen
- an zweiter Stelle: „slawische Rassen“ → untergeordnetes Volk; unterste Gruppe: „das Judentum“ → keine Daseinsberechtigung
- alle „Nichtarier“ wurden als „Untermenschen“ betrachtet
- „Arier“ und „Deutsche“ wurden schließlich synonyme Begriffe

Wurzeln des nationalsozialistischen Rassimus:
- Trasition rassistischen Denkens existiert seit dem 18. Jahrhundert in Europa
- 19. Jahrhundert: Radikalisierung durch eine vereinfachende und verzerrende Interpretation der Evolutionstheorie von Charles Darwin, Übertragung auf die menschliche Geschichte >> Sozialdarwinismus

Sozialdarwinismus:
- im sozialdarwinistischen Geschichtsverständnis erscheint Darwins Theorie als ständiger Kampf zwischen Völkern und Rassen, die Stärkeren setzen sich gegen die Schwächeren durch
- dies stand im Gegensatz zum bürgerlichen Gleichheitsgrundsatz, denn einzelnen Menschen oder ganzen Volksgruppen wurde so ein unterschiedlicher Wert zugesprochen

Nationalsozialistischer Antisemitismus:
- Juden werden als „feige Schmarotzer“ betrachtet, Hitler bezeichnete das Judentum als „schädlichen Bazillus“
- die Hauptaufgabe des Staates sei die Reinhaltung des Blutes und der Rasse → d.h. eine Bekämpfung der Juden sei notwendig

Wurzeln des nationalsozialistischen Antisemitismus:
- europäischer Antisemitismus reicht bis in das Mittelalter zurück
- neue Auflebung im 19. Jh.: Legitimation nicht mehr mit religiösen Weltbildern, sondern mit einem pseudowissenschaftlichen Rassismus → Juden seien nicht wegen ihres Glaubens, sondern wegen ihrer erblichen Eigenschaften Feinde
> entscheidender Aspekt: man konnte sich der Verfolgung durch einen Wechsel des Glaubens nicht mehr entziehen

„Lebensraum“:
- die Nationalsozialisten gingen davon aus, dass die Stärke und die Entwicklungsmöglichkeiten eines Volkes von dessen „Lebensraum“ abhängig sei
- diese Haltung führte direkt in die nationalsozialistische Expansionspolitik, den Zweiten Weltkrieg und die Versklavung und Vernichtung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten

„Volksgemeinschaft“:
- „Volksgemeinschaft“ aller arischen Deutschen → Aufhebung aller sozialer Unterschiede, gegensätzlicher Interessen und Streitigkeiten zugunsten einer harmonischen, auf prinzipieller Gleichheit beruhenden Gemeinschaft
- deshalb: Ablehnung aller politischen Parteien oder Interessengruppen, da sie nur Zwietracht säen und so die nationale Einheit gefährden würden
- „nationaler Sozialismus“: Verschmelzung aller Individuen in der Volksgemeinschaft

Die propagandistische Bedeutung der
nationalsozialistischen Ideologie

- die nationalsozialistische Ideologie konnte nie einen Beitrag zur rationalen Erklärung der Welt leisten; sie war vielmehr eine Ersatzreligion
- Ansprechen von Gefühlen und Stimmungen

Verschmelzung von Feindbildern:
- die beiden Hauptgegner des Nationalsozialismus waren der liberale Kapitalismus und der Kommunismus, die durch nationalsozialistische Propaganda zu einem einzigen Feindbild verschmolzen:
→ jüdische Agenten würden sowohl die Kommunistische Sowjetregierung wie auch die amerikanischen Banken lenken > Gewinnung von denjenigen, die Angst vor einem kommunistischen Umsturz hatten, als auch denen, die unter der Weltwirtschaftskrise zu leiden hatten
→ die Regierungen der Siegermächte seien jüdisch „unterwandert“ > d.h. den Juden wurde die Niederlage im Ersten Weltkrieg und die Versailler Friedensbedingungen angelastet
- Konstruierung eines Feindbildes, das die verschiedensten Ängste und Nöte auf einen Nenner brachte → alle Belastungen wurden zu einer existentiellen Bedrohung durch das Judentum stilisiert >> aggressive Politik wurde als Rettung und Verteidigung des deutschen Volkes dargestellt

Legitimation von Gewalt:
- Kampf ums Dasein war für die Nationalsozialisten ein „ehernes Naturgesetz“ > Recht des Stärkeren wurde als natürliches Mittel der Selektion gerechtfertigt
- Gewalt wurde zum legitimen Mittel der Politik → galt nicht nur für die Auseinandersetzung mit Minderheiten und innenpolitischen Gegnern, sondern auch für die Außenpolitik
- Krieg galt als notwendiger Bestandteil des Rassenkampfes; Unterdrückung und Vernichtung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten war das Naturrecht des Stärkeren

Selbstaufwertung und Gemeinschaftsgefühl:
- die große Mehrheit der Deutschen konnte sich im rassistischen Werteschema der Nationalsozialisten als „Arier“ einordnen → sie waren damit etwas Besonderes, ein Teil des zur Weltherrschaft berufenen Volkes – unabhängig von Bildung oder persönlicher Leistung
- die im Ideal der Volksgemeinschaft behauptete Gleichheit aller „Volksgenossen“ wurde zwar nie Wirklichkeit, erlaubte aber eine Zeit lang die Illusion, in einer Gemeinschaft ohne soziale Unterschiede und Vorurteile aufgehoben zu sein

- in der Euphorie über die Anfangsjahre waren viele Menschen bereit, die andere Seite der Medaille zu übersehen:
→ Minderheiten, politische Gegner, Geisteskranke oder Homosexuelle waren von der Gemeinschaft ausgeschlossen und wurden verfolgt
- die Versprechungen der Integration in die Volksgemeinschaft und die Drohung mit dem Ausschluss aus ihr bildeten eine untrennbare Einheit

Die Übertragung der Macht

Die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler

- unter formalen Gesichtspunkten betrachtet, war die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten von Hindenburg am 30. Jan. 1933 rechtmäßig → sie entsprach der Weimarer Verfassung
- die Berufung eines offenen Antidemokraten an die Spitze der Regierung widersprach zwar dem Geist der Verfassung, aber diese Frage beschäftigte die Zeitgenossen kaum: die Autorität der Verfassung hatte durch die vielen Notverordnungen in der Zeit der Präsidialkabinette bis zum Jan. 1933 stark gelitten
- Hitler verfügte aber im Unterschied zu seinen Vorgängern über eine breite und gewaltbereite Massenbasis im Volk
- der aggressive Tonfall der NSDAP und die bürgerkriegsähnlichen Methoden der SA hatten schon lange Bewunderung und Angst provoziert

Machtergreifung oder Machtübertragung?

- Hindenburg übertrug Hitler ohne Not das Amt des Reichskanzlers. Es hatte weder eine Revolution stattgefunden, noch hatte die nationalsozialistische Bewegung aktiv zu Hitlers Ernennung beigetragen
→ die Formulierung „Machtübertragung“ ist deshalb angemessen
- die eigentliche Machtergreifung fand in den auf den 30. Jan. 1933 folgenden Monaten statt: die NSDAP schaltete alle Gegner aus und wandelte die Weimarer Republik in eine totalitäre Diktatur um









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