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Der Rivonia - Prozess - Referat
Der Rivonia - Prozess
Der Rivonia-Prozess war einer der berühmtesten politischen Gerichtsprozesse des 20. Jahrhunderts. Er dauerte von Oktober 1963 bis Juni 1964. Erhalten hat er seinen Namen durch den Ort Rivonia, welcher ein Vorort von Johannesburg ist. Dieser Prozess wurde offiziell "The state versus The National Command " oder später auch " The state versus Mandela and others " genannt.
Ankläger dieses Prozesses ist die Republik Südafrika und der Prozess richtet sich gegen de Mitglieder von MK. Umkhonto we Swize ("Der Speer der Nation" ) ist der militärische Arm des African National Congress ( ANC ). Der ANC ist eine südafrikanische Organisation, die sich für die Rechte und Interessen der Schwarzen und Farbigen einsetzt. Der MK wurde gegründet, da auf die gewaltlosen Widerstände und die zahlreichen Apelle an die Regierung nicht eingegangen wurde.
Der Vorfall, welcher erst zu dem Prozess führte, war die Durchsuchung des geheimen
ANC – Hauptquartiers, die Lilieslief Farm, durch eine Razzia. Dabei fanden die Polizisten hunderte von Papieren, darunter Landkarten, auf denen Anschlagsziele markiert waren, und auch politische Absichtserklärungen zum Guerilla-Kampf (Kleinkrieg).
Auch fiel ihnen der Plan Operation Mayibuze in die Hände, welcher unter anderem ein militärisches Eingreifen aus dem Ausland erwogen hatte.
Die ursprüngliche Anklage wurde von der Verteidigung als ungenau und fehlerhaft kommentiert, daher hob der Richter die Anklage auf, es wurde aber sofort wieder eine neue Anklageschrift vorbereitet.
Diese lautete nun:
•Rekrutierung ( Aufstellung von militärischen Einheiten ) junger Menschen zur Sabotage( absichtliche Störung der Regierung zur Erreichung eines Zieles ) und zum Guerillakrieg ( Kleinkrieg ) mit dem Ziel, eine gewalttätige Revolution zu starten
•Planung der Unterstützung ausländischer Militäreinheiten für eine Invasion ( Einfallen von Truppen ), um eine kommunistische Revolution zu unterstützen
• Bemühungen zur Beschaffung von Geldmitteln aus dem Ausland für eine Revolution.
Vereinfach bedeutete das, dass die 8 Angeklagten sich nun für Hochverrat, Verschwörung, Terror und den Versuch, die Regierung zu stürzen, verantworten mussten.
Am 20.4.1964, dem letzten Prozesstag vor der Urteilsverkündung, durften die Angeklagten selbst Stellung zu den Vorwürfen nehmen. Nelson Mandela hielt eine fast 5 Stunden andauernde Rede, in der er unter anderem erklärte, dass dieser bewaffnete Kampf von größter Notwendigkeit war, weil die Regierung weder auf friedliche Apelle, noch auf gewaltlosen Widerstand der schwarzen Bevölkerung mit dem Ziel der Gleichberechtigung eingegangen sei und stattdessen immer repressivere ( = Unterdrückung ) Gesetze erlassen habe.
Zudem waren alle Angeklagten der Meinung, dass nicht sie, sondern der Staat auf der Anklagebank sitzen solle.
Am 12.6.1964 sollten die 8 Angeklagten zur Todesstrafe verurteilt werden, welche aber wegen der weltweiten Proteste auf lebenslängliche Haft herabgesetzt wurde.
7 der Angeklagten wurden nach Robben Island, einer Gefängnisinsel verbannt. Die Häftlinge mussten im Steinbruch arbeiten, denn das Material wurde für den Bau des „ Castle of Good Hope “ benötigt. Nelson Mandela saß hier 18 Jahre seines Lebens ein.
Der einzig weiße Angeklagte ( Denis Goldberg ) verbrachte seine Strafe im Zentralgefängnis von Pretoria, wo er sogar ein Jurastudium betrieb.
Im Allgemeinen warf der Rivonia-Prozess moralische und politische Fragen auf, die heute noch so aktuell sind wie vor 50 Jahren. Ist in einem Land, wo der Mehrheit der Bevölkerung die Bürgerrechte verweigert werden, der Rückgriff auf Gewalt ein terroristischer Akt oder ein Befreiungskampf?
Es gibt sogar eine Verfilmung dieses Prozesses.
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