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Der Triumph - Referat
Der Triumph
Wenn ein römischer Feldherr einen Krieg, bei dem mindestens 5000 Feinde gefallen waren, erfolgreich beendet hatte, konnte der Senat ihm als Siegesfeier einen Triumph erlauben.
Im Grunde war der Triumph ein religiöser Akt: Nach den Prozession musste der Feldherr dem obersten Staatsgott, Iuppiter Optimus Maximus, in dessen Tempel auf dem Kapitol für den Sieg danken und durch Opferungen das Heer vom Unsegen des Krieges reinigen. Zugleich war der Triumph die ersehnte Krönung der Laufbahn eines Feldherrn und die höchste öffentliche Anerkennung seiner Leistung. Während der Republik stand er den Inhabern der höchsten Ämter zu ( dictator, consul, praetor), in späterer Zeit nur noch dem Kaiser.
Auf dem riesigen Marsfeld nahmen die Teilnehmer des Zuges Aufstellung. Städtische Beamten liefen schon seit dem frühen Morgen hektisch umher, wiesen allen die Plätze zu, hakten Namen auf ihren Listen ab, schrien schläfrigen Wachen Befehle zu. Zur festgesetzten Stunde setzte sich dann der Riesenwurm aus Menschen, Tieren und Wagen in Bewegung. Zunächst ging er durch die Porta Triumphalis in der Stadt hinein, anschließend durch den Circus Maximus hindurch, wo alle Ränge voll besetzt waren. Dann zog man um den Palatin herum, auf der Via Sacra über das Forum, hinauf zum Kapitol. Das Gedränge in den Straßen war unbeschreiblich. Schon von weitem kündigte sich das Spektakel durch den Lärm der Menge und den dumpfen Schlägen der Tommeln an.
Alles reckt die Hälse: Ja, er kommt! Jeder will den besten Platz, Väter setzen die kleinsten auf ihre Schultern. Vorneweg hohe Beamten und Senatoren, natürlich in der Toga. Sie schreiten
langsam, die kunstvollen Falten ihrer Gewänder dürfen nicht verrutschen. Es folgt eine Gruppe von Horn- und Tubabläsern. Die grellen Töne der Instrumente tun in den Ohren weh. Aufbrausender Beifall kündigt einen Höhepunkt an. Hinter lorbeergeschmückten Trägern der Legionsstandart, vergoldete Götterbilder und Feldzeichen. Doch jetzt die Hauptattraktion: die Beute! Wertvolle Staturen, dazu Vasen, Krüge, Schalen aus edelstem Metallen, Haufen von Waffen und Gold, immer wieder Gold – das alles wird man dem Iuppiter Geweihen und dann im Staatsschatz horten. Zwischen den Beutestücken bildliche Darstellungen der eroberten Städte, ja ganze Schlachtszenen und tafeln mit Siegesberichten. Hinter einer Gruppe Flötenspieler die Opferstiere, prächtige Exemplare, makellos weiß, die Hörner vergoldet, mit rituellen Bänder geschmückt. Ihnen zur Seite Knaben mit goldenen Schalen, sie werden später das Blut auffangen.
Dann die vornehmsten der besiegten Feinde: fremde Fürsten samt Familien, Heerführer, Offiziere. Sie müssen die von Rom gewonnenen Waffen, Auf einer riesigen Plattform gestapelt, die Speere zu einem Strauß gebündelt, selbst tragen und der menge vorführen. Tausende scharf bewachter Gefangener trotten hinterher, auf dem Weg in die Sklaverei, den Kopf gesenkt, verwirrt von dem für sie unbegreiflichen Schauspiel. Ihren Anführer wird man nach dem Umzug hinrichten.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: herzkersch
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