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Der neue Reisepass - Referat
Der neue Reisepass
Seit dem 1. November können die biometrischen Reisepässe beantragt werden. Dank eines kleinen Chips sollen die Reisepässe von nun an besser gegen Fälschungen geschützt sein. Auf dem Mikrochip sind die Gesichtsmerkmale des Passinhabers gespeichert, dies erleichtert die Feststellung der Identität bei Grenzkontrollen. Allerdings soll es bisher kaum passende Lesegeräte geben und die Technik dieser Geräte soll noch nicht hinreichend geprüft sein. Die Befürworter der neuen Reisepasses sehen diesen als fälschungs- sicherer an. Auf jeden Fall ist er teuerer- mehr als doppelt so teuer wie zuvor.
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Der neue Reisepass unterscheidet sich optisch kaum von seinem Vorgänger. Nur ein kleines Symbol verweist auf die Biometrie-Neuheit. Erstmals wird das Lichtbild des elektronischen Pass-Inhabers mittels Chip digital eingespeichert. Digital eingespeichert heißt als Strichcode nicht als reales Bild abgespeichert. Deutschland ist damit das erste EU-Land, in dem seit 1. November nur noch solche Reisepässe ausgegeben werden. 2007 sollen dann noch zwei Fingerabdrücke des rechten und linken Zeigefingers integriert werden. Der Chip erlaubt später auch das Scannen der Iris.
Wer einen neuen Pass beantragen will, muss vor allem beim Foto einiges beachten: Wichtig ist, dass das Gesicht nicht mehr im Profil, sondern frontal aufgenommen wird. Zudem mussmöglichst ein neutraler Gesichtsausdruck auf dem Foto zu sehen sein und der Mund geschlossen bleiben. Lächeln mit offenem Mund wird nicht akzeptiert. Zudem sollen Kopf und Haare komplett sichtbar sein. Kopfbedeckungen seien grundsätzlich verboten, nur aus religiösen Motiven gebe es Ausnahmen. Und bei Brillenträgern müssen die Augen klar und deutlich zu erkennen sein- keine verspiegelten Gläser.
Der Preis: 59 Euro
Noch mal zu den Kosten für den Bürger. Nach Ministeriumsangaben kostet der neue Reisepass aufgrund des technischen Aufwandes statt bislang 26 jetzt 59 Euro und ist wie bisher zehn Jahre gültig. Jugendliche bis zum vollendeten 26. Lebensjahr müssen bei einer fünfjährigen Gültigkeit 37,50 Euro zahlen. Damit liegt Deutschland international im unteren Bereich der Ausweiskosten. Zum vergleich dazu:
Biometrische Pässe kosten in den USA umgerechnet etwa 75 Euro und in Großbritannien 103 Euro.
Alte Pässe weltweit gültig
Eine Ministeriumssprecherin räumte mit einem Missverständnis auf: In die USA dürfen Bundesbürger weiterhin mit den neuen und alten Pässen visumfrei einreisen. Das Dokument muss lediglich maschinenlesbar sein. Dies erfüllen in der Regel auch alle alten noch güligen deutsche Reisepässe. Die technischen Standards sind übrigens weltweit einheitlich. Neben den EU-Staaten werden auch Japan, die USA, Australien, Russland,
Kanada, die Schweiz und andere Staaten E-Pässe einführen.
Da bereits ausgegebene Pässe auch nach dem 1. November weiterhin gültig bleiben. War der Ansturm auf die „alten“ günstigeren Pässe vor diesem Datum groß! Auch die zwischen Ende 2005 und Anfang 2007 ausgestellten Dokumente, die nur das digital gespeicherte Foto enthalten, bleiben gültig, wenn die Speicherung des Fingerabdruckes auf dem neuen Pässen aktuell wird.
Wir basteln einen Fingerabdruck
Kurz vor der Einführung des biometrischen Reisepasses im November vermehrten sich Gerüchte über mögliche Pleiten und Pannen. Angeblich sei es ein leichtes die biometrische Datenspeicherung zu manipulieren, Z.B. in Heimarbeit erstellen von Fingerabdrücke.
Die Ausrüstung für die Bastelstunde ist denkbar einfach. Man braucht dazu lediglich etwas Sekundenkleber, Holzleim, eine Digitalkamera, den Deckel einer Plastikflasche und einen hautfreundlichen Spezialkleber. Und natürlich einen Fingerabdruck – den man anstelle seines eigenen verwenden möchte. Den kann man einfach von einer vorher benutzten Flasche holen. Am Ende der Bastelarbeit stand eine Art künstlicher Fingerkuppe aus getrocknetem Holzleim, die dann ganz einfach auf den eigenen Finger geklebt wird.
Ausgetrickst
Und schon klappt es mit der neuen selbst gebastelten Identität. Im Test ließ sich damit jedenfalls ein herkömmlicher Fingerabdrucksensor überlisten. Entsprechend vernichtend fällt dann auch das Urteil der Computer-Experten aus. Sie halten Fingerabdrücke als biometrisches Merkmal etwa zur Verifizierung von Ausweisen für ziemlich ungeeignet.
Nicht jeder hat den "richtigen" Finger
Alle Systeme seien derzeit mit dem Wissensstand eines Teenagers fälschbar. Außerdem habe etwa zwei Prozent der Bevölkerung überhaupt keine ausreichend ausgeprägten Fingerabdruck-Merkmale. Würde der neue Pass in ganz Europa eingeführt, beträfe das immerhin rund acht Millionen Menschen. Andere Experten schätzen die Zahl der "Problemfälle" mit schlecht oder gar nicht lesbaren Fingerabdrücken sogar auf fünf Prozent. Eine weitere Studie gibt an, dass asiatische Frauen oft sehr schlecht lesbare Fingerkuppen haben.
All diese möglichen Probleme zeigen, dass auch die neuen Pässe vermutlich nicht einen Zuwachs an Identitätssicherheit bringen. Mit genug Krimineller Energie lassen sich mit Sicherheit auch weiterhin Fälschungen- Täuschungen bezüglich der wahren Identität bewerkstelligen.
Allerdings warnen Datenschützer davor, dass durch die elektronische Passkontrolle Missbrauch bezüglich der persönlichen Daten des Kontrollierten Bürgers betrieben werden könnte und damit die Freiheitsrechte des einzelnen nicht mehr geschützt seien.
Warum wurde trotz dieser Zweifel die neuen Pässe eingeführt? Der Ursprung dafür liegt im 11. September. 2001! Die Anschläge in den USA führten dazu, dass die USA Druck auf andere Staaten ausübte, um bessere Grenzkontrollen durchführen zu können. Zunächst war angedacht, dass nur noch Inhaber von Pässen mit biometrischemen Daten in die USA einreisen dürfen. Darauf wurde zunächst verzichtet. Seit Mitte dieses Jahres dürfen allerdings nur noch Inhaber maschinen lesbaren Ausweise in die USA einreisen. Ohne diese Pässe wird man bei Grenzkontrolle zurückgeschickt bzw. in den USA sogar zu einer Geldstrafe verurteilt.
Wir benötigen also neue Pässe um weiterhin die Reisefreiheit zu behalten.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Momo
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