Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Der symbolische Interaktionismus nach George Herbert Mead - Referat



Beim symbolischen Interaktionismus nach Mead wird das Mensch als soziales Wesen angesehen, welches sich durch Interaktion und Kommunikation mit seiner Umwelt auseinandersetzt. Dabei sind die Persönlichkeit und das soziale Handeln von Symbolen, wie zum Beispiel der Sprache, geprägt. Der symbolische Interaktionismus stellt eine Mikroperspektive dar, weil das Individuum als Akteur sowie seine Beziehungen zu anderen Personen zentral betrachtet werden. Nach Mead entwickelt sich die Identität immer durch eine Balance zwischen Selbst- und Fremdbild, die ständig durch Interaktion hergestellt werden muss.

Meads Theorie besagt, dass die drei Instanzen I, Me und Self zur Bildung einer eigenen Identität führen. Das I beschreibt dabei eine spontane und unbewusste beziehungsweise psychische Instanz. Es umfasst innere Prozesse sowie kreative, unvorhersehbare und individuelle Handlungen. Demnach agiert diese Instanz selbstbestimmt und wird nicht von der Sozialisation des Individuums beeinflusst. Das I stellt zudem den Gegenspieler des Me dar, da diese beiden Instanzen sich gegenseitig zurechtweisen.

Das Me ist nach Mead eine kontrollierende soziale Instanz und demnach sehr vielfältig. Es führt zu einem Bewusstsein über Rollenerwartungen und beeinflusst auf diese Weise die bewussten Rollenübernahmen eines Menschen. Das Ziel des Me ist, zu einem angemessenen Rollenverhalten zu führen. Dabei muss das Individuum jedoch an Interaktionsprozessen teilnehmen und über ein Bewusstsein gesellschaftlicher Normen verfügen. Die Art, wie eine Rolle interpretiert wird, hängt vom I ab. Jedoch reflektiert das Me diese Verhaltensweisen und ändert sie gegebenenfalls, zum Beispiel durch Abstimmung auf gesellschaftliche Normen. Dadurch interpretiert das Individuum die jeweilige Rolle im weiteren Verhalten anders.

Des Weiteren gibt es das Self, welches die handelnde Instanz ist. Es organisiert und gestaltet das Wechselspiel zwischen Me und I und führt auf diese Weise zu einer Identitätsbalance. Durch das Self werden das Me und das I zudem zu einem einheitlichen Selbstbild zusammengefasst. Diese Instanz besteht nicht von Geburt an und bildet sich immer wieder neu.

Nach Mead findet die wesentliche Entwicklung eines Kindes durch Interaktion mit der sozialen Umwelt statt. Deshalb ist bei seiner Theorie die Spielentwicklung zentral. Dabei beschreibt Mead zwei unterschiedliche Arten
von Spiel.

Das Play ist das freie Spiel, zum Beispiel Rollenspiele oder Fantasiespiele, bei dem das Kind beginnt, spezifische Rollen darzustellen. Das Kind stellt in diesem Prozess die Rollen signifikanter Anderer, also die Rollen konkreter Personen, die eine besondere Nähe zum Kind haben, dar. Dies kann zum Beispiel die Mutter sein. Mead nennt den Prozess der Rollengestaltung während des Play role-making oder auch Rollengestaltung. Das Kind gestaltet hier aktiv eine bestimmte Rolle persönlich aus und stellt die spezifischen sozialen Beziehungen der Rolle dar.

Im weiteren Entwicklungsverlauf kommt es nach Mead vermehrt zum Game. Dies sind regelorientierte und organisierte Wettkampf- oder Konkurrenzspiele. Das Kind beziehungsweise der Jugendliche muss beim Game die Perspektive aller beteiligten, also der generalisierten Anderen, berücksichtigen. Demnach muss sich das Individuum durch role-taking beziehungsweise Rollenübernahme in die Perspektiven aller Beteiligten hineinversetzen. Dies fällt ihm durch die Fähigkeit der Empathie meist leicht.



Kommentare zum Referat Der symbolische Interaktionismus nach George Herbert Mead: