Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Deutschland am Hindukusch - Referat




Die deutsche Bundeswehr ist im Augenblick in Afghanistan mit zwei unterschiedlichen Mandaten aktive. Einmal ISAF (International Security Assistance Force) das seit Dezember 2001 die Staatsorgane Afghanistans bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung zu unterstützen. Der Weltsicherheitsrat hat der Friedenstruppe ein so genanntes robustes Mandat erteilt. Danach dürfen die Soldaten nicht nur zu eigenen Sicherheit, sondern auch zur Durchsetzung ihres Auftrages von der Waffe Gebrauch machen. Außerdem ist es ihnen erlaubt, jedem bedrohten Menschen bewaffnete Nothilfe zu leisten. Das gegenwärtige Mandat des Bundestages für ISAF ist befristet bis zum 13. Oktober 2008. Hauptaufgaben der etwa 3000 deutschen Soldaten ist hierbei die Hilfe beim Wiederaufbau und die Auslieferung humanitärer Hilfsgüter. Seit März 2007 ist an dieses Mandat auch die Entsendung von Aufklärungsflugzeugen gekoppelt, die zu einer besseren Überwachung und Aufklärung beitragen sollen.
Deutschland hat im Rahmen der ISAF die Verantwortung, zusammen mit Schweden, Norwegen und Ungarn, für den Norden Afghanistans übernommen. Vor einigen Wochen hat die Kanzlerin eindeutig eine Bitte der NATO abgelehnt sich militärisch auch im stark umkämpften Süden des Landes zu beteiligen.

Da die Bekämpfung von Taliban- und Al-Kaida-Kämpfern nicht zu den Aufgaben der ISAF gehören, sind noch etwa 100 Soldaten auch bei der Anti-Terror Mission OEF (Operation enduring freedom)beteiligt. Diese Operation wurde von den USA als Reaktion auf die Terrorangriffe vom 11. September 2001 ins Leben gerufen. Unter Führung der USA sind an ihr noch etwa 20 weiter Nationen beteiligt, die sich nicht nur in Afghanistan sondern zum Beispiel auch am Horn von Afrika, für die Bekämpfung des Terrorismussees einsetzen. Der Bundestag hat erstmals am 16. November 2001 eine Beteiligung der Bundeswehr beschlossen. Das Mandat wird jährlich erneuert. Am 15. November 2007 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, das Mandat für die deutsche Beteiligung am Anti-Terror-Kampf um ein Jahr bis November 2008 zu verlängern.


Die Union befürwortet sowohl die Mandate für ISAF, als auch die fortgeführte Beteiligung an "Enduring Freedom". In der SPD ist der Rückhalt vor allem für den OEF-Einsatz weniger stabil. Kritisiert wird hier vor allem die zuweilen brutale Führung der USA und die hohe Anzahl an zivilen Opfern. Auch die FDP befürwortet mehrheitlich beide Einsätze. Die 145 Abgeordneten, die im November gegen einer Verlängerung des OEF-Einsatzes stimmt, kamen hauptsächlich aus den Fraktionen der Grünen und der Linken. Sie kritisieren, das es noch keine Mandat der Vereinten Nationen gibt und vertreten die Auffassung, der Einsatz gefährde die Aufbauarbeiten der ISAF in Afghanistan.



Aus dem Desaster von 1842 folgerte der englische König: „Man gewinnt keinen Krieg in Afghanistan.“ 16 000 Untertanen Ihrer Majestät waren damals in den Schluchten des Hindukusch grausam gemeuchelt worden. Nur ein einziger überlebte das Massaker.
Im 20 Jhd. Unterlagen die 130 000 sowjetischen Soldaten nach 10 Jahren Zermürbungskrieg den Mudschahedin. Aus beiden Kriegen hätte der Westen seine Lehren ziehen sollen. Denn wie der afghanische Gouverneur Mohammed Atta es ausdrückt: „ die Irakisierung Afghanistans ist in vollen Gange“
64% der Deutschen gaben bei einer Umfrage vom August 2007 an, das sie sich einen schnellen Abzug aus Afghanistan wünschten. Hauptbeweggrund ist für die meisten dabei Entführungen der letzten Monate und der Tod mehrerer Soldaten. Das Soldaten bei Einsätzen ums Leben
kommen ist, so tragische dies sein mag, leider Teil ein jeden kriegerischen Aktion.
Die eigentlich wichtige Frage aber ist, macht der Einsatz in Afghanistan für Deutschland Sinn? Ich sage nein!
Wir sollten uns nichts vormachen, Deutschland engagiert sich lediglich aus Rücksicht auf den großen amerikanischen Verbündeten in Afghanistan. Zwar stehen unserer Truppen bei dem ISAF-Mandat unter dem Kommando der NATO, was aber de facto USA bedeutet. Und selbst deren Oberbefehlshaber David Richards musste zugeben, dass die Truppen in „die härtesten Kämpfe seit Korea“ verwickelt sind. Sobald in der Atommacht Pakistan die revolutionären Wirren erst vollends um sich greifen,, wird Afghanistan für die USA nur noch von allenfalls sekundärem Interesse sein. Die Bundeswehr sollte zusehen nicht mehr dort zu sein wenn, wie 1994 in Somalia, die US-Truppen plötzlich anderen Orts gebraucht werden. Natürlich können auch die Deutschen nicht überstürzt den ISAF-Truppen 3000 Mann entziehen, aber ein längerfristiger Abzug in Koordinierung mit den anderen Verbündeten sollte geplant werden. Sowie eine Erklärung von den USA verlangt werden, welches ihre langfristige Planung und wie sie sich die Weiterführung dieser Mission vorstellen.
Ein weiteres Argument für das baldige Verlassen von Afghanistan ist unser angeblicher Kampf gegen den Terror. Hierbei wird vergessen, dass wir mittlerweile wissen, dass 1. die Attentäter vom 9.11 keine afghanische Terroristen sondern saudi-arabische Studenten waren. 2. Ist Al Qaida keine afghanische sondern eine saudische Organisation ist. Und 3. gibt es für islamistische Terroristen wesentlich bequemere Verstecke als irgendwelche Höhlen im Hindukusch. So zum Beispiel Pakistan, Somalia oder Teile des Iraks.
Natürlich besitzt der Westen gegenüber dem afghanischen Volk eine moralische Verpflichtung. Allerdings sind die Ergebnisse, die wir bis jetzt bei dem Wiederaufbau sozialer Strukturen, sowie Polizei und Militär eher kläglich. Das Volk traut dem ausländischen Militär immer noch mehr als dem eigenen korrupten.
Die Bundesregierung argumentiert, wenn Deutschland nicht in Afghanistan verbleibe, dann käme Afghanistan zu uns. Was aber ist schon unserer Verschanzung in Zentralasien gegen das was sich zur Zeit im Irak, im Nahen Osten und morgen vielleicht im Balkan abspielt? Von diesen Konflikt geht für Europa ein viel größerer Bedrohung aus!


Dieses Referat wurde eingesandt vom User: maturin



Kommentare zum Referat Deutschland am Hindukusch :